Hündin kastrieren?

Hallo zusammen,

ich bin mir sehr unsicher, ob ich meine Hündin nach der ersten Läufigkeit kastrieren lassen soll. Die Meinungen gehen hier ja stark auseinander. Jetzt habe ich folgendes im Internet gelesen:

Bei weiblichen Golden Retrievern führt eine Kastration, unabhängig von ihrem Zeitpunkt, zu einem 3-4-fach erhöhten Tumorrisiko. Es scheint, dass gerade weibliche Golden Retriever besonders empfindlich auf das Fehlen von Sexualhormonen reagieren und in dessen Folge zu Entartungen neigen.

Und jetzt bin ich noch unsicherer. Wie ist eure Meinung zu dem Thema?

Liebe Grüße
Michelle
 
Eine Kastration ohne medizinische Indikation ist nach dem Tierschutzgestz verboten.
Soll heißen: Solange sie keine gesundheitlichen Probleme mit ihren Geschlechtshormonen und-organen hat,darf der Tierarzt gar nicht kastrieren.
Lass sie mal schön intakt,sie braucht die Hormone.Zum Erwachsen werden,für Knochen und Gelenke,Schilddrüse...
Empfehlenswerte Literatur: Sophie Strodtbeck und Udo Gansloßer"Kastration und Verhalten beim Hund"
 
Da es nach wie vor Tierärzte gibt die da gegenteiliges behaupten lass dir da auch nicht reinquatschen.
 
Ich bin und war schon immer Kastrationsgegner.
In 90% der Fälle ist es nur Bequemlichkeit der Halter, es werden fadenscheinige Gründe vorgeschoben, um die Kastration zu rechtfertigen.

Und obwohl es verboten ist, findet man immer noch genügend TÄ, die es machen. Ist ja früher eine wichtige Einnahmequelle gewesen, genau aus diesem Grund raten ja viele TÄ zur jährlichen Impfung.
 
Ich möchte nur kurz klarstellen, dass ich nicht frage, weil ich bequem bin. Ich hätte absolut kein Problem damit, wenn meine Hündin blutet, und ich darauf achten muss, dass sie während der Läufigkeit nicht in die direkte Nähe unkastrierter Rüden kommt.

Ich möchte wirklich nur nach bestem Wissen und Gewissen handeln. Und im Internet findet man so viele unterschiedliche Meinungen, dass mir der Schädel brummt 😩
 
Ich möchte wirklich nur nach bestem Wissen und Gewissen handeln. Und im Internet findet man so viele unterschiedliche Meinungen, dass mir der Schädel brummt

Meinungen sind immer so eine Sache, sie werden auch durch Ammenmärchen nachhaltig geprägt. Es dauert oft lange, bis sich die Fakten durchsetzen. Darum würde ich gleich nach Fakten suchen.

1. ist die Kastration ohne triftigen medizinischen Grund durch das Tierschutzgesetz verboten. Das wurde bereits geschrieben. Leider ist vielen Tierärzten das Geld wichtiger als das Gesetz und die Gesundheit des Hundes.

2. werden durch die Kastration die wichtigen weiblichen Hormone weggeschnitten.
Die weiblichen Hormone sind nicht nur für die Vermehrung da, sondern haben vielfältige Funktionen.
Ganz wichtig sind sie für das Wohlbefinden und die Gesundheit. Das gilt auch für die männlichen Hormone beim Rüden.

Die Nachteile einer Kastration wurden in vielen verschiedenen Studien bestätigt.
Durch eine Kastration wird das Risiko für viele Krebsarten und andere Krankheiten deutlich erhöht.

Ich zitiere den Tierarzt Dr. Rückert:

...aber alles in allem muss man feststellen, dass kastrierte Tiere beiderlei Geschlechts ein teilweise um ein Mehrfaches erhöhtes Risiko aufwiesen, an bestimmten Krebsarten (Mastzelltumore, Hämangiosarkom, Lymphosarkom) zu erkranken, und das auch noch zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als intakte Artgenossen.

Andere Studien belegen, dass das Risiko für die Entwicklung eines Osteosarkoms (Knochenkrebs) für kastrierte Hunde um das drei- bis vierfache erhöht ist. Selbst die Datenlage zur Verhinderung von Gesäugetumoren durch die Kastration steht unter Beschuss. Und bösartige Prostatatumoren beim Rüden treten bei Kastraten nicht seltener, sondern häufiger auf!

Insgesamt wird die erhöhte Anfälligkeit für Tumorerkrankungen aktuell mit einer durch den Wegfall der Geschlechtshormone zusammenhängenden Beeinträchtigung des Immunsystems in Zusammenhang gebracht. Dafür spricht auch, dass bei kastrierten Hunden offenbar sogar eine höhere Infektanfälligkeit nachzuweisen ist.

Besonders bedrückend ist für mich, dass eine Kastration fast sicher das Auftreten von Hämangiosarkomen, den berüchtigten Milztumoren, fördert. Ich bin auf diese Erkrankung in einem früheren Blogartikel schon einmal eingegangen. Mit dieser extrem bösartigen und gefährlichen Tumorart haben wir es bei älteren Hunden andauernd zu tun.

Damit leider nicht genug: Auch verschiedene orthopädische Probleme werden inzwischen mit der Kastration in Verbindung gebracht. Bezüglich Kreuzbandrissen scheint es bereits unumstritten festzustehen, dass diese Verletzung bei kastrierten Tieren deutlich häufiger vorkommt. Es gibt aber auch Hinweise, dass sogar Hüftgelenkarthrosen bei Kastraten früher und schlimmer auftreten. Letzteres scheint aber noch nicht wirklich sicher. Ziemlich klar dagegen ist der Zusammenhang zwischen der Kastration und der häufigsten endokrinologischen Störung des älteren Hundes, der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).

 
Es ist eigentlich gar nicht so schwer. Man geht einfach mal hin und googlet nach Probleme bei Menschen wenn Geschlechtshormone fehlen. Egal ob man eine endokrinologische Erkrankung sucht bei der dies auftritt oder nach entsprechenden Fällen im höheren Alter sucht wenn der Körper diese Hormone nicht mehr im selben Ausmaß produziert.
Man ließt sich Erfahrungsberichte von entsprechenden Patienten vor.
Dann vergegenwärtigt man sich das auch Menschen nur Säugetiere sind und die Funktionsweise unserer Körper UND unserer Psyche sich nur äußerst geringfügig unterscheiden.
Viel mehr Vorstellungskraft ist gar nicht mehr vonnöten.
 



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