Allein zu Hause bleiben...

Hallo,

ich habe mich schon einmal durchgelesen aber leider nichts entsprechendes gefunden, daher hier mein Anliegen:

Unsererer Hündin Brita, mittlerweile 2 Jahre, haben wir von Anfang an beigebracht alleine zu bleiben. Dies geschah nach dem typischen Schema (10 Sekunden aus dem Raum, 20..etc..), eben langsam steigern und wegbleiben "natürlich" machen. Nach einer Zeit wo sie auch mal randaliert hat in der Pubertät hat es dann ganz gut funktioniert, es war ein Ritual, dass sie ihren Kauknochen bekommt, damit auf ihren Platz marschiert und wir recht unauffällig verschwinden. Wenn wir kamen haben wir sie dann oft im Tiefschlaf vorgefunden, Brita bleibt nie länger als 3 Stunden alleine.

Nun haben wir, ohne erkennbaren Auslöser (hm vll doch - es waren 10 Tage die Handwerker da und sie war quasi nie allein, da bei Eltern oder bei uns / Homeoffice), das Problem, dass sie keinen Knochen mehr nimmt und auf panische Art und Weise mit hinaus kommen will. Sie versucht quasi alles um sich zwischen Tür und uns vorbeizuquetschen. Nun weiß ich nicht genau, wo das Ursprungsproblem liegt und versuche folgende Szenarien durchzuspielen:

a) Ich übe einfach das Wohnungstür auf/zu, ohne das großartig etwas passiert --> das stört sie meistens jedoch gar nicht, wenn ich kurz rausgehe und nicht "die üblichen Vorbereitungen des gehens treffe"
b) Die üblichen Gehvorbereitungen simulieren als seien sie nichts besonderes --> sprich, an die Garderobe gehen, Jacke anziehen, Schlüssel nehmen
c) Dem Hund durch Sitz "offiziell" und sehr ruhig klar machen, dass man geht und er nicht mit kann

Ich weiß leider nicht, wo ich ansetzen soll, da es z.B tagsüber auch kein Problem darstellt wenn wir mal im Bad sind oder im Schlafzimmer die Tür hinter uns schließen. Ebenso kann ich tagsüber auch so oft hinausgehen wenn sie im Körbchen ist.

Das Problem spitzt sich zu, da wir nächste Woche wieder beide arbeiten gehen müssen und dafür zumindest irgendwie eine Übergangslösung gefunden werden muss :-/

Ich danke euch für eure Meinungen, Tipps & Anregungen!

Viele Grüße,
Beryl
 
...., es war ein Ritual, dass sie ihren Kauknochen bekommt, damit auf ihren Platz marschiert und wir recht unauffällig verschwinden.


Ich halte dieses unauffällige wortlose Verschwinden für einen Fehler.
Ist der Hund mit einem Kauknochen beschäftigt, dann bekommt er das Weggehen nicht bewusst mit.

Ich würde das Alleinebleiben nochmal mit einem kurzen gleichbleibenden Abschiedssatz üben und den Hund solange in eine stundenweise Betreuung geben, bis er wieder entspannt alleine bleibt.
 
Nabend,

wir hatten das selbe Problem und ich denke dass es damit zusammen hönt, dass auch Arek über einen längeren Zeitraum nicht alleine bleiben musste und es daher "verlernt" hat.

Wir haben wieder von vorne angefangen mit komplett fertig machen und 3 Sek. vor die Tür gehen und wieder reinkommen - dass dann immer wieder gesteigert.
Dadurch, dass er shcon mal alleine bleiben konnte, ging es dann ganz schnell mit dem erneuten "Lernen".

Zusätzlich haben wir als "Ritual" einegführt, dass wir ihn auf seinen Platz schicken (sonst puscht er sich hoch wenn er beim Anziehen dabei ist).
Wenn er still liegen bleibt, gibt was leckeres. Wenn er vor lauter Neugier aufsteht, schicken wir ihn wieder zurück.
Wenn er nur noch aufsteht gehen wir im Training einen Schritt zurück.

Findet heraus ab welchem Zeitpunkt euer Hund "Panik schiebt" und versucht diesen zeitpunkt noch ein mal kleinschrittig zu trainieren.

Wenn sie den Knochen bekommt kann es schon sein dass sie das mit "gleich werd ich allein gelassen" verbindet und das für sie das Zeichen für Panik ist.
In dem Fall einfach das "Knochen geben" alltäglicher machen - nicht immer in Verbindung mit dem Alleine sein.

Oder vielleicht, sie auch ohe Knochen mal kurz alleine lassen.
Ich habe die Erfahrung gemacht. sobald der Hund sich erst mal hochpuscht, bleibt er schlecht alleine.
Wenn man den zeitpunkt des Hochpuschens umgeht (einfach andere Rituale einführt dass man weniger berechenbar für den Hund ist, bzw Rituale einführt die das Ruhig sein belohnen (wie wir mit der Decke), hat man gute Chancen dass es wieder einfacher wird.

Viel Erfolg!
 
Vielen Dank für die bisherigen Antworten!

Ja in unserem Fall würde ich das Laufen zur Garderobe in jedem Falle als "Schlüsselereignis" bezeichnen. Oft legt sie sich dann schon vor die Wohnungstür um "den Fluchtweg abzuriegeln."

Ich würde euren Infos also entnehmen, dass sinvolles Training wäre:
- immer wieder mal die Jacke anziehen und den Schlüssel nehmen, ohne, dass etwas passiert
- Hund auf den Platz schicken, dann kurz rausgehen und nach sehr kurzer Zeit wieder rein... da stellt sich mir gleich die Frage: Wenn ich wieder hereinkomme, Hund ignorieren, weil es ja sozusagen selbstverständlich ist wegzubleiben oder loben weil er auf der Decke geblieben ist?

Danke, auch für weitere Hilfen, und liebe Grüße,
Beryl
 
Vielen Dank für die bisherigen Antworten!

Ja in unserem Fall würde ich das Laufen zur Garderobe in jedem Falle als "Schlüsselereignis" bezeichnen. Oft legt sie sich dann schon vor die Wohnungstür um "den Fluchtweg abzuriegeln."

Ich würde euren Infos also entnehmen, dass sinvolles Training wäre:
- immer wieder mal die Jacke anziehen und den Schlüssel nehmen, ohne, dass etwas passiert
- Hund auf den Platz schicken, dann kurz rausgehen und nach sehr kurzer Zeit wieder rein... da stellt sich mir gleich die Frage: Wenn ich wieder hereinkomme, Hund ignorieren, weil es ja sozusagen selbstverständlich ist wegzubleiben oder loben weil er auf der Decke geblieben ist?

Danke, auch für weitere Hilfen, und liebe Grüße,
Beryl

Wenn zur Garderobe gehen das Schlüsselereignis ist, würde ich sie vorher auf den Platz schicken.
Das kann ein wenig dauern bis sie ruhig liegen bleibt - ich würde es auch mehrmals (10 mal?) am Tag üben, aber nie lange.
Wenn sie 2-3 mal aufgesprungen ist würde ich mit einem Erfolgserlebnis abschließen (einfach aus der Zimmertür - ohne Garderobe zu gehen - gehen und wieder kommen und dann fürs ruhig liegen bleiben belohnen).
Und dann eine Pause machen.

Beim neuen Versuch wieder einen kleinen Schritt zurück um erneutes Aufspringen gleich zu verhindern.

Beim Üben habe ich Arek jedes mal gelobt wenn er ruhig liegen geblieben ist. (ohne ihn zu puschen - es gab ein "Fein" udn ein Leckerlie das wars)
Also nach dem Nach Hause kommen habe ich ihn begrüßt und ihn nicht ignoriert. (Heute gibt es kein Leckerchen mehr, aber ich begrüße ihn noch)

Das war/ist für uns der beste Weg.
Da musst du schauen welcher für euch der Beste ist.
 
Danke Manfred für die Antwort.

Ich werde jetzt erst einmal versuchen, die Konzentration auf das Liegenbleiben im Körbchen mit Jacke an zu lenken und das zu trainieren. Ich denke wenn das gefestigt ist, kann ich langsam mal die Wohnungstür einbauen.
Kann mir vorstellen, dass es bei unserer Hündin auch generell eine Frage des Abstands ist, da sie uns auch oft hinterherläuft und wir so räumlich noch öfter eingrenzen müssen.

Für weitere Anregungen / Kritiken / Erfahrungen etc bin ich natürlich sehr dankbar!

LG,
Beryl
 
Handwerker im Haus.
Wenn z.B. renoviert wurde evtl. neue Böden, ein neuer Anstrich etc. ist es nicht mehr so wie vorher.
Kann es sein das sie sich nochmal ein gewöhnen muß?

Das Problem kenne ich, meist wenn die Wohnung renoviert wurde, Alles anders, auch der Geruch.
Vlt. " Erkennt sie ihr zuhause " nicht wieder und ist deshalb unsicher ?
 
Das Renovieren bezog sich lediglich auf die Küche - da musste der Boden raus wegen einem Wasserschaden. Außer, dass alles mit Folien abgedeckt war und der Kücheninhalt zeitweise im Wohnzimmer verteilt, hat sich also nichts geändert im Rest der Wohnung.

Also ich merke gerade schon, dass Jacke im Wohnzimmer anziehen und Hund ins Körbchen wenn er mit richtung tür will ganz gut klappt. Frage ist nur, wie lange ich das machen muss bis ich wirklich gehen kann...
 
Danke Manfred für die Antwort.

Ich werde jetzt erst einmal versuchen, die Konzentration auf das Liegenbleiben im Körbchen mit Jacke an zu lenken und das zu trainieren. Ich denke wenn das gefestigt ist, kann ich langsam mal die Wohnungstür einbauen.
Kann mir vorstellen, dass es bei unserer Hündin auch generell eine Frage des Abstands ist, da sie uns auch oft hinterherläuft und wir so räumlich noch öfter eingrenzen müssen.


Warum machst Du so viele Umstände? Dieses übliche "Training" finde ich einfach unsinnig.
Damit ein Hund alleine bleiben kann, muss er Vertrauen haben. Das gewinnt er dadurch, indem man sich berechenbar verhält.

Tausendmal Jacke an- und ausziehen vermittelt dem Hund den Eindruck von Unberechenbarkeit.

Ich übe niemals das Alleinebleiben - auch nicht mit meinen Pflegehunden. Ich gehe einfach weg und beginne die Zeiten mit 5 - 10 Minuten, 30 Minuten usw.

Meine Hunde müssen auch nicht auf die Decke. Ich sage immer den gleichen Satz, wie z. B.: Du kannst nicht mit, ich komme gleich wieder.

Die Hunde lernen die Bedeutung sehr schnell. Sie gehen dann ans Fenster, wo sie sehen können, wie ich wegfahre. Sie kommen gar nicht mit zur Tür.
 
Warum machst Du so viele Umstände? Dieses übliche "Training" finde ich einfach unsinnig.
Damit ein Hund alleine bleiben kann, muss er Vertrauen haben. Das gewinnt er dadurch, indem man sich berechenbar verhält.

Tausendmal Jacke an- und ausziehen vermittelt dem Hund den Eindruck von Unberechenbarkeit.

Ich übe niemals das Alleinebleiben - auch nicht mit meinen Pflegehunden. Ich gehe einfach weg und beginne die Zeiten mit 5 - 10 Minuten, 30 Minuten usw.

Meine Hunde müssen auch nicht auf die Decke. Ich sage immer den gleichen Satz, wie z. B.: Du kannst nicht mit, ich komme gleich wieder.

Die Hunde lernen die Bedeutung sehr schnell. Sie gehen dann ans Fenster, wo sie sehen können, wie ich wegfahre. Sie kommen gar nicht mit zur Tür.

Ich glaube einfach, dass du die Situation aus der Ferne nicht richtig einschätzen kannst und vermutlich noch nie einen Hund hattest, der richtig gestresst ist, wenn du das Haus/die Wohnung verlässt. Da ist es mit "einfach rausgehen" nicht mehr getan weil es eben nicht möglich ist, einfach rauszugehen.
Dementsprechend auch das Training, was in unserer Situation keinesfalls UNSINNIG ist...
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben