Diensthunde...ein Hundeleben?

ich kann mir das einfach ganz schlecht vorstellen,dass z.B.ein Work-a-holic von Mali,bei dem im Job jede Zelle des Gehirns und jede Faser des Körpers auf Hochspannung,und jede Sekunde bereit zur Reaktion ist,zuhause dann zum Familienhund wird... .

Ich denke ein Diensthund, der so gar nicht abschalten kann udn permanent unter Strom steht - ist nicht geeignet für den Dienst.
Jedes lebewesen muss doch die Möglichkeitn zur Abschaltung haben, zum enstpannen haben , zum "Leerlauf" haben - damit es fit für die nächste Aktion ist (Jagd, Paarung, rivalenkamp, Drogen schnüffeln ;) )

Ich denke also, ein gute Diensthund kann 100% geben, aber auch gut abschalten - das kann er also in der familie.
Ohne die entspannung, köntne er keine 100 % geben denke ich.
 
Was passiert
mit diesen "ausgemusterten" Hunden,dürfen sie wenigstens privat bei ihren Menschen bleiben,wenn sie durch den Dienst schon so früh"kaputt"sind?

Heute ja, wenn der Hundeführer das will und der entsprechende Platz für 2 Hunde (der Nachfolger ist ja auch da) vorhanden ist.
Es gibt aber auch Beamte, die geben die Hundeführung auf oder wollen ggf. den alten, ggf. kranken Hund nichtr weiter pflegen.
Es gibt da schon unschöne Dinge.
Die Länderpolizeien zahlen fast ausnahmslos für die alten Tiere eine Art Rente in Form von Futterkosten und ärztlicher Behandlung.
Aber im Zwinger der Landespolizeischule Schleswig-Holstein in Eutin warten immer mal ein paar Ausgemusterte auf ein neues Zuhause.
 
Und werden solche Hunde ausserhalb des Dienstes auch als Familienhunde bzw.Haushunde gehalten?
Das kann ich mir ja gar nicht vorstellen...das sind ja nochmal ganz andere Kaliber...:eek:

In der Regel wohl eher nicht, ich kenne aber keinen Hundeführer mit solch einem Hund und weiss das daher nicht genau.
Es kommt wohl auf den Einzelfall an, hat der Hundeführer Kinder, wo wohnt der, welcher Reizlage ist der Hund im normalen Lebensumfeld ausgesetzt, kann die Partnerin des Hundeführers mit solchen Hunden umgehen und solche Dinge.

Vor ganz vielen Jahren war ich mit einem Diensthundeführer der Landespolizei NRW befreundet. Dessen Diensthund Uri war ein Kracher und Raufbold erster Güte. Die Frau von Hans war Hausmeisterin an einer Schule und die wohnten in einer Dienstwohnung auf dem Schulgelände. Den harten Uri, der sonst nicht fackelte, konnte man völlig sorglos in der Pause über den Schulhof laufen lassen, der war sowas von kinderlieb. Allerdings mussten dann die Lehrer aufpassen, dass die kein Kind anschnauzten (was damals noch üblich war) Das mochte Uri garnicht und hin und wieder liess der zum Vergnügen der Kinder auch mal einen Lehrer "strammstehen".
 
Danke für die Info Dieter,nun wenigstens werden von der Länderpolizei fast ausnahmslos die Futter/Arztkosten für die Hunde übernommen,die aus dem Dienst"entlassen"worden sind...wenigstens eine Art "Entschädigung"dafür,dass die Hunde sich jahrelang zur Verfügung stellen mussten.
Schon traurig zu hören,dass manche Hundeführer den Hund trotzdem nicht mehr behalten möchten,sicher,mir ist auch bewusst,dass es die Situation manchmal einfach nicht zulässt,aber so einen Hund dann "im Stich"zu lassen,weil er alt oder krank ist,kann ich absolut nicht nachvollziehen...ich finde das ziemlich erschütternd :(

Bleibt nur zu hoffen,und ich würde es den "ausgemusterten"Hunden wirklich wünschen,dass die,die nicht bei ihrem Hundeführer bleiben konnten/durften,ein schönes,neues Zuhause bei geeigneten Menschen finden,wo sie wenigstens ihren Ruhestand noch geniessen können,so gut es geht...
 
In der Regel wohl eher nicht, ich kenne aber keinen Hundeführer mit solch einem Hund und weiss das daher nicht genau.
Es kommt wohl auf den Einzelfall an, hat der Hundeführer Kinder, wo wohnt der, welcher Reizlage ist der Hund im normalen Lebensumfeld ausgesetzt, kann die Partnerin des Hundeführers mit solchen Hunden umgehen und solche Dinge.
Das leuchtet mir ein...so ein Hund ist eben doch noch mal was ganz anderes...
 
Vor ganz vielen Jahren war ich mit einem Diensthundeführer der Landespolizei NRW befreundet. Dessen Diensthund Uri war ein Kracher und Raufbold erster Güte. Die Frau von Hans war Hausmeisterin an einer Schule und die wohnten in einer Dienstwohnung auf dem Schulgelände. Den harten Uri, der sonst nicht fackelte, konnte man völlig sorglos in der Pause über den Schulhof laufen lassen, der war sowas von kinderlieb. Allerdings mussten dann die Lehrer aufpassen, dass die kein Kind anschnauzten (was damals noch üblich war) Das mochte Uri garnicht und hin und wieder liess der zum Vergnügen der Kinder auch mal einen Lehrer "strammstehen".

Uri war eindeutig Kinderfreund ;)
Ich musste wirklich so schmunzeln,als ich mir das bildlich vorstellt,wie der Lehrer da gestellt wurde ;)

Scheint aber so,dass diese Hunde wirklich genau unterscheiden können...
 
In der Regel bleiben sie bei ihrem Hundeführ, auch als ausgemusterte und ggf. kranke Tiere.
Aber es gibt eben auch Beamte, die sind nicht Hundeführer weil sie Hunde mögen sondern weil sie bestimmte Privilegien im Vergleich zum normalen Polizisten haben.
Ärsche gibt es halt überall.

Arno Duwensee ist DER Diensthundeausbilder bei der Polizeidirektion in Eutin und seine Frau betreibt eine Hundeschule.
Arno hat ungeheure Kontakte und kann in der Regel früher oder später auch die ausgemusterten Diensthunde an gute Plätze vermitteln, die nicht bei ihrem Hundeführer bleiben können.
Nebenbei ist er ein furchtbar netter Kerl und hat der Mantrailer-Schule hier im Dorf schon bei einem Ausbildungsproblem geholfen. Die dort ausgebildeten und auch im Realeinsatz befindlichen Hunde kannten nämlich - woher auch - keine Leichen.
 
Und dann gibt es noch die ganz besonderen Hunde der Spezialeinheiten. Hier werden Übungen gezeigt und manchmal, wenn der Hund im Übersprung ist, kriegt auch der Hundeführer (Min. 1.30) was ab.
Diese Tiere stehen im Einsatz nicht mehr im normalen Gehorsam des Schutzhundes, die sind kompromisslos geschult, einen Täter auszuschalten.


Das sind u.a. die Tiere, die früh "auf" sind.

Früh verschlissen oder nicht, so darf man dabei auch nicht vergessen, dass es normalerweise keine Hunde sind die mit "Ich möchte ein bisschen Agility machen" glücklich wären.

Es gibt ja zwischen den reinen Schnüfflern und denen wo es wirklich "knallt" noch mal ganz große Unterschiede in Sachen "Pfeffer im Hintern" und Aggression. Aggression ist hierbei nicht negativ gemeint - das ist ja letztendlich auch nur etwas, womit man arbeiten kann.
 
Früh verschlissen oder nicht, so darf man dabei auch nicht vergessen, dass es normalerweise keine Hunde sind die mit "Ich möchte ein bisschen Agility machen" glücklich wären.

Das ist die Frage, Agility ist ja per se für Hunde keine leichte Sache, jedenfalls dann nicht, wenn es vernünftig betrieben wird.
Ob da 4 Stunden in der Box im Dienstwagen liegen und dann 2 Stunden Stress pur bei der Demo auch ohne Beschmeissen mit Böllern oder Flaschen die bessere Alternative ist, wage ich zu bezweifeln.


Die Tiere können das leisten, keine Frage. Auch einige Jahre lang. Dennoch ist zu zweifeln, ob es "gut" für sie ist.
Und das ist wieder wie bei Jagdhunden. Taubheit durch den häufigen Schussknall ist die typische Berufskrankheit zur Jagd eingesetzter Hunde.
Vor allem von denen, die unter der Flinte arbeiten, wie etwa die Vorsteher, Stöberer oder auch die Schweisshunde. Nur redet da keiner gerne drüber.
Es ist wie bei Jagdhunden - die kann ich wunderbar auch ohne Pulver und Blei auslasten.

Die SEK-Hunde mögen eine Ausnahme sein. Ich denke nicht, dass diese Tiere noch über den Beutetrieb arbeiten, sowas geht nur mit erheblichem Wehrtrieb und der Beamte hat im Grunde einen bekloppten Schläger und Hooligan an der der Leine. Psychopathen im Grunde.
Aber so viele gibt es nicht davon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei das Leben eines Diensthundes ja nicht nur "Box und Stress" ist, sondern da noch einiges in Sachen Ausbildung hinter steht.
Die Sitterin von Abby züchtet Malis für die Polizei und das sind schon vom ersten Eindruck her keine Hunde, die ich in Normalhundehalterhänden wissen wollen würde. Schwer zu beschreiben, aber irgendwie sind die anders. Durchdacht kann man die sicherlich auch im zivilen Bereich auslasten, aber ich stelle mir das schwierig vor und nicht für 0815-Hundehalter machbar.
 



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