Diensthunde...ein Hundeleben?

Ich finde Agi nicht schwierig, aber mache es auch nur bissel Hobbymäßig daheim.
Das ist Diensthund eine ganz andere Hausnummer.

Aber auf die Frage zurück zukommen...

Ich kann jetzt nur von Behindertenbegleithund sprechen.
Aiden wusste sofort wann er im Dienst war und wann nicht.
Da veränderte sich auch sein verhalten. Da war anderes Gehorsam
als im Alltag. Musste sich auch mehr gefallen lassen.

Genauso kenne ich Hunde die mit der Nase arbeiten und wissen wann Einsatz ist
und wann nicht.


Aber ich denke mir um so höher ein Hund in den Trieb gebracht wird um so
schwieriger wird es ihn zu händeln und auch wieder runter zu bekommen.
 
Arno Duwensee ist DER Diensthundeausbilder bei der Polizeidirektion in Eutin und seine Frau betreibt eine Hundeschule.
Arno hat ungeheure Kontakte und kann in der Regel früher oder später auch die ausgemusterten Diensthunde an gute Plätze vermitteln, die nicht bei ihrem Hundeführer bleiben können
.

Hochachtung vor diesem Mann,der sich für diese Hunde einsetzt und sie offensichtlich mit Herz und Verstand an gute Plätze vermittelt...
 
Die Sitterin von Abby züchtet Malis für die Polizei und das sind schon vom ersten Eindruck her keine Hunde, die ich in Normalhundehalterhänden wissen wollen würde. Schwer zu beschreiben, aber irgendwie sind die anders. Durchdacht kann man die sicherlich auch im zivilen Bereich auslasten, aber ich stelle mir das schwierig vor und nicht für 0815-Hundehalter machbar.
Ich denke ,dass diese Hunde,wenn sie nicht mehr als Diensthunde arbeiten,und nicht bei ihrem Hundeführer bleiben können/dürfen,ausschliesslich an geeignete Menschen vermittelt werden können.

Allerdings...ich denke das was Du bei der Sitterin von Abby kennen gelernt hast,sind die "frischen","unverbrauchten "Hunde...nachdem ich nun weiss,was so ein Diensthundeleben bedeuten kann,bin ich mir sicher,dass dies viel mit den Hunden anstellt,körperlich,und vorallem psychisch.

Irgendwie denke ich mittlerweile,dass die Hunde,die vermittelt werden können,nach entsprechender Umstellungsphase und EIngewöhnung vielleicht sogar froh sind,ein anderes Hundeleben kennen zu lernen,so wie es unsere normalen Familienhunde kennen,ohne "den Job."

Ich dachte am Anfang auch,das kann nicht sein,dass die privat einfach normale Familienhunde sind,oder das jemals werden können...aber offensichtlich ist dies möglich.

Was die Auslastung betrifft,frage ich mich,jenachdem wie "kaputt"der Hund körperlich oder psychisch ist,wieviel Auslastung kann/will der Hund noch?

Es gibt ja nicht nur Agility um Hund eauszulasten,viele Vereine bieten auch Schutzhundesport,Fährtenarbeit usw.an,so dass man den Hund,wenn auch in geringerem Umfang,mit dem auslasten kann,was er kennt...
 
Ich sehe ein, dass für manche Aufgaben Diensthunde benötigt werden wie z.B. die Suche nach Geld, Drogen, Sprengstoffen u.ä. aber welche Aufgabe haben die Hunde bei Demos und Fußballspielen? Die Videos von Dieter finde ich ziemlich schockierend und die Hunde machen auf mich, die ich nur Familienhunde kenne, einen völlig überdrehten Eindruck.

In der JVA in der mein Mann arbeitet hat ein Kollege einen Diensthund und ich habe bei einer Besichtigung für Angehörige eine Vorführung gesehen wie der Hund in einem Raum nach Drogen sucht. Das war schon beeindruckend was der Hund leisten kann. Der Hund begleitet den Kollegen zur Arbeit und abends nimmt er ihn mit nach Hause. Ich glaube das ist ein angenehmer „Job“ für einen Diensthund: Immer beim Menschen aber nicht jeden Tag Chaos und Stress wie z.B. bei einem Fußballspiel oder einer Demo.
 
Ich denke auch, dass solche Demos u.ä. Veranstaltungen der größte Stress für Diensthunde sind. Auch ist es sicherlich nicht gesund, ständig halb gewürgt und nach hinten geschleudert zu werden, wenn die sich in die Leine stemmen bzw. teilweise rein springen. Aber genau das sollen sie tun, weil das ja Eindruck macht. Ernsthaft losgelassen werden die normalerweise nicht, also eigentlich ist das meiste nur Show, und das ist dem Hund gegenüber einfach nicht fair.
Gut, gibt auch Hunde, die gezielt Personen "ausschalten" sollen. Ist auch anstrengend, aber wahrscheinlich immer noch angenehmer, als an der Leine im Trubel zu sein und nichts richtig machen zu dürfen. Bei beiden ist die Gefahr aber groß, selbst angegriffen bzw. beworfen oder gar beschossen zu werden. Ist dann auch nicht so toll...

Es gibt Rassen, die brauchen Arbeit. Aber das ginge sicherlich besser, dazu muss man kein Diensthund sein.
 
Ein keifender Diensthund ist beeindruckend und ersetzt mehrere Polizeibeamte. Dies mal nur in seiner Funktion als Schutzhund, die sonstigen Fähigkeiten als Spürhund sind eh unersetzlich.
Von der Nasenarbeit verbrauchen die sich auch nicht, das ist ruhige Arbeit ohne Stress. Zwar müssen sie ihre "Quote" erfüllen und einen bestimmten Sucherfolg gewährleisten - was auch z.B. bei der Gepäck- oder Frachtkontrolle auf einem Flughafen immer wieder überprüft wird -, ansonsten sie ebenfalls ausgesondert werden. Das ist auch richtig so, es soll ja z.B. kein Sprengstoff an Bord eines Flugzeuges gelangen.
Diese Tiere werden den Behörden - oder auch zunehmend privaten Organisationen, die die Kontrollarbeit auf den Flughäfen machen und stark überwacht werden müssen - von Leuten aus den Händen gerissen, die ein Faible für Sucharbeit haben.

 
Ich denke ,dass diese Hunde,wenn sie nicht mehr als Diensthunde arbeiten,und nicht bei ihrem Hundeführer bleiben können/dürfen,ausschliesslich an geeignete Menschen vermittelt werden können.

Allerdings...ich denke das was Du bei der Sitterin von Abby kennen gelernt hast,sind die "frischen","unverbrauchten "Hunde...nachdem ich nun weiss,was so ein Diensthundeleben bedeuten kann,bin ich mir sicher,dass dies viel mit den Hunden anstellt,körperlich,und vorallem psychisch.

Irgendwie denke ich mittlerweile,dass die Hunde,die vermittelt werden können,nach entsprechender Umstellungsphase und EIngewöhnung vielleicht sogar froh sind,ein anderes Hundeleben kennen zu lernen,so wie es unsere normalen Familienhunde kennen,ohne "den Job."

Ich dachte am Anfang auch,das kann nicht sein,dass die privat einfach normale Familienhunde sind,oder das jemals werden können...aber offensichtlich ist dies möglich.

Was die Auslastung betrifft,frage ich mich,jenachdem wie "kaputt"der Hund körperlich oder psychisch ist,wieviel Auslastung kann/will der Hund noch?

Es gibt ja nicht nur Agility um Hund eauszulasten,viele Vereine bieten auch Schutzhundesport,Fährtenarbeit usw.an,so dass man den Hund,wenn auch in geringerem Umfang,mit dem auslasten kann,was er kennt...

Klar, die Hunde die ich dort sehe, sind noch frisch und unverbraucht.
Aber selbst die haben schon derart viel Pfeffer und bringen eine gute Portion Aggression mit, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie man die als Normalhundehalter vernünftig auslasten will. Mit ein bisschen Agility und ganz viel Liebhaben wird das nicht gehen. Sicherlich geht es auch zivil, aber da muss dann schon ein echter Kenner und Liebhaber der Rasse ran, der wirklich mit denen arbeitet. Arbeitet in einem Sinne, der über das hinausgeht, was unsereins in Sachen Hundesport macht.

Ich weiß halt nicht, was dann besser für diese Hunde wäre. Diensthundeleben und am Ende verbraucht sein? 0815-Leben und dadurch die typischen Verhaltensstörungen entwickeln?

Und ich fragte mich: Wenn man eine Auslastung im zivilien Bereich betreibt, die so einem Kaliber wirklich gerecht wird, ist der Hund dann nicht irgendwann auch verbraucht? Bei Hunden die wirklich hohe Prüfungen im Gebrauchshundesport laufen wirkt das auf mich zumindest so.

Wobei ich da eine Grenze ziehe zischen den Schnüfferln, wo man rein über Spieltrieb konzentriert arbeitet - und den Hunden fürs wirklich Grobe.
 
Da ist was dran, Britt.
Allerdings bekommen Durchschnittshundehalter diese Hunde - auch als Welpen - erst garnicht.
Brave und liebe Malinois gibt es ansonsten ja genug.
Und Behörden - insbesondere die Polizeien - sind immer auf der Suche nach guten Diensthunden, es gibt wesentlich mehr Bedarf als gute Hunde. Und die richtig guten und in der "Szene" bekannten Züchter verkaufen auch viele Tiere ins Ausland an die dortigen Behörden.
 
Klar, die Hunde die ich dort sehe, sind noch frisch und unverbraucht.
Aber selbst die haben schon derart viel Pfeffer und bringen eine gute Portion Aggression mit, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie man die als Normalhundehalter vernünftig auslasten will. Mit ein bisschen Agility und ganz viel Liebhaben wird das nicht gehen. Sicherlich geht es auch zivil, aber da muss dann schon ein echter Kenner und Liebhaber der Rasse ran, der wirklich mit denen arbeitet. Arbeitet in einem Sinne, der über das hinausgeht, was unsereins in Sachen Hundesport macht.

Da bin ich voll bei Dir,solch speziell gezüchteten "Hochleistungshunde"gehören nicht in die Hände von "Otto-Normal-Hundehaltern"...
Auch die "ausgemusterten "Diensthunde brauchen ein geeignetes Zuhause bei einem geeigneten Menschen...ich wollte damit nur sagen,dass es denke ich einen grossen Unterschied gibt,zwischen den "frischen"/"unverbrauchten"Hunden,und denen,die einige Dienstjahre auf dem Buckel haben...
 
Hier ist noch ein interessantes Video über den Werdegang vom Welpen zum fertigen Diensthund. Es zeigt schön - etwa bei 8.51 - die Grundanforderungen, die an einen geeigneten Hund gestellt werden (müssen).

 



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