Apportieren des Futterbeutels

wenn die gesamte futterration ins training verlagert wird, verliert der hund die sicherheit seiner täglichen mahlzeit.
Versteh ich nicht. Sicherheit der täglichen Mahlzeit? Seit wann muss die Mahlzeit denn täglich sicher sein? Das artet dann ja auch schnell in Konditionierung aus.
Ich finde es gar nicht so schlecht, wenn der Hund sich seine Mahlzeit erarbeiten muss. Dazu noch mit seinem Menschen - ist doch super!

diese ist meiner meinung nach die wichtigste komponente, wenns ums vertrauen geht.
Die tägliche Mahlzeit ist die wichtigste Komponente fürs Vertrauen zwischen Mensch und Hund? Das würde ich nicht unterschreiben. Wäre zumindest eine traurige Erkenntnis...

klar, die motivation ist da, etwas zu tun, was der mensch haben will. aber für welchen preis?
Ja, für welchen Preis? Gemeinsame Aktivitäten, gemeinsames Arbeiten, Hilfesuchen beim Menschen - kann in anderen Situationen auch sinnvoll sein, wenn der Hund weiß, dass er Hilfe von seinem Besitzer erwarten kann.

Wie langweilig und unnatürlich ist eigentlich ein täglich gefüllter Napf, für den der Hund höchstens irgendwelche Kunststücke wie "Sitz" vollbringen muss?
Macht es nicht Sinn, das Ganze so zu nutzen, dass eine wichtige Eigenschaft des Hundes dabei angesprochen wird? Ich weiß nicht, ob ihr mir zustimmt, aber meiner Meinung nach geht ein Hund nicht spazieren, er geht vor allem jagen (damit ist nicht das Hetzen von Wild gemeint, "Jagd" beginnt schon viel früher!). Jeder Hund, ob Havaneser oder Münsterländer oder Dogge.
Hunde sind Jäger, warum macht man sich das nicht zunutze, wenn der Hund gerne apportiert? Er ist artgerecht beschäftigt und zeitgleich findet die Aktivität mit dem Besitzer statt. Eine super Sache.
Mein Hund bekommt sein Futter fast nie aus dem Napf. Er darf es sich erarbeiten. Ob durchs Apportieren oder aber durch das Suchen, wenn ich es kleingeschnitten im Garten verteilt habe. Der Hund bewegt sich, er setzt seine Sinne ein und er hat auf seiner Jagd Erfolg - etwas, dass er sonst nie haben darf, weil wir ihm verbieten, einem Hasen auf dem Feld hinterher zu rennen. Hinterher ist er ausgelastet und zufrieden. So eine Suche im Garten kann unter Umständen schon mal eine Stunde, mit Nachsuche auch evtl. länger dauern. Dagegen kann ein Napf, der in 30 Sekunden leergefegt ist, nicht anstinken.

Mein Hund apportiert als Labrador natürlich unheimlich gerne, was ich mir im Alltag auch zunutze mache. Er darf Sachen holen und mir bringen. Er hat das Gefühl, unheimlich wichtig zu sein und er hat Aufgaben. Das Apportieren beschränkt sich bei uns deswegen nicht auf einen Futterbeutel. Wir machen noch Dummytraining oder aber auch wie schon erwähnt das Holen und Bringen von alltäglichen Dingen wie Socken, Handtücher, Taschen, Futterkörbe, welche mit Futter für die Kaninchen gefüllt sind, und und und.

Was ist nun falsch daran, den Hund seine Mahlzeit erarbeiten zu lassen, wenn er gleichzeitig artgerecht beschäftigt ist?
 
Was ist nun falsch daran, den Hund seine Mahlzeit erarbeiten zu lassen, wenn er gleichzeitig artgerecht beschäftigt ist?

Nichts Mone! Garnichts!

Mein Hund ist so wenig verfressen, dass er manchmal kaum was aus dem Napf frißt.
Arbeiten wir aber und er bekommt es unterwegs, bleibt nix übrig, ausser einem glücklichen Hund, der drinnen nicht mal mehr an den Napf denkt:zustimmung:

*Ironie an* Wenn der Futternapf unsere einzige Vertrauensbasis wäre, dann müsste ich meinen Hund besser abgeben *Ironie aus*
 
Ironie an* Wenn der Futternapf unsere einzige Vertrauensbasis wäre, dann müsste ich meinen Hund besser abgeben *Ironie aus*

Ich habe überlegt, ob ich die Textstellen vielleicht irgendwie falsch verstanden haben könnte, aber bei dir ist es ebenfalls so angekommen, Beni?
 
Versteh ich nicht. Sicherheit der täglichen Mahlzeit? Seit wann muss die Mahlzeit denn täglich sicher sein?

hab halt a bisserl andere ansichten, was hunde angeht. in den letzten 10 jahren vergleichender verhaltensbeobachtung kam ich auch zu dem manch irreführendem ergebnis. ja, die tägliche mahlzeit bringt dem hund sicherheit. schließlich versuchen viele halter, oft vergeblich, den jagdinstinkt unter kontrolle zu halten. da das jagen mit der nahrungsaufnahme vergleichbar ist, ist eben der gefüllte napf für den hund das higlight des tages.

nehmen wir mal einen depri hund, der unsicher ist, kein vertrauen hat, usw. da erscheint es doch logisch, dass er mit dem gefüllten napf zumindest die selbsterhaltung, was die nahrung anbelangt, gewiss erhält. da wird ein sozusagen das urvertrauen aufgebaut.

eine ursache der domestikation war eben die menschliche fütterung.

Das artet dann ja auch schnell in Konditionierung aus.

was meinst du damit? auf was konditioniere ich meinen hund, wenn er sich seiner mahlzeit sicher ist?

Ich finde es gar nicht so schlecht, wenn der Hund sich seine Mahlzeit erarbeiten muss. Dazu noch mit seinem Menschen - ist doch super!

dass man einen hund auch beschäftigen sollte, ist klar. hat aber mit der fütterung an sich nichts zu tun. es heißt doch immer, der hund braucht eine aufgabe. der hund braucht eine beschäftigung, weil er einen bewegungsdrang hat. das ist kein triebstau. warum haben wir so viele hundehalter, die zum persönlichen leckerliebeutel vom eigenen hund geworden sind?

wenn man sich wildlebende caniden anschaut, so haben die auch kein belohnungssystem. trotzdem haben sie spaß am täglichen sozialen miteinander.


Ja, für welchen Preis? Gemeinsame Aktivitäten, gemeinsames Arbeiten, Hilfesuchen beim Menschen - kann in anderen Situationen auch sinnvoll sein, wenn der Hund weiß, dass er Hilfe von seinem Besitzer erwarten kann.

warum werden aktivitäten, ausbildung und gemeinsames erleben immer mit leckerchen verbunden? futterbelohnung ist für mich zweitrangig und dient nur als hilfsmittel.

Wie langweilig und unnatürlich ist eigentlich ein täglich gefüllter Napf, für den der Hund höchstens irgendwelche Kunststücke wie "Sitz" vollbringen muss?

wie geil ist denn ein 2stündiger spaziergang durch die pampa durch wiese, feld und wald? gemeinsames hochklettern an baumstämmen, überquären von bächen, nebenbei a bisserl training? klar, hab ich auch meine leckerchen dabei, aber das ist nicht mein mittelpunkt. schon auf dem nachhauseweg freuen sich die beiden auf ihre mahlzeit und dann wird erstmal 3 stunden geschlafen.

Hunde sind jäger, dass ist richtig. egal welche rasse und welchem zweck diese selektiert wurden. es handelt sich meist um das ursprüngliche jagdverhalten der wölfe. aber eine beschäftigung sollte meiner meinung nach nie vollständig der nahrungsaufnahme dienen. das widerspricht sich mit dem domestikationsprinzip.

ich bleibe bei der beschäftigung, weil es spaß macht. da gehört auch das apportieren dazu. und ich bleibe bei der fütterung, weil die eben die sicherheit bietet, die ein wildlebender hund nicht hat.

verhaltensauffälligkeiten und ungehorsam behandle ich nicht mit futter, sondern im ursprung- eben dem sozialverhalten. nicht das leckerchen ist schuld am ungehorsam, sondern die missverständnisse. vor allem weil viele dressur mit erziehung verwechseln.

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Mein Hund ist so wenig verfressen, dass er manchmal kaum was aus dem Napf frißt.

meine war auch mäkelig beim fressen, sie ließ sich auch nicht im gelände zum leckerchen verleiten. das war vor 9 jahren. heute hab ich ne "maschine" draußen, und nen glücklichen, ausgelasteten hund der nach einer mahlzeit zufrieden die couch belagert.

*Ironie an* Wenn der Futternapf unsere einzige Vertrauensbasis wäre, dann müsste ich meinen Hund besser abgeben *Ironie aus*

wer hat denn was von der EINZIGEN vertrauensbasis geschrieben? :zwinkern2:
 
Es gibt aber auch Leute die sowas ins unermessliche treiben - sprich wenn Hundi nicht mitmacht, gibts halt kein Futter - egal ob beim Appotrtieren oder bei der Unterordnung und das dann auch tagelang...wenns denn sein muss.

Ich persönlich möchte allerdings keinen Hund, der nur mit mir zusammenarbeitet, weil er Hunger hat. Und man sollte auch darüber nachdenken, wie aufnahmefähig ein Hund ist, wenn er Hunger hat und sowieso nur so schnell wie möglich sein Fressen haben will.

Genauso schwachsinning ist meiner Meinung nach die Auffassung einiger Trainer, man solle doch mit einem hungringen Hund zum Hundeplatz kommen, damit er besser mitmacht und gleich mal 2- 3 Mahlzeiten vor dem Training ausfallen lassen.
 
Es gibt aber auch Leute die sowas ins unermessliche treiben - sprich wenn Hundi nicht mitmacht, gibts halt kein Futter - egal ob beim Appotrtieren oder bei der Unterordnung und das dann auch tagelang...wenns denn sein muss.
Davon bin ich auch kein Fan. Ich messe Kiaras Portion immer ab, nehme mir einen Beutel, fülle diesen und der Rest landet im Napf. Da wir nur maximal einmal am Tag den Beutel mitnehmen leere ich ihn in Kiaras Napf, wenn wir mit den Training fertig sind.
Genauso schwachsinning ist meiner Meinung nach die Auffassung einiger Trainer, man solle doch mit einem hungringen Hund zum Hundeplatz kommen, damit er besser mitmacht und gleich mal 2- 3 Mahlzeiten vor dem Training ausfallen lassen.
Ich füttere Kiara an den Tag des Trainings im Hundeverein auch erst nach den Training. Dies liegt allerdings daran, dass die Hunde im Training machmal gut was abstauben (Futterbeutel habe ich als Belohnung dabei). In den Unterordnungsstunden zum Beispiel wird manchmal Fleischwurst und Käse auf den Platz verteilt, an den die Hunde vorbei gehen müssen. Am Ende bekommt dann jeder sein Stück. Da ich weiß, was Kiara alles von anderen bekommen hat, kann ich es dann abziehen nach den Training. Allerdings sie tagelang hungern lasse ich sie nicht.
 
Hey super, Doggysvoice, wir nähern uns an, denn scheinbar sind unsere Vorstellungen gar nicht so weit voneinander entfernt.
Wer schon mal ein bisschen was von mir gelesen hat, der weiß, dass mein Hund ohne Leckerchen erzogen und nicht dressiert wird. Und zur Erziehung braucht es kein konditioniertes "Sitz" und "Platz".


ja, die tägliche mahlzeit bringt dem hund sicherheit. schließlich versuchen viele halter, oft vergeblich, den jagdinstinkt unter kontrolle zu halten. da das jagen mit der nahrungsaufnahme vergleichbar ist, ist eben der gefüllte napf für den hund das higlight des tages.

Ist ein gefüllter Napf, der dem Hund hingestellt wird, wirklich mit Jagen in Verbindung zu bringen? Bekommt man den Jagdinstinkt dadurch unter Kontrolle, dass der Hund täglich seinen Napf bekommt? Highlight ja. Dem stimme ich zu, zumindest ist es das Highlight für die meisten Hunde. Aber was meinst du, was für eine Gaudi es ist, wenn mein Hund sich für sein Futter anstrengen darf?

was meinst du damit? auf was konditioniere ich meinen hund, wenn er sich seiner mahlzeit sicher ist?

Damit meine ich zum Beispiel das hier:

schon auf dem nachhauseweg freuen sich die beiden auf ihre mahlzeit

Was passiert denn, wenn die Mahlzeit mal nicht kommt aus irgendwelchen Gründen? Diese konditionierten Hunde haben nicht selten Probleme damit, dass ihnen irgendwann die Galle hochkommt und sie nüchtern erbrechen müssen. Deswegen bin ich kein Fan davon, den Hund immer nach gleichen Ritualen, zu gleichen Zeiten zu füttern.



warum haben wir so viele hundehalter, die zum persönlichen leckerliebeutel vom eigenen hund geworden sind?

Danke! Gedanken, die genauso in meinem Kopf herumschwirren, wie in deinem.
Wenn ich mit meinem Hund unterwegs bin und einen Leckerlibeutel dabei habe, dann sieht der maximal so aus...

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...und nicht randvoll mit Leckerchen befüllt.


wie geil ist denn ein 2stündiger spaziergang durch die pampa durch wiese, feld und wald? gemeinsames hochklettern an baumstämmen, überquären von bächen, nebenbei a bisserl training?

So sehe ich das ebenfalls. Den Hund auch mal Hund sein lassen, nicht ständiges Rufen und Gängeln und Verlangen von irgendwelchen Kunststückchen.

Ich muss sagen, ich finde es nicht verwerflich, den Hund sein Futter erarbeiten zu lassen mit sinnvoller Beschäftigung. Damit meine ich nicht "Sitz" - Futter; "Platz" - Futter; sondern eben Nasenspiele, Apportierarbeit...und kein Zirkuskram.

Du siehst, ganz so weit voneinander entfernt sind wir gar nicht :zwinkern2:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ein gefüllter Napf, der dem Hund hingestellt wird, wirklich mit Jagen in Verbindung zu bringen? Bekommt man den Jagdinstinkt dadurch unter Kontrolle, dass der Hund täglich seinen Napf bekommt?

meiner meinung nach kann man das. wie du schon geschrieben hast, geht der hund nicht spazieren, sondern jagen und das territorium abstecken. da der hund aber ein rudeltier ist, so kann man dem hund auch beibringen, dass er dem mensch die verantwortung fürs jagen abgibt. die reize sind es, die den hund erstmal veranlassen zu hetzten oder einer spur nachzugehen. er bringt dieses verhalten aber erst mit futter in verbindung, wenn er tatsächlich mal am wild gefressen hat. hat der hund kappiert, dass das futter vom halter kommt, so ist es leichter am unerwünschten jagdverhalten zu arbeiten. den jagdtrieb über suchspiele oder futterbeutel weckt man eigentlich nur bei einem jäger und er ist demnach für "echte" reize aufnahmefähiger. jahrelanges üben und ausprobieren am gezeigten verhalten der hunde hat mich auf die idee erst gebracht. hund zeigt wild an und halter entscheidet sich nicht fürs jagen. wenn er das wild frei gibt, selbst schuld. es funktioniert.

Was passiert denn, wenn die Mahlzeit mal nicht kommt aus irgendwelchen Gründen? Diese konditionierten Hunde haben nicht selten Probleme damit, dass ihnen irgendwann die Galle hochkommt und sie nüchtern erbrechen müssen. Deswegen bin ich kein Fan davon, den Hund immer nach gleichen Ritualen, zu gleichen Zeiten zu füttern.

man muss nicht zu festen zeiten füttern. aber es gibt genug psychohunde, denen eine regelmäßige mahlzeit hilft, runterzukommen. das ist kein ritual- es hat was mit sicherheit und vertrauen zu tun. wenn es sich bei psychos positiv auf den verlauf der therapie auswirkt, dann kann es bei den normalos nur die bindung stärken.
 
hab halt a bisserl andere ansichten, was hunde angeht. in den letzten 10 jahren vergleichender verhaltensbeobachtung kam ich auch zu dem manch irreführendem ergebnis. ja, die tägliche mahlzeit bringt dem hund sicherheit. schließlich versuchen viele halter, oft vergeblich, den jagdinstinkt unter kontrolle zu halten. da das jagen mit der nahrungsaufnahme vergleichbar ist, ist eben der gefüllte napf für den hund das higlight des tages.

Das hält meinen Hund aber nicht ernsthaft vom Jagen ab, nur weil daheim der langweilige Napf wartet. Für ihn ist schon das Jagen/Hetzen selber ein Highlight - nicht das Beutemachen selber

dass man einen hund auch beschäftigen sollte, ist klar. hat aber mit der fütterung an sich nichts zu tun. es heißt doch immer, der hund braucht eine aufgabe. der hund braucht eine beschäftigung, weil er einen bewegungsdrang hat. das ist kein triebstau. warum haben wir so viele hundehalter, die zum persönlichen leckerliebeutel vom eigenen hund geworden sind?

Klar soweit sollte es nicht kommen, aber über Futterbelohnung kann man halt einiges leicht aufbauen, allerdings sollte die Belohnung variiert werden und das Futter langsam abgebaut werden

warum werden aktivitäten, ausbildung und gemeinsames erleben immer mit leckerchen verbunden? futterbelohnung ist für mich zweitrangig und dient nur als hilfsmittel.

Genauso meine ich das oben - ein Hilfsmittel

wie geil ist denn ein 2stündiger spaziergang durch die pampa durch wiese, feld und wald? gemeinsames hochklettern an baumstämmen, überquären von bächen, nebenbei a bisserl training? klar, hab ich auch meine leckerchen dabei, aber das ist nicht mein mittelpunkt. schon auf dem nachhauseweg freuen sich die beiden auf ihre mahlzeit und dann wird erstmal 3 stunden geschlafen.

Das ist eben der Unterschied, Boomer hat nicht das übermäßige Bedürfnis nach Futter und er ist weder unterbeschäftigt noch ein Mäkler. Er frißt einfach dann wenn ihm danach ist, oder lieber dann wenn wir das Futter in die Beschäftigung einbauen. Ihm macht es einfach mehr Spaß sich sein Futter zu erarbeiten, als das es öde im Napf liegt.
Für ihn ist das einfach langweilig. Ich kann das Futter im Napf anbieten und er lässt es stehen - ich kann das gleiche Futter dann nehmen und im Garten verstecken und schwupp wird es gesucht und auch gefressen.:nachdenklich1:


Hunde sind jäger, dass ist richtig. egal welche rasse und welchem zweck diese selektiert wurden. es handelt sich meist um das ursprüngliche jagdverhalten der wölfe. aber eine beschäftigung sollte meiner meinung nach nie vollständig der nahrungsaufnahme dienen. das widerspricht sich mit dem domestikationsprinzip.

Da bin ich auch nicht dafür, dass der Hund nur noch bei der Arbeit sein Futter bekommt. Aber ich sehe durchaus Sinn darin es zu variieren/Abwechslung rein zu bringen. Sein Futter bekommt er immer. Manchmal wird ein Teil erarbeitet. Manchmal gibt es das langweilig im Napf. Manchmal im Garten. usw. Geben tut es das Futter immer, aber nicht immer gleich, auch die Uhrzeit variiert.

ich bleibe bei der beschäftigung, weil es spaß macht. da gehört auch das apportieren dazu. und ich bleibe bei der fütterung, weil die eben die sicherheit bietet, die ein wildlebender hund nicht hat.

verhaltensauffälligkeiten und ungehorsam behandle ich nicht mit futter, sondern im ursprung- eben dem sozialverhalten. nicht das leckerchen ist schuld am ungehorsam, sondern die missverständnisse. vor allem weil viele dressur mit erziehung verwechseln.

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meine war auch mäkelig beim fressen, sie ließ sich auch nicht im gelände zum leckerchen verleiten. das war vor 9 jahren. heute hab ich ne "maschine" draußen, und nen glücklichen, ausgelasteten hund der nach einer mahlzeit zufrieden die couch belagert.

Mäkelig ist er auch nicht. Im Gegenteil er ist Allergiker der nicht alles darf, aber alles mag - auch Trockenfutter von dem er Dünnpfiff vom Feinsten bekommt. Er mag nur keine Konstante Langeweile - jeden Tag Futter aus dem Napf in der Küche. Nach dem Absuchen des Gartens ist er auch glücklich und zufrieden auf der Couch



wer hat denn was von der EINZIGEN vertrauensbasis geschrieben? :zwinkern2:

Sehe das auch wie Mone, so ganz verschieden sind unsere Ansichten nicht - man muss sie nur einfach ein bischen an den Hund anpassen.
Futter draussen bei der Arbeit ist okay, solange man nicht zum Futterautomat wird. Genauso ist Langeweile zuhause zu vermeiden.

meiner meinung nach kann man das. wie du schon geschrieben hast, geht der hund nicht spazieren, sondern jagen und das territorium abstecken. da der hund aber ein rudeltier ist, so kann man dem hund auch beibringen, dass er dem mensch die verantwortung fürs jagen abgibt. die reize sind es, die den hund erstmal veranlassen zu hetzten oder einer spur nachzugehen. er bringt dieses verhalten aber erst mit futter in verbindung, wenn er tatsächlich mal am wild gefressen hat. hat der hund kappiert, dass das futter vom halter kommt, so ist es leichter am unerwünschten jagdverhalten zu arbeiten. den jagdtrieb über suchspiele oder futterbeutel weckt man eigentlich nur bei einem jäger und er ist demnach für "echte" reize aufnahmefähiger. jahrelanges üben und ausprobieren am gezeigten verhalten der hunde hat mich auf die idee erst gebracht. hund zeigt wild an und halter entscheidet sich nicht fürs jagen. wenn er das wild frei gibt, selbst schuld. es funktioniert.

Dazu hab ich schon geschrieben, dass meiner nicht zum Fressen jagen würde - deswegen lässt er sich das aber auch nicht leichter abgewöhnen.
Würde mich schon mal interessieren, wie du das machst, bei einem begeisterten Sichtjäger, der nur Freude am Hetzen hat.
Wie machst du ihm klar, dass er nur Anzeigen soll und dann das Wild auch noch für unwichtig befinden soll?
Bin da immer bereit für neue Ideen und Anregungen - denn da hat bisher noch jeder Trainer bei uns versagt.
Bei Fährten hab ich absolut kein Problem, aber ein weglaufendes Reh wäre definitiv ein unübertreffbarer Reiz.

Bei einem Hund von Welpenzeit an kein Thema, aber wie einem Hund beibringen, den man erst erwachsen bekommen hat und der dieses Verhalten schon so zeigt?

man muss nicht zu festen zeiten füttern. aber es gibt genug psychohunde, denen eine regelmäßige mahlzeit hilft, runterzukommen. das ist kein ritual- es hat was mit sicherheit und vertrauen zu tun. wenn es sich bei psychos positiv auf den verlauf der therapie auswirkt, dann kann es bei den normalos nur die bindung stärken.

Da stimme ich dir zu, bei Hunden die diese Sicherheit brauchen, bei allen anderen stärkt das aber nicht nur die Bindung, es kann auch schlicht und ergreifend langweilig sein/werden.
 
beni, ich habe nicht geschrieben, dass der napf den hund vom jagen abhält. es ist vielmehr die gesamtheit des umgangs, die mit der zeit greift. das ziel soll ja sein, dass der hund eben am "echten" wildern das interesse verliert, die motivation der beschäftigung und orientierung im gelände sich auf den halter verlagert. hunde sind keine triebgesteuerten maschinen, sie haben nur verschieden ausgeprägte reizschwellen. in aller erster linie sind sie tiere mit sehr ausgeprägten sozialverhalten. dieses steht normallerweise über den triebgesteuerten handlungen, die normallerweise der mensch versäumt hat zu beeinflussen. gerade bei unerwünschtem jagdverhalten.

gerade was die ausbildung angeht werden sie aber zu welchen deklariert. klar kann man mit futter schnell etwas erreichen, aber wie lange dauert die fehlerfreie! konditionierung und dessen abbau? alleine der rückruf dauert monate. es geht doch um den gehorsam in ausnahmesituationen.

was ist für dich ein hilfsmittel? ist es nicht eher so, dass das futter eher als primärer verstärker beim anfänglichen trianing angewandt wird?

so wie du es beschreibst, ist es für boomer keine langeweile. warum frisst er das versteckte futter, aber den von dir erkennbar hingestellen napf nicht?? auch, wenn man den hund darauf konditioniert, seine volle mahlzeit beim training aufzunehmen, wird es so sein, dass er freudig mitmacht. er kennt es nicht anders. aber logisch ist das nicht. schließlich gehen die caniden auf die jagd, erlegen, fressen und ruhen. das ist beim füttern im training nicht der fall und entspricht eigentlich nicht der natur des hundes. der will sich beim "jagen" auspowern, auf einmal fressen und chillen.

es ist für den hund domestikationsbedingt keine langeweile, wenn er seinen täglichen napf bekommt. warum immer langeweile? weil der hund beschäftigung braucht? weil er ein jäger ist? weil es den triebstau doch gibt? der hund hat sich doch schon längst für den napf entschieden, sonst wäre eine hundehaltung, die wir heue haben nicht möglich. traut ihr euren hunden das bedürfnis nach einer stressfreien mahlzeit, inclusive sättigungs- und glücksgefühl nicht zu? glaubt ihr nicht, dass der hund es auch so begreifen kann, und wenn es soweit ist, der hund sich sichtlich entspannter verhält?

warum soll bei psychos eine geregelte mahlzeit sicherheit vermitteln, bei anderen nicht? das ergibt keinen sinn, denn die bedürfnisse sind bei allen hunden gleich.
 



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