Mein Paco (Dogo Argentino) ist ja fast 14 geworden. Ca. ab dem 11 Lebensjahr merkte man ihm sein Alter schon an. Er wurde noch fauler, als er sein Leben lang schon war. Später bekam er Herztabletten, wurde jedoch auf Anweisung der Tierärztin nicht in Watte gepackt. Das war nicht so einfach, weil man schon unterscheiden musste, ob er einfach faul war oder wirklich nicht mehr konnte. Später bekam er Cauda equina, konnte nicht mehr gut laufen und hatte Schwierigkeiten bei längerem Stehen. Zuerst merkte man, dass es ihn ärgerte, dass er ab und zu stolperte, bzw. wegbrach aber dann hat er sich nicht nur arrangiert, sondern uns für sich eingespannt.
Da der Herr Zeit seines Lebens einen erhöhten Futternapf hatte und nicht mehr lange stehen konnte, wurde nach kurzer Zeit am Futternapf gebellt und einer von uns hielt ihm das Hinterteil hoch, damit er bequem fressen konnte.
Die Treppe im Haus konnte er noch einigermaßen steigen, durfte das jedoch nur noch, wenn einer von uns vor bzw. hinter ihm ging.
Auf Spaziergängen verbrauchte er 1 Frolic auf ca. 100m, sonst hatte er keine Lust mehr.
Er hatte irgendwann Narrenfreiheit, schließlich wusste man ja nicht, wie lange man ihn noch hat.
Ich könnte dutzende von Geschichten erzählen, wie der alte Mann uns hat springen lassen....
Wir hatten den Eindruck ,dass es ihm Spaß gemacht hat und wir haben uns gefreut, dass er noch so viel Lebensfreude hatte.
Kann auch nur ein Tierhalter verstehen. :frech1:
Obwohl seine Individualdistanz (er war nie wirklich kompatibel mit anderen Rüden) mit zunehmender Schwäche wieder größer wurde, hat er im höheren Alter die Aufgabe andere auf Distanz zu halten, an unsere Lena abgetreten.
Manchmal hatte ich den Eindruck, dass er leicht dement wurde. Er stand dann im Garten und blickte sich verwirrt um, als wüsste er nicht so ganz, wie er da hingekommen war.
Das Gehör nach Bedarf kenne ich sehr gut. :zwinkern2:
Jetzt ist unsere Lena 11 und für eine englische Bulldogge sehr fit. Sie leidet ebenfalls unter cauda equina und unter Arthrosen. Sie bekommt Schmerzmittel. Spaziergänge sind nur noch sehr begrenzt möglich. Wir haben jedoch ein Riesengrundstück, welches sie in ihrem eigenen Tempo nach Lust und Laune durchstreifen kann.
Wenn Trecker oder Motorräder vorbeifahren, geht sie immer noch ab wie eine Kanonenkugel, auch Wild im Wald (ja, eine Bulldogge mit starkem Jagdtrieb) lässt sie immer noch nicht kalt.
Allerdings scheint sie inzwischen Sachen zu hören, die sonst niemand hört, was zur Folge hat, dass sie oft kläffend losrennt, die anderen beiden Hunde ebenfalls, und alle plötzlich stehen bleiben, weil niemand mehr weiß, warum...
Insgesamt ist sie allerdings schon viel ruhiger geworden und schläft viel.
Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass bei alten Hunde das Zusammenleben mit einem jüngeren Hund scheinbar dem alten gut tut.
Jedenfalls, wenn sich beide einigermaßen verstehen.
Auch wenn man bei alten Tieren (war bei meinen Katzen auch so) sicher mehr Arbeit und vielleicht auch Sorgen hat, möchte ich diese Zeit nicht missen, sie ist kostbar.
Grüße von Puti und dem Faltentrio