Hallo Chaobande und Bubuka
Höflich und Freundlich gesinnt gesagt:
Zunächst mal wende ich mich ja ans Forum um über den eigenen Tellerrand zu blicken,sind auch nicht meine ersten Hunde,aber sowas hatte ich noch nie gehabt und suche ja nach einer Lösung.
Einen von beiden weggeben ist für mich auch die letzte offenstehende Variante,andererseits kann ich es auch nicht drauf ankommen lassen daß Bella die kleine irgendwann mal Tot beißt,sie ist doppelt so groß und schwer wie mein Chihuahua.
Für Bella hätte ich die Option das mein Schwiegersohn sie nehmen würde wenns nicht anders geht,aber wie gesagt ist es das letzte was ich möchte.
Hatte schon die Idee das ich Bella mal für eine Woche zu ihm gebe das es sich vielleicht etwas entspannt zwischen den Beiden,was haltet ihr davon?
mfg.Jörg
Prinzipiell ist mal zu sagen, dass es einfach gut wäre, wenn sich das jemand vor Ort ansieht. Über Foren kann niemand feststellen, was zwischen deinen Hündinnen wirklich passiert, man kann maximal Vermutungen abgeben.
Eine Hündin nun zum Schwiegersohn geben, halte ich eigentlich nicht für langfristig sinnvoll, es sei denn ihr seid alle so erledigt, dass euch auch als Menschen die Erholungspause gut tut, um nachher konsequent und aufmerksam am Problem zu arbeiten. Wenns einen beim Fahrradfahren-lernen hinschmeißt, lernt man es nämlich auch nicht, indem man das Rad dann in den Keller stellt. Das wäre nur sinnvoll, wenn man sich das Bein gebrochen hat und man eben eine Erholungszeit braucht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es schon vorher unter euren Hündinnen Differenzen gab, die ihr ganz einfach nicht mitbekommen habt, ist recht hoch. Ein Konflikt beginnt nämlich schon lange, bevor Hunde knurren und raufen, auch Blickfixieren, den anderen abdrängen, sich ständig dem anderen in den Weg stellen, etc. gehört da dazu. Ich würde (am Besten mit Unterstützung eines kompetenten Trainers) versuchen rauszufinden, in welchen Situationen zwischen den Beiden der wirkliche Konflikt besteht. Wenn du sagst, das erste Mal haben sie gerauft, als sie beide bei euch im Bett waren, wäre eine
Vermutung von mir, dass ihr als Menschen evtl. eine Ressource darstellt, um die man sich streiten kann. Das ist recht häufig ein Problem, aber wie gesagt nur eine Vermutung. Wenn ihr rausgefunden habt, wo die beiden gerne streiten und welche Auslöser es für Konflikte gibt, gilt es Regeln aufzustellen. Hunde können lernen, dass man den Menschen nicht als Ressource verteidigt oder auch, dass es einem nicht zusteht die Bewegungsfreiheit des anderen einzuschränken. Bei mir beispielsweise werden Drängler weggeschickt. Konsequent und ruhig, aber bestimmt... ICH bestimme, wer gestreichelt wird und nachdem das alleine in meiner Entscheidung liegt, macht es auch gar keinen Sinn sich darüber zu streiten :zwinkern2:
Wenn es wirklich so ist, dass Läufigkeit/Scheinträchtigkeit einen ordentlichen Einfluss auf diesen Konflikt haben, würde ich persönlich durchaus über eine Kastration nachdenken. Damit fällt ein erheblicher Faktor weg, welcher Konflikte verursacht und das ist in meinen Augen sicherlich angenehmer für einen Hund, als abgegeben zu werden oder mit dem Stress leben zu müssen.
Ich persönlich finde die Hysterie bei zwei streitenden Hündinnen immer ein wenig übertrieben. Eine Bekannte von mir hat 2 Hündinnen (ein Aussie-Mix & ein Schäfermix, beide aus dem TS) wo die damals junge, pubertierende Schäfermixhündin die ältere Hündin während der Scheinträchtigkeit ordentlich zerlegt hat, als sie kurz alleine waren. Und mit "ordentlich zerlegt" meine ich, dass es Glück war, dass sie nur kurz alleine waren, denn über einen längeren Zeitraum wäre die andere Hündin ziemlich sicher verblutet. Die Junghündin wurde kastriert, es wurden ein paar neue Regeln aufgestellt, die erste Zeit wurde vernünftig gemanaged und die beiden leben heute noch konfliktfrei und glücklich zusammen. Ich sehe sie regelmäßig und könnte nicht feststellen, dass sich eine der beiden unwohl in Gegenwart der anderen fühlen würde. Und ich gehöre nicht zu den Menschen, die diesbezüglich unkritisch sind...
Auch ich hatte schon Streitereien zwischen meinen Hündinnen, wenn auch Gott lob noch keine Blutbäder. Ich sehe darin keinen automatischen Grund zur Abgabe oder Hysterie. Es wurden neue Regeln aufgestellt und ich achte darauf, dass jeder die Lebensqualität hat, die er verdient. Auch Beziehungen zwischen Hündinnen kann man stärken, zB durch nette gemeinsame Aktivitäten in Kombination mit genügend Abstand und Zeit zum Durchatmen, wenn nötig... :zwinkern2:
Natürlich gibt es auch Hündinnen, die so gar nicht miteinander können und wo eine Abgabe sinnvoll ist. Aber wegen ein, zwei Raufereien, wo keine der beiden auch nur verletzt wurde, würde ich definitiv schauen und versuchen die Situation so zu ändern, dass es wieder für alle passt. Sofort an eine Abgabe zu denken, finde ich da reichlich übertrieben.