Angsthund

Nur so nebenbei: Das schreibt sich leichter, als es getan ist. Klar, die Welpen können Besuch bekommen, klapperndes und rasselndes Spielzeug haben, unterschiedliche Böden im Garten (Plastikplane und so), hören vielleicht Fernseher und Staubsauger - aber wie soll ein Züchter mit vielleicht Welpen die in die Stadt mitnehmen? Deshalb bin ich dafür, den Welpen so früh wie möglich zu holen - ab 8 Wochen - damit ich ihn an meine Welt gewöhnen kann. Muss es dann natürlich auch tun...
Klar, das stimmt.. aber wenn man die Welpen einfach mal vielleicht zu Freunden mitnimmt, oder einpackt um eine Runde zu drehen in anderen Gebieten, wo man evtl. auch ein paar Menschen trifft, wird das wohl schon dabei helfen, nicht allzuviel Angst vor anderen Umgebungen und anderen Ambiente zu haben. Klar, 8 Welpen mit in die Stadt zu nehmen ist vielleicht zu viel verlangt, aber einfach mal anderen Situationen aussetzen, anderen Menschen, dass sie lernen, dass man sich da nicht fürchten muss. Das können sie dann generalisieren auf andere neue Situationen übernehmen im Bestfall.

@Mari2711 viel Glück und ich hoffe, ihr findet einen guten Trainer zur Unterstützung. Über Updates freuen wir uns alle :)
 
Nur so nebenbei: Das schreibt sich leichter, als es getan ist. Klar, die Welpen können Besuch bekommen, klapperndes und rasselndes Spielzeug haben, unterschiedliche Böden im Garten (Plastikplane und so), hören vielleicht Fernseher und Staubsauger - aber wie soll ein Züchter mit vielleicht Welpen die in die Stadt mitnehmen?
Auch nebenbei (und sorry fürs OT):
das erwarte ich von meinem Züchter. Und dafür kann er sich ja gerne andere Menschen mit ins (Ausflugs)Boot holen, aber die Welpen 8, 10 oder 12 Wochen im geschützten Zuhause zu haben und ihnen nichts von der "echten Welt" zu zeigen ist keine Option.
 
Mir kommt dieser "Züchter doch recht dubios vor. Deshalb habe ich noch ein paar offene Fragen. Die selben Fragen wird dir der zukünftige Trainer aber auch stellen, bevor er mit euch anfängt zu trainieren.
Hallo zusammen,

seit 5 Wochen wohnt nun Maya (Border Collie) bei uns (junges, sportliches Pärchen). Wir haben sie vom Züchter geholt und dort ist sie mit vielen weiteren Hunden (ungefähr 10) die ersten 14 Wochen aufgewachsen.
Wie ist Maya denn aufgewachsen? Wie und wo habt ihr sie denn kennen gelernt und wie oft habt ihr sie besucht, bevor ihr sie gekauft habt. Du schreibst, sie ist mit den anderen Welpen aufgewachsen. Hast du die Mutter kennen gelernt und wie hatte sie sich denn verhalten? Ist euch etwas am Verhalten der Welpen oder der Mutter aufgefallen und wie hat sich die Mutter gegenüber den Welpen verhalten?
Maya hat sich bei uns in den Vier Wänden gut eingewöhnt und ist zuhause ein völlig normaler, süßer, verspielter Hund.

An die Außenwelt hat sie sich allerdings überhaupt nicht gewöhnt und hat unglaublich viel Angst, insbesondere vor Menschen, Kindern, Autos, Fahrrädern, generell laute Geräusche ...
Sie hat doch nichts kennengelernt, außer ihre 4 Wände.
Das war von Anfang an so, aber wir dachten, dass das bei Welpen vllt. normal ist.
Nein, ist es nicht. Etwas vorsichtig ja, aber die Neugier siegt. Ist ein Welpe gut umsorgt gewesen (beim Züchter), fühlt er sich auch bald beim neuen Halter sicher und geborgen und möchte mit ihm Schritt für Schritt die Welt erkunden.
Wir haben sie also langsam an die Außenwelt herangeführt aber bis heute ist ein normaler (selbst kurzer) Spaziergang mit ihr gar nicht möglich. Sie erstarrt regelrecht bei jeden Menschenkontakt (sie muss einen Menschen nur in der Ferne sehen) und ist nicht mehr ansprechbar (Freeze). Sie verwandelt sich beim Durchschreiten der Haustür zu einem anderen Hund.
Ich würde euch raten, den Hund wieder an den Züchter oder besser aufs ruhige Land, an einen neuen Besitzer abzugeben.
Unsere Hundetrainerin in der Hundeschule ist dieses ängstliche Verhalten auch schon aufgefallen. Insbesondere weil Maya nicht wirklich mit anderen Hunden interagieren wollte und anderen Hunden auch nicht ihre Grenzen aufzeigen konnte.
Was mir sagen würde, dass sie niemals behütet mit 10 anderen Welpen aufgewachsen ist.
Ich habe auch nochmal Kontakt zur Züchterin aufgenommen, weil ich wissen wollte, ob sie von Anfang an so ängstlich, nervös und schüchtern war oder ob es irgendwelche Situationen gab, die wir nicht kannten.
Und was hat sie gesagt?

die Züchterin hat nach Ihrer Aussage bereits 20 Jahre Erfahrung mit dem Züchten von Hunden.
Du schreibst "Züchterin". Hast du Einsicht in die Zuchtunterlagen (also Zwingerbuch, Gesundheitsunterlagen der Eltern, Papiere der Eltern, Körung oder ZTP, Deckschein der Eltern und die Papiere des Welpen, Wurfabnahme) bekommen? Habt ihr überhaupt einen Abstammungsnachweis (Papiere) bekommen?
Wir fanden 14 Wochen auch etwas spät, aber alle die wir gefragt haben meinten, dass es wichtig ist, dass der Hund nicht zu früh von seiner Mutter getrennt wird. 12 Wochen ist anscheinend die Regel.
Je nach Rasse ab 8 Wochen. Bleibt der Welpe länger beim Züchter, muss der Züchter sich aber auch intensiv mit den Welpen beschäftigen und ihnen alles beibringen, was der neue Besitzer in dieser Zeit seinem neuen Welpen beigebracht hätte. Dass ist hier aber nicht passiert und ein angstfreier und selbstsicherer Hund wird es sicher nicht mehr werden. Der Zug dürfte abgefahren sein.
Die Züchterin lebt sehr ländlich, hier ist dagegen immer etwas los. Man kann eigentlich nicht vor die Tür treten ohne einen Fußgänger, Fahrradfahrer oder Auto anzutreffen. Allerdings wohnen die meisten Züchter eher ländlich und ruhig. Wir haben uns nichts dabei gedacht.
Hätte der Züchter in einer belebten Stadt gelebt, wäre das Ergebnis das gleiche. Wer seine Welpen völlig abgeschirmt hält ( nur in der Wohnung oder im Zwinger/Stall ) , wird kaum mal selbstsichere Welpen aufziehen. Als Züchter muss man sich schon intensiv mit seinem Wurf beschäftigen, erst recht, wenn der Wurf so spät abgegeben wird.
Die anderen 10 Hunde sind nicht alles Border Collies, aber ausschließlich "Arbeitshunde". Sie werden dort als Hütehunde bei den Schafen etc. eingesetzt.
Hast du sie denn gesehen oder sagt es nur die Züchterin?
Uns war diese Herausforderung "Border Collie und Stadt" sehr bewusst. Laut Aussage unseres Züchters handelte es sich bei Maya jedoch nicht um einen super dominanten Hund. Das das Gegenteil der Fall ist wurde uns jedoch auch nicht gesagt.
Ein seriöser Züchter macht darauf aufmerksam und würde so einen Hund sicher nicht in die Stadt abgeben.
Ich frage mich nun, ob "das Kind schon in den Brunnen gefallen ist" und Maya immer ein unsicherer und ängstlicher Hund bleiben wird oder ob wir durch viel Geduld ihr doch noch helfen können, eine selbstbewusste Hündin zu werden.
Da wirst du dann den Trainer fragen müssen. Wir sehen den Hund ja nicht. Aber, m.M.n. wird sie nie ein selbstsicherer Hund. Der Zug ist abgefahren.
Seit wenigen Tagen (ich würde fast behaupten seit der Hundeschule) bleibt sie immer häufiger sitzen und fängt jetzt auch viel eher an ängstlich zu werden. In der Hundeschule war sie auch nicht in der Lage, mit den anderen Hunden zu spielen. Nun ist sie schon ängstlich, wenn sie nur einen Menschen aus der Ferne sieht. Auch im Innenhof fühlt sie sich nicht mehr wohl und sitzt wieder nur an einem Fleck. An "Gassi-gehen" ist gar nicht zu denken.
Euer Hund ist völlig überfordert und daher gar nicht in der Lage, anders zu reagieren. Ich denke, der Zug ist abgefahren. Wie hieß es so schön in einem Film? Angst frisst Seele auf.
M.M.n. , zumindest, was ich hier gelesen habe, seit ihr auf einen Hundehändler oder auf einen Vermehrer reingefallen. Alle Anzeichen deuten zumindest darauf hin. Selbst, wenn Papiere vorhanden sein sollten, schließt dass Händler und Vermehrer nicht aus. Händler kaufen ganze Würfe (auch mit Papiere) auf und verkaufen sie dann für ein vielfaches weiter. Na und Vermehrer fälschen oft die Papiere oder treten in einen unseriösen Verein ein um sich die Papiere für die Welpen zu kaufen. Ich habe beide schon kennen gelernt. Es wird immer schwerer sie zu erkennen.
Übrigens, 14 Wochen dürfte ja das übliche Alter sein, wo die Händler die Würfe über die Grenze bringen dürfen. Ist schon auffällig. !$ Wochen behält kaum mal ein Züchter seine Welpen. Es sei denn, sie werden vom Zuchtwart wegen Krankheit (oder andere Unzulänglichkeiten) nicht abgenommen.
 
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Klar, das stimmt.. aber wenn man die Welpen einfach mal vielleicht zu Freunden mitnimmt, oder einpackt um eine Runde zu drehen in anderen Gebieten, wo man evtl. auch ein paar Menschen trifft, wird das wohl schon dabei helfen, nicht allzuviel Angst vor anderen Umgebungen und anderen Ambiente zu haben. Klar, 8 Welpen mit in die Stadt zu nehmen ist vielleicht zu viel verlangt, aber einfach mal anderen Situationen aussetzen, anderen Menschen, dass sie lernen, dass man sich da nicht fürchten muss. Das können sie dann generalisieren auf andere neue Situationen übernehmen im Bestfall.

@Mari2711 viel Glück und ich hoffe, ihr findet einen guten Trainer zur Unterstützung. Über Updates freuen wir uns alle :)
Bevor die Welpen nicht geimpft sind, sollte man seine Welpen auf keinen Fall in fremde Gegenden mitnehmen. Die Gefahr für die Welpen und den Zwinger ist da zu groß, sich was einzuschleppen. Wobei es hier ja schon um ältere Welpen geht, die ja schon Geimpft sind. Ohne Impfung keine Wurfabnahme (mit 8 Wochen).
 
Ich finde auch, hier passt hinten und vorn was nicht zusammen. Eine verantwortungsvolle Züchterin mit 20 Jahren Erfahrung in der Zucht von an Vieh arbeitenden Hütehunden, verkauft doch keinen 14 Wochen alten Welpen an Hundeanfänger in die Innenstadt.

Und wie schon geschrieben wurde, selbst wenn der Hund noch nicht viel kennengelernt hat: wenn sie wirklich behütet unter Geschwistern, mit 14 Wochen Mutterhündin und mit viel positivem Kontakt zur Züchterfamilie aufgewachsen wäre, würde ihr vielleicht einer Trammbahn Angst machen, aber keine Welpenspielstunde und auch nicht Menschen an sich... auch bei ängstlichen Hunden siegt bei sicherer Bindung die Neugierde, vor allem im jetzigen Junghundealter (mit 8 Wochen sieht das natürlich noch anders aus)...

Je nachdem wie sehr ihr schon an ihr hängt, würde auch ich ihr einen Umzug ermöglichen. Zurück zur Züchterin oder in ein ländliches Zuhause zu hüter-erfahrenen Menschen.
 
Ich denke auch, mangelnde Umweltprägung vom Züchter aus in Kombination mit einem von Natur aus unsicheren Wesen macht eurem Hund das Stadtleben schwer.
Und es gibt leider durchaus Hunde, die sich nie wirklich damit arrangieren können. Grade bei Hütehundrassen, wo manche doch ein recht schwaches Nervenkostüm haben.

(Nicht alle, ich will hier keine endlose Diskussion darüber auslösen. Aber grad bei Hütern hat man nach meiner Erfahrung realtiv viele Hunde, die man eher nicht als wesensfest bezeichnen würde. Die überaus geräuschempfindlich sind und zu Ängsten neigen.)

Ich will Euch nicht den Mut nehmen, aber manche Hunde sind in ruhiger Umgebung besser aufgehoben.
 
aber keine Welpenspielstunde

Andererseits hat sie sich mit dem Hund im Innenhof wohl recht flott angefreundet.

Sie hat dort Bekanntschaft mit einem anderen Hund gemacht und die beiden haben dort richtig toll miteinander gespielt.

Sie hat sich gerade im Innenhof ja offensichtlich zurück entwickelt.
Von freudig dort gespielt und erkundet zu sie sitzt nur noch an einer Stelle und rührt sich nicht.

Mein Verdacht

Bauernhofhund was für mich nichts prinzipell schlechtes ist aber es fehlen eben gewisse Erfahrungen mit Reizen wenn das dort nicht gezielt angegangen wurde
Ängstlicher Grundcharakter

Das wäre beides kein Thema unter bestimmten Bedingungen. Entweder eben nicht gerade innerstädtisch oder, @Mari2711 bitte nicht persönlich nehmen, bei den richtigen Haltern welche Sicherheit vermitteln können. Eventuell als Zweithund zu einem entsprechend souveränen Ersthund wäre auch noch möglich (wobei souveräne Ersthunde meist bei souveränen Haltern leben).

Einzelstunden können natürlich helfen aber das muss schon der zufällig richtigste Hundetrainer sein mit dem mega Konzept und es muss bei euch eine Initialzündung geben damit ihr da schnellst möglich Rückendeckung bieten könnt.
Eine Möglichkeit aus dem Innenhof mit dem Auto irgendwo ins ruhige zu fahren habt ihr bis dahin nicht?


Nur so nebenbei: Das schreibt sich leichter, als es getan ist. Klar, die Welpen können Besuch bekommen, klapperndes und rasselndes Spielzeug haben, unterschiedliche Böden im Garten (Plastikplane und so), hören vielleicht Fernseher und Staubsauger - aber wie soll ein Züchter mit vielleicht Welpen die in die Stadt mitnehmen? Deshalb bin ich dafür, den Welpen so früh wie möglich zu holen - ab 8 Wochen - damit ich ihn an meine Welt gewöhnen kann. Muss es dann natürlich auch tun...

Luke wurde mit seinen 5 Geschwistern rund 6 Wochen lang (Von der 4. bis zur 10. Woche) täglich mit dem Auto mit zur Arbeit genommen.
Sie liefen auch mit Züchter und Mama bei sich in der "Stadt" zur Wiese. Man muss mit Welpen ja nicht unbedingt in die belebte Innenstadt. Wo ein Wille da ein Weg.
 
@Mari2711 …habt ihr die Möglichkeit, mit ihr ins Grüne zu fahren…eine Großstadt hat ja auch Außenbezirke 😘

Ich persönlich habe einen Hund aus Spanien, der zwar gut aufgewachsen ist, aber mit 4 Monaten, als er zu mir kam, auch nix kannte und sehr ängstlich war.
Ich habe ihn langsam an Sachen , wie Autos …herangeführt. Immer erst kurze Sequenzen ….und immer abwechselnd mit ruhigen Runden…ohne große, für ihn gefährliche Reize.
….und heute Jahre später ist es ein selbstbewusster, sozialer Hund
…an dem die LKWs vorbeidonnern, und er nicht mit der Wimper zuckt.

Mit viel Einfühlvermögen und Zeit klappt es vielleicht…ist zwar ein steiniger Weg, aber nicht komplett unrealistisch…So sehe ich das 😘
 
Luke wurde mit seinen 5 Geschwistern rund 6 Wochen lang (Von der 4. bis zur 10. Woche) täglich mit dem Auto mit zur Arbeit genommen.
Sie liefen auch mit Züchter und Mama bei sich in der "Stadt" zur Wiese. Man muss mit Welpen ja nicht unbedingt in die belebte Innenstadt. Wo ein Wille da ein Weg.

Wo waren die 7 Hunde dann während der Arbeit? Hat die Mutter vielleicht dem Chef gehört? Ich kann mir jedenfalls kaum (eigentlich gar kein) Szenarien vorstellen, wo ein Arbeitgeber "ja" sagt, wenn ich frage, ob ich meinen Hund und seine 10 Welpen mitbringen darf.

Und wenn die Stadt nicht autofrei ist, sehe ich nicht, wie Spaziergänge funktionieren können. Die Welpen laufen noch nicht brav an der Leine (und sollten, solange nicht durchgeimpft, eigentlich gar nicht da laufen, wo andere Hunde hingemacht haben), und bei größeren Rassen trägt man nur einen. Also muss man zum Familienausflug 9 willige Freunde finden, die gleichzeitig Zeit haben...
 



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