Braucht man als Hundehalter ein dickes Fell?

Mich treffen solche Anfeindungen total, ich reflektiere dann immer erst mal zwei Stunden lang ob ich oder Sissi WIRKLICH nichts falsch gemacht haben. Dann fällt mir ein, was ich schlagfertiges erwidern hätte können und ich ärgere mich zwei weitere Stunden lang, dass ich es nicht getan hab.
Geht mir genauso.:oops:
Zum Glück erlebe ich solche Anfeindungen nicht besonders häufig - was mich wundert, denn gerade Lucy ist ja ein Hund, der durchaus mal negativ auffällt, bei aller Mühe, die wir uns geben.:confused: Was durchaus mal kommt, sind Belehrungen von anderen Hundehaltern. Besonders beliebt sind: "Wenn Sie den nie Kontakt zu anderen Hunden haben lassen, kann er es ja auch nicht lernen!" und "Wenn der immer an der Leine sein muss, kann er sich ja nie richtig austoben!" (wohlgemerkt ohne vorher zu fragen, ob mein Hund immer oder nur jetzt gerade an der Leine ist:rolleyes:). Ich bin auch nicht gerade ein schlagfertiger Mensch und fange schnell an, mich zu rechtfertigen. Ich versuche mich darin zu üben, diese Menschen kühl, aber nicht allzu unhöflich abzuwiegeln, mit Sätzen wie "Die bekommt bei uns alles, was sie braucht, machen Sie sich mal keine Sorgen" oder Ähnliches. Natürlich führt das nicht dazu, dass die Leute irgendetwas einsehen, aber es verschafft mir meistens den Absprung, um weitergehen zu können.

Liebe Grüße
Amica
 
Wundert euch das?

Ja, mich wundert das trotzdem. Das fremde Erwachsene, denen ich nichts getan und eigentlich keine Umstände gemacht habe, so derb anmotzen. Ich kenne das aus keinem anderen Lebensbereich so.

Passiert mir zum Glück recht selten, wenn dann gibt´s eigentlich immer ne passende Antwort, bin da nicht auf den Mund gefallen.

Das ist beneidenswert. Wahrscheinlich strahlst du das schon aus und daher passiert es dir seltener!

So schräge Sachen wie hier beschrieben habe ich bisher als Hundehalterin nicht erlebt o_O

Sei froh - ich hätte auch gerne drauf verzichtet...
 
Schlagfertig bin ich nicht, mir fallen die guten Antworten immer frühestens 2 Stunden später ein.

Ich bin auch nicht gerade ein schlagfertiger Mensch und fange schnell an, mich zu rechtfertigen.

Na wenigstens geht es jemandem ähnlich wie mir :oops:
Im Endeffekt ärgere ich mich nämlich mehr über mich selbst als über die unfreundliche Person, weil ich wieder nur da stand und in irgendwelche Rechtfertigungen verfallen bin, anstatt das ganze kurz, knapp und schlagfertig zu beenden...
 
Ich bin es nicht gewöhnt angeschrien zu werden und das musste ich erst mal verdauen.

Das trifft es total! Ich bin allein von dem Fakt dass ein anderer Erwachsener mich anschreit/nachruft/anpöbelt ganz perplex.

Hunde keinen belästigen und ich sie immer zur Seite rufe und je nach Fall auch absitzen lasse, wenn Jogger oder Radfahrer kommen

Genau, geht mir auch so...

Dazu kommt, dass ich mich ständig hinterfrage, ob gerade mit ihm nicht eben doch irgendwas die Leute dazu gereizt hat, vielleicht doch irgendwas dran war... Und selbst wenn ich dann objektiv zu dem Schluss komme, nee wirklich nicht, bleibt trotzdem ein blödes Gefühl

Auch hier kann ich nur 100% zustimmen. Mein erster Reflex ist immer „Oh Mist, was hab ich übersehen, was hab ich falsch gemacht“. Später reflektiere ich dann und wenn ich merke, ich habe NICHTS falsch gemacht, bleibt eben trotzdem das blöde Gefühl, nicht richtig reagiert zu haben.
 
Na wenigstens geht es jemandem ähnlich wie mir :oops:
Mach dir da mal keinen Kopf!
Erstens gibt es immer Menschen, die es einfach nicht gut können - die können dafür anderes besser und zweitens habe ich z.B. (sicher wie viele hier) die meisten Antworten auch erst gehabt, nachdem ich mich über eine Situation richtig geärgert habe...

Sammel die möglichen Antworten hier doch einfach und mache es wie @Beaglefan und spinn einfach die Situationen durch. Was kannst/möchtest du sagen, was könnte der andere antworten und immer so weiter ;)

Was durchaus mal kommt, sind Belehrungen von anderen Hundehaltern.
Da habe ich z.B. gemerkt, dass es in den Fällen oft auf die Formulierung ankommt. Ich muss gestehen, ich habe schon sofort Miteid wenn ich sehe, dass Hund oder HH auf irgendwas "verzichten", weil es nicht klappt - warum auch immer.
Wenn ich z.B. HH begegne, die gerade etwas üben und wir gerade "stören", dann frage ich gerne: Sry, hilft es euch, wenn...
... wir einfach weitergehen
... ich in die Wiese ausweiche
... ich den anderen Weg nehme, oder ob sie da lang möchten
... ich vorgehe weil ich was schneller unterweg bin

Nimmt man "euch" (und stellt damit ein Team fest) und fragt, ob und wie man helfen kann, kommt das meistens sehr gut an. ich finde, selbst wenn manche dann immer noch zügig in die Wiese ausweichen, die HH sind entspannter. Auch wenn ich dann einfach nur weiter gehe und mein "Guden" im Gebell ihrer Hunde untergeht.
 
Ja, mich wundert das trotzdem. Das fremde Erwachsene, denen ich nichts getan und eigentlich keine Umstände gemacht habe, so derb anmotzen. Ich kenne das aus keinem anderen Lebensbereich so.

Dann lebst du mehr in der Idylle als ich - hier ist das in vielen Lebensbereichen so ;)
Im Übrigen bin ich bei der Sache mit der Brücke bei Mestchen. Ein Labrador ist kein kleiner Hund und für Menschen, die keine Ahnung von Hunden haben, kann das eine bedrohliche Situation sein.
 
Ich muss gestehen, ich habe schon sofort Miteid wenn ich sehe, dass Hund oder HH auf irgendwas "verzichten", weil es nicht klappt - warum auch immer.
Na ja, aber dieses "Verzichten" kann ja auch zum Wohle des Hundes sein. Lucy zum Beispiel hat keinen Spaß daran, mit irgendeinem dahergelaufenen fremden Hund Kontakt haben zu müssen, im Gegenteil. Wir meiden Fremdhunde nicht nur, weil es für die Fremdhunde oder deren Halter besser ist, sondern ganz besonders auch, weil es für Lucy besser ist. Sie hat ihre ausgewählten Hundekumpels, die sie kennt und mit denen sie spielt, und sie braucht schlicht und ergreifend keine Kontakte zu irgendwelchen Fremdhunden. Ich glaube, das Problem in dieser Situation ist die Einstellung vieler Hundehalter, Kontakt zu einem freundlichen Fremdhund sei doch für jeden Hund das Non-plus-Ultra. Nein - für manche Hunde ist es das eben nicht.

Der Verzicht auf Freilauf ist sicherlich meistens tatsächlich eine Einschränkung für den Hund, da gebe ich dir Recht. Aber meines Erachtens können zum einen verschiedene Hunde unterschiedlich gut damit umgehen (z. B. bewegt sich Rico an einer 10m-Schlepp ziemlich uneingeschränkt, während Lucy es braucht, auch mal richtig "durchziehen" zu können) und zum anderen - und das stört mich besonders - kann jemand, der mich ein einziges Mal trifft, überhaupt nicht beurteilen, wie häufig meine Hunde tatsächlich angeleint sind. Vielleicht hatte ich gerade vor zwei Minuten eine Rehbegegnung und deswegen ist es mir jetzt gerade zu unsicher, den Hund abzuleinen? Vielleicht hatte mein Rüde gerade die Spur einer läufigen Hündin aufgenommen und ich habe ihn deswegen angeleint? Vielleicht hat mein Hund sogar eine Muskelzerrung o. Ä und darf momentan schlicht nicht rennen? Diese Leute wissen überhaupt nichts über die Hintergründe meines Handelns und meinen dennoch, mich darüber aufklären zu müssen, dass ich falsch handele.

Da habe ich z.B. gemerkt, dass es in den Fällen oft auf die Formulierung ankommt.
Ja, absolut! So wie du es eben geschrieben hast, würde ich mich überhaupt nicht angegriffen fühlen. Im Gegenteil, ich fände dich sehr freundlich, weil du indirekt ja sogar Unterstützung für mein Training anbietest!:)
Oder neulich kam uns eine fremde Frau mit zwei freilaufenden Hunden entgegen. Wir leinten unsere Hunde schon in weiter Entfernung an und schlugen einen sichtbaren Bogen ein. Sie leinte daraufhin auch erst mal an. Als sie auf unserer Höhe war, fragte sie ganz freundlich: "Darf ich fragen, warum Sie Ihre Hunde anleinen und uns aus dem Weg gehen?" Wir haben dann ebenso höflich von Lucys Beißerlebnis im Welpenalter erzählt und erklärt, dass sie seither großen Stress mit Fremdhundbegegnungen hat und sich aufgrund dessen auch unfreundlich verhält. Die Frau äußerte Verständnis, bedankte sich für die Erklärung und ging weiter. So etwas empfinde ich als was völlig anderes als die Belehrungen, die ich in meinem letzten Post zitiert habe!

Liebe Grüße
Amica
 
Na ja, aber dieses "Verzichten" kann ja auch zum Wohle des Hundes sein.
Sicher, deshalb kann man ja, wie du geschrieben hast, einfach fragen. Wenn du mir z.B. deine Erklärung sagst, dann leine ich an wenn ich euch das nächste mal sehe und gehe einfach weiter. Wenn ich besser ausweichen kann - da brech ich mir keinen ab.

Aber ich finde diese Erklärungen für mich auch wichtig. So weiß ich ja nicht nur, wie ich ggf. am besten "helfen" kann, sondern kann auch viel besser reagieren, wenn der HH z.B. mal abgelenkt ist.
Weiß ich, dass der Hund ängstlich ist, würde ich z.B. nur im Notfall blocken. Weiß ich, dass er gerne jagt, kann ich Bescheid sagen, dass auf dem Teil von dem ich komme viele Rehe unterwegs sind.
 



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