Deutsch Kurzhaar für Nichtjäger - völlig abwegig?

Also ich finde das Jagdhunde auch von Nicht-Jägern geführt werden können. Wir haben selbst einen Irish Red&White Setter, der ja auch ein Vorstehhund ist mit ähnlicher Veranlagung. Im Vergleich zu unserem Labrador ist er aber wesentlich beschäftigungsintensiver natürlich. Wir machen Fährten, Mantrailing und ca. 50km Running in der Woche mit ihr, dazu kommt noch die Ausbildung bei einem Jagdhundtrainer. Also wenn man sich voll auf die Rasse einlässt, denke ich schon dass es möglich ist diese artgerecht zu halten. Viele vergessen leider auch, dass Labrador und Golden Retriever eigentlich AUCH Jagdhunde sind und ebenfalls dementsprechend gefördert werden sollten - die reden immer von Familienhunden. Natürlich sind die Retriever nicht mehr rein auf Leistung selektiert, was aber bei DK, Weimaraner und Settern (zum Glück) noch der Fall ist.


LG
Tom
 
Ich hoffe, bei dem Halter hat es wirklich auf Dauer Klick gemacht und er behält die Maßnahmen bei.

Gestern habe ich mit ihm noch telefoniert und ich denke, es hat wirklich "klick" gemacht. Letztlich lag es an folgenden Dingen:

- er hat sein Verhalten und vor allem seine Konsequenz auf die Vergangenheit des Hundes abgestellt und war letztlich aufgrund von Mitleid zu inkonsequent. Gerade dabei haben ihn die Bretonenmuttis kräftigst unterstützt,

- er hat gedacht, man könne Bretonen körperlich viel erreichen. Kann man nicht, die überdrehen nur und laufen bis sie umfallen und

- er hat die unangenehme Eigenschaft der Bretonen unterschätzt, jede aber auch wirklich jede kleinste Unachtsamkeit oder Inkonsequenz des Führers unmittelbar sofort und gnadenlos auszunutzen.
 
Ich finde auch, man sollte nicht überschätzen, was ein Jäger bieten kann. Zumal Jäger auch nicht gleich heißt, dass wir da einen guten Hundeausbilder haben.
Es ist toll, wenn solche Hunderassen an Besitzer gehen, die jagdlichen Einsatz bieten können und sich intensiv mit dem Hund, der Ausbildung und Auslastung beschäftigen. Für den Hund der Jackpot. Ist aber nicht die Regel, nur weil jemand den Jagdschein hat (wobei ich sagen muss, bei den meisten Jägern die ich so kennen lernen durfte, fließt sehr viel Zeit und Liebe in den Hund). Aber auch solche Leute können sich keinen Hund leisten, den sie 3 Mal die Woche auf irgendeine Weise jagdlich auslasten müssen, damit der ihnen nicht alles zerlegt.
Wie bei jeder Rasse ist das A und O: Ruhe lernen und unterscheiden können, wann Arbeit und wann Pause ist.
Und das bekommt mMn auch jemand hin, der nicht Jäger ist, wenn er denn bereit ist, sich auf die Rasse einzulassen und diese ihren Anlagen entsprechend auszulasten. Und da finde ich, bringen Vorsteher eigentlich recht "einfache" Bedürfnisse mit. Nasenarbeit und Apportieren ist doch einfacher als einem Border Collie aus Hüteleistungszucht Schafe zu bieten.
Ja, leider setzt sich aber nicht jeder mit der Auslastung der Rasse auseinander und meint es ernst. Deswegen muss man vorsichtig sein wenn man behauptet solche Hunde sind auch beim Nicht-Jäger glücklich - das lockt natürlich Blödmänner an, die die Optik toll finden.

Ich bin aber ebenso der Meinung, dass viele Vorsteher passionierte Rasseinteressenten benötigen, die nicht jagen. Wo sonst sollen die Welpen hin? Es ist einfach utopisch, dass man eine Rasse gesund und Vielfältig erhalten kann, wenn man nur an einen kleinen Kreis von Jägern abgibt.
 
Ich denke auch, dass Jagdhunde in Nichtjägerhand durchaus gut gehen kann - wenn´s der richtige Halter ist!
Was Dieter von den Bretonen-Gruppen schreibt, kann ich 1:1 für die Beagle übernehmen. Da sind richtig tolle Hunde dabei,
denen einfach eine Linie fehlt, eine Aufgabe und die Möglichkeit etwas zu leisten.
Aber nein, da hat der böse Beagle doch im Junghundalter doch tatsächlich 1x die Ohren dicht gehabt und ist durchgestartet, jetzt bleibt er
lebenslang an der Schlepp. Ist ja nicht schlimm, man geht ja täglich lange spazieren & wirft Bällchen im Garten, da kann er ja auch freilaufen...
Die langen Spaziergänge sind dann eine Stunde lang (sorry, das läuft mein Opa noch locker!), dabei etwas trainieren ist auch doof, er soll ja Spaß haben. Prima, prima- dann geht dieser aufgeweckte Hund die nächsten 12-15 Jahre immer nur spazieren und schnüffelt sich einen, wahnsinnig
spannend, das hat selbst für meinen Pflege-Shih-tzu nicht gereicht.

Lupo war der typische unerzogene, fette, sture Beagle als er einzog. Kein Freiläufer, kein Gehorsam, kein Interesse an Menschen.
Er hat langsam gelernt, zu lernen und fand immer mehr Spaß dran. Wir haben auf den Gassigängen allerlei veranstaltet: Apportieren (inklusive ruhigem Bleiben, Abruf, Platzpfiff, Einweisen, Halten), Suchen (Fläche & Verloren), Fährten, Trail nach dem Hundesitter, Tricksen, Unterordnung, Wald-Stadt-Agility.. Unterwegs waren wir bis Mitte letzten Jahres ca 3 Std täglich, an freien Tage mehr, wir waren auch Kilometerfresser - er hat es aber nie
eingefordert- aktuell sind es noch gut 2 Std am Tag, die er zu 99% im Freilauf verbringt.
 
Mit Tiffany habe ich ja nun auch einen Hund der bei einem Jäger bestimmt gut aufgehoben wäre. Ja sie ist wird ausgelastet und hat auch viel, hart erarbeiteten,Freilauf.
Was einem, meiner Meinung nach, mit so einem Hund klar sein sollte ist dass sie nicht "verbogen" werden sollen um ihnen mit allen möglichen Techniken ihre Natur abzuerziehen sondern mit den Talenten arbeiten sollte damit sie ein relativ erfülltes Leben führen.
 
die Jäger die täglich 8h mit ihren Hunden jagen gehen sollen ja sehr selten geworden sein ;) und gibt es die jagdgesellschaften wo es für jeden Einsatz den richtigen Typ Hund gibt auch nicht mehr sodass die Hunde zu Allroundern erzogen werden. Und genau das sollte man halt dann auch versuchen - das Training abwechslungsreich zu gestalten - wir machen nasenarbeit mit mantrailing und Fährtensuche und ihren Bewegungstrieb versuchen wir mit Jogging auszugleichen - aber es wird auch niemand mehr zu finden sein der täglich Vögel jagt. Wichtig ist halt - wie oben schon gesagt - dass man sich 100% drauf einlässt - die meisten dieser Rassen sind schon sehr fixiert auf ihre Führer und sehr sehr anhänglich im Haus sowie sie in der Natur dazu im Gegensatz noch wahre Jäger sind. Diesen Trieb versuche ich als Nichtjäger umzuleiten - egal ob wir Menschen oder Vögel suchen - ist dem Hund doch egal - Hauptsache Naseneinsatz, was finden und belohnt werden - bei diesen Hunden meist mit sehr viel Liebe - dann haben alle etwas davon denke ich und die alten Arten bleiben erhalten - denn das haben diese sehr anhänglichen und liebevollen Rassen auch verdient am Besten ohne eine Showlinie entstehen zu lassen.
 
Viele vergessen leider auch, dass Labrador und Golden Retriever eigentlich AUCH Jagdhunde sind und ebenfalls dementsprechend gefördert werden sollten - die reden immer von Familienhunden.

Eientlich ist das so ja auch nicht ganz richtig - sie gehören in der FCI Gruppe 8 eher zu den Apportierhunden.
Jagdtrieb oder sowas wie Wild aufstöbern, Fährten aufnehmen (Schweißarbeit) oder Wild stellen war nie die Aufgabe der Labradore und Golden Rwtriever.
Sie sollten und mussten warten, bis sie geschossenes Wild apportieren durften.
Natürlich sind sie, sofern nicht auf "verdummte" Showlinie gezüchtet, sehr bewegungsfreudig und arbeiten gern.
Aber sie sind in der Regel viel leichter mit Dingen zu beschäftigen die keinen Bezug zur Jagd haben, als es bei manchen Jagdhunderassen der Fall ist.
 
der labrador ist ein nachschusshund - gezüchtet für die entenjagd um nach dem schuss die ente zu finden und zu apportieren (retrieve) - daher für mich jagdhund
 



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