Der Minutenkreis nach Baumann - Challenge?

Wir haben es gestern auch getestet, einmal im Wald und einmal auf einer Wiese. Finde es bei uns ein bisschen "nichtssagend", denn wenn ich irgendwo stehe/sitze, haben sie sowieso gelernt, dass sie in meinem nahen Umkreis bleiben und auf mich achten sollen. Daher habe ich Kritzel auch Gras fressen lassen, oder fällt das auch unter "nicht buddeln lassen, etc."?



Hier habe ich Kritzel gestreichelt - wusste nicht mehr, ob Körperkontakt erlaubt ist (und muss es nochmal nachlesen) und Keks...nun ja, man sieht ja, was Keks macht.😅

 
Ich kann das Video nicht hochladen, aber ich denke wir haben auch bestanden (und hätten locker noch ein paar Minuten länger machen können)
Limbo meinte, was für ein Quatsch...muss der Hund einen ständig anschauen, das tat Limbo nämlich nicht 🤔
 
Was bringt mir denn eine gute Bindung etc, wenn ich den Hund nicht zusätzlich durch Training "Menschen-Alltags-tauglich" mache?

Durch eine gute Bindung wird ein Hund doch gerade alltagstauglich.
Was Baumann mit diesem Minutenkreis ausdrücken wollte, ist nach meiner Ansicht die fehlende echte Bindung der meisten Hundehalter zu ihrem Hund.
Allerdings ist der Minutenkreis dafür wenig geeignet.

Ich habe irgendwo schon mal geschrieben, ich würde am liebsten vielen Hundehaltern den Hundetrainer verbieten, sämtliche Erziehungsmethoden in ihrem Gehirn löschen, ihnen Halsband, Leine, Futterbeutel, Leberwursttube, Spielzeuge abnehmen und sie dann mit ihrem Hund irgendwo aussetzen.

Der Hundehalter wäre gezwungen, sich mit dem Hund auf der sozialen, intuitiven Ebene zu verbinden. Entweder folgt der Hund freiwillig oder eben nicht.
Entsteht diese Bindung nicht, ist das doch eine klare Aussage.

Ich zitiere mal ein Beispiel für Freiwilligkeit aus einem Forum:

mein Sohn war heute mit dem Hund eines Bekannten hier, einem Terriermix. Ein "Pennerhund" - kennt kein Halband und kennt keine Leine und ist überall dabei! Ob mitten in Berlin oder sonstwo. Hund ist nicht geimpft oder irgendwo angemeldet, war irgendwann bei seinem Bekannten und ging nicht wieder!

Was mich faziniert hat, war die Gehorsamkeit dieses Hundes!
Unsereiner versucht seinen Hund mit Hundeschule und auch ohne zu erziehen, Aufmerksamkeit anzutrainieren und was weiß ich! Unsereiner macht sich Gedanken "Wie Hund genügend körperlich und kopfmäßig auslasten"

Soviel Gedanken macht sich sein Hundehalter nicht. Aber dieser Hund reagiert auf seine Besugsperson, allerdings wer immer es auch gerade ist eigentlich nur auf Körpersprache. Bei meiner Zicke, denke ich ja manchmal sie ist taub und blind :eusa_think:, zumindest tut die manschmal so. Ich übe und übe mit ihr, sie denkt gar nicht dran auf mich zu achten!

Dieser Hund ist so aufmerksam, an der anderen Ecke des Gartens, ihr Name fällt im Gespräch - ihr Kopf geht sofort in unsere Richtung, ob sie jetzt kommen sollte... Ich würde meinem Sohn jetzt nicht wirklich zutrauen, daß er auf die Körpersprache des Tieres achtet, aber der Hund achtet extremst auf seine!

Irgendwie bin ich jetzt doch ein wenig irritiert, ob weniger Beschäftigung nicht manschmal doch mehr ist. Jedenfalls würde ich fast alles dafür geben, daß mein Hund nur ansatzweise so auf mich achtet....

Quelle: Tierforum
Thema: "Pennerhund"
 
Der Hundehalter wäre gezwungen, sich mit dem Hund auf der sozialen, intuitiven Ebene zu verbinden. Entweder folgt der Hund freiwillig oder eben nicht.


Ein "Pennerhund" - kennt kein Halband und kennt keine Leine und ist überall dabei! Ob mitten in Berlin oder sonstwo.

Und trotzdem ist das gefährlich und fahrlässig. Meine Meinung.

Der Hund folgt freiwillig - super. Und ich gehe auch mit der Behauptung mit, das ein Hund mit guter Bindung alltagstauglicher ist. Was Umstellungen angeht, fremde Umgebungen, mögliche Ängste, da ist eine gute Bindung Gold wert. Und natürlich ist der gesamte Alltag entspannter, wenn der Hund sich an seinem Menschen orientiert und nicth ständig dabei ist, sein eigenes Ding zu machen.

Das Problem liegt doch aber darin, dass Hunde (überhaupt Tiere) die Gefahren der modernen Welt nicht einschätzen können.
Sie können bspw. schlecht bis garnicht hohe Geschwindigkeiten abschätzen. Das liegt einfach nicht in ihren natürlichen Gegebenheiten, ist biologisch bedingt.

Und auch der Hund mit super Bindung an seinen Menschen läuft vllt. mal 2-3 m seitwärts. Dort ist dann aber vllt. grad eine Straße.
Letztens erst gesehen so einen Fall. Hier läuft immer eine HH mit Zwergpudel. Die Kleine ist eigentlich immer ohne Leine, achtet sehr auf ihre Besitzerin, wartet an Ecken und Kurven und läuft auch nie sehr weit voraus oder hinterher.
Ich bin mit meinen Hunden auf der anderen Straßenseite,die Kleine sieht uns, verharrt kurz und setzt sich plötzlich in unsere Richtung in Bewegung. Nicht weit, vllt. 2 m. Da stand sie dann aber schon auf der Straße.
Glücklicherweise ist bei uns 30er Zone und der Autofahrer konnte rechtzeitig bremsen.

Ein gut trainiertes Kommando hätte das verhindern können. Bindung hin oder her.
 
@Bubuka kannst du mir anhand meines Beispiels (Hund einige Schritte voraus im Freilauf, Radfahrer kommt entgegen) erklären wie du die Situation handhaben würdest?

Ich habe noch eine kleine Begebenheit von heute und würde sie dir/euch gerne kurz schildern:
Wir hatten heute Geburtstagsgäste und ich bin in den Keller gegangen um neue Getränke zuholen. Wir wohnen in einem ganz normalen Mehrparteienhaus, Erdgeschoss.
Ich weiß nicht warum aber irgendwer hat die die Wohnungstür aufgemacht und Nala ist raus gelaufen. Obwohl die Haustür ebenfalls offenstand und sie an dieser auch vorbei muss um in den Keller zu laufen, ist direkt in den Keller gekommen. So, ich habe ihr Pfotentapsen gehört und gerufen:" Ich bin hier", daraufhin ist sie auch in den richtigen Kellerraum gekommen. Nala also komplett nackig gehen wir wieder hoch. Zur Treppe, ich sage:" Rauf", die hüpft die Treppe hoch. Steht somit aber quasi schon in der offene. Haustür. Ich gehe hinter ihr die Treppe hoch, sie guckt zur Haustür raus. Ich sage:" Nein", sie guckt mich an. Ich zeige zu unserer Wohnungstür und sie geht rein.
Was ist dass dann? Ist das Kommandos geben? Antrainiert? Oder zeigt das jetzt unsere Bindung? Denn sie war ja völlig frei, ich hatte nix dabei und das wusste sie ja auch?
 
Der Hundehalter wäre gezwungen, sich mit dem Hund auf der sozialen, intuitiven Ebene zu verbinden. Entweder folgt der Hund freiwillig oder eben nicht.
Entsteht diese Bindung nicht, ist das doch eine klare Aussage.

Und was sollte der Hundehalter dann mit dem Hund machen der nicht freiwillig folgt? Im Tierheim abgeben oder an der Autobahnraststätte anbinden weil die Tierheime bald aus aus allen Nähten platzen weil alle Hundehalter erwarten, dass ihr Hund freiwillig folgt und es keine Hundeschulen, Futterbeutel, Spielzeug und Leinen gibt? Und dann zieht der nächste Hund ein und wird wieder abgegeben und vielleicht ist Hund Nr. 5 dann der Hund der freiwillig folgt. Nur was macht das mit den Hunden wenn sie Wanderpokale werden?

Du bist doch bestimmt noch in anderen Foren unterwegs und liest dort welche Probleme manche Hundehalter haben. Stell dir vor die würden alle ihren Hund abgeben weil er nicht freiwillig folgt und dann zieht ein neuer ein in der Hoffnung, dass es bei diesem Hund die ideale Bindung gibt.

In dieser Welt in der sich alle darauf verlassen, dass ihr Hund freiwllig folgt möchte ich keine Hunde mehr haben denn diese Hundehalter die darauf vertrauen, dass ihr Hund freiwillig folgt laufen mir jetzt schon regelmäßig über den Weg. Das sind dann die Hunde die sich 100 m von ihrem Menschen entfernen. Aber klar, die kommen zurück.

Ein nicht trainierter Hund kann genauso zuverlässig zurückgerufen werden.

Wie? Gib doch bitte mal einen konkreten Tipp.

Und zu den Hunden von Obdachlosen: Ich habe auch schon Hunde gesehen die ihrem Menschen freiwillig folgen. Die pinkeln dann aber auch an Häuser und Kundenstopper und bleiben spontan stehen und werden fast von einem Fahrradfahrer überfahren aber dann folgen sie ihrem Menschen natürlich. Und dann gibt es noch die Hunde von Obdachlosen die bellend in der Leine hängen wenn ich mit meinen Rüden an ihren vorbei gehe und die einem kleinen Hund schon mal ein Auge ausgebissen haben. Die folgen ihrem Menschen auch, danach...

Aus dem "Pennerhund"-Thema im Tierforum:
In eben diesen drei Fällen kann ich nur sagen, dass es scheinbar schon die Haltungsform ist, die die Hunde so "genügsam" und "folgsam" macht - sie scheinen zu wissen, dass sie "auf der Straße" nur überleben wenn sie sich Herrchen oder Frauchen vollkommen unterordnen, denn nur dann haben sie es einigermaßen warm, etwas zu fressen und laufen nicht Gefahr überfahren oder sonst was zu werden.

Zum Anderen haben die Herrchen/Frauchen auch nicht die besonderen Ansprüche an ihren Hund, die so mancher von uns hat (das soll nicht sagen, dass diese Ansprüche falsch sind!), der Hund soll da sein - nicht mehr und nicht weniger. Und der Hund ist da, überall dabei, 24 Stunden und der Hund weiß genau, dass es nur gut für ihn läuft, wenn er aufmerksam und ruhig seinem 1-Mann-Rudel folgt, sonst gibt's Probleme...Leute, die die Hunde vertreiben, andere Hunde, die Stress machen etc. pp

Die "Penner"-Hunde wissen einfach wenn es nicht gut läuft dann holt sich der Obdachlose keinen Hundetrainer oder fragt in einem Forum nach. Dann kann der Hund zusehen wo er nachts schläft denn dann jagt ihn der Obdachlose weg denn der belastet sich doch nicht mit einem Hund der Probleme macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein nicht trainierter Hund kann genauso zuverlässig zurückgerufen werden.
Warum gehst du immer davon aus, dass diese Hunde einer Gefahr ausgesetzt werden?

Weil die Gefahren durch Straßenverkehr real sind. Und einen Hund einfach so laufen zu lassen in meinen Augen fahrlässig ist, wenn nicht schlimmeres. Die Zahlen überfahrener Haustiere sprechen für sich.
Die Einschätzung der Gefahr ist Hunden nicht so gegeben. Ebensowenig wie jüngeren Kindern. Die läßt ja auch keiner einfach so mitlaufen. Obwohl Kinder ja auch eine enge Bindung zu ihren Eltern haben, würde wohl kaum jemand auf die Idee kommen, einen 3-jährigen im Großstadtrubel an einer viel befahrenen Straße einfach so daher laufen zu lassen.
Und der Entwicklungsstand eines Hundes und seine Einsichtsfähigkeit entspricht ungefähr einem 3-jährigen Kind.

Und wie Du einen nicht trainierten Hund zurückrufen willst, hätte ich gern mal deutlich erklärt.
 
Was ist dass dann? Ist das Kommandos geben? Antrainiert? Oder zeigt das jetzt unsere Bindung? Denn sie war ja völlig frei, ich hatte nix dabei und das wusste sie ja auch?

Dein Beispiel zeigt doch sehr gut, was ich meine.
"Ich bin im Keller", "komm wir gehen rauf, nein nicht zur Haustür raus, nach oben"..... das ist doch nicht antrainiert, sondern dein Hund hat es einfach so verstanden und freiwillig befolgt.
So mache ich das auch. Das kannst du auch weiter ausbauen im Freilauf.
Kommt ein Radfahrer, rufst du sie heran. Ist sie schusselig und läuft wieder auf den Weg, hältst du sie kurz fest, bis der Radfahrer vorbei ist.

Bei einer guten Bindung funktioniert das sehr viel zuverlässiger als jede Erziehung und jedes Hilfsmittel.
Ich bin ja nicht komplett gegen eine Erziehung. Aber erstmal muss eine Bindung da sein.
Ist die Bindung da, funktioniert das Miteinander so, wie du es geschildert hast.
Kommandos (Befehle) braucht man für den Alltag eigentlich nicht mehr.
 



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