Deutsch Kurzhaar für Nichtjäger - völlig abwegig?

Ich kann jetzt auch nur zum JRT schreiben, ich weiss nicht mal, aus was für einer Zucht er ist, ich muss mit meiner Aufmerksamkeit im Freilauf immer bei ihm sein. Weil wenn ich zu spät reagiere- hab ich verloren. Da ist er dann nicht mehr rückrufbar, der Trieb ist dann stärker.
 
Das hast du geschrieben



Für mich hört sich das "absolut" an.
Da braucht man nicht mehr "alle" oder "einige, und das sind nicht wenige" zu sagen.
Mit "beweisen" hast du doch angefangen - und jetzt hast du es umgewandelt in "das Gegenteil behaupten"

Da gebe ich dir die Frage zurück: was soll der Quatsch?

Manche wissen nach 2 Seiten einfach nicht mehr, wie sie sich ausgedrück haben :rolleyes:
Tut mir leid, aber auch hier steht nichts von "alle". Wie die Leute persönlich heißen ,weiß ich nicht. Also kann ich ja wohl nur "man" schreiben.Wenn es viele dieser HB so machen, dann ist es eben ein "man kann, oder man macht."
 
Da kann ich natürlich nicht für die breite Masse sprechen, sondern nur für das, was ich wie oben beschrieben hier in der Gegend sehe. Und glaub mal, von so einem Leben wie Milan es hat können die meisten Familienhund-Jagdhunde hier nur träumen. Zehn Kilometer am Tag? Die müssen mit netten halbstündigen Leinenspaziergängen zufrieden sein.

So sieht es hier auch aus und ich lebe auf dem platten Land.
Einige können noch froh sein, wenn es die halbstündigen Leinenspaziergänge überhaupt gibt.

Hier ist es ganz große Mode, mit dem Auto an eine der abgemähten Wiesen zu fahren, Kofferraum auf, Hund raus, 5-10 Minuten über die Wiese toben, derweil viele Herrchen/Frauchen dann im aufgeklappten Kofferraum sitzen und mit dem Handy spielen.
Als ich noch regelmäßig durch diese Gebiete gegangen bin, habe ich das jede Woche gesehen.
Und hatte ständig einen dieser herumspringenden Hunde dann vor meinem hängen.

Und am allerschönsten ist es, wenn es regnet. Dann hat man die gesamte Weite für sich allein, keiner unterwegs.:D

Wobei ich Deutsch Kurzhaar nur aus Jägerhand kenne, ich bin noch keinem Nichtjäger mit Deutsch Kurzhaar begegnet.
 
Ich auch nicht. Dafür Weimaraner, die ich noch einen ticken spezieller finde als Deutsch Kurzhaar...
Als ich noch bei Fressnapf gearbeitet hatte, kam immer mal eine Züchterin von DK zu uns. Ab und an mit den Wonneproppen :)
Die gab ihre Hunde glaube auch nur an Jäger ab.
 
Es gibt nicht (mehr) so viele Deutsch-Kurzhaar, die Welpenzahlen sind seit Jahren leicht rückläufig. Das gilt im Grunde für alle großen Vorsteher
Ist ja auch klar, was will man in der Breite mit Vorsteh- und Feldspezialisten, wenn die Niederwildbestände immer mehr abnehmen.

Und der DK ist zum Glück noch nicht "modern" geworden.

Ein "Problem" werden aber die vielen Auslandshunde - darunter auch DK -, die regelmäßig gerettet werden. Das kann dann hier zu unschönen Dingen führen, wie es ein Rassegenosse von Milan am eigenen Leibe erfahren durfte.
 
Es gibt nicht (mehr) so viele Deutsch-Kurzhaar, die Welpenzahlen sind seit Jahren leicht rückläufig.
Gibt es denn da wirklich aussagekräftige Stastiken? Ich kenne einige Jäger, die nebenbei auch Züchten. Diese Hunde haben aber keine FCI Papiere und sind schon vermittelt, bevor der Besitzer seine Hündin decken lassen konnte. Allesamt gehen immer nur an Jägerhände. Die Zucht und Vermittlung verläuft halt mehr "intern".
 
Was ist passiert?

Ein netter Bretone kam im Sommer zu einem ebenso netten wie rüstigen Rentner nach Schleswig-Holstein, Grenze nach Hamburg. Sehr engagiert, sehr bemüht der Mann, die Tierschutztanten aus der Fachgruppe eines großen sozialen Netzwerkes belobigten ihn permanent. Was spielte es da für eine Rolle, das der Hund permanent die Fensterbank abräumte ("unsere Bretönchen sind halt so, die kleinen Temperamentsbolzen - Emoticon, Emoticon"). Es spielte auch keine Rolle, dass der nach einigen Wochen über Tische und Bänke ging ("ja, sie sind halt so lebhaft, unsere Bretönchen. Und nun, wo er so ein kuscheliges Zuhause hat, lebt er richtig auf. Und wie er auf dem Foto strahlt, so schön Es ist ja so toll, dass er bei dir ist Emoticon, Emoticon").

Immerhin wurde ihm geraten, den Hund körperlich auszulasten, was der Halter per Fahrrad denn auch gründlich tat. Und mit so eine Ballwurf-Stock und dem entsprechenden Ball.
Eine, eine verdammte Stimme in der mittlerweile tonangebenden WhatsApp-Gruppe - nämlich meine - wurde runtergemacht bzw. nicht beachtet.
Ich hab dem wohl 1000 Mal gesagt, dass der Hund Impulskontrolle lernen muss und das rein körperliches Abmisten nicht reichen würde. Es bracht geistige Auslastung und er soll zusehen, dass er was findet, was der Hund gerne macht.
Und wenn er mal nicht so strahlt - weil er verdammt noch mal sitzen soll -, dann strahlt er eben nicht.

Meine Fresse, sind die über mich hergefallen. Milan, die arme Sau, bei so einem Herrchen. Und so weiter. Ich hab die Gruppen dann verlassen und verspürte keine Lust mehr auf diese Deppenpost. So "muss" ich auch keine Bretonen-gute-Nacht-Grüsse und Bretonen-guten-Morgen-Grüsse oder debile Videos mehr anschauen.

Mittlerweile konnten die nicht mehr normal essen, weil der Hund auf dem Tisch sass. Schmiss man ihn runter, sprang er von der anderen Seite wieder drauf. Er hüpfte auch unzählige Male vor der Fensterbank auf und ab, wie ein Flumi. Ach, wie das entsprechende Video bejubelt und belobigt wurde, der "ist ja so toll, der süsse Temperamentsbolzen, so viel Lebensfreude, hach ist das schön, ja, so sind sie, unsere Bretönchen" und der übliche Kram.
Er zerstörte ganze Wäschekörbe samt Wäsche, knabberte die Möbel an, riss die Tapeten von den Wänden und und und.
Bis der Tropfne kam, der das Fass zum überlaufen brachhte, die Partnerin eines Abends durchdrehte, sich ein Küchenmesser schnappte und irgendeinen - den Hund oder den Halter - abstechen sollte. Nicht sehr charmant, nicht sehr weiblich - vielleicht aber ein bischen verständlich.
Der Halter konnte sich mit Hund in sein Auto retten, fuhr los, rief Bärbel hier aus dem Dorf an und kündigte an, in ca. 1 Stunde bei ihr zu sein und den Hund abgeben zu wollen. Was er auch tat und gleichaus persönlichen Sicherheitsgründen die Nacht über dort blieb.
Am folgenden Tag hab ich dann die Partnerin beruhigt und der Halter kehrte ohne Gefahr für Leib und Leben zurück. Bärbel entwickelte ein Programm für den Hund, der zunächst 6 Wochen bei ihr bleiben sollte und auch blieb. Derweil sollte der Halter sich ein Schädel machen über ein anständiges Halter-Hund-Verhältnis. Was er auch tat.
Der Hund lernte Ruhe (zwar per Zimmerkennel, aber anders ging es nicht), lernte in den 6 Wochen in bemerkenswerter Schnelligkeit Impulskontrolle und gesittetes Benehmen. In den 6 Wochen hatte sich der Halter entsprechende Gedanken gemacht, mit Hundetrainern konferiert, Bücher gelesen und seine Einstellung geändert. Vor allem hatte er diese behämmerten Gruppen verlassen.
Er beam den Hund wieder mit der Maßgabe, täglich nur 2 Kilometer am Rad und ansonsten Spaziergänge an kurzer Leine (und eben nicht mehr an der Flexi durch die Gegend rasen). Und Dummyarbeit. Der muss jede Woche bei Bärbel auftauchen und die Fortschritte demonstrieren.
Das ist jetzt 3 Wochen her und bislang funktioniert es. Die Gruppen hat er verlassen :).

Gibt es denn da wirklich aussagekräftige Stastiken? Ich kenne einige Jäger, die nebenbei auch Züchten. Diese Hunde haben aber keine FCI Papiere und sind schon vermittelt, bevor der Besitzer seine Hündin decken lassen konnte. Allesamt gehen immer nur an Jägerhände. Die Zucht und Vermittlung verläuft halt mehr "intern".

Der VDH hat eine Welpenstatistik, Vermehrerwürfe sind natürlich nicht zu erfassen. Früher mussten die Jagdhunde einen Abstammungsnachweis von einem JGHV anerkannten Zuchtverein haben, sonst wurden sie zur Prüfung nicht zugelassen. Punkt, fertig, aus.
Diese Regelung wurde mit den Jahren permanent kritisiert, dem VDH/den Zuchtvereinen/dem JGHV Abschottungs- und Monopolpolitik vorgeworfen und die Regelungen wurden gelockert. Man muss nur laut genug schreien, dann bleibt die Vernunft auf der Strecke.
Heute ist das liberaler und teilweise reicht es, wenn der Hund phänotypisch einem Deutsch-Kurzhaar entspricht.
Sowas öffnet natürlich Tür und Tor für Vermehrer. Was für eine Prüfung nicht taugt, läuft halt als Kanonenfutter in der Saumeute mit ("Eltern im ständigen jagdlichen Einsatz" :) und ansonsten findet sich immer ein Retter.
 
Zuletzt bearbeitet:
:eek:
Ach herrje, das war ja ein richtiges Drama.
Da hatte der Halter ja Glück, dass du und die Trainerin so schnell beigesprungen seid und das Ganze wieder in normale Bahnen kam.
Ich hoffe, bei dem Halter hat es wirklich auf Dauer Klick gemacht und er behält die Maßnahmen bei.

Gut, dass ich mit meinem alten Handy gar nicht auf die Idee kommen kann, irgendwelchen Gruppen beizutreten.
Sowas würde mich ohnehin nur endlos nerven.
 



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