Ein paar hilfreiche Ratschläge...

[Kathi1984]

Hallo nochmal,

wie in meinem Vorstellungsbeitrag beschrieben, habe ich zwei "Gassigeh - Hunde". Ich erzähl Euch am besten erstmal ein wenig über die Hunde und frage dann...

BASKO
Basko ist ein ca. 2jähriger DSH. Er kam vor ca. einem Jahr aus schlechter Haltung zu seinen jetzigen Besitzern. Basko ist echt total lieb, umgänglich, noch etwas wild - aber sehr, sehr lernwillig. Allerdings gibt es bei ihm ein "kleines" Problem: Da er so gut wie keine Prägephase hatte, ist er im "Strassenverkehr" - also, beim Spazierengehen - sehr ängstlich / nervös. Er ist ziemlich nervös, wenn man mit ihm an einer stark befahrenen Straße lang geht, Kirchenglocken und Autogehupe erschrecken ihn. Fremde Hunde bellt er erstmal an, nicht wirklich aggressiv, aber die werden halt erstmal angebellt. Nach den Blicken der anderen Hundebesitzer zu urteilen, scheinen die erstmal zu denken: Großer, dunkler Hund = Böse. Der Vorteil an dieser "Bellaktion" ist aber, dass ich ihn eigentlich ganz gut unter Kontrolle habe und ihn auch ablenken kann. Ich bin allerdings im Moment noch am testen, womit ich ihn am besten ablenken kann: Leckerli oder ein tolles Spielzeug.
Ich bin erstmal dabei, sein Vertrauen zu gewinnen, da er mich noch nicht so gut kennt und es wird von Tag zu Tag besser. Er akzeptiert, dass ich im Rang höher stehe und zweifelt meinen Rang nicht an. Er lässt sich von mir auch gut führen und sucht meine Nähe, wenn es ihm beim Spazieren gehen zu viel wird (Autohupen, etc.)
Die ersten paar Meter auf dem Spaziergang sind schon etwas anstrengend, da er erstmal ziemlich an der Leine zieht, um dann im nächsten Gebüsch zu schnüffeln und zu makieren. Allerdings reagiert er aber schon recht gut auf einen festen Zug an der Leine und ein "Nicht ziehen", dann lässt er es mit der Zieherei bleiben und läuft locker an der Leine vor.

MASCHA
Ja, die Mascha ist eine ca. 4jährige Mischlingshündin und einfach nur lieb. Sie reicht mir etwa bis zum Knie von der Größe her. Vom Verhalten her, ist sie eher die ruhige Vertreterin, wobei sie auch beim Spaziergang ihre Problemchen hat. Denn große Autos / LKWs sind ihr ein Greuel. Ablenken kann ich sie dann gut, wenn ich freundlich ihren Namen sage und sie mit einem Leckerchen locke. An der Leine ziehen macht sie eigentlich garnicht, es sei denn, sie hat einen ganz tollen Geruch in der Nase und den muss sie dann doch erstmal in dem Gebüsch da hinten an der Ecke ausfindig machen. Aber bei ihr reicht dann ein leichter Ruck an der Leine und ein "Nicht ziehen" und sie geht wieder ganz locker an der Leine.

Wenn Ihr noch Fragen zu den Hunden habt, könnt Ihr ruhig fragen.

Ratschläge gesucht...
Das größte Problem bei Basko ist erstmal der Streß, der ihm der Straßenverkehr macht. Ich bin mir nicht sicher, ob es richtig ist, wenn ich ihn streichle und beruhigend anspreche. Es ist ja irgendwie auf ne gewisse Art und Weise Bestätigung, wenn ich ihn streichle und er dann aber sichtlich nervös ist, weil ihm der Straßenverkehr Streß bereitet. Er lehnt dann Ablenkung in Form von Leckerchen oder Spielzeug ab. Mascha hat ja ein ähnliches Problem, allerdings lässt sie sich gut durch Leckereien ablenken und ist nicht ganz sooo nervös. Was meint Ihr?

 

[blackbetty2168]

Hallo,

bei Basko ist es ja schon extrem. Solch umweltunsichere Hunde stehen arg unter Streß. Daß er kein Futter mehr annimmt, wundert mich nicht. Der Streß-Level ist so hoch, daß Nahrungsaufnahme blockiert wird, um den Organismus nicht zu belasten...man braucht die Reserven evtl. für Flucht. Ein voller Magen ist da hinderlich. Der Hund schaltet bildlich gesprochen auf "Überlebensmodus".

Sicher ist es wichtig, ihm Sicherheit zu geben, aber nicht über "gutes Zureden". Streicheln "könnte" er als Bestätigung für die Angst ansehen. Das muß aber nicht so sein.

Angst zu ignorieren halte ich für falsch. Man läßt den Hund dann quasi vollkommen alleine mit seiner Panik. So baut sich kein Vertrauen auf. Körperkontakt bietet sehr wohl Sicherheit. Aber das WIE ist entscheidend.

Ich würde das echt langsam angehen. Und auch nicht groß mit Spielzeug, Leckerchen, Ablenkung arbeiten. Das bringt im jetzigen Stadium eher nix.

Hast Du die Möglichkeit, Dich in der Nähe einer Straße auf eine Bank zu setzen?

Einfach nur da sitzen...? Autos beobachten, die möglichst weit weg vorbeifahren, aber von Basko noch wahrgenommen werden.

Setz Dich auf die Bank, setze Basko zwischen Deine Beine, sodaß er rechts und links quasi eine "Grenze" spürt, lege ihm die Hände auf die Schulterblätter und schaut einfach nur. Kein Locken, kein Reden, kein Kraulen, Streicheln, Klopfen, Loben...nix...

Der kleine Hundekopf hat ne Menge damit zu tun, die Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten. Sitz einfach nur ne halbe Stunde da.

Danach gehst Du an einen ruhigen Ort, wo Basko entspannt ist, er vielleicht sogar ne Runde frei laufen kann. Laß ihn sich austoben, die Anspannung "weglaufen", wirf nen Ball oder was auch immer er mag.

Danach sollte er ruhen dürfen. Der wird erstmal pennen. Das ist richtig viel für ihn, glaub mir. Und es braucht Zeit...viel Zeit...

Liebe Grüße

BETTY und Ronja

 

[Kathi1984]

Hey BlackBetty,

danke für Deinen Ratschlag. Ja, ich hab da vor ein paar Tagen schon einen passenden Platz gefunden, schön mit Bank Werd auf jeden Fall mal Deinen Tipp ausprobieren und mal sehen, was der Basko so davon hält... Was ich auf jeden Fall schon festgestellt habe, dass er ziemlich gerne tobt und spielt. Und das werd ich dann auch mal machen, nachdem wir Autos angeschaut haben Find den Tipp schon ganz gut, danke!!!
Ich kannte das so von meinem eigenen Hund nicht, weil er halt die Prägephase hatte und Basko ja leider nicht. Aber ich bin da ziemlich zuversichtlich, dass Basko irgendwann diesen "Störfaktor Lärm" akzeptieren wird und nicht mehr so gestresst ist.

Mascha und Basko haben anscheinend einiges an Vertrauen zu mir gefasst, heute wurde ich dann doch ziemlich ausgiebig und freudig begrüßt :winken2: Zeit zum Spazierengehen hatte ich heute leider nicht, weil ich danach direkt auf dem Frisierstuhl "gefesselt" wurde :troesten2: