Charakter Halter = Charakter Hund

Es gibt den bekannten Spruch:

"Nur aggressive Menschen haben aggressive Hunde" etc.

Wie seht Ihr das? Welchen Einfluss hat der Mensch auf das Wesen/Verhalten des Hundes? Wieviel ist beim Hund genetisch disponiert? Wie prägen ihn Erfahrungen aus der Umwelt, auf die ein Mensch keinen Einfluss hat?

Wie prägt der Charakter des Menschen sein Wohlbefinden? Hat ein gestresster Mensch einen gestressten Hund? Wirkt sich das Verhalten des Menschen, der Charakter des Menschen auch auf die Gesundheit etc. des Hundes aus oder ist das eher genetisch disponiert?
 
Hallo,

wieviel Einfluss diesbezüglich die Genetik hat und wieviel die Epigenetik - ich glaube, das ist noch nicht so ganz erforscht, aber man ist dabei, dies herauszufinden (was ja schon ein Fortschritt ist, wenn man bedenkt, wie lange gerade der Hund diesbezüglich vernachlässigt wurde).

Meine Hunde sind (sicher rassebedingt) charakterlich ganz anders als ich - eher nervös, hibbelig, schnell auf 180, cholerisch veranlagt *gg* - aber vielleicht klappt es deshalb so gut. Die Hunde sind die, die immer treiben und wollen und ich bin diejenige, die das dann in die Bahnen lenkt.

Gerade im Hundesport sehe ich, dass so manch anderer mit anderen Charaktereigenschaften mit diesen Hunden komplett überfordert wäre - man würde sich gegenseitig aufschaukeln und im Endeffekt würde wohl einer von ihnen durchknallen.

Betreffend Aggression - es gibt sicher Rassen, bei denen auf soziale Unverträglichkeit eher selektiert wurde als bei anderen - als Mensch kann man allerdings nur etwas fördern, was der Hund auch genetisch mitbringt (meine Meinung zumindest).
Einige fördern diese Aggression vielleicht unbewusst und sind sich gar nicht im Klaren darüber, dass es ihre Schuld ist. Aber ich denke, gerade Hunde, die keine klare Linie vorfinden, können aggressiv oder ängstlich (angst-aggressiv) reagieren, weil ihnen der Halt fehlt, den ihnen der Besitzer eigentlich vermitteln sollte.

Dass gestresste Menschen eher Hunde haben, die krankheitsanfällig sind, konnte ich schon einige Male beobachten - liegt vielleicht auch daran, dass der Mensch diesen Stress unbewusst auf den Hund (oder ein anderes Tier) überträgt. Wenn wir gestresste Menschen betrachten, haben diese auch öfter Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt, etc.

Boah Flixi, das ist ein Thema und wenn ich da noch ein paar Mal drüberlese, dann muss ich noch hundertmal editieren, weil mir immer wieder etwas dazu einfällt ...

lg
Birgit
 
Ich frage mich auch immer wie da wohl die Verteilung gentisches Päckchen und Erfahrungswerte sind. Bei uns ist es so, dass Felix, obwohl Mischling, ein Terrier in Reinkultur ist, sowohl im positiven Sinn, als auch im negativen Sinn. Selbstbewusst, cool, eigenständig, neugierig, freundlich. Auf der anderen Seite schwer lenkbar, sehr leicht aufbrausend, schlecht runterfahrend, eigenständig (im negativen Sinn), zänkisch. Aus meiner Sicht Dr. Jekhyll und Mr. Hyde.

Wenn ich ehrlich bin, entspreche ich auch dem Muster. Ich bin einerseits zänkisch, nervig, rechthaberisch, unkontrolliert und nervös. Andererseits bin ich selbstbewusst, warmherzig und aufgeschlossen.

Wäre Felix anders, wenn ich einen anderen Charakter hätte. Sicherlich zum Teil. Er erkennt absolut wie meine Stimmung ist und reagiert entsprechend. Dann ist er absolut schwer berechenbar, genau wie ich.
 
Nervosität und Hektik schlägt sich sicherlich schnell auf den Hund bzw. das Tier wieder. Inwieweit, das hängt aber wiederum vom individuellen Charakter des Tieres ab. Ich denke das ist wie bei den Menschen. Klar wird man immer von der Außenwelt und denen, die einem am nächsten sind beeinflusst. Bei dem einen ist das halt mehr, bei dem anderen weniger. Ein von Natur aus gelassener Hund wird sich nicht so arg von einem hektischen Menschen beeinflussen lassen wie einer, der von Natur aus leichter errregbar ist.

Stress wirkt sich früher oder später immer auf die Gesundheit aus, also wirkt sich auch ein stressiger Mensch auf die Gesundheit seines Hundes aus.
 
Also, ich komme mal wieder mit meinem Lieblingsbeispiel ( :happy4::wuetend2::frech1: ). Wenn ein Windhund mit Jagdtrieb IST, dann kann auch sein Mensch das nicht unterdrücken. Schon alleine daher, dass sich ein Windiger sowieso nicht verbiegen lässt.

Sonst kann ich dazu sagen, dass unsere Hunde (Jonny + Lilly) sich beide sehr ähneln. Obwohl sie sich doch sehr unterscheiden. Männchen-Weibchen, groß-klein,...

Es liegt wohl immer ein Stück weit an dem Menschen!
 
Ein Jagdtrieb ist aber ein TRIEB. Das hat ja nun nichts mit dem Charakter zu tun.
 
Also, ich komme mal wieder mit meinem Lieblingsbeispiel ( :happy4::wuetend2::frech1: ). Wenn ein Windhund mit Jagdtrieb IST, dann kann auch sein Mensch das nicht unterdrücken. Schon alleine daher, dass sich ein Windiger sowieso nicht verbiegen lässt.

Da halte ich mal dagegen. Unterdrücken kann man nix, umlenken allemal. Ansonsten dürfte kein Vollblutjäger mehr von der Leine. Da bringe ich dann mein Lieblingsbeispiel, nämlich Felix. :frech4:


Sonst kann ich dazu sagen, dass unsere Hunde (Jonny + Lilly) sich beide sehr ähneln. Obwohl sie sich doch sehr unterscheiden. Männchen-Weibchen, groß-klein,...

Es liegt wohl immer ein Stück weit an dem Menschen!

Jepp.

Siehe oben.
 
Das ist dann für mich aber eher die Richtung, in die der Hund gezüchtet wurde. Klar ist ein Terrier eigenständiger und ein Hütehund nervöser, aber mit dem Trieb selber hat es nichts zu tun finde ich.
Oder du musst es genauer erklären, damit ich's verstehe Flixi.
 
Mh...ich würde mal sagen die Grundrichtung, ob nervös, sensibel, etc., liegt schon in den Genen.
Allerdings denke ich schon das sich das Verhalten des Besitzers auf den Hund auswirkt. Wenn ich einen sehr nervösen Hund habe und in für ihn schlimmen Situationen auch nervös reagiere, verstärke ich sein Verhalten. Reagiere ich entsprechend ruhig ist es für ihn auch nicht so arg schlimm.
Ich denke aber auch dass das Hundeverhalten viel mit dem Wissen der Besitzer zusammenhängt. Wenn ich nicht weiß wie ich meinen Hund z.B. zu führen habe oder bei bestimmten Dingen reagiere, wirkt sich das natürlich aus.
 



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