Seit 6 Wochen ca. alle 4 Tage schlimme Durchfälle, schon 500 € Tierarztkosten und keine Besserung

Mit all euren Anmerkungen, dass man bzw. die TÄ nicht leichtfertig mit krassen Medikamenten umgehen sollten, habt ihr natürlich recht. Ich habe das bisher auch immer weitestgehend so umgesetzt (keine Wurmkur ohne vorherigen Test, so gut wie keine Impfunden, da wir eh nicht in Risikogebiete reisen etc.). Er bekam auch parallel zum AB ein Probiotikum (die TÄ meinte, die zeitgleiche Einnahme schade nichts, im Gegenteil....) und über 2 Wochen Canikur. Bisher ohne Erfolg. Und ich bin ratlos und möchte einfach nur Heilung herbeiführen und keinen weiteren Rückfall riskieren. Darum jetzt das Cortison, das ich wie gesagt vielleicht doch nicht volle 10 Tage geben werde, sondern in Kürze wieder ausschleichen lasse und das Ergebnis des Kotprofils abwarte. Arg schaden kann es ihm - im Vergleich zu all dem anderen - denke ich, jetzt nicht mehr.
 
Sammele bitte drei Tage Kot, nicht nur 2 Tage.
Das hätte ohnehin schon am Anfang gemacht werden müssen, jetzt kommt es auf den einen Tag auch nicht mehr an.

Diese Schübe, die du beschreibst, können z.B. auf eine Überzahl an Clostridien (evtl. toxinbildend) oder hämolysierende E-coli hinweisen.
Immer wenn sie überhand nehmen, kommt es zu den schlimmen Durchfällen, danach ist die Anzahl reduziert und baut sich in den folgenden 3 Tagen wieder auf, so dass dann wieder Durchfall folgt.

Ich persönlich hätte bei der Symptomatik kein Cortison gegeben. Schon gar nicht einfach ins Blaue hinein.
Ich würde jetzt das Ergebnis abwarten und auf jeden Fall angeben, dass ich Clostridien und Toxinbildung untersucht haben will.
 
Sammele bitte drei Tage Kot, nicht nur 2 Tage.
Das hätte ohnehin schon am Anfang gemacht werden müssen, jetzt kommt es auf den einen Tag auch nicht mehr an.

Diese Schübe, die du beschreibst, können z.B. auf eine Überzahl an Clostridien (evtl. toxinbildend) oder hämolysierende E-coli hinweisen.
Immer wenn sie überhand nehmen, kommt es zu den schlimmen Durchfällen, danach ist die Anzahl reduziert und baut sich in den folgenden 3 Tagen wieder auf, so dass dann wieder Durchfall folgt.

Ich persönlich hätte bei der Symptomatik kein Cortison gegeben. Schon gar nicht einfach ins Blaue hinein.
Ich würde jetzt das Ergebnis abwarten und auf jeden Fall angeben, dass ich Clostridien und Toxinbildung untersucht haben will.

Danke für die Info, das werde ich auf jeden Fall veranlassen. Allerdings hat er ja gerade seine symptomfreie Phase. Ich hoffe, dass trotzdem ein aussagekräftiges Ergebnis zustande kommt, wenn ich dann schon morgen die Kotprobe abgebe. Ich will ja nicht warten, bis er wieder schlimmen Durchfall hat.

Falls er Clostridien oder ein Übermaß an E. Coli hat, bringt es was, ihn auf Diät zu halten? Er hat viel Appetit, hat aber nur 2 EL Hüttenkäse und 3 EL Intestitnate Nassfutter bekommen (über den bisherigen Tag verteilt) sowie 15 ml Flüssignahrung (laut TÄ soll er nur 30 ml Flüssignahrung pro Tag bekommen, sonst nichts).

Kann man irgendwas unterstützend tun? Morowsche Möhrensuppe hindert die Bakterien ja am Andocken bzw bindet sie an sich und schleust sie raus, aber ich weiß nicht, ob sie nur im Magen oder auch im Darm wirkt ...

Und hätten die Bakterien nicht durch die zwei versch. AB abgetötet werden müssen?
Es ist doch eher unwahrscheinlich, dass die gegen beide resistent waren, oder? Er hat zuerst 5 Tage Synulox bekommen, und als das nicht anschlug in der Folgewoche 5 Tage Metrobactin. Parallel bekam er Estifor zum Wiederaufbau der Darmflora und danach Canikur.
 
Ich habe Amy während der E-coli Zeit das Royal canin intestinal zusammen mit dem canikur gegeben.
Zumindest bei toxinbildenden Clostridien sollte das Futter eher proteinarm sein, weil Clostridien sich von Proteinen ernähren.
Aber das weißt du ja erst, wenn das Ergebnis da ist. Von daher würde ich, wenn er es verträgt, weiter das Intestinal füttern und das Ergebnis abwarten.

Die Morosche Suppe würde ich an deiner Stelle beim nächsten Schub mal ausprobieren, vielleicht hilft es ja.
Und dazwischen das Intestinal füttern.

Ich habe schon viele Befunde von Laboklin inklusive Antibiogramm bekommen (unbedingt mit anfordern, sag das deiner Ärztin) und da sind jedes Mal einige Ab, gegen die die Erreger resistent sind (gekennzeichnet mit R), einige, die nur intermediär wirken (also nur teilweise, gekennzeichnet mit I) und welche, die sensitiv sind. Beim letzten Befund waren es 6 Ab, die mit R gekennzeichnet waren, also nicht gewirkt hätten, darunter z.B. Penicillin.
Von daher ist, nach meiner Meinung, bei einem bakteriologischen Befund ein Antibiogramm unbedingt nötig.
 
Wäre es dann nicht besser, einige Tage lang wirklich nur Flüssignahrung zu geben, um den Viechern möglichst wenig Nährboden zu geben?

Beim nächsten Schub kann ich ihm keine Suppe geben, er rührt dann rein gar nichts an. 15 ml eingeflößter Tee kam binnen 15 min aus dem Darm wieder fontänenartig raus.

Hier schreiben übrigens 2 Personen, dass die Hunde Clostridien hatten, und mit Synulox und Metronidazol behandelt wurden, also mit den Mitteln, die mein Hund auch bekommen hat: http://dogs-magazin.de/community/forum/ernährung-gesundheit/8449-clostridien

Allerdings schreiben sie auch, dass es lange gedauert hat, bis die Cl. ganz ausgerotettet waren.

Woadners habe ich gelesen, dass Clostridiendurchfälle mehrere Tage dauern und dann alle paar Wochen auftreten. Bei ihm sind es ja "nur" 6-10 Std. akuter Durchfall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss auch da wieder differenzieren.
Wenn der Darm durch irgendetwas "in Unordnung" ist, dann ist die Anzahl der Clostridien normalerweise immer erhöht.
In einer gewissen Anzahl sind Clostridien normale Bewohner der Darmflora, sie können sich aber vermehren und unter Umständen sogar Toxine bilden.
Die Folge sind ziemlich genau die Schübe, die du bei deinem Hund beschreibst.

Wenn der Hund aber eigentlich einen anderen Erreger hat, der ihm zu schaffen macht, z.b. E-coli (die in einer gewissen Anzahl auch normal sind, nur problematisch werden, wenn sie überhand nehmen bzw. hämolysierende Eigenschaften entwickeln), dann können auch gleichzeitig die Clostridien erhöht sein.

Bei Amys Befund gab es eine erhöhte Anzahl Clostridien ohne Toxinbildung, einen mäßigen Gehalt hämolysierender E-coli und ebenfalls einen mäßigen Gehalt an Providencia alcalifaciens.

Wir hatten jetzt also 3 verschiedene mögliche Ursachen für den Durchfall, die jeweils unterschiedlich hätten behandelt werden müssen.
Die Tierärztin sagte dann, dass sie die Clostridien erstmal vernachlässigen möchte, weil die erfahrungsgemäß immer erhöht sind, wenn es ein Problem im Darm gibt und sich wieder regeln, wenn das eigentliche Problem beseitigt ist, solange sie keine Toxine bilden.

Blieben noch die E-coli und der komische Providencia Keim. Über den musste sie sich erst belesen, keiner hatte je davon gehört.
Das Problem war, dass das Ab, das sensitiv gegen E-coli getestet war, nicht anschlägt bei dem Providencia Keim, wie aus der Literatur bekannt war.
Und das einzige Ab, das gegen beide wirksam gewesen wäre, nicht bei Hunden im Wachstum angewendet werden sollte.

Also einigten wir uns darauf, das sensitiv getestete Ab gegen die E-coli zu nehmen und sowohl die Clostridien als auch den Providencia zu vernachlässigen, in der Hoffnung, dass die sich regulieren, wenn die hämolysierenden E-coli aus dem Weg sind.
Und es hat funktioniert.

Ich nenne jetzt mit Absicht nicht das Ab, das bei uns geholfen hat (und nein, es war nicht Synulox), weil das von Hund zu Hund unterschiedlich sein kann. Es kommt darauf an, gegen welche Substanzen der Erreger, den der Hund jeweils hat, bereits resistent ist.
Man kann also nicht sagen, das Ab xy hat bei mir gegen E-coli geholfen, das wirkt bei deinem Hund auch.
Deshalb ist ja das Antibiogramm so wichtig.

Wenn dagegen nichts anderes gefunden wird außer einer erhöhten Anzahl an Clostridien, dann kommt es wieder darauf an, ob die bereits toxinbildend sind. Ist das der Fall, dann muss/sollte therapiert werden und dann ist, nach meiner Erfahrung, Metronidazol das Mittel der Wahl.
Es muss aber lange genug gegeben werden und wenn der Darm durch die Toxine bereits sehr geschädigt ist, muss dann auch monatelange Diät eingehalten werden, die vor allem auf eine Reduzierung der Proteine abzielt. Weil die Clostridien sich von unverdautem Protein, das in den Darm gelangt ernähren.

Sind die Clostridien nur erhöht und nicht toxinbildend, dann kann man auch durch konsequente wochen- bis monatelange proteinarme Diät das Ganze in den Griff bekommen.
Nach meiner Erfahrung bei einigen Katzen, die toxinbildende Clostridien hatten, kommt man um Metro nicht rum. Dazu wochenlange proteinarme Diät und ich habe es so erlebt (bei den Katzen), dass sämtliche darmaufbauenden Präparate (Baktisel usw.) den Durchfall immer wieder angeheizt haben.
Ob das bei Hunden auch so ist, weiß ich nicht.
 
Ich persönlich kann dir nur sagen, was mir beim Lesen dieses Threads massiv auffällt bzw. was mein Eindruck ist - der mag ja auch falsch sein und nur beim Lesen entstehen...

- Du scheinst nichts einfach mal so langfristig durchzuhalten. Sobald irgendwas nicht sofort funktioniert, wird wieder was Neues probiert, gleichzeitig suchst du aber eine langfristige Lösung. Das widerspricht sich - wenn man eine langfristige Lösung sucht, muss man auch mal langfristig was durchhalten ;)

- Du überlegst herum und liest dich ein, aber in den 6 Wochen wurde noch nicht einmal ein großes Kotprofil gemacht (was eigentlich das erste sein sollte, das man tut, wenn man schon wegen Durchfall zum TA geht). Eine anständige Diagnose wäre doch mal angebracht BEVOR man sich Gedanken darüber macht, was man nicht alles an Chemie in den Hund pumpt.

Ich verstehe, dass 6 Wochen widerkehrender Durchfall nervenaufreibend sind. Für dich und für deinen Hund. Ich kenne das Muster, das ich in deinem Verhalten hier lese von einer Freundin, deren Hündin Allergikerin ist, die wegen jeder Mini-Rötung zum TA rannte und AB+Cortison in den Hund pumpte, statt einfach mal zu erkennen, dass das Immunsystem so nie zur Ruhe kommen kann, was die Allergie letztendlich verschlimmerte. Und solange man das Immunsystem nicht zur Ruhe kommen lässt, wird es auch nicht ordentlich arbeiten. Nach einer derartigen Geschichte wie bei dir wird das auch einfach dauern und die Zeit wirst du dem Körper deines Hundes einfach geben müssen.

Ich kann dir also nur sagen, was ich tun würde, wenn ich in deiner Lage wäre - ob du es annimmst oder nicht, ist deine Sache.

1) Ich würde eine vernünftige Diagnose haben wollen. Keine Medikamente, sondern eine DIAGNOSE!
2) Solange sich keine finden lässt, würde ich eine Darmsarnierung mit Heilerde durchführen und mein Durchfallprogramm fahren, wenn der Hund Durchfall hat.
3) Habe ich eine Diagnose, würde ich entsprechend und vor allem gezielt darauf behandeln. Die Darmsanierung würde ich parallel weiter laufen lassen, bei Medikamentengabe in Absprache mit meinem Tierarzt.

Meine generelle Vorgehensweise bei Durchfall ist
  • den Hund 24-36h fasten zu lassen (ja völlig, ohne Leckerchen, besonders ohne Kausachen, ohne irgendeine Form von Futter)
  • dann 2-4 Tage ausschließlich Morosche Karrottensuppe zu geben (3-5 kleine Portionen über den Tag verteilt)
  • dann 2-4 Tage gekochte Karrotten mit gekochtem Hühnerfleisch zu geben (3-5 kleine Portionen über den Tag verteilt) - kein Reis!
  • dann 2-4 Tage ein qualitativ hochwertiges Nassfutter zu geben (zB TerraCanis oder Hermanns)
  • um dann letztendlich wieder auf Trockenfutter umzusteigen.
Ich kürze das nicht ab, wenn es schneller besser wird, ich gehe maximal einen Schritt zurück, wenn ich zu schnell vorgegangen bin. Erfahrungsgemäß holt man sich den Durchfall schnell mal wieder, wenn man abkürzt ;)
Diese Vorgehensweise würde ich auch jetzt so anwenden, wenn ich einen Hund mit deiner Vorgeschichte bekommen würde und er von heute auf morgen Durchfall hat. Als einzige Ausnahme würde ich es sehen, wenn der Hund nach den bereits vergangenen 6 Wochen in einem nicht allzu guten Allgemeinzustand und abgemagert ist. Dann würde ich mit meiner Tierärztin besprechen, wie man parallel zum Durchfallprogramm ausreichend Energie und Nährstoffe in den Hund bringt.

Eine Darmsanierung mit Heilerde läuft bei mir über 6 Wochen, parallel zur Vorgehensweise bei Durchfall und parallel zur darauf folgenden normalen Fütterung. Hier bekommt der Hund immer mindestens 2 Stunden vor der Fütterung 1-2 Teelöffel Heilerde (bekommt man in der Apotheke) aufgelöst in warmem Wasser. Wenn der Hund es annimmt, kann man es mit einer kleinen! Menge Joghurt mischen, wenn nicht in eine Einwegspritze aufziehen und direkt in das Hundemaul befördern. Letzteres würde ich an deiner Stelle vor allem in der Durchfallphase bevorzugen.

Es gibt bezüglich Darmsanierungen unterschiedlichste Rezepte - die beschriebene ist die, die ich in den wenigen Fällen, wo es nötig war, bisher angewandt habe. Bisher immer mit gutem Erfolg.

Ich wünsche deinem Hund gute Besserung, auf dass ihr beide wieder ruhig schlafen könnt. :)
 
Ich persönlich kann dir nur sagen, was mir beim Lesen dieses Threads massiv auffällt bzw. was mein Eindruck ist - der mag ja auch falsch sein und nur beim Lesen entstehen...

- Du scheinst nichts einfach mal so langfristig durchzuhalten. Sobald irgendwas nicht sofort funktioniert, wird wieder was Neues probiert, gleichzeitig suchst du aber eine langfristige Lösung. Das widerspricht sich - wenn man eine langfristige Lösung sucht, muss man auch mal langfristig was durchhalten ;)

- Du überlegst herum und liest dich ein, aber in den 6 Wochen wurde noch nicht einmal ein großes Kotprofil gemacht (was eigentlich das erste sein sollte, das man tut, wenn man schon wegen Durchfall zum TA geht). Eine anständige Diagnose wäre doch mal angebracht BEVOR man sich Gedanken darüber macht, was man nicht alles an Chemie in den Hund pumpt.

Ich verstehe, dass 6 Wochen widerkehrender Durchfall nervenaufreibend sind. Für dich und für deinen Hund. Ich kenne das Muster, das ich in deinem Verhalten hier lese von einer Freundin, deren Hündin Allergikerin ist, die wegen jeder Mini-Rötung zum TA rannte und AB+Cortison in den Hund pumpte, statt einfach mal zu erkennen, dass das Immunsystem so nie zur Ruhe kommen kann, was die Allergie letztendlich verschlimmerte. Und solange man das Immunsystem nicht zur Ruhe kommen lässt, wird es auch nicht ordentlich arbeiten. Nach einer derartigen Geschichte wie bei dir wird das auch einfach dauern und die Zeit wirst du dem Körper deines Hundes einfach geben müssen.

Hey, vielen Dank für deine Anregungen. Werde ich sicher ausprobieren, sobald die Diagnose steht und mein Hund auf dem Weg der Besserung ist.

Ich möchte zu deinen Einschätzungen aber auch Folgendes sagen:

- Ich bin medizinischer Laie. Mein Hund war bisher immer sehr robust, Durchfälle oder Ansätze davon kamen ab und zu mal vor, aber waren schnell ausgestanden, von alleine oder mit den von dir beschriebenen Hausmitteln. Die jetzigen Durchfälle waren aber eine ganz andere Nummer, teilweise so blutig, dass sie wie Ketchup aussah. Also von einer "Mini-Rötung" wie beim Hund deiner Fruendin kann hier leider nicht die Rede sein. Er musste den ganzen Tag alle 5 - bis maximal 20 Min. raus, und musste dann auch immer um die 30 Min. draußen bleiben, bzw. spazieren geführt werden, um alles loszuwerden. Wir waren neulich 6 Stunden am Tag draußen. Und es gab noch schlimmere Tage / Nächte. Und ich kann ihn nicht mal eben vor die Tür lassen, wir müssen jedes Mal aus dem 3. Stock runter. Ein normaler Alltag geschweige denn Arbeit (die ich eigentlich massig habe) ist an diesen Tagen nicht mal ansatzweise möglich. Natürlich stresst das und man sucht unterbewusst wahrscheinlich nach einer schnellen, aber natürlich auch nachhaltigen Lösung.
- Er wurde seine mit dem Durchfall verbundenen Bauchschmerzen und Übelkeit auch nach 36 Stunden nicht los. TÄ sagte mir, er müsse was gegen die Übelkeit bekommen, weil er, wenn er länger nüchtern ist, Probleme mit der Leber bekommt.
- In diese Spirale von "Jede Woche was anderes ausprobieren", bin ich dadurch reingeraten, dass ich - mangels Erfahrung mit langfristigen Hundekrankheiten - natürlich auf den Rat der Ärzte vertraut habe. Über die Möglichkeit eines großen Kotprofils wurde ich leider zu keinem Zeitpunkt aufgeklärt, ich wusste davon bis vor einer Woche schlicht nichts. Der Kot meines Hundes wurde, als AB nicht anschlugen, auf meinen (!) Vorschlag hin auf Würmer untersucht. Ich kam darauf, weil die letzte Wurmuntersuchung schon einige Monate her war, eben weil ich normalerweise nichts auf gut Glück in den Hund pumpen lasse, schon gar keine "Wurmkur". Außerdem wurde noch negativ auf Giardien getestet. Ich dachte, damit sei alles Nötige erstmal abgedeckt. Offensichtlich naiv bzw. Opfer schlechter Beratung.

Ich habe leider eher schlechte Erfahrungen mit anderen Hundeforen gemacht und habe mir daher lange gesagt: Lies nicht im Internet nach, lass dich nicht verrückt machen, geh zum TA, hol dir eine zweite Meinung ein - ich dachte, je einfacher ich den Weg halte, desto besser, die TÄ werden es schon am besten wissen. Das bereue ich jetzt natürlich.

Neben unserer offensichtlich nicht optimalen Haus-TÄ war ich übrigens einmal noch bei einem anderen TA, der mir an verschiedener Stelle schon wärmstens empfohlen wurde. Er hat sich sehr viel Zeit für die Anamnese gelassen. Obwohl wir keinen Termin hatten, haben wir fast 45 Minuten nur geredet, bevor er den Hund überhaupt angeschaut hat. Auch er hat mit keinem Wort ein Kotprofil erwähnt, sondern hat mir nur vorgeschlagen, wenn es nicht besser wird, ein großes Blutbild machen zu lassen, was ich dann auch getan habe. Ich habe ihn mehrmals nach der Möglichkeit von Parasiten-/ Bakterienbefall gefragt und er meinte, die Symptome seien dafür absolut nicht typisch, sodern er tippe auf eine Überempfindlichkeit des Darms, also auch in Richtung IBD / vgl.bar Morbus Crohn. Als Argument nannte er u.a., dass so massive Durchfälle nur durch einen massiven Parasitenbefall ausgelöst werden, und dieser eigtl. nur bei Hunden aus schlechter Haltung vorkäme.

Er wirkte eben auf mich sehr kompetent, hat mir viele Dinge gut erklärt, z. B. dass die klassische Schonkost Huhn und Reis dem Dickdarmmilieu, wo die Krux ja anscheinend liegt, nicht unbedingt gut tut, und mir auch Gastro Intestinal empfohlen, welches mein Hund in den stabilen Phasen gut verträgt.

Sorry für die Rechtfertigung, war ja jetzt eigtl. komplett unnötig und trägt nicht zur Sache bei, aber es war mir ein Bedürfnis. Denn ich sehe mich durchaus nicht als Panikerin, die bei den geringsten Anzeichen gleich zum TA läuft. Aber als halbwegs verantwortungsbewusster Hundebesitzer geht man doch nach einem ganzen Tag Durchfall, der gegen Ende blutig und fontäneartig rausspritzt, zum TA ... ich bin extra in eine Notfallpraxis, weil es noch 14 Std. gedauert hätte, bis unsere Haus-TÄ öffnet, und ich wollte, dass er nachts zur Ruhe kommen kann. Mangels schlechten Erfahrungen mit TÄ habe ich dann wie gesagt auf die Behandlungsmethoden vertraut. Ich dachte zu dem Zeitpunkt ja noch, dass mein Hund nur etwas Unterstützung braucht und sich die Sache dann erledigt. Daher auch erst nach einer Woche das erste AB.

Definitiv weiß ich es für die Zukunft besser. Auch definitiv konnte ich die vorhandene Duchfälle aber nicht einfach so aussitzen. Das Problem war einfach, dass ich falsch bzw. gar nicht beraten wurde bzw. der Diagnose-Möglichkeiten.

Die Sammelkotprobe werde ich jedenfalls morgen vormittag abgeben.
Ich hoffe sehr, dass mein Hund bis zum Ergebnis von einem Rückfall erspart bleibt. Derzeit geht es ihm gut.

Vielleicht lasse ich das Cortison wie gesagt auch auf eigene Faust schon ab jetzt wieder ausschleichen, anstatt es ihm gleich 10 Tage zu geben. Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht, denn ich denke, sein Darm braucht nach den wochenlangen Strapazen (reiht man die akuten Phasen aneinander, hatte er wohl insg. mind. 50 h durchgängig Durchfall; Übelkeit / Nicht-Fressen über 200 h) auf jeden Fall etwas Unterstützung / Heilimpulse, egal wo die Ursache liegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
:)

Ich wollte das Ganze nicht als Vorwurf schreiben. Ich verstehe schon, dass langfristiger Durchfall eine mühselige Angelegenheit ist und auch, dass Tierärzte leider oft einfach mal Medikamente geben, statt Diagnostik zu betreiben. Viele Patientenbesitzer sind auch unglücklich, wenn sie der TA mit der Empfehlung "geben Sie Karrottensuppe" heim schickt - die wollen, dass der TA Medis gibt, deshalb sind sie ja dort.

Aber es waren die Dinge, die mir aufgefallen sind und manchmal hilft es auch, wenn einem das jemand sagt, weil man selbst in einer Spirale drin ist und es gar nicht mehr wahrnimmt. Ich halte mich auch nicht für einen großen Gesundheitsexperten und schreibe in dieser Rubrik eigentlich sehr selten. Aber das fiel mir halt hier stark auf :)

Die Sache bei euch ist ja die, dass es möglich ist, dass es Anfangs wirklich nur ein einfacher Infekt war und sich dies aber nun durch übermäßige Medikamentengabe zu etwas viel Unangenehmeren ausgewachsen hat. Genauso ist es möglich, dass vorher Parasitenbefall da war (Bandwürmer wurden ja gefunden), aber durch die Gabe von vielen Medikamenten wurden nicht nur die Bandwürmer entfernt, sondern neue Probleme geschaffen. Genauso kann es sein, dass vorher wirklich was war und jetzt einfach nur das gesamte System zusammengekracht ist, was Tür und Tor für neue Infektionen öffnet. Usw., usf.

Es macht also jetzt einfach mal Sinn durchzuatmen, den Ist-Stand zu analysieren und dem Körper die Möglichkeit zu geben sich zu erholen.
Cortison wirkt üblicherweise entzündungshemmend und immunsuppressiv - das bedeutet auch, dass es die Arbeit des Immunsystems weiter unterdrückt. Wenn du es weiterhin geben sollst und willst, würde ich mir an deiner Stelle von deinem TA lang und breit erklären lassen, warum das jetzt eigentlich nötig ist und was es kurz- & langfristig bewirken soll. Das schadet generell nie ;)

Ich gebe Durchfall üblicherweise immer mal so ne Woche bis 10 Tage, um sich zu beruhigen. Vorher käme ich nur dann auf die Idee zum TA zu gehen, wenn der Hund entweder in einem nicht guten Allgemeinzustand ist und ich entsprechend Sorge habe oder ich berechtigte Gründe zur Annahme habe, dass wir es hier mit Parasiten/Einzellern, etc. zu tun haben (also beispielsweise, wenn ich einen Hund aus dem Ausland übernehme und er schon mit Durchfall zu mir kommt). Bezüglich Huhn und Reis... ich persönlich vermeide die Gabe von Reis (egal wie lange gekocht) bei Durchfall, weil ich damit einfach schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich gebe nur Huhn und gut durchgekochte Karrotten - also quasi Pseudokarrottensuppe mit Huhn, damit fahren wir hier eigentlich immer sehr gut. Mit Gastro Intestinal habe ich keine Erfahrungen, da ich TA-Futter immer vermeide, wobei es immer wieder positive Berichte dazu gibt. Wenn ihr gut damit fahrt, kann man ja gut dabei bleiben. Wobei ich persönlich bei einer derartigen Geschichte wohl einfach auch wesentlich länger Schonkost füttern würde.
 
Ganz ehrlich, wenn ich das mit diesen TA-Besuchen so lese: Hast du die Möglichkeit, zu einer der Unikliniken zu fahren? München, Gießen, Hannover... Jedenfalls mal endlich richtig Nägel mit Köpfen machen, was die Diagnostik angeht, statt sich das überall zusammenzusuchen? Klar, das ist Aufwand - aber weniger als all das, was du bisher durch hast. Zumindest von Gießen weiß ich, dass die keineswegs teurer sind als normale Tierärzte, oft eher günstiger. Und vor allem hast du denn wirklich alles sinnvolle beisammen.
 



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