Bin ratlos

Deshalb hatte ich die Idee mit dem Schäfer.

Du schreibst das wahrscheinlich border und Berger in deinem Hund vereint sind.
Diese beiden Rassen haben ein komplett anderes Hüteverhalten. Es erstaunt mich das ein Schäfer sich für solch eine Mischung entschieden hat. Es könnte sein das ein deutscher Schäfer ein ganz anderes Hüteverhalten braucht. Hat dein Hund schon mal ein eindeutiges Hüteverhalten in irgendeiner Situation gezeigt?
 
Ich weiß nicht aus welchem Land dein Hund kommt, aber ich hatte hier in Portugal jahrelang eine Schafherde quasi "in der Nachbarschaft". Und ja, die Hunde die dort lebten, wären in der Stadt wohl nie wirklich glücklich gewesen. Aber auf dem Land, mit Möglichkeiten zum Freilauf und der richtigen Person an der Seite denke ich, kann es ja nach Fall doch gut gehen.

Wie schon vorher erwähnt wurde, waren auch die Hütehunde hier der Schafherde keineswegs den ganzen Tag auf Zack. Tatsächlich sind sie den Großteil des Tages neben der Herde gelegen, während diese gegrast hat. Action gab es vielleicht eine Stunde am Tag, wenn die Herde zur Wiese und wieder zurückgetrieben wurde. Die Entfernungen waren auch nicht besonders weit, nicht weiter als unser "normaler" Gassispaziergang.

Was aber sehr wohl der Unterschied zu unseren Haushunden ist, der mir am meisten aufgefallen ist, ist, wie selbstständig die Hunde sind. Sie denken stets mit, haben ihr Umfeld im Blick und treffen fast ausschließlich eigene Entscheidungen im Rahmen dessen, wovon sie wissen, dass es gewünscht ist. Ich glaube da ist das größte Problem wenn man einen solchen Arbeitshund in ein menschliches Leben zwängen will - man nimmt ihnen diese Selbstständigkeit.

Was da jetzt die beste Lösung für den Hund ist, ist wohl schwer zu sagen... ich denke schon, dass er im richtigen Rahmen auch bei dir glücklich sein kann. Von meiner Erfahrung mit Arbeitshunden her musst du ihn auch nicht stundenlang mit Ball spielen bespaßen oder mit starren Spaziergängen - so ein Hund will viel mehr gefördert werden, und eigene Entscheidungen treffen. Vielleicht gibt es ja extra Gruppen, in denen du Beschäftigung für Arbeitshunde findest, oder sogar sowas wie Schäferkurse o.Ä.... Vielleicht schaust du dir ganz viel Material zu Arbeitshunden an, um zu verstehen, wie dein Hund vorher gelebt hat und wie seine Genetik ist, und kommst selber auf Ideen, wie du ihm davon etwas zurückgeben kannst...

Oder du findest ein wirklich gutes neues Zuhause bei einer Schafherde o.Ä., wo dein Hund wieder eigenständiger Entscheidungen treffen kann.... Schwierig zu sagen was da am besten ist :( Ich hoffe du findest eine Lösung, die sich für alle richtig anfühlt.
 
Du schreibst das wahrscheinlich border und Berger in deinem Hund vereint sind.
Diese beiden Rassen haben ein komplett anderes Hüteverhalten. Es erstaunt mich das ein Schäfer sich für solch eine Mischung entschieden hat. Es könnte sein das ein deutscher Schäfer ein ganz anderes Hüteverhalten braucht. Hat dein Hund schon mal ein eindeutiges Hüteverhalten in irgendeiner Situation gezeigt?
Der Border ist ziemlich wohl sichtbar - seltsamerweise weniger für mich als Fremde, von denen ich oft höre ‚ein Border, das sieht man sofort‘. Berger - da hat mich mal eine Züchterin angesprochen, ob ich wüßte, dass ich da einen Berger habe; ich hatte bislang die Bergers als größere Wuschelhunde abgespeichert, aber seitdem weiß ich, dass es außerdem nicht nur die Kurzhaarform Face Rase gibt, sondern auch eine wenig verbreitete Form Piemont. Das wäre wohl Charl y.
Sie hat einige Rassemerkmale - verkürzte Rute, doppelte Afterkrallen etc.
Hüteverhalten: unsere Familie/ meine Wandergruppe etc. werden laut bellend umkreist; sie zeigt an, wenn wer zurückbleibt; selbst ein kleines Rudel Kleinhunde scheucht sie auf der Hundewiese zusammen, ‚sortiert sie ein‘, wie die Hundetrainerin sagt.
Ich weiß nicht, inwiefern das für die eine oder andere Rasse spricht.
 
Die Geschichte zeigt übrigens wieder sehr schön, dass es mit dem Auslandstierschutz nicht so einfach ist. Der Hund wäre in seinem Heimatland vermutlich leichter glücklich geworden. Größere Chance, eine Schafherde zu finden (es gibt fast überall mehr Schafe als in Deutschland) und vielleicht hätte er die Kommandos auch schon gekannt (je nachdem, wie stanardisiert sie dort sind).
genau das habe ich auch schon öfter gedacht. Natürlich war mir klar, dass ich einen aktiven Hund bekommen werde, keinen Chihuahua. Aber ein Arbeitshund ist doch etwas anderes. Die Tierschutzorganisation hätte recherchieren können und darauf kommen, dass eine Endstelle auf dem Bauernhof o.ä. dem Hund ganz anders gerecht werden könnte. Die Informationen waren ja da. Stattdessen wurde mir eine rührselige Story erzählt von Besitzern, die der Hündin überdrüssig, sie einfach vom Wohnhaus in die Tötung gebracht hätten.
 
Hallo

Es ist von Anfang an nicht so sehr schön gelaufen,aber der Hund ist nun schon 3Jahre bei dir.Ich würde es nicht übers Herz bringen und ihn schon wieder woanders hinzustecken ,ich würde versuchen ihm das Leben so angenehm wie möglich zu machen.

Auch ein Hütehund ist nur ein Hund und wenn man sich bloss ein wenig Mühe gibt seinen Bedürfnissen gerecht zu werden, funktioniert das auch.

Du weisst jetzt das du einen Arbeitshund hast und schreckst davor zurück, machst wahrscheinlich auch viel zu viel mit Ihm.
Lass dich einfach darauf ein,auch ein Hütehund muss nicht immer arbeiten und kommt damit auch sehr gut zurecht. Ja ,sie sind etwas anders als "normale " Hunde ,aber jeder Hund kann lernen und sich auch anpassen.

Es liegt nur an dir dem Hund doch noch ein schönes Leben zu geben,informiere Dich mal.Es gibt sehr viel gute Internetseiten wo man so manchen guten Tip kriegt.
 
Der Hund benötigt eine wirkliche Aufgabe.
4 Stunden rumrennen und Bälle hetzen ist nichts, was einen Hütehund auslastet - da erzieht man sich eher einen Hibbel-Hütehund mit.
Hütehunde wurden Jahrhunderte darauf trainiert, mit dem Menschen zusammen zu arbeiten, Befehle auszuführen etc.
Den Rest des Tages haben sie geruht, denn Kopfarbeit ist anstrengend.
Alles was man macht, um so einen Hund rein körperlich auslasten zu wollen (Ball werfen, mit Hundekumpels Stunden toben lassen, Radfahren etc.) ist eher ein "nebenher was machen" für den Hund, aber keine wirkliche Herausforderung.
Man braucht keine Schafe, um einen Hütehund zu beschäftigen, sondern muss sich Aufgaben suchen, bei denen sein Kopf gebraucht wird oder auch die Nase.
Ein Tipp wäre, sich einen Verein zu suchen und dort die richtige Beschäftigung zu finden. Geeignet sind da meist Dinge wie Mantrailing, Zielobjektsuche, Longieren, Dummyarbeit, Tricksen, aber auch Agility, Obidience - alles, wo der Hund mit dem Menschen zusammenarbeitet und /oder er sich konzentrieren muss.
Dann reicht es auch, diese Beschäftigung 1 oder 2x in der Woche zu machen und ansonsten die Spaziergänge ruhiger zu halten (kein Ball werfen, das puscht Hütehunde oft zu sehr und sie finden kein Ende, lieber was tragen lassen oder ein Dummy verstecken). Zu Hause kann man einfach Tricksen oder Leckerlis unter Bechern suchen lassen (mit Anzeigen z.B.), also ruhige Aufgaben, die etwas Grips erfordern. Dafür braucht man dann nicht mehr 4 Stunden rennen.
Ich hab 3 Hütehunde und binde sie einfach auch in meinen Alltag ein, d.h. sie helfen Wäsche tragen, Zeitung rein bringen, Schuhe holen etc.
 
Ich hab eine Bekannte die eine altdeutsche Schwarze Hündin hat.
Sie macht mit ihr Distanzarbeit - das ist ja das was der Hund an der Herde auch macht, nur ohne Schafe - sie schickt sie halt in Entfernung um Objekte und verlangt auf die Entfernung dann Platz usw.
Weiters macht sie mit ihr gerne Dinge, die einem Hütehund schwer fallen und ihn damit geistig mehr fordern, wie Sachen wofür er gemacht ist.
Sie macht ein wenig Tricks mit ihr uns sonst noch ruhige Übungen für Körpergefühl und Balance.
Ein Arbeitshund braucht keine Action, sondern ruhige Aufgaben, bei denen er seinen Grips anstrengen muss.
Dann ist er schneller müde, wie du bis 10 zählen kannst. 😉
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben