Deutsch Kurzhaar für Nichtjäger - völlig abwegig?

Es kommt auf den Züchter und dich an.

Völlig abwegig finde ich es eigentlich nicht.
Wenn er genug körperliche - sowie geistige Auslastung bekommt, wieso nicht?
Natürlich nicht ständig, paar Tage nichts tun schadet auch nicht.
Du kannst dann mit ihm Mantrailing machen oder mit dem Snackdummy trainieren und den draußen im Wald verstecken und er muss es dann suchen, so wie totes Wild...
 
Es ist nur ein Gedankenspiel, da ich nicht konkret vorhabe, mir einen Zweithund anzuschaffen. Aber ein bisschen spekulieren kann man ja mal..

Der Deutsch Kurzhaar gehört für mich zu den interessantesten Rassen. Seinem Ruf nach ist er robust, es sind kaum rassespezifische Krankheiten bekannt, er ist intelligent, arbeitsfreudig, ausdauernd, freundlich und sieht auch noch schön aus.

Macht es aber Sinn, sich als Nichtjäger mit der Rasse zu beschäftigen? Muss man wirklich Jäger sein, oder wären solche Hunde auch mit Mantrailing und Suchspielchen auszulasten? Sind sie wirklich so SEHR viel schwerer zu halten als andere "Gebrauchshunde" wie Boxer, Dobermann, DSH?

Ich würde die Situation von einer anderen Seite angehen...

Möchtest du einen richtigen Arbeitshund? Oder möchtest du nur einen gesunden, robusten, intelligenten & freundlichen Hund, mit dem man ab und an mal ein Suchspielchen macht?

Ich zweifle nicht daran, dass es Wege gibt auch einen spezialisierten Jagdhund ohne jagdliche Ausbildung ordentlich auszulasten, aber es kommt halt ein wenig drauf an, was man unter "Mantrailing" und "Suchspiele" versteht?

Versteht man unter Mantrailing 1-2x im Monat mit mehr oder weniger Plan in einer Hobbygruppe ein wenig durch den Wald zu flanieren oder eine intensive, saubere Ausbildung, die mehrmals die Woche Training und viel Engagement von deiner Seite verlangt?

Versteht man unter "Suchspiele" gezielte und nach entsprechendem Training anspruchsvolle Suchen in abwechselndem Gelände, möglicherweise auch mit Gegenstandsunterscheidung oder versteht man darunter ein Spielzeug/Futter immer an denselben 5 Orten im Wohnzimmer zu verstauen und ab und an mal eine Handvoll Leckerchen ins Gras zu streuen?

Ich persönlich erlebe es leider sehr oft, dass die Leute gar keine Vorstellung von "Arbeit" haben, auch wenn sie sich bemühen. Da werden Arbeitshunde angeschafft und man denkt man könne sie beschäftigen, indem man alle heiligen Zeiten mal zum Agility geht oder dem Hund sogar schon 3 (einfache) Tricks beigebracht hat, die er ab und an sogar wieder für ein Leckerchen zeigen darf. Ja, ein gut gearbeiteter Hund, der auch wirklich anspruchsvolle Aufgaben erledigt, muss nicht täglich stundenlang gearbeitet werden. Aber wenn die Aufgaben eigentlich nicht fordernd sind, werden auch täglich zig Stunden nicht genug sein, das wird den Hund nur drüber drehen.

Du solltest dich fragen, ob du das möchtest. Möchtest du einen Arbeitshund, egal ob nun aus dem jagdlichen oder sonstigen Bereich? Dann knie dich rein, ich bin sicher, dass das möglich ist. Möchtest du aber nur einen halbwegs arbeitsfreudigen Hund? Dann würde ich mich zumindest für eine nicht ganz so spezialisierte und auch heute noch primär für die Arbeit gezüchtete Rasse entscheiden. :zwinkern2:
 
Klasse Beitrag! :zustimmung: :danke:
 
Hallo,

Dieter hat Erfahrung mit Jagdhunden und mal beschrieben, dass ihm die heutigen Deutsch Drahthaars zu extrem sind, zu schwer steuerbar. Als Jagdhund hätte er sich einen ähnlich großen, aber weniger harten und führbareren Hund gewünscht. Ich hoffe, ich hab das richtig in Erinnerung.
Ich schätze mal, dass das beim Deutsch Kurzhaar nicht viel anders ist.
Wie eng verwandt der Deutsch-Langhaar ist, weiß ich nicht, der scheint aber nicht so extrem zu sein.
Der Vizsla ist ja eigentlich der Modejagdhund-Gesellschaftshund. Ob der mit dem DKH vergleichbar ist, weiss ich nicht.

Ich persönlich bin nicht so heiss auf einen Hund, der eigentlich mehrmals wöchentlich mit Sucharbeit susgelastet werden muss. Deshalb kam für mich der von mir sehr bewunderte Irish Setter nicht in Frage.
Es gibt viele Rassen, die mir ein "Wow!" entlocken, aber leider so gar nicht zu meinen Lebensumständen passen.

Zu den Jagdhundrassen wäre ich z. B. Froh über eine Einschätzung von jemandem wie Dieter hier im Forum, oder über den von Haltern/Züchtern, denen ich vertrauen kann.

LG,
Stadtmensch
 
Der Deutsch Langhaar ist sogar noch extemer und wird fast ausschliesslich jagdlich geführt.
Jedenfalls kenne ich die nur in Jägerhänden.
Durch meinen Schwiegervater-Hobbyjäger und seit Jahren Deutsch Kurzhaarbesitzer konnte ich beide Rassen kennenlernen.

Der Deutsch Kurzhaar ist meiner Meinung nach führiger und nicht ganz so auf das Jagdliche fixiert.
ABER er muss gearbeitet werden.
Und das bedeutet eben, wie Blumenfee schon klasse beschrieben hat, nicht nur ab und zu mal ein wenig durch die Gegend mantrailen.
Die Hunde meines Schwiegervaters waren/sind alle nicht jagdlich ausgebildet, bzw. hatten keine Prüfung gemacht.
Stattdessen macht er mit ihnen und anderen Jägerfreunden regelmässig Schweissarbeit für die Auslastung.
Regelmässig bedeutet bei ihm, mind 3-4x die Woche.
Trotzdem geben auch Jagdhunde gern mal Gas, wenn sie einen Hasen sehen.
Ob sie sich davon abrufen/abpfeifen lassen, hängt vom Individuum ab.
Die jetzige Hündin dreht ab und kommt zurück. Die Hündin davor konnte nicht abgeleint werden, wenn sie nicht gearbeitet wurde.
 
ich sage ganz klar nein , solch ein Hund gehört nicht in die Haltung von nicht Jägern
und das sage ich als Jäger und Züchter von Jagdhundrassen, und kann auch nie verstehen das es Züchter solcher Rassen es gibt die Welpen an nicht Jäger abgeben.

all diese Rasse werden so gezüchtet auf jagdliche Leistung.
Klar auch das es Hunde gibt die nicht diese Leistung bringen aber das sieht man dann als Welpe ihnen noch nicht an.
klar ist auch das ein Jagdhund nicht immer zur Jagd geht, aber in dieser Zeit wird dann mit dem Hund andersweitig gearbeitet, und erliegt auch mal gerne auf dem Sofa oder Bett und hält ruhe. Und sie sind ihrem Halter dann auch sehr gute Familienhunde.
 
Ich sehe keinen Grund wieso man sich als Nicht-Jäger keinen Jagdhund zulegen soll. Jagdhunde zeichnen sich durch Arbeitsfreude und Nasenarbeit aus. Das kann man auch anders erreichen.
 
Ich sehe keinen Grund wieso man sich als Nicht-Jäger keinen Jagdhund zulegen soll. Jagdhunde zeichnen sich durch Arbeitsfreude und Nasenarbeit aus. Das kann man auch anders erreichen.

Ich denke, man kann das nicht pauschalisieren.
1. Kommt es auf die Rasse an und auf ihre Aufgabe (Vorstehhunde, Stöberhunde, jagende Hunde,....). Da gibt es schon Vertreter, die sich nicht so sehr eignen, um immer nur Alternativauslastung zu betreiben. Das merkt man dann schon daran, dass sie trotzdem abhauen, eigene Wege gehen,...und ehrlich, warum muss man so egoistisch sein und einen Hund, der jahrhundetelang auf etwas hin gezüchtet wurde, in eine Schiene zu pressen? Nur weil der vielleicht so hübsch aussieht?
2. Gibt es Jagdhunderassen, die nicht mehr "nur" auf Jagd hin gezüchtet werden, bzw nicht mehr so extrem. Sie sind dann oft (nicht immer) etwas "seichter" und können gut mit Alternativaktivitäten ausgelastet werden.
Ein Hund, der aus reiner Jagdzucht stammt, dessen Vorfahren bewusst wegen ihrer Leistung gewählt wurden, würde ich auch nicht kaufen oder an Nicht-Jäger verkaufen.
 
Hi,

Gudrun Feltmann hatte und hat inzwischen wieder einen Deutsch Langhaar, der, statt auf die Jagd zu gehen, Rettungshund ist. Aber wer sie kennt, weiß, dass sie sich täglich intensiv mit ihren Hunden beschäftigt. Das sind die einzigen Deutsch Langhaars, die ich je zu Gesicht bekommen habe :)

LG,
Stadtmensch
 
Hallo Schnuffelrübe
Ich führe sogar zwei Deutschkurzhaar "nicht jagdlich" und es klappt super.
Meiner Meinung nach sind Vorstehhunde " "Fachidioten"deren Aufgabe es ist das Wild auf zufinden vor und nach dem Schuss und geschossene Enten aus dem Wasser zu holen ohne Sie auf dem Rückweg zu zerbeissen.
Sebstverständlich sollten DKH etwas zum Suchen haben denn das diese angeborene Leidenschaft ausgelbt werden will und muss sollte klar sein.
Meinen Beiden ist es aber völlig egal was Sie suchen dürfen es muß nämlich gar kein angeschossene Wild sein ein Spiezeug oder Futter suchen Sie auch und finden es sogar.
Ich fände es super wenn Sie 50€ Scheine suchen und finden würde.Ist jemand hier der mir sagen kann wie das mit dem Hund trainiert?
Laufen wollen Sie auch möglichst schnell und weit( 35 -40 km/h halten Sie locker über 10 km und weiter) was sie ja schon im Schlittensport beliebt gemacht hat
Der Deutschkurzhaar verfügt aber noch über viel mehr Veranlagungen die ihn Begleidhund und Therapiehund interessant machen. Diese für den Jäger ebenso wichtige angeborne Gabe stundenlang absolut laut und bewegungslos unter dem Hochsitz zu liegen und zu warten bis der Jäger nicht richtig getroffen und das Wild zu suchen bzw finden wird nie erwähnt.
Die lernbereitschaft und treue das gute sozial Verhalten zu Mensch und Tier sowie das nicht bellfreugig zu sein und ihr unaufdringliche Art sich die nötigen Streichel Einheiten zu holen sollte der Deutschkurzhaar auch ausleben können und glücklich zu sein.
Warum das ausschließlich in Jägerhand und.bei jagdlicher Führung möglich sein solll ust weder mir noch meinen Hunde verständlich.
Denn wie oben erwähnt habe ich garkeine Jägerhand und Hülya und Dyson kein jagdliche Führung.
Aber wir haben trozdem Spass.
Und brauchen keine Leinen wenn wir unterwegs sind.
Denn beide gehen nicht hinter Wild her oder sind agressiv zu Menschen oder Tieren.
Es gibt viel Rassen die weitaus weniger zum Begleid Hund geeignet sind als Deutschkurzhaarige Vorstehhunde zb Bordercollie , Husky und Tibetdoggen um nur einige zu nennen nur da schweigt der Jägersman gerne trinkt noch einen Kreuterlikör oder zwei.
 



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