alternder Hund und neue Gefährten, ist das i.O.?

Euere Erfahrungen interessieren mich sehr.

Wie ist das? Ein alternder Hund verliert seine Partnerin; hier waren es Halbgeschwister.

Ich spreche von Hasso. Hasso war neun Jahre alt, als Cora starb. Er war bei ihrem Weg über die Regenbogenbrücke dabei.

Man empfahl uns, weil Hasso so trauerte, sofort einen Welpen, eine Hündin, zu holen. Dann würde Hasso wieder aufblühen. Man meinte auch: für meine Psyche wäre es gut.

Hasso war immer traurig. Sein gesundheitlicher Zustand sank rapide. Psychisch und physisch ist er eingebrochen. Fast von einem Tag zum anderen.

Nun haben wir Xandra mit acht wochen geholt. Er blieb desinteressiert. Dann holten wir für die kleine Hündin einen Welpen Partner, unseren Yankee.

Hasso war allmählich der Leader. Hasso kennt den Weg! Er ging voraus und die beiden "Schlappies" hinterher.

Wäre es möglich, dass er in dieser Funktion seinen Frieden gefunden hätte?
Seine Trauer dezimierte?

Oder litt er unter der neuen Situation?

Meiner Psyche hat s nicht gut getan, dass wir "Nachwuchs" hatten, um über den Tod von Cora einfacher hinweg zu kommen.

Ich würde keinem raten, der einen lieben Freund verloren hat, sich sofort ein neues Tier zu holen. Ich hätte Abstand gebraucht. MIndestens zwei Jahre.

Ob es einem Tier auch so ergeht, wie mir?

Ich denke soviel an Hasso und Cora, und an das, was ich falsch gemacht haben könnte.

Ich habe es im Sinne von Hasso gemacht, weil auch ich dachte, dann ist auch er nicht mehr alleine.
Nach dem Motto: ein Hund fühlt sich immer da wohl, wo auch andere Hunde sind.

Habt Ihr eine solche Situation schon erlebt? Und wie habt Ihr sie empfunden?
Oder wie habt Ihr gehandelt?

Eigentlich bin ich von kompetenten Leuten beraten worden. Dres.med.vet. Trainer etc. Lagen sie alle falsch?

Freue mich auf ehrliche Antworten.

Liebe Grüsse, Margot und die sechs Dobis
 
Hallo,

also bei mir war es ja so, dass mir Patty sehr geholfen hat über den Verlust von Kim hinweg zu kommen. Musste mich ja noch um sie kümmern. Patty hat zwar zwei Wochen sehr sehr wenig gefressen (hatte total abgenommen und sie ist ja eh nur so ein Spargel), dann ging es aber wieder besser. Ansonsten ist sie geblieben wie sie war. Denke sie kam also recht gut damit klar. Wahrscheinlich hätte sie auch keinen zweiten Hund mehr an ihrer Seite gebraucht, aber ich wollte wieder einen Zweithund.

So kam dann einige Monate später der kleine Diego zu uns. Er ist super, allerdings auch wieder ganz anders als Kim war, auch wenn er ihr ähnlicher ist vom Charakter als Patty. Aber ersetzen kann sie eh keiner. Für mich wird jeder Gefährte immer einmalig bleiben, werd sie immer alle in positiver Erinnerung behalten und daran denken, was sie mich gelehrt haben und wie sie mein Leben bereichert haben. Allerdings wird immer ein Hund wieder nach kommen, denn ich denke, wenn einem jemand verlässt, hinterlässt er einen Platz für einen anderen, der auch ein schönes Leben verdient hat.
 
wir haben ähnliches dieses Jahr durchgemacht.

Mitte Mai starb völlig unerwartet unsere 11,5jährige DSH-Hündin.
Es traf uns wie ein Schlag.
Aber nicht nur uns, sondern auch unsere damals schon über 16jährige Terrier-Hündin. Zwei Tage lief sie regelrecht wie Falschgeld durch die Wohnung. Dennoch half sie uns über dieses große Loch hinweg, indem sie eben da war.

Ihre Demenz machte sich immer mehr bemerkbar. Sie verschloss sich noch mehr als vorher.

Mit Nouschka war ihre Ziehtochter von uns gegangen.

Wir holten 10 Tage nach Nouschkas Tod unsere Fehna aus dem TH. 2,5 Jahre alt und mit nicht besonders guter Vergangenheit. Sie verhielt sich so, wie wir es uns gewünscht hatten: sie war da, wenn Nada die Nähe suchte und ließ sie mit Spielattacken u.ä. in Ruhe.

Anfang August ließen wir dann Nada gehen.

Fehna war toll. Sie war da. Sie war unser Hund geworden.

Es war klar, dass wir bald wieder einen zweiten Hund haben wollten, aber dieses Mal sagte unser Bauchgefühl, dass wir warten sollten.

Ich wartete, bis mir meine Nada meinen neuen Hund über die Füße laufen ließ: Ende Oktober zog Mable ein. Ein Welpe aus einem Wurf, den es hätte niemals geben sollen.

Alles hat seine Zeit.
Alles hat seinen Sinn.

Das ist meine Erfahrung.
Und nein, Fehna und Mable können Nada und Nouschka nicht ersetzen. Aber sie sind da. Sie sind eigene Persönlichkeiten und wir freuen uns auf die nächsten, hoffentlich vielen Jahre!
 
Ja, LueLa, das hast Du schön geschrieben. Dass, die verlorene Hündin, Dir hat den Welpen über die Füsse laufen lassen. "Es hat alles seinen Sinn". Und genau so ist es.

Als Cora starb, dachte ich, ich müsste mitgehen. Hasso brach ein physisch und psychisch. Am 16.02.2006 starb Cora und am 17.02.2006 war Hasso ein alter HUnd. Krank und lustlos. Mehr als 3/4 Jahr habe ich ihn mit Bachblüten-Mischungen in der Waage gehalten.

Ich dachte mit Schrecken daran, dass Hasso nun auch gehen werde.

Hasso und Cora waren unsere ersten Hunde. Cora der erste Todesfall.

Als Hasso starb, brach meine Welt zusammen. Ich trauerte tief. Alles hatte seinen Reiz verloren. Lebte nur noch in Erinnerungen: Hasso und Cora!

Dann kam Omina. Sie kam, sie war da, und sie war mein Hund! Am ersten Abend fühlte sie sich direkt zu Hause. Ich hatte das Gefühl, Omina wäre schon seit der achten Woche bei uns. Stiess auf keinen Gegner hier. So, als wäre sie immer da gewesen.

Ich hatte das Gefühl, es war Fügung. Hasso und Cora haben Omina geschickt.

Sie lag tagsüber da, wo Hasso immer lag, und des Nachts lag sie da, wo Cora immer schlief. Keiner hatte es ihr gezeigt. Sie spendete mir Trost.

Ein knappes halbes Jahr später verliess Omina uns.

"Alles hat seinen Sinn" und "Alles hat seine Bestimmung" - nichts ist Zufall!

Drei Engelchen habe ich, dreimal habe ich Abschied für immer genommen und sechsmal habe ich es noch vor mir. Ich hoffe, dass bis dahin noch viele Jahre vergehen werden.

Liebe Grüsse, Margot und die sechs Dobis
 
Hallo Margot,
auch wir mußten uns von unserem Bobtail Tessy am 6.März 2010 verabschieden.

Tessy war ein superlieber, verschmuster und treuer Hund der es uns immer Recht machen wollte.

Tessy lebte fast ein 1 Jahr bei uns als Meike auf ungewöhnliche Weise(wir schmuggelten sie damals aus Mallorca, weil sie sollte erschlagen werden)

Die beiden wurden unzertrennlich. Sie spielten und schliefen immer zusammen.
12 Jahre waren sie ein Herz und eine Seele.

Doch Ende Februar wurde Tessy sehr krank. Und ich glaube das Meike merkte das sie sich von ihrem Freund trennen mußte.
Sie beachtete Tessy immer weniger. Wollte auch nicht mehr bei ihm sein.

Doch ein paar Tage nach seinem Tod wurde Meike sehr ruhig. Sie ließ sich durch nichts aufheitern.
Auch wir bekamen den Rat wieder einen Hund anzuschaffen. Es wäre für Meike auf jeden Fall besser.
Ende März haben wir und dann dazu entschlossen. Auch uns fehlte Tessy sehr. Auch wenn ein anderer Hund Tessy nie ersetzten kann so kann er aber die Trauer etwas erleichtern.
So kam unser Aussie-Border- Mix.
In der ersten Woche wollte Meike überhaupt nicht von ihm wissen.Sie beachtete ihn überhaupt nicht. Erst in der zweiten Woche kamen die zwei sich näher und es wurde mit der Zeit immer besser.
Heute beschützt sie ihn wo sie nur kann.Sie schläft jetzt bei ihm.
Ich würde nicht sagen das sie ihn genauso liebt wie unseren Bobtail aber sie respektiert ihn.
Wir haben es auf keinen Fall bereut unseren Aussie-Mix zu holen. Für Meike war es wirklich das beste. Ich glaube sonst hätten wir sie auch verloren.
Liebe Grüße
Petra
 
Ja, Petra. Ich kann das sehr gut nachvollziehen.

Und dabei überlegen Kirchen und Wissenschaftler, ob Tiere eine Psyche, eine Seele, haben. Meine Meinung: mehr als mancher Mensch!

In all den Hunde- und Erziehungsbücher, die ich gelesen habe, wurde nie die Psyche erwähnt.

Und ich habe von Trumler, Mugfort, Lenz bis hin zu Dog-Watching so ziemlich alles angeschafft, was sich so anbot.

Bis auf ein Buch: Dr. Brunner - der unverstandene Hund - da wird fast ausschliesslich über die Psyche eines Hundes geschrieben. Ganz ausführlich.
Sehr einleuchtend!

Freue mich, dass Deine Beiden sich gut verstehen. Sicher, es ist nicht der Hund, der es einmal war, aber er füllt die Lücke und er bechäftigt.

Ich verstehe das so gut!

Liebe Grüsse, Margot und die sechs Dobis

PS: war ich bisher immer ein Mensch der absoluten Gegenwart, lebe ich, seit Hasso und Cora Tod, fast nur noch in der Vergangheit und in Erinnerungen; ich tue mich mit den Verlusten sehr schwer.
 
ich werde warscheinlich in ein paar jahren (ich hoffe es dauert noch lange)auch vor dieser entscheidung stehen.wenn mich blacky verlassen muß.ich habe mir schon oft gedanken gemacht was dann zu tun ist.ich denke mal man muß abwarten wie sammy reagiert.natürlich hätte ich dann gerne wieder einen 2. hund,andererseits hätte sammy dann meine ganze aufmerksamkeit für sich .
ich denke mal man sollte seinen hund gut beobachten und dann entscheiden.auf jeden fall sollte hund und mensch genug zeit zum trauern haben ehe man sich für einen neuen entscheidet.

sammybi :nachdenklich1:
 
Hallöchen,

Ich selbst hätte eine Frage zu diesem Thema aber etwas umgedreht.

Ich habe Sam ja jetzt im April erst 1 Jahr, ihn also schon als alten Herrn
hier zu mir genommen.

Ich weiss nicht wie er im Ausland gelebt hat *er brachte einige
Macken mit.

Versuche mich kurz zu halten ;)
Er ist sehr sozial besonders aber mit kleineren Hündinnen.
Seit seiner Zeit in Deutschland, Aufangstation ca. 2 Monate
und einige Pflegestellen war er immer mit anderen Hunden zusammen.

Bei mir ist er ein Einzelhund, hat aber täglich Kontakt mit anderen.

Ich habe schon oft nachgedacht ob es ihm gut tun würde wenn ich
noch eine Hündin als 2. Hund nehme.

*natürlich habe ich über etliche Faktoren nachgedacht an Pro
und Kontra*

Aber hier ist meine Frage speziell wenn es die richtige gäbe,
in einem Alter ab 4-5 Jahren - sie wäre da, und Sam stirbt
dann irgendwann vor ihr -
Wäre es am Ende dann nicht auch schlimm für den 2. Hund?
oder anders, verantwortungslos von mir da ich ja weiss,
dass wenn es auf natürlichen Weg läuft die 2. später alleine ist.

Ich denke auch nicht das ich mir dann in der Situation wieder einen
neuen Hund dazuholen würde, denn ich habe
nach meinem letzten ja auch fast 2 Jahre gebraucht bis ich dann
wieder an den Hund kam...

Grüße
 
Es kommt denke ich aufn Hund drauf an. Einige "gehen ein". Aber andere trauern nur kurz und dann ist das ok.
Wir haben auch einen jungen Hund und einen alten. Der junge wird sich auch umgucken wenn der alte nicht mehr da wäre. Aber ich denke mit viel Beschäftigung wird das schon hinhaun.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben