So, nach einiger Zeit Abstinenz habe ich mal einen aktuellen Status zu meinem Mino.
Wir sind inzwischen echt ein unzertrennliches Pärchen und es ist so schön, wenn er in der Nähe ist und ich in seinen Augen lesen kann, wie lieb er mich hat.
Wenn wir alleine unterwegs sind, gehorcht und reagiert er absolut vorbildlich und inzwischen hat er auch schon mehrere junge Freunde (Kinder aus der Nachbarschaft), die gerne mal mit ihm auf der Wiese ganz in unserer Nähe spielen. Ich bin natürlich dabei (sonst spielt er eh net mit ihnen) und die Jungs fragen mich auch oft, wie sie richtig mit dem Hund umgehen. Das also auch Kinder von Tieren etwas lernen können und sogar angeblich hyperaktive Kinder ganz ruhig und fast schon zart mit einem Hund umgehen können, stelle ich inzwischen fast täglich fest.
Der Sohn meiner Exfreundin, der 2x die Woche bei mir ist (und das mit fast 17 :happy33
und mein Mino lieben sich auch sehr. Wir haben ein Ritual, wenn es raus geht aus der Wohnung. Der Hund setzt sich auf die unterste Treppenstufe im Treppenhaus und wartet, bis ich durch die Tür gehe und ihm das Zeichen zum hinterher kommen gebe. Auch bei meinem "Ziehsohn" klappt das inzwischen. Nein, er muss sich nicht auf die Treppe setzen, aber der Hund wartet bei ihm ebenfalls, bis das Zeichen kommt. So ist es auch, wenn es ins Auto geht. Hund sitzt und wartet auf das Kommando (klappt fast immer und immer öfter).
Überhaupt ist es schön zu sehen, wie er auf meinen "Ziehsohn" hört und ich halte mich da auch komplett raus.
In der Hunde-Gassi-Gruppe hat sich mein Mino auch super integriert und reibt zwar die Gruppe mit seinem jungendlichen Herumtoben und bellen ganz schön auf, aber er ist ein vollwertiger Teil des "Rudels".
Immer mehr stellt er fest, dass das Ding unterm Bauch nicht nur zum pinkeln taugt, aber die Mädels im Rudel fühlen sich natürlich oft genervt und weisen ihn zurecht. Da muss er durch :jawoll:
Aber es gibt eine Sache, die mir echt sehr kopfzerbrechen bereitet.:wuetend2::wuetend10:
Das muss ich an einem Beispiel erklären:
Wir gehen in der Gruppe so zwsichen den Feldern entlang und die Hunde toben von links nach rechts, in die Felder...... haben einfach Spaß (in Mino steckt definitiv eine Gazelle, so wie er durch die Felder hüpft :happy2
.
Es kommen Leute und wir rufen alle unsere Hunde, nur Mino meint, er muss mal kommen und mal nicht. Ab und zu kommt er auch und "verarscht" mich dann, weil er kurz vor mir umdreht oder einfach an mir vorbei rennt. Bisher kam er zum Schluss aber immer. Na ja, an dieser Erziehung muss ich noch fleißig üben, aber das ist auch nicht das eigentliche Problem.
Wenn jetzt die Leute, die uns entgegen kommen, einen Hund haben und mein Mino muss wie alle anderen auch sitzen, dann wird er schon leicht unruhig. Nehmen die fremden Hunde und er dann aber Blickkontakt auf (was ja logisch ist), will er sofort dort hin und mit denen spielen, sie begatten oder was sonst auch immer.
Er fängt erst an zu fiepsen, dann rennt er los (ich halte ihn kurz an der Leine) und wenn er dann merkt, dass er seinen Willen nicht bekommt, rastet er regelrecht aus. Er bellt, schreit (ohrenbetäubend), jammert, winselt und steigert sich da richtig hinein. Kennt ihr da Geräusch, wenn ein Auto mit quietschenden Reifen um die Kurve schlittert? Das kann er perfekt synchronisieren. Hört sich lustig an, ist es aber auf keinen Fall. Er schreit dann kurze Zeit später so hysterisch und bekommt sich gar nicht mehr ein, dass weder Befehle noch der Zwang sich hinzusetzten auch nur im Geringsten befolgt werden.
Ich gehe dann mit ihm ein ganzes Stück in die andere Richtung, damit er abgelenkt ist, aber das hilft nur selten und vor allem nicht lange.
Auch das Ablenken mit Spielzeug hat so gut wie keine Wirkung. Er jault, wimmert und schreit, als würde ich ihm seine Krallen mit einer Zange rausziehen (ja, ich weiß, blöder Vergleich, aber so klingt es).
Das Blöde ist, dass sich seine Hysterie auf mich überträgt, gerade weil auch die ganze Gruppe uns ja sieht und beobachtet und ich ich kann ihn dann nur schwer beruhigen. Er will mich gar nicht wahrnehmen in dem Moment.
Wenn die anderen Hunde dann weiter entfernt sind und ich ihn kurz an der Leine führe, dann wird er immer ruhiger und nach einigen Minuten ist er lammfromm. Ich weiß nur nicht, ob das dann vor Erschöpfung ist oder ob er eingesehen hat, dass er sich nicht durchsetzen kann.
Ich muss sicherlich noch mehr draußen zeigen, dass ich der Chef bin und er hat auch schon viel gelernt.
So schreckt er z.B. nicht mehr vor jedem Auto zurück und Mülltonnen, Plastiksäcke, etc. machen ihm nichts mehr aus. Wenn andere Hunde uns entgegen kommen, wenn wir alleine sind, wird kurz gebellt oder gejault, dann kommt das Gefiepse und kurz darauf ist Ruhe.
In der Gruppe ärgert mich dann natürlich, dass mein Hund wieder als "frech", "unverschämt", "Rüpel" und was sonst noch bezeichnet wird und das man mir 10000000 Dinge erklärt, die ich doch jetzt mal durchführen muss. 4 Leute und alle sind totale selbsternannte Hundeprofis :happy2:
Schon komisch, ist mein Hund ruhig und tobt herum, finden die anderen ihn total süß und knuddelig, aber wenn er Angst hat oder eben halt hysterisch wird, dann ist er frech und unverschämt.
In meinen Augen ist er einfach ein Hund, der genau da meine Hilfe noch viel mehr braucht, denn erstens hat er Panik vor anderen Hunden und zweitens scheint er sehr früh seine Mutter verloren zu haben mit seinen Geschwistern (man fand die Hunde wohl ohne Mutter). Er hat also nie die ersten sozialen "Regeln" und so gelernt und war garantiert schon immer ein sehr unsicherer Hund.
Wenn wir alleine spazieren gehen (gerade, wenn es dunkel ist), fiepst er fast überhaupt nicht mehr, nur ab und zu tagsüber und wenn er entweder eine Witterung aufgenommen hat oder nicht weiß, was auf ihn zukommt (z.B. Pferde auf der Koppel, Menschen auf der anderen Straßenseite, etc.
Ich versuche ihm so viel Rückendeckung wie möglich zu geben und ihm zu zeigen, dass er in meiner Nähe vor nichts und niemandem Angst haben muss. Aber eben diese Situationen bei der Gassi-Gruppe, machen mir sehr zu schaffen.
Er rastet übriegens auch so aus, wenn andere Hunde mit dem Ball spielen dürfen und er nicht. Aber da verstehe ich seinen Frust schon eher und habe ja auch noch einen Ball (der aber längst nicht so interessant zu sein scheint wie die anderen). Er hat definitiv eine sehr geringe (zu geringe) Frustrationsgrenze!
Ich kann ihn auch keine 2 Minuten alleine in der Wohnung lassen ohne dass er Panik bekommt. Gehe ich nur in einen anderen Raum und mache hinter mir die Tür zu, kommt ein kurzes Wimmern und dann ist Ruhe. Gehe ich aus der Wohnung raus, geht da Gejaule los. Klar, er hat dann Verlustängste und das müssen wir sicherlich ganz langsam und konsequent üben und ausweiten.
Im Auto kann ich ihn schon länger alleine lassen (kurze Einkäufe), aber bei den zu erwartenden kommenden Temperaturen will ich ihn nicht im Auto lassen. Mache ich im Winter ja auch nur, wenn der Wagen schön warm ist.
Hat jemand eine Idee, wie ich Mino aus seiner Hysterie holen kann?
Ich will ihn auch nicht kastrieren lassen, zum einen weil ich das für eine Quälerei halte und ich bin auch ehrlich gesagt nicht bereit dafür 350 Euro zu zahlen, das Geld habe ich einfach auch nicht.
Und nun noch ein aktuelles Bild, schaut mal, wie schön sein Fell wieder nachgewachsen ist :girllove: