Angsthund

Luke wurde mit seinen 5 Geschwistern rund 6 Wochen lang (Von der 4. bis zur 10. Woche) täglich mit dem Auto mit zur Arbeit genommen.
Dass finde ich ziemlich ungünstig und unüberlegt. Ab der 4. Woche wird gerade erst mal zugefüttert. Da gehört m.M.n. ein Welpe zur Mutter und noch in seinen sicheren Bau (Heim). Von den Krankheiten, die eingeschleppt werden können mal ganz zu schweigen. M.M.n. werden die Welpen damit auch ziemlich überfordert.
Sie liefen auch mit Züchter und Mama bei sich in der "Stadt" zur Wiese. Man muss mit Welpen ja nicht unbedingt in die belebte Innenstadt.
Wer sich einen Welpen anschafft, merkt schon bald, dass der Welpe mit der Übernahme die ersten Tage schon oder noch ziemlich gestresst und unsicher ist. Da sollte sich die Innenstadt und viel Trubel von selbst verbieten. Ein ruhiger Gassiort, der dann Stück für Stück erweitert wird wäre da sicher besser.
 
... und sollten, solange nicht durchgeimpft, eigentlich gar nicht da laufen, wo andere Hunde hingemacht haben...
Bei der Hundedichte inzwischen in Deutschland - den Platz zeig' mir mal.

Ich denke, der gesunde Mittelweg sollte hier Thema sein. Einen seriösen Züchter sehe ich in der Pflicht, für eine adäquate Sozialisation zu sorgen und ich denke, das sehen die wohl auch selber so.
Wer das nicht (ansatzweise) leisten kann, soll halt nicht züchten.

Aber letztendlich ist das hier ja eigentlich gar nicht das Thema.
 
OT: @Mari2711 Das geht nicht gegen dich, sondern gegen ein paar Kommentare hier und das, was ich um mich rum sehe.

Bei der Hundedichte inzwischen in Deutschland - den Platz zeig' mir mal.

Deshalb sagt das Happy Puppy Handbook, man solle zum nächsten Supermarkt fahren (!) und sich da mit dem Welpen auf dem Arm (!) vor die Tür stellen. Weil ein Welpe keine langen Spaziergänge braucht, sondern vielfältige Erlebnisse und Begegnungen. Spazieren geht man in Wald und Flur (das Buch ist von einer Landbewohnerin für Landbewohner geschrieben).

Tipp aus dem Hundeverein: In der großen Pause vor den Schulhof stellen (zumindest in Frankreich sind die Kinder während der Pause eingesperrt und man kann sich das Geschrei aus sicherer Entfernung anhören).

Ich kriege hier gerade das Gefühl, dass der Züchter die ganze Sozialisierung und Habituierung erledigen soll, damit der Welpenkäufer faul zu Hause bleiben kann. Während ich finde, dass man trotz Einsiedlertendenzen und wahnwitzigen Kraftstoffpreisen seinen Hintern in Bewegung setzen muss, um seinem Hund zwei Monate lang die Welt zu zeigen (8 - 16 Wochen).
 
@Kade1301 aber wir reden hier ja nicht davon wie es läuft, wenn der Welpe mit den üblichen 8, max 10Wochen Lebensalter umzieht.
Sondern hier ist der Junghund ja erst mit 14 Wir umgezogen und jetzt ja auch schon 5-6 Wochen im neuen Zuhause.
Da ist halt einfach viel Zeit vertan worden.
Und wenn dann ein Züchter erst so spät abgeben will oder aufgrund von irgendwelchen Umständen die Welpen oder einen Welpen erst spät abgeben kann, dann bin ich auch der Meinung dass da mehr kommen muss als die Welpen bis zur Abgabe im gewohnten Umfeld einfach mitlaufen zu lassen.

Kann ein abseits auf dem Bauernhof geborener Welpe erst so spät, 14 Wochen, umziehen, dann sollte schonmal an der Straße gestanden und Autos geguckt haben.
Halsband und Leine kennen.
Mal ein Runden im Auto gedreht haben.
Andere Menschen und Hunde getroffen haben usw.

Und von dem was die TE hier bisher erzählt hat, hab ich den Eindruck dass das nicht passiert ist und sich dass mit anderen Faktoren ungünstig aufaddiert.


Aber selbst wenn ich meinen Welpen mit 8-10 Wochen abhole, wäre es schon angebracht wenn der Welpe ein bisschen mehr kennt als Züchterfamilie und heimischen Garten.
 
Ich habe die letzten beiden Beiträge direkt nach meinem Beitrag gleichermaßen ge-like-t.
Wie ich schrieb: der goldene Mittelweg.

Ich sehe den Züchter so lange in der Pflicht, sich um die Sozialisierung zu kümmern, solange der Welpe bei ihm ist und dieser sich im wichtigen Zeitfenster befindet. Danach ist der Halter dran.

Den Tipp mit dem Schulhof finde ich cool! Und ja, es reicht den Welpen auf dem Arm in die entsprechenden Situationen zu bringen. Evtl. ist dies sowieso der bessere Weg, denn dann hat er Körperkontakt und somit ein anderes Sicherheitsgefühl. Hängt alles von der Persönlichkeit des Welpen ab.

Ich würde mir übrigens zutrauen, so 2 bis 3 Welpen auf diesem Wege mitzunehmen. Es braucht also für 8 Welpen nicht gleich 8 Menschen.
 
Ich kriege hier gerade das Gefühl, dass der Züchter die ganze Sozialisierung und Habituierung erledigen soll, damit der Welpenkäufer faul zu Hause bleiben kann. Während ich finde, dass man trotz Einsiedlertendenzen und wahnwitzigen Kraftstoffpreisen seinen Hintern in Bewegung setzen muss, um seinem Hund zwei Monate lang die Welt zu zeigen (8 - 16 Wochen).

Das verlangt ja keiner, das ein Züchter alles erledigt in Sachen Sozialisierung und Habituierung. Aber die Grundlagen sollten und müssen gelegt werden.
Ich hatte nur einen Welpen von einem guten Züchter. Und die war mit ihren 11 Wochen bereits gut auf ein neues Leben vorbereitet. Obwohl die Züchter auch sehr ländlich wohnten. Die Welpen waren alle schon (mit Mama und menschlicher Familie) außerhalb des eigenen Grundstücks unterwegs gewesen. Kannten also die Situation, dass Fahrzeuge unterwegs sind und auch Lärm machen. Das fremde Leute entgegen kommen.
Waren alle schon mal mit einem Auto mitgefahren, sowas eben. Und das alles in der für den Welpen sicheren Situation mit Mutter, Geschwistern und Züchterfamilie.
Darauf ließ sich gut aufbauen.

Wird der Anfang "versaut", ist es später schwer für den Welpen und den neuen Besitzer. Und nicht alles läßt sich nachholen. Das Zeitfenster für eine Generalisierung von Eindrücken und Erfahrungen schließt sich auch relativ schnell.

Und dann kommt es halt auf den individuellen Charakter an. Selbstbewußte Hunde können vieles ausgleichen. Einer meiner Welpen kam von einem Händler. Zu jung, keine Sozialisierung, nix. Der wurde trotzdem ein umweltsicherer Hund, weil er einfach nervenstark war. Den haben auch angstmachende oder schlechte Erfahrungen nicht dauerhaft beeindruckt.
Während Rosie bspw. bei ähnlicher Herkunft aber völlig anderem Charakter vor vielem erstmal Angst hat. Sie ist leicht zu beeindrucken. Hat bis heute bspw. ein sehr distanziertes Verhältnis zu Traktoren, LKWs und Motorrädern.
Es hat lange gebraucht, bis ihr die völlig normale Umwelt (auf dem Dorf) keine Angst mehr gemacht hat. Nach unserem Umzug in die Stadt ist sie erstmal regelrecht "zusammengebrochen". Alles fremd, laut ungewohnt.

Und sie ist bis heute ein Gewohnheitstier. In vertrauter Umgebung ein völlig anderer Hund, als wenn wir mal ganz woanders sind.
 
Wo waren die 7 Hunde dann während der Arbeit? Hat die Mutter vielleicht dem Chef gehört? Ich kann mir jedenfalls kaum (eigentlich gar kein) Szenarien vorstellen, wo ein Arbeitgeber "ja" sagt, wenn ich frage, ob ich meinen Hund und seine 10 Welpen mitbringen darf.

Dass finde ich ziemlich ungünstig und unüberlegt. Ab der 4. Woche wird gerade erst mal zugefüttert. Da gehört m.M.n. ein Welpe zur Mutter und noch in seinen sicheren Bau (Heim). Von den Krankheiten, die eingeschleppt werden können mal ganz zu schweigen. M.M.n. werden die Welpen damit auch ziemlich überfordert.

Es war ja auch nie geplant immerhin war Luke der typische 100% Ups-Wurf.
Der Mitarbeiter war unser Lagerist, die Hündin hatte er sowieso immer dabei und die 6 Welpen kamen in einen entsprechend gesicherten und ausgestatteten Bereich der für die Mutterhündin jederzeit betret- und verlassbar war. Genau wie zuhause auch.
Chef war mega unbegeistert aber da der Kollege kein Resturlaub mehr hatte konnte er nur anbieten 4 Wochen unbezahlt Urlaub zu machen wenn es sein muss. Aber wir sind ja auch nur zu dritt in der damaligen Firma gewesen im Innendienst 4 Wochen auf den Mitarbeiter zu verzichten war auch nicht besser.
Entsprechend deutlich hat mir der Chef dann übrigens klar gemacht das er Luke niemals in der Firma sehen will.

Wer sich einen Welpen anschafft, merkt schon bald, dass der Welpe mit der Übernahme die ersten Tage schon oder noch ziemlich gestresst und unsicher ist. Da sollte sich die Innenstadt und viel Trubel von selbst verbieten. Ein ruhiger Gassiort, der dann Stück für Stück erweitert wird wäre da sicher besser.

Wir wohnen auch direkt in der Innenstadt. Zubringer zu diversen Stadtteilen.
Aber halt auch in einer eher kleineren Stadt. Weit weg von Großstadt.

Ich würde mir übrigens zutrauen, so 2 bis 3 Welpen auf diesem Wege mitzunehmen. Es braucht also für 8 Welpen nicht gleich 8 Menschen.

Und wenn die Stadt nicht autofrei ist, sehe ich nicht, wie Spaziergänge funktionieren können. Die Welpen laufen noch nicht brav an der Leine (und sollten, solange nicht durchgeimpft, eigentlich gar nicht da laufen, wo andere Hunde hingemacht haben), und bei größeren Rassen trägt man nur einen. Also muss man zum Familienausflug 9 willige Freunde finden, die gleichzeitig Zeit haben...

Wieviel Hütehunde braucht man für 200 Schafe?
Wieviele Menschen braucht man für 6 Welpen?
😂
Wir waren mit Mama und 6 Welpen immer zu zweit. Locker machbar. Die haben ja auch noch einen stark ausgeprägten Folgetrieb. Grad in unbekannter Umgebung und die Mama passt ja auch auf und möchte nicht das ein Welpe verloren geht also sagen wir zu 2,5.
Ob sich jetzt der Züchter schon auf einen Supermarktparkplatz stellen muss halte ich persönlich für übertrieben.
Sozialisation heißt ja nicht das Hund/Kind/Hundekind ALLES kennen lernen muss. Nur genug um die Sicherheit zu haben auch mit unbekanntem klar zu kommen.
 
Wir waren mit Mama und 6 Welpen immer zu zweit. Locker machbar. Die haben ja auch noch einen stark ausgeprägten Folgetrieb.

Ich habe mich auch auf den Folgetrieb verlassen - aber abseits vom Verkehr. Ich möchte nicht das Leben meiner Welpen drauf setzen, dass da nicht mal einer einen Sprung in die falsche Richtung macht (vorm Verlorengehen habe ich keine Angst, aber vor Autos und Radfahrern). Das muss eine deutlich andere Stadt sein, als die, die ich kenne. Wie ja auch der Arbeitsplatz war ;)
 
@Kade1301 aber wir reden hier ja nicht davon wie es läuft, wenn der Welpe mit den üblichen 8, max 10Wochen Lebensalter umzieht.

Deshalb hatte ich ja OT drübergeschrieben. Mit dem eigentlichen Thema haben meine Bedenken und Crimes Geschichte nichts zu tun. Was Mari2711s Problem angeht, hat foxymaus wahrscheinlich Recht: Skrupellosen Geschäftemachern aufgesessen.

Aber ich erwarte von keinem Barsoizüchter, dass er 10 Welpen zu je ca. 6 kg (ich glaube, da sind die Arme mit einem voll) in die Stadt mitnimmt. Allerdings will ich meinen Welpen auch mit spätestens 10 Wochen holen...

Wenn aus irgendeinem Grund einer oder zwei nicht verkauft werden und länger bleiben, dann muss auch der Züchter raus in die Welt mit ihnen, aber dann ist die Menge ja händelbar.
 
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Danke erst einmal für die vielen Antworten.

Wir haben Maya über tierwelt.de gefunden. Vor Ort konnten wir auch die Eltern und noch weitere Geschwister sehen. Die Hunde wirkten alle sehr verspielt, zutraulich und auch die Züchterin wirkte sehr sympathisch.

Ich habe heute mit der Züchterin gesprochen. Sie kann sich das alles nicht erklären. Sie hatte noch nie so einen Fall. Bisher waren alle super happy mit den Welpen. Ihr ist auch vorher nie etwas ungewöhnliches bei Maya aufgefallen. Sie meinte ein Umzug zurück zur ihr würde jedoch Maya zerstören.
Wenn ich unseren Hund jedoch draußen so verängstigt sehe, dann weiß ich nicht was schlimmer ist: Zurück zum Züchter (zur bekannten Umwelt, allerdings auch mit dem Stress sich neu eingewöhnen zu müssen) oder jeden Tag bei jedem Gang vor der Tür Angst zu haben.

Gestern Abend konnte Maya wieder mit dem Nachbarshund spielen. Das letzte Mal ist schon 10 Tage her. Das sind die einzigen Momente, bei denen sie wirklich draußen happy wirkt und ich sehen kann, dass da noch viel mehr in ihr schlummert, die Angst das jedoch einfach nicht zulässt. Sie war dann gestern auch ohne den Nachbarshund wieder etwas entspannter im Innenhof. Heute ist es minimal besser.

Ich glaube das große Problem sind die Menschen. Deswegen konnte sie sich auch nicht in der Hundeschule konzentrieren, weil dort so viele Fremde waren. Kann es sein, dass sie am Tag der Übergabe diese Angst entwickelt hat? Vllt. sogar durch uns? Ich werde das auf jeden Fall mit einem Hundetrainer abklären und wir nehmen dafür dann auch Einzelstunden.

Morgen gehen wir wieder zur Hundeschule mit der ganz kleinen Hoffnung, dass sie beim 2. Treffen vllt. schon etwas aufgeschlossener ist. Wir sind auch noch weitere Male zu dem Hundeplatz gefahren und waren dort mit ihr alleine, damit sie sich schon einmal an den Ort gewöhnen konnte.

Wir haben generell verschiedene Orte ausprobiert und haben jetzt einen gefunden, der nur ganz wenig für Maya negative Reize (Menschen, Fahrräder, Kinder) hat. Ganz ausschließen, dass dort jemand vorbeikommt können wir nicht, aber die Wahrscheinlichkeit ist dort wesentlich geringer.
 



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