ich bin schon der ansicht, daß der mensch durch sein verhalten das verhalten des hundes prägt.
mit dem wort charakter hab ich son bisi ein problem, da es doch unterschiedlich ausgelegt wird, was charakter ist, was veranlagung ist und was wesensart ist. daher finde ich "verhalten" eindeutiger.
ich habe einige hunde kennengelernt in ihrem häuslichen umfeld und bin immer wieder erstaunt über dieses angleichen.
kenne also einen labbi, der ins haus geholt wurde, um später als therapiehund dem 12-jährigen adhs-kranken kind zu "helfen" - der vater ist allerdings ein so lauter hund hektischer mensch, daß der hund sich dem wohl angepasst hat. völlig unruhig, ungestüm und "unkuschelig" - es tut mir immer sehr leid um das tier.
ebenso kenne ich einen hund, der die ängstlichkeit des halters sowie ihre schreckhaftigkeit übernommen hat.
ob sich da ein "beschützerinstinkt" eines hundes durchsetzt oder er eher die angst des menschen übernimmt... hmmm - da kommt dann für mich die frage des genetischen und des triebs beim hund!
ganz grundsätzlich gehört für mich das allgemeine verhalten eines hundehalters (hektik oder ruhe, laut oder leise, schnell oder langsam und so weiter) mit zur erziehung und bildet meiner meinung nach die basis aller weiteren lerninformationen für ein tier (ähm - ebenso wie für ein kind!)
und in eben dieser basis sehe ich auch begründet, ob ein hund, der vielleicht wirklich mal zum kämpfen, zum beißen, zum hüten, zum beschützen gezüchtet wurde, diese merkmale auslebt oder nicht.
ich hab das alles sehr pauschal geschrieben, da ich sicher bin, daß es keine allgemeingültige aussage dazu gibt, wann und was sich an wesensmerkmalen einer rasse durchsetzt. es kommt immer auf die umstände und viele faktoren an.
nur eins halte ich für allgemeingültig: in der ruhe liegt die kraft!
ulla :winken5: