Chihuahua knurrt

Ich weiß, ältere Erfahrungen in der Hundeerziehung werden hier nicht sehr geschätzt. Dafür wird lieber nur mit Leckerchen und Vergleich mit Kinder gearbeitet. Oft kommt dann so etwas wie mit dieser Hündin raus. Hunde sind nun mal keine Kinder. Sie leben in einem festen Verband (Rudel, Gruppe, Gemeinschaft) , in dem es feste Regeln gibt und eine stabile (Rang-) Ordnung. Ist die aus den Fugen geraten, kann keine Ruhe in das Rudel kommen. Man wird sich so lange bekämpfen, bis wieder ein festes Gefüge im Rudel ist und jeder seinen festen Platz gefunden hat. Das Rudel muss geführt werden, sonst ist es nicht Überlebensfähig. Und hier sehe ich das Problem. Es gibt keine Führung in der Gruppe, keine festen Regeln. Also ist der Hund gezwungen, die Gruppe zu führen und damit total überfordert. Er würde die Verantwortung sicher gern abgeben, kann es aber nicht, weil sein Mensch nicht übernimmt.
Hier mal einige Beispiele.
Moin,

meine Hündin ist immer mit dabei und schläft auch im Bett und sitzt mit auf dem Sofa.
Sie kann auch sehr aufdringlich sein und "fordert" regelmäßig Aufmerksamkeit von mir,
Und du gehst auf ihre Forderungen ein, anstatt sie zu ignorieren.
dabei klettert sie sogar auf einen drauf und verhindert das man sich mit etwas anderem beschäftigt.
Wenn im Rudel in dieser Art geklettert (Maßregeln) wird, ist dass was? Maßregeln, pöbeln?
Wenn man sie allerdings streicheln will oder auch nur mit ihr redet, reagiert sie oft mit knurren und wird aggressiv gegenüber mir. Das passiert auch wenn sie rumläuft, teilweise kommt sie sogar zu mir, wird super aufdringlich und wenn ich ihr dann die Aufmerksamkeit gebe , knurrt sie mich an aber bleibt weiter aufdringlich.
Umso mehr ich darauf reagiere desto aggressiver wird sie gegenüber mir. Das geht so weit, dass wenn ich sie vom Sofa runter schicke oder ihr auch nur "nein" sage sie versucht mich zu beißen.
Sie Maßregelt dich. Schick sie einfach in ihr Körbchen.
Da sie in den selben Situationen manchmal knurrt und manchmal nicht ist sie sehr schwer einzuschätzen für mich.
Da habt ihr was gemeinsam. Ihr (Hund und Mensch) seit nicht einschätzbar. Ihr überzeugt mit eurer Meinung nicht. Habt keinen festen Standpunkt, keine feste Führungsqualitäten. Weder Hund noch Mensch.
Noch ein paar Infos zum Schluss:
- ich hatte mein ganzes Leben nur Hunde aus dem Tierschutz und weiß wie ich mich einem Hund nähern muss
Nicht alle Hunde aus dem Tierschutz sind gleich. Also muss man auch auf jeden Hund anders eingehen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und muss es erst mal los werden. Der eine fügt sich gern, der andere nicht.
- Meine Hündin ist 7 Jahre alt und seit 2 Jahren bei mir, vorher hat sie alle paar Monate den Besitzer gewechselt
Und vor jeden Wechsel wurde etwas falsch gemacht. Wem soll so ein Hund noch trauen / vertrauen? Vertrauen wird nicht nur durch streicheln und Leckerchen erzeugt, Vertrauen ist die feste und sichere Führung der Gruppe. Erst dann kann der Hund seinem Besitzer vertrauen.
- Sie ist nie alleine, wir gehen oft Gassi oder Joggen zusammen.
Dann würde ich mal das alleine sein von Grund auf neu trainieren. Ich würde sie öfter mal alleine lassen (nach dem Antrainieren).
Wenn ich sie ins Körbchen schicke geht sie rein. Manchmal knurrt sie als wenn sie "das letzte Wort haben will" und manchmal geht sie einfach so rein. Knurren passiert aber leider öfters. Sie bleibt schlussendlich aber immer im Körbchen drin.

Grundsätzlich darf sie überall rum laufen, aber wenn ich z.B. nicht möchte, dass sie in dem Moment in der Küche ist kann ich sie so weg schicken und sie geht dann ganz ruhig und entspannt weg.
Weil sie froh ist, in diesen Moment die Führung abgenommen zu bekommen. Es kamen mal klare Ansagen, die dann auch befolgt wurden.
Es muss alles immer nach Ihrer Nase gehen.
Und warum ist dass so? Weil du keine Führungsqualitäten hast? Dass kann man aber ändern.
Sie spielt nur, wenn sie will. Motivieren lässt sie sich gar nicht, wenn sie nicht anfängt wird nicht gespielt.
Dann würde ich ihre Spielaufforderungen völlig ignorieren.
Wenn man sie nicht gewinnen lässt oder nicht so spielt wie sie das will, dann knurrt sie und geht weg.
Dann würde ich sie eben nicht immer gewinnen lassen. Ich beginne das Spiel, gewinne und beende es nach meinem Sieg. Zwischendurch kann sie dann auch mal gewinnen, damit sie die Lust nicht verliert, aber der Spielbeginn und das siegreiche Ende des Spiels bestimme ich.
Draußen hört sie sehr gut und braucht keine Leine. Da läuft alles immer 100%ig.
Na, ist doch ein schöner Erfolg. Kann es sein, dass du draußen Wert darauf legst, einen gut erzogenen Hund zu haben (zu zeigen), in der Wohnung ist es dir aber nicht so wichtig, weil es ja keiner sieht? Also, draußen Konsequent und drinnen nicht?
Moin, ich fang mal von oben an:
- Ich kann ihr knurren unterscheiden. Sie fletscht in den beschriebenen Situationen auch die Zähne und wird ganz steif.
- Normalerweise wenn sie beißt/schnappt, dann knurrt sie vorher, aber es kam auch schon vor, dass sie ohne knurren versucht hat mich zu beißen.
- Wenn sie aufdringlich ist und knurrt, dann ist das definitiv nicht freundlich gemeint. Sie fletscht die Zähne, wird steif, aber rückt immer näher und näher.
Und was machst du dann?
- Ich versuche klare Grenzen zu setzen.
Du sollst es nicht versuchen, sondern machen. Setz ihr klare Grenzen! Immer und überall.
Ich bin mit Hunden bzw. Tierschutzhunden aufgewachsen und weiß wie ich mich verhalten muss von der Körpersprache/Stimme her
Mit TS-Hunden aufwachsen ist eine Seite, aber, sich so zu verhalten, wie es gerade nötig wäre, eine andere. Wüstest du, wie du dich zu verhalten hättest, hättest du doch keine Probleme mit deiner Hündin und hättest dieses Thema auch nicht eröffnen müssen.
und bleibe immer ruhig und deeskalieren aber beharre natürlich darauf, dass sie dann z.B. runter geht von dem Sofa.
Vom Sofa runter gehen ist doch nicht "die Lösung".
- Ich respektiere sie total und fasse sie nur an, wenn sie es will.
Respektieren? Du lässt ihr alles oder zu viel durchgehen. Mit Respektieren hat dass nichts zu tun.
Selbst wenn sie auf meinem Schoß sitzt halte ich ihr erst vorsichtig die Hand hin und gucke wie sie reagiert bevor ich sie anfasse. Manchmal knurrt sie dann direkt, in den Situationen bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich sie runter schicken sollte, weil sie auf meinem Schoß knurrt, aber sie mir anders ja nicht sagen kann das sie das nicht möchte. Könnt mir gerne Schreiben, wie ihr das dann handhaben würdet.
Bei mir würde sie achtkantig runter fliegen. Wenn sie auf meinen Schoß kommt, frage ich sie doch nicht, ob ich sie anfassen darf oder ob sie mich lieber beißen möchte. Nach 2 Jahren dürfte das Anfass -Training wohl durch sein. Sie zeigt dir, wer hier Herr im Haus ist. Prinzeschen gibt den Ton an.
- Wenn ich sie alleine lasse, dann legt sie sich meist hin und schläft.
Erholung vom stressigen Frauchen?
Wenn ich aber nur mal eben den Raum verlasse, dann steht sie auf und guckt wann ich zurück komme. Erst wenn ich wieder da bin legt sie sich wieder hin.
Sie kontrolliert dich. Wie kannst du auch ohne ihre Erlaubnis das Haus verlassen oder dich auch nur entfernen? Geht doch nicht!
Sobald ich mich dann auf das Sofa setze kommt sie an und sitzt wieder bei mir.
Ich würde sie nur noch nach Aufforderung kommen lassen. Ich entscheide ob ich den Hund auf den Schoß haben möchte oder nicht. Den Schoß würde ich für gutes Benehmen zur Belohnung machen.
- Sie hat von Anfang an sehr viel Aufmerksamkeit gebraucht und nähe gesucht.
Die kann sie ja auch haben, wenn sie sich gut benimmt und du die Führung übernimmst. Konsequente und liebevolle Erziehung ist auch bei TS-Hunden wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß, ältere Erfahrungen in der Hundeerziehung werden hier nicht sehr geschätzt.
Schade, das nehme ich ganz anders wahr.
Sie leben in einem festen Verband (Rudel, Gruppe, Gemeinschaft) , in dem es feste Regeln gibt und eine stabile (Rang-) Ordnung. Ist die aus den Fugen geraten, kann keine Ruhe in das Rudel kommen.
Ist doch aber bei Kindern/Menschen nicht anders.
Wenn die Eltern nicht ihre feste Rolle als Eltern wahrnehmen, keine Struktur geben und die Welt durch Grenzen überschaubar machen, werden die Kinder idR auch "verhaltensoriginell".
 
Der Hund erzieht Dich!!! - Sorry, aber anders kann man das nicht beschreiben!
Sie hält Dich... nicht Du sie...
Kann es sein, dass die Kleine dir ob der Vergangenheit leid tut und deshalb so "unverschämt" sein ndarf?

Chihuahua neigen gerne zum Größenwahn und dann muss man sich als Halter auch mal durchsetzen.
Anscheinend kommt sie mit dem Geknurre durch, sonst hätte sie ihr Verhalten schon geändert.
Auch wenn der Chihuahua eine kleine Rasse ist, so ist er trotzdem ein Hund.
Er wünscht sich einen souveränen Partner, sonst regelt er es selber!

Im Grunde wurde schon geschrieben was schief läuft und wie man entgegenwirken kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werfe noch ein, dass der Zwergenhund u U in seinem bisherigen Leben permanente Übergriffigkeiten erlebt haben könnte.
So ein kleiner Hund ist ja durchaus mehr oder weniger dem Menschen ausgeliefert. Wer nimmt schon zur Kenntnis, dass 3kg-echter-Hund das jetzt nicht gerade tucki finden, hochgenommen zu werden.. gekuschelt zu werden... ect pp

ja, ich glaube auch, dass der Hund (der tatsächlich ein ganzer ist...!) mehr Führung benötigt. Aber er muss auch die Lernerfahrung sammeln, dass er in seinem Erleben ernstgenommen wird. Respekt und Achtung ist keine Einbahnstrasse!

Das alles schreibe ich NICHT als Kritik an der TE oder weil ich ihr die "Schuld" gebe. Es soll nur ein weiterer Denkanstoß zum Verstehen sein. Und die Not des Hundes sichtbar machen, die zu diesem Verhalten führt. Gerade bei "Gebrauchthunden" sollte man das Vorerlebte nicht einfach ignorieren...
 
Der Hund erzieht Dich!!! - Sorry, aber anders kann man das nicht beschreiben!
Dein Hund erzieht dich auch ...
Erziehung ist ein wechselseitiger Prozess.
In jedem Erziehungsprozess findet gegenseitige Beeinflussung statt.

Ich weiß dass du etwas anderes meinst ...
doch mit der Ausdrucksweise "Der Hund erzieht dich!!!" und mit Begriffen wie "Größenwahn" und "unverschämt" treibt man einen Keil zwischen Hund und Halter. Niemand möchte sich von einem Hund "auf der Nase rumtanzen lassen" - und ganz schnell entstehen negative Gefühle die Gift für jede Beziehung sind. Oft sorgen sie für Unverständnis, Spannungen und führen so zu einer Entfremdung.
Obwohl man doch eigentlich helfen möchte, dass Hund und Halter ein Team werden.
In dem der Halter den Ton angiebt und der Hund ihm vertraut.

Es ist ein Unterschied ob ich schreibe:
Der Hund macht etwas schlimmes mit dir, wehre dich gefälligst!

oder ob ich schreibe:
Du machst zu wenig von dem und dem - also hat der Hund keine andere Wahl als sich so und so zu verhalten!

Ich finde, @Bullerina hat es doch sehr gut beschrieben.
 
Statt dem Hund noch mehr Druck zu machen,würde ich das Ganze mal anders angehen.
Sie hat ein Bedürfnis nach Nähe,aber wenn du versuchst es zu erfüllen,fängt sie an zu knurren und zu beißen.
A. sollte es gar nicht mehr bis zum Beißen kommen und B. entferne du dich doch von ihr.Steh einfach mal auf ,setz dich woanders hin,oder bleib einen Moment stehen.
Der Hund unsere Freunde lässt sich von Personen die er ins Herz geschlossen hat,wahnsinnig gern knuddeln.Bis zu einem bestimmten Punkt.Den musst du erkennen.Mittlerweile,sie haben ihn über 4 Jahre,auch er hatte etwa 5 Vorbesitzer,kann er sich selbst aus der Situation ziehen.Er hat gelernt(meistens) wegzugehen.Es könnte ein,dass deine Kleine den gleichen Konflikt erlebt.Sie möchte gerne ,aber kann die Nähe einfach nicht genießen,weil da zuviel Angst noch dahintersteckt.
 
Du hast recht. Ich habe das Thema verwechselt. Ich habe noch mal eben alles durchgelesen.

Der Hund kann aber jetzt schon machen, was er will und tut dies auch. Schläft im Bett, kann auf's Sofa, springt auf die Menschen, knurrt sie an und beißt sie. Jetzt soll er noch mit dem Knurren Erfolg haben, dass die Menschen sich zurück ziehen?! 🤨
 



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