- Erster Hund
- Hermes / Whippet (9)
- Zweiter Hund
- En-Lil / Whippet (4)
Ich möchte mal darauf hinweisen, dass Rassebeschreibungen am besten wie Arbeitszeugnisse gelesen werden sollten.
Wenn ich beim VDH reinschaue, dann lese ich über den Cimarrón Uruguayo z.B.:
Verwendung: Ausgezeichnet für die Arbeit mit Rindern, Großwildjagd und Wachhund.
Was einem dabei sofort durch den Kopf schießen sollte: Habe ich wirklich vor, ihn zur Arbeit an Rindern, oder zur Großwildjagd einzusetzen?
Vermutlich nicht.
Ich lese weiter: (...) mutig. Trotz seinen wilden Vorfahren ist er gut handlebar, (...) scharfsinnig, unerschrocken und gegenüber Fremden misstrauisch.
Klingt nett, heißt aber nicht, dass er wirklich gut zu händeln ist. Das heißt nur, dass er für einen Hund, der wirklich in naher Vergangenheit richtig wilde Vorfahren hat, relativ umgänglich ist. Das kann man aber mit der Umgänglichkeit eines z.B. Labradors nicht im Ansatz vergleichen. Es heißt nur: Du hast keinen wirklichen Wolf in Molossergestalt vor dir.
Mut und unerschrocken klingt auch so positiv.
Aber bedenke, Du hast da einen 40kg Hund, der ohne zu zucken in eine direkte Konfrontation mit einer Wildsau gehen würde.
Wenn dieser, noch dazu wachsame Hund, beschließt, dass die Freunde von Euren Kindern das Haus betreten dürfen, dann aber das Sofa nicht mehr verlassen sollten,.... oder wenn dieser Hund mal meint, eure Kinder spielen zu ruppig,...
Molosser sind dann ja noch dazu bekannt, sehr eigenwillig zu sein und mit einer bewundernswerten Ruhe und Ausgeglichenheit ihren Willen durchzusetzen.
Ich würde mir als Anfänger aber wirklich gut überlegen, ob das der Typ Hund ist, mit dem ich mein Leben teilen möchte.
Der Thai Ridgeback zählt eher zu den ursprünglichen Hunden. Die sind in der Regel sehr eigenständig und noch deutlich 'wölfischer' im Verhalten als die durchgezüchteten Rassen. Das sind Hunde, die muss man überzeugen etwas zu tun, da ist es nicht mit: 'Ich teile dem Hund mit was ich möchte und lobe ihn dafür recht schön' getan. Der Hund muss verstehen was er tun soll und es auch für sinnvoll erachten, sonst tut er es nicht. Punkt. Ist dieser Hund dann auch noch selbstbewusst, sensibel, hat genaue Vorstellungen, wie seine Welt aussehen soll, die nicht mit Euren Vorstellungen übereinstimmt, hat man schnell einen Cocktail der einem über den Kopf wächst.
Außerdem lese ich in dessen Beschreibung ausgesprochen viel Aktivität und Lauffreude heraus. Definitiv kein Hund, der mit 2x20min Ballspielen am Tag ausgelastet ist, wobei ich mir bei ihm vorstellen kann, dass er eh nicht Ballspielen möchte.
Obwohl das auch ein Jagdhund ist...
Du siehst, es ist leider nicht damit getan, sich eine hübsche Rasse zu suchen und nach Ausdrücken wie 'treuer Begleiter' oder 'guter Familienhund' zu suchen. Leider muss man auch bei Rassebeschreibungen viel zwischen den Zeilen lesen.
Am besten nehmt ihr alle aufgezählten Eigenschaften und stellt sie Euch im Extrem vor. Und dann überlegt, ob ihr damit umgehen könnt.
'Wachsam' heißt eben nicht 'hebt den Kopf, wenn jemand an der Tür vorbei geht und bellt wenn einer einbricht' sondern ggf. 'macht Terror bei jedem der sich bis auf 100m dem Haus nähert und lässt keine Gäste aufs Grundstück.
'Lebhaft' heißt nicht unbedingt 'ist den ganzen Tag lieb, brav und dekorativ und macht beim Spaziergang lustige Schelmereien', sondern eventuell 'rennt den ganzen Tag duracellmäßig durch die Gegend, dreht schnell auf, überdreht immer wieder, wird zum Balljunkie, kläfft bei Aufregung hysterisch und fordert mehrere Stunden intensive Arbeit täglich, dass er nicht das Haus zerlegt"
"Hat Jagdtrieb" kann heißen 'ist brav, außer wenn ein Hase vor seiner Nase aufspringt, dann setzt er auch mal hinterher, kommt nach 10m aber wieder', in der Regel heißt das 'ist ohne intensives Training nur sehr begrenz ableinbar, jagt auf Spur/Sicht oder beides, taucht sobald man in der Natur ist in seine Welt ab und ist dann kaum noch ansprechbar, bis das gerissene Wild verspeist ist, oder vor Herrchens Füßen liegt'.... usw...
Ich würde es auch so machen, wie es schon viele hier vorgeschlagen haben. Überlegt Euch genau, was ihr EHRLICH leisten könnt/wollt. Überlegt euch genau, welche Ansprüche ihr an den Hund habt und was er auf keinen Fall haben darf. Bei Kindern würde ich z.B. von Hütetrieb und Schutztrieb oder Wachtrieb eher absehen.
Und stellt euch dann erst vollkommen unabhängig vom Aussehen eine Liste mit potentiellen Rassen zusammen. Erst ganz am Schluss sollte das Aussehen eine Rolle spielen.
Ich hätte mir früher auch nie einen Windhund vorstellen können, fand die immer hässlich, aber er passte einfach zu gut zu uns und war auch im Nachhinein die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können
Wenn ich beim VDH reinschaue, dann lese ich über den Cimarrón Uruguayo z.B.:
Verwendung: Ausgezeichnet für die Arbeit mit Rindern, Großwildjagd und Wachhund.
Was einem dabei sofort durch den Kopf schießen sollte: Habe ich wirklich vor, ihn zur Arbeit an Rindern, oder zur Großwildjagd einzusetzen?
Vermutlich nicht.
Ich lese weiter: (...) mutig. Trotz seinen wilden Vorfahren ist er gut handlebar, (...) scharfsinnig, unerschrocken und gegenüber Fremden misstrauisch.
Klingt nett, heißt aber nicht, dass er wirklich gut zu händeln ist. Das heißt nur, dass er für einen Hund, der wirklich in naher Vergangenheit richtig wilde Vorfahren hat, relativ umgänglich ist. Das kann man aber mit der Umgänglichkeit eines z.B. Labradors nicht im Ansatz vergleichen. Es heißt nur: Du hast keinen wirklichen Wolf in Molossergestalt vor dir.
Mut und unerschrocken klingt auch so positiv.
Aber bedenke, Du hast da einen 40kg Hund, der ohne zu zucken in eine direkte Konfrontation mit einer Wildsau gehen würde.
Wenn dieser, noch dazu wachsame Hund, beschließt, dass die Freunde von Euren Kindern das Haus betreten dürfen, dann aber das Sofa nicht mehr verlassen sollten,.... oder wenn dieser Hund mal meint, eure Kinder spielen zu ruppig,...
Molosser sind dann ja noch dazu bekannt, sehr eigenwillig zu sein und mit einer bewundernswerten Ruhe und Ausgeglichenheit ihren Willen durchzusetzen.
Ich würde mir als Anfänger aber wirklich gut überlegen, ob das der Typ Hund ist, mit dem ich mein Leben teilen möchte.
Der Thai Ridgeback zählt eher zu den ursprünglichen Hunden. Die sind in der Regel sehr eigenständig und noch deutlich 'wölfischer' im Verhalten als die durchgezüchteten Rassen. Das sind Hunde, die muss man überzeugen etwas zu tun, da ist es nicht mit: 'Ich teile dem Hund mit was ich möchte und lobe ihn dafür recht schön' getan. Der Hund muss verstehen was er tun soll und es auch für sinnvoll erachten, sonst tut er es nicht. Punkt. Ist dieser Hund dann auch noch selbstbewusst, sensibel, hat genaue Vorstellungen, wie seine Welt aussehen soll, die nicht mit Euren Vorstellungen übereinstimmt, hat man schnell einen Cocktail der einem über den Kopf wächst.
Außerdem lese ich in dessen Beschreibung ausgesprochen viel Aktivität und Lauffreude heraus. Definitiv kein Hund, der mit 2x20min Ballspielen am Tag ausgelastet ist, wobei ich mir bei ihm vorstellen kann, dass er eh nicht Ballspielen möchte.
Obwohl das auch ein Jagdhund ist...
Du siehst, es ist leider nicht damit getan, sich eine hübsche Rasse zu suchen und nach Ausdrücken wie 'treuer Begleiter' oder 'guter Familienhund' zu suchen. Leider muss man auch bei Rassebeschreibungen viel zwischen den Zeilen lesen.
Am besten nehmt ihr alle aufgezählten Eigenschaften und stellt sie Euch im Extrem vor. Und dann überlegt, ob ihr damit umgehen könnt.
'Wachsam' heißt eben nicht 'hebt den Kopf, wenn jemand an der Tür vorbei geht und bellt wenn einer einbricht' sondern ggf. 'macht Terror bei jedem der sich bis auf 100m dem Haus nähert und lässt keine Gäste aufs Grundstück.
'Lebhaft' heißt nicht unbedingt 'ist den ganzen Tag lieb, brav und dekorativ und macht beim Spaziergang lustige Schelmereien', sondern eventuell 'rennt den ganzen Tag duracellmäßig durch die Gegend, dreht schnell auf, überdreht immer wieder, wird zum Balljunkie, kläfft bei Aufregung hysterisch und fordert mehrere Stunden intensive Arbeit täglich, dass er nicht das Haus zerlegt"
"Hat Jagdtrieb" kann heißen 'ist brav, außer wenn ein Hase vor seiner Nase aufspringt, dann setzt er auch mal hinterher, kommt nach 10m aber wieder', in der Regel heißt das 'ist ohne intensives Training nur sehr begrenz ableinbar, jagt auf Spur/Sicht oder beides, taucht sobald man in der Natur ist in seine Welt ab und ist dann kaum noch ansprechbar, bis das gerissene Wild verspeist ist, oder vor Herrchens Füßen liegt'.... usw...
Ich würde es auch so machen, wie es schon viele hier vorgeschlagen haben. Überlegt Euch genau, was ihr EHRLICH leisten könnt/wollt. Überlegt euch genau, welche Ansprüche ihr an den Hund habt und was er auf keinen Fall haben darf. Bei Kindern würde ich z.B. von Hütetrieb und Schutztrieb oder Wachtrieb eher absehen.
Und stellt euch dann erst vollkommen unabhängig vom Aussehen eine Liste mit potentiellen Rassen zusammen. Erst ganz am Schluss sollte das Aussehen eine Rolle spielen.
Ich hätte mir früher auch nie einen Windhund vorstellen können, fand die immer hässlich, aber er passte einfach zu gut zu uns und war auch im Nachhinein die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können