Wir haben einen Border - sind wir schlechte Halter?

Erster Hund
Nelly, Border Collie -
Hallo,

ich hab mir lange Gedanken gemacht, und würde gern mal eure Meinungen wissen -

Man hört ja immer, ein Border Collie *muss* hüten, ein Border Collie verblödet wenn er keine Aufgabe hat - ein Border Collie kann Aggressiv werden, wenn man ihn nicht Artgerecht hält - Ahh es gibt ja ne ganze Reihe von Dingen die man sich anhören muss, wenn man einen Border Collie hat -

Nur höre ich überhaupt nicht - ein Husky muss den Schnee haben, ein Husky muss Schlitten ziehen....oder Herr Rütter sagte mal: Ein Hund wird nicht als Kampfhund geboren, er wird von einigen Menschen so gemacht - Ein Bernhardiner muss in die Alpen mit seinem Fässchen...ein Schäferhund muss Schutzhund werden und für die Polizei arbeiten usw usw usw

Nun grübel ich die ganze Zeit schon darüber, was sooo viele Menschen sagen, weil es irgendwo geschrieben steht.

Wir haben einen Border Collie - sie ist 6 Jahre alt - wir gehen zum Hundeplatz und haben viel Spass. Unsere Hündin kam von einem Bauernhof wo alle ihre Wurfgeschwister und Eltern unter aller Sau gehalten wurden.
Sie hütet gar nicht -. für SIE sind Pferde, Schafe, Kühe, Wolken, Kinder, Autos und co. absolut uninteressant -
Sie ist sehr wachsam aber absolut Kinderlieb - Sie macht nix kaputt, sie beißt sich nicht in den Schwanz, sie rennt nicht im Kreis...sie ist einfach nur ein Hund!

Und sie ist super gern draußen am liebsten den Ganzen Tag - das Hüten auf dem Bauernhof hat sie nie *gelernt* (ich hab mal gehört die haben das in den Genen und nur der Border kann Hüten und noch ein zweiter Hund (die Rasse fällt mir nicht ein) das einzige was sie macht, wenn sie andere Hunde beim Gassi gehen trifft, wird sie sehr langsam und pirscht sich ran an den anderen Artgenossen sie fixiert ihn zwar - aber spielt dann mit ihm (sofern es zugelassen wird) aggressiv ist sie nicht - sehr freundlich

Wenn ich jetzt Leute treffe, die mich fragen wie ich unseren Hund halte - *normal* sie hütet nicht, und interessiert sich nicht. Sie macht nix kaputt und ist in meinen Augen ein ganz ausgeglichener Hund, liebend gern draußen, buddelt gern tiefe Löcher, rennt gern usw usw.
Was mich aber stört ist, dass viele Leute meinen, nur weil unser Hund keine Schafe hütet und auch sonst ein stink normaler Familien Hund ist - nicht *Artgerecht* (sag ich s mal so) gehalten wird.

Ich stelle mir die Frage, was ist Artgerecht?

Jede Rasse hat ihre Aufgabe - ein Husky ist doch eher ein Schneehund, ich kenne einen der nur im Zwinger ist, und einen der nur zu Haus rum liegt.
Ich kenne einen Berner Sennenhund der keine Erziehung hat, aber trotzdem lieb ist...
Und ich kenne ne Menge *sag ich mal* Kampfhunde die super lieb sind - wo Leute aber einen großen Bogen drum machen....

Warum sagen also so viele leute *OH gott ein Border* tu dir das nicht an....der muss viel Beschäftigt werden, sonst wird er aggressiv, er braucht seine Aufgabe sonst.....

Jeder Hund braucht seine Aufgabe, aber beim Border hab ich das Gefühl wird s sooo hochgepuscht - Jeder Hund ist anders, der eine Husky zieht nen Schlitten, der andere hat keine Lust
Der eine Border hütet, unsere muss das nicht haben -

Bin ich nun ein schlechter Hundebesitzer dieser Rasse - weil wir keine Schafe haben? Weil sie nicht hütet? Hmmmmmm -



Was meint ihr...ich denk oft darüber nach....

:danke:
 
blödsinn meiner meinung nach meine ist nun keine reinrassige aber davon merkt man an sich nix;) bei uns sind bordercollie´s zu hauf zu finden und keiner von denen hütet schafe oder sonstiges...wenn man die zeit hat warum nicht? abgesehn vom viel laufen mache ich etwas kopfarbeit mit meiner das kriegt man wunderbar ohne schafe hin ;D
 
Danke Dragon....aber blöd ist s schon sich immer irgendwie Rechtfertigen zu müssen - wenn man diese Rasse hat...:)
 
Es gibt auch unter Hunden gleicher Rasse große Unterschiede und Individuen. Ich kannte einen Border Collie (Claire... *seufz* ... Claire, Claire, Claire...), der so überdreht war, dass er sich regelrecht selbst zerfledderte. Er wurde auch nur als "normaler" Hund gehalten, war damit aber himmelhochschreiend unterfordert. Stand ständig unter Strom, war ein bombenmäßig hartnäckiger Balljunkie, zitterte ständig und kam nie zur Ruhe. Der Hund war ein Wrack und hat schlicht und ergreifend einfach nur genervt.

Das muss aber nicht heißen, dass ein Border als "normaler" Hund nicht total zufrieden sein kann.

Meine Sheeva ist seeeeehr husky-like, obwohl sie nur ein Mischling ist, aber Schlitten fahr ich trotzdem nicht mit ihr. Ich würde sagen, sie ist dennoch glücklich.

Es gibt Hunde, die ihrer Rasse entsprechend ausgelastet werden müssen. Einige Border werden geistesgestört, wenn sie nicht arbeiten dürfen, aber mit Sicherheit nicht alle. Und ich finde nicht, dass du ein schlechter Hundehalter bist, nur weil dein Hund nicht hüten (darf). Er scheint auch ohne vollauf zufrieden zu sein, so what? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
also ich habe auch einen border collie zwar auch nur ein mischling aber das ist echter schwachsinn man kann dieser rasse auch so beschäftigen dafür braucht man echt keine scharfe
und ich habe auch noch keine blöden komentare bekommen von anderen hunde besitzern wenn sie hören das es ein border collie is ;) also da brauchst du dir echt kein kopf machen ;) und lass die anderen einfach reden was sie wollen !
 
Naja..."blödsinn" find ichs jetzt nicht. Es gibt genügend Border, die in TH sitzen, eben weil sie einen fehlgeleiteten Hütetrieb haben. Wenn man sich mit dem Hund genügend beschäftigt, bereit ist ihn auszulasten und ggf. eben auch einen "Hüteersatz" zu suchen, FALLS der Hund den Hütetrieb zeigt, ist ein Border ein stinknormaler Hund. Und rechtfertigen muss man sich nicht- man tut es vielleicht, ja. Aber dann zwingt man sich selbst in dieses Schema rein finde ich. Wenns danach geht, muss sich jeder rechtfertigen. Derjenige, der einen Listenhund hat ebenso wie derjenige, der sich einen Terrier anschafft, derjenige, der evtl einen leinenaggressiven Hund hat etc.

Rechtfertigen muss sich nur derjenige, der ein schlechtes Gewissen hat:denken24:
 
Hallo,

ich finde diese Behauptungen auch ziemlich daneben. Jeder Hund ist anders. Sicherlich ist die ein oder andere Rasse eher hibbelig und braucht sehr viel Beschäftigung und Arbeit etc. Aber wenn euer Border eher ein ruhiger Vertreter seiner Rasse ist, dann ist das eben so. Ich denke, man sagt das ein oder andere über bestimmte Rassen, weil es halt häufig so ist....aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
Luna ist zu 2/3 Jagdhund und zu 1/3 Border. Sie geht weder zur Jagd noch hütet sie Schafe und ist trotzdem ( meiner Meinung nach) glücklich und zufrieden. Sie ist trotz ihrer verrückten und hibbeligen Art ein super Familienhund und wir konnten ihr auch das jagen weitestgehend abgewöhnen.
Wir bekommen auch oft zu hören das ein Jagdhund wie Luna doch jagdlich geführt werden muss, da er sonst total unterfordert wäre. Sie kann hier den ganzen Tag draußen toben, wir machen jeden Tag lange Spaziergänge und sind demnächst wieder beim Agility. Ich finde das reicht vollkommen aus.

Mach dir nicht so viele Gedanken. Wenn euer Border glücklich und zufrieden ist, dann kann es doch egal sein was die Leute sagen:zwinkern2:


LG, Dagmar
 
Ich denke schon das man sich vor der Anschaffung einer Rasse Gedanken machen sollte. Klar kann ein Border auch glücklich sein ohne zu hüten oder andere Aufgaben zu haben. Es kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen. Ähnlich beim Herder oder Mali, auch da gibt es Couchpotatos und arbeitswütige Exemplare.

Nur weil eure (wobei ich Mixe da ncith gelten lasse, da kann auch die andere Rasse/die anderen Rassen stärker durchkommen) Border vielleicht auch so glücklich sind, gilt das nicht für den Rest der Rasse.

Ich habe mal eine Doku von einer Schäferin gesehen, die auch Border züchtet. Sie sagte ganz klar das ihre Welpen niemals in Familienhände kämen wo es nichts zu arbeiten gibt. Finde ich ne gute Einstellung einer Züchterin. Sie züchtet auch nur nach "Bedarf".

Ich habe hier schonmal von dem Mali geschrieben der auch nur Familienhund sein sollte. Schon mit 8 Monaten bekam er Maulkorbzwang und sollte zum Wesenstest. Die absolute Unterforderung hat ihn dazu veranlasst sich selber eine Beschäftigung zu suchen.

Und es gibt zig Border und Co. die so versaubeutelt wurden weil sie ihrem natürlichen Trieb nicht nachgehen konnten und jetzt hoffnungslos auf ein neues Zuhause warten.
 
Wir haben JRT's und ich behaupte die brauchen alle keine besonderen Aufgaben,nicht anders wie andere Hunde.
Alle vier stellen sich garnicht dusslig beim hüten unserer Enten an,obwohl das nicht ihrer Rasse entspricht.

Sie sind mit Freude bei jeder Aktion dabei die ich mit ihnen veranstalte.
Aber....

alle vier haben in einer Unachtsamkeit schonmal die Gelegenheit gehabt ein Kaninchen zu jagen.
Diese in die Wiege gelegten Perfektionismus und wie der Hund danach voller Stolz und Befriedigung die Beute bringt...
so erfüllt hab ich sie bei meinen Arbeiten nie erlebt.
 
Natürlich KANN es daneben gehen, wenn man einen Border hat und ihn nicht "artgerecht" auslastet. Es kann aber auch gut klappen. Deshalb finde ich es richtig und wichtig, dass vor der Anschaffung eines Hundes mit speziellen Anforderungen gewarnt wird. Aber dämlich finde ich es, nachher immer und immer wieder nachzulegen, gerade, wenn es dem Hund doch eh gut geht, wie in eurem Fall.
Ich musste mich auch schon so oft für meinen Aussie rechtfertigen, dass ich es mittlerweile nicht mehr hören kann. Dass ich vor dem Kauf gewarnt wurde - gut, verstehe ich. Aber jetzt, wo ich den Hund seit Monaten habe, muss mir wirklich nicht dauernd noch jemand erzählen, was mein Hund angeblich alles braucht und will, das kann ich als Halter ja wohl wirklich selbst entscheiden.
 



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