Ein paar Probleme mit unsrerem ersten Hund

Hallo,
wir haben seit drei Wochen unseren ersten Hund, einen 10 Jahre alten Malteser aus dem Tierschutz, nachdem wir uns jetzt ein wenig aneinander gewöhnt haben klappt es im Großen und ganzen schon ganz gut, allerdings haben sich auch ein paar kleine Probleme bemerkbar gemacht. Da es im Moment echt schwierig ist einen Hundetrainer zu bekommen, wollte ich mal hier bei Euch nach ein paar nützlichen Tipps fragen.

Unser Mati, knurrt uns teilweise heftig an, vorgestern hat er nach der letzten Gassi-Runde sein Halsband geschnappt und ist zu unserer Tochter ins Zimmer (da hat er die ganze Zeit geschlafen), kaute darauf herum und fing an zu knurren, wenn ihm irgendwer aus der Familie näher kam. Wir haben ihn dann alleine gelassen und die Tür geschlossen. Es endete damit, dass er schon knurrte als ich ca. 20 Minuten später nur de Treppe hoch kam. Wir haben ihn dann weiter in Ruhe gelassen. Am nächsten morgen war dann alles wieder "normal".

Gestern haben wir dann gegrillt. Er hat sich neben den Grill gesetzt und meine Tochter wollte ihn vom Grill wegführen. auch da hat er geknurrt, als ich ihn dann am Geschirr wegführen wollte. hat er auch nach mir geschnappt.
Meine Frau wird auch teilweise angeknurrt, wenn Sie ihm das Geschirr anlegen will, oder auch nur zu unserer Tochter ans Bett will, wenn er auch darin liegt.

Im Moment sind wir etwas ratlos wie wir in diesen Situationen reagieren sollen. Ich hoffe ihr könnt mir hier ein wenig weiterhelfen.

Ein weiteres "Problem" ist das er uns, also meine kleine Tochter und mich (Meine Frau und die große Tochter bleiben da außen vor) versucht anzurammeln. das passiert hauptsächlich nach den Gassirunden, oder wenn es sehr trubelig war. Im Moment nehmen wir ihn dann runter und sagen nein. Er versucht es in der Regel so 2-4 mal danach lässt er es eigentlich bleiben, oft legt er sich danach hin und leckt sich am Penis.

Vielleicht noch als Anmerkung. er ist nicht kastriert, und aktuell ist eine Hündin in der Nachbarschaft läufig, evtl. spielt das ja auch mit rein. Über sein bisheriges Leben wissen wir leider nicht sehr viel. Er soll bei einem älteren Menschen gelebt haben, der sich später nicht mehr um ihn kümmern konnte.

Ich hoffe Ihr könnt uns weiterhelfen.

Grüße
Uwe
 
Ein weiteres "Problem" ist das er uns, also meine kleine Tochter und mich (Meine Frau und die große Tochter bleiben da außen vor) versucht anzurammeln. das passiert hauptsächlich nach den Gassirunden, oder wenn es sehr trubelig war. Im Moment nehmen wir ihn dann runter und sagen nein. Er versucht es in der Regel so 2-4 mal danach lässt er es eigentlich bleiben, oft legt er sich danach hin und leckt sich am Penis.
Dazu kann ich was beitragen, weil ich auch zwei Stressrammler habe :)
Wenn er das tut, (und ihr habt ja schon richtigerweise festgestellt, dass es immer dann ist, wenn er zu viel Stress hat) dann war es ihm einfach zu viel. Der Spaziergang zu lang, zu viel Input, zu viel Stress.
Eventuell kennt er so viele Außenreize einfach auch garnicht.
Ich würde das ruhig aber bestimmt unterbinden und für den nächsten Spaziergang eine kleinere, ruhigere Runde aussuchen. Sodass ihr euch langsam rein findet, wieviel Input ihm gut tut.
Auch das Halsbandkauen kann Stressbewältigung sein.

Für so Geschichten wie am Grll würde ich in erwäung ziehen, ihm vorerst dauerhaft ein gut sitzendes Geschirr und eine kurze Hausleine zu verpassen.

Er braucht auch einfach noch etwas Zeit um sich einzugewöhnen, da ist weniger Action oft mehr
 
Zuerst das Positive:
er knurrt!

Ich finde das gut. Denn er "sagt" deutlich, dass er XY doof findet. Er nutzt normale, hündische Kommunikation.
Mati könnte auch gleich abschnappen oder zubeißen. Aber er warnt.

Ich würde ihm wie von Hermelin schon gesagt eine Hausleine angedeien lassen und ihn aus entsprechenden Situationen führen.

Er soll vom Grill weg -> Leine nehmen und ruhig wegführen.

Er knurrt, weil er im Bett der Tochter liegt und Mama darf nicht hin - > Leine nehmen und ruhig auf seinen Platz führen. Gerade in dieser Situation fände ich es wichtig, dass er damit nicht durchkommt. Es ist nicht SEIN Bett und es ist nicht SEIN Kind. Da gibt es nix zu verteidigen bzw hat "Hund" da kein Anrecht auf Ruhe... Will er seine Ruhe haben (was sein gutes Recht ist, so generell), dann auf seinem Platz.

Ansonsten schließe ich mich Hermelins Ausführungen zum Thema Ankommen bzw Stress an.
 
Hallo,

entschuldigung, dass ich mich erst heute wieder melde, wir hatten einiges um die Ohren....
Ja das Thema mit Mati, ist nach wie vor ein schwieriges.... Es ist wie Dr. Jeckyl und Mr. Hide.
Es ist oft einfach gut und toll, so wie gerade jetzt, er liegt 2 Meter von mir entfernt in seinem Körbchen und Döst, der Spaziergang heute morgen war auch ok, und eigentlich problemlos. Aber dann passiert sowas wie gestern Abend. Die Mädels hatten ihn Nachmittags gebürstet und vergessen wieder das Geschirr anzuziehen. nach dem Abendessen ist er dann kurz aus dem Wohnzimmer raus und hat sich durch das Treppengeländer sein Geschirr aus der Hundekiste geholt ( eigentlich list die zu hoch für Ihn, aber das Geschirr lag wohl so da drauf, das er es sich durch das Geländer im Treppenhaus schnappen konnte. dann ist er damit auf seine Decke und hat wieder angefangen uns anzuknurren, wenn wir auch nur in seine Richtung geschaut haben. ich habe dann erstmal 2 Stühle davor gestellt, als "Barriere". Aber der Abend war ja noch nicht zu Ende... Er sollte ja nochmal raus vor der Nacht.... Also hab ich vieles Versucht ihn zu locken, Leckerlis aus "sicherer Entfernung", ruhiges rufen. mit der Leine klappern( klappt sonst das er ankommt zum Spazieren gehen). Alles ohne Erfolg, das Knurren wurde eher schlimmer.
Erfolg hatte ich dann mit einem seiner Spielzeuge. Damit habe ich mich mit dem Rücken zu Ihm ins Wohnzimmer gestellt und gequitscht. er wollte kommen konnte sich aber nicht entscheiden was er machen soll. nach einigen Versuchen kam er dann zu mir (bloß nicht umdrehen) und hat nach dem Spielzeug geschaut. dann konnte ich ihn damit in den Flur Führen und habe es geschafft unter Knurren die Leine an das Halsband zu machen. Als ich das Spielzeug weggelegt habe hat er nochmal die Nerven verloren und nach mir geschnappt, ist zum Glück nix passiert.
Die Gassirunde lief dann eigentlich ganz gut, danach wollten wir Ihn natürlich erstmal nicht so im Haus haben und haben Ihn in Seine Box gesperrt. Was Ihm definitiv nicht gefallen hat. Die Box kam ins Schlafzimmer, damit er nicht ganz alleine ist und allmählich hat er sich unter Protest, und gejammer beruhigt.
Heute Morgen war er wohl noch motzig und hat mich wieder angeknurrt als ich die Box aufgemacht habe. Ich konnte ihm aber die Leine anlegen. und so ging es motzig nach unten und zum Gassi gehen. Seit wir wieder zu Hause sind ist erstmal alles ok. Er darf aktuell nur in Wohnzimmer und Küche, lässt sich aber Streicheln und hat nicht mehr wirklich geknurrt. Einziges was noch war, als wir zurück kamen war er ganz scharf auf seine Leine. die hab ich ihm aber natürlich vorenthalten.

Nachher will Ich versuchen ihm wieder das Geschirr anzuziehen und die Hausleine dranzumachen.

Generell, haben wir das Problem, dass wir oft nicht verstehen warum er jetzt knurrt, und wie wir die Situation bereinigen können. Wir können ja nicht jedesmal aus dem Wohnzimmer gehen wenn er anfängt.

Wir werden nochmal versuchen einen Hundetrainer zu erreichen um wenigsten telefonische hilfe zu bekommen. Weil so wie es jetzt ist kann es nicht bleiben. Auch mit dem Tierheim wollen wir nochmal sprechen. Aber meine Mädels haben aktuell das Vertrauen in den Hund verloren und haben auch etwas Angst vor ihm....

So, dass musste ich jetzt alles mal rauslassen. Natürlich würde ich mich über Ratschläge freuen.

Gruß
Uwe
 
Danke für deinen Hinweis, schmerzen kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, da es ja auch den ganzen tag über Ok war, und vorgestern gab es ja über haupt keine Probleme. Das einzige was ich mir noch vorstellen kann ist, der alte Herr ist mit dem Trubel im Haus überfordert, allerdings kommen seine "ausraster dann wenn es eigentlich längst wieder ruhig ist.
 
Für mich klingt das eindeutig nach Ressourcenverteidigung. Ich würde ganz viel das Auslassen üben über positiven Aufbau, anfangs über Tauschen.
Ins Bett vom Kind gäbe es bei mir gar nicht mehr. Außerdem würde ich Kind und Hund immer beaufsichtigen.
Hast du ihm, nachdem du ihn mit dem Spielzeug locktest, es ihm auch gegeben zum Spielen- als Belohnung fürs Kommen?
 
nein das Spielzeug hat er nicht bekommen. Ich muss gestehen, ich hatte in der Situation echt anderes im Kopf. Ich wollte ihn nur an die Leine bekommen. Das Aus-Training müssen wir auch noch machen, dazu wollte ich aber erstmal etwas nehmen was er nicht gleich so heftig verteidigt.
 
Ich muss gestehen, ich hatte in der Situation echt anderes im Kopf.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber ich fürchte, für den Hund ist gerade genau das das Problem.
Für ihn ist alles neu, beängstigend, fremd. Er findet sich noch nicht zurecht und braucht eine klare, verlässliche, einfühlsame Führung.

Ich kann verstehen, dass man in einer Familie eben nicht unbegrenzt flexibel ist und immer Rücksicht auf die Bedürfnisse des Hundes nehmen kann.
Eigentlich hättet ihr einen nebenherlaufenden Hund gebraucht. Mati scheint das zumindest im Moment einfach (noch) nicht zu sein.

Was er jetzt am nötigsten hat ist Zeit um sich einzugewöhnen und viel viel viel Verständnis. Verständnis für sein hündisches Wesen und für seine Lage.
Ich denke da kommt ihr um einen kompetenten Trainer gerade nicht herum, der Euere Wahrnehmung des Hundes schult und euer aller Bedürfnisse auf eine Weise unter einen Hut bringt, wie ihr damit am besten zusammenwachsen könnt :)
 



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