Schnell fahrende Autos - langsam wirds zu interessant für unseren jungen Herrn...

Erster Hund
Groenendael (7)
Zweiter Hund
Groenendael (5)
Dritter Hund
Malinois/Husky (4)
Vierter Hund
Malinois 16 (R.I.P)
Hallo!

Also. Eigentlich können wir uns über unseren Furzi ( nun 19 Wochen und ein paar Tage alt... ) gar nicht beschweren.

Er ist abrufbar unter allen möglichen Bedingungen, obwohl zu Anfang Vögel, Kaninchen und andere Hunde interessanter waren. Alles kein Problem mehr, Dank täglichen kurzen Trainings. Wie es in der Pubertät kommen wird, wissen wir noch nicht. Wir haben ne gute Schlepp und viel Geduld :D ( Zur Anmerkung: Wir lassen ihn nur ausserhalb von Wohngebieten von der Leine oder ganz früh morgens so um 4h in ruhigen Ecken, wo noch nix los ist. Ansonsten lieber kein Risiko! ).

Auch alles andere lief echt problemlos bisher, Leinenführigkeit top, hört insgesamt super, achtet sehr auf uns, stubenrein, tolles Wesen, kassiert immer viel Lob von Mitmenschen, bezüglich seines freundlichen Verhaltens, seiner Gelehrigkeit und seiner recht guten Erziehung. Wir sind wirklich stolz auf den kleinen Mann.

Jetzt kommt der Haken:

Er fängt plötzlich an, sich für schnelle Autos zu interessieren. Vor ein paar Wochen war das total uninteressant. NUR die schnellen Autos - die Autos in der 30er Zone kratzen ihn null. Der Bursche mag es so ab 70kmh aufwärts. ;) Fahrradfahrer - egal. Jogger - egaaal. Alles egal. Nur Autos in schnell nicht. :D

Also: So gehen wir auf dem Fahrradweg nebst der Hauptstraße unsere Runde, schaltet er bei jedem Auto ab. Er ist dort natürlich so oder so immer an der Leine - diese strafft sich dann massiv - ansonsten ist sie immer schön locker und Rüdilein entspannt, sucht viel Blickkontakt.

Zack, Hirn aus. Absitzen und so weiter, geht aber noch. Man merkt ihm aber an, wie sehr er hinter her oder rein rennen will, er steht dann auch ohne sein "OK" aus dem Sitz auf.

Das macht mir echt Sorgen und wir sind auf jeden Fall der Meinung, dass wir daran arbeiten müssen, bevor das Problem mit dem Hund auswächst.

Ich weiß, dass viele Hütehunde und Jagdhunde diesen Kram entwickeln ( können ). Es ist unser erster Welpe und wir möchten so wenig falsch machen, wie möglich.

Wir hatten auch schon ein paar Gespräche. Von "mit Wasser nassspritzen" bis "Leine rucken" war alles an Rat dabei.

Was bisher nicht funktioniert hat:

Richtung stetig wechseln, absitzen lassen, ignorieren.

Wir möchten dieses Thema aber vernünftig inhibitieren oder zu kontrollieren lernen.

Seine Mutter rennt wohl Zügen hinterher, weswegen der Züchter einen hohen Zaun ums Gründstück gezogen hat. Seufz... Sowas möchten wir nicht. Also das es im "Alter" immer noch so ist.

Ansonsten kennt er echt seine Ruhezeiten, wird auf dem Hundesportplatz geführt, bekommt ständig wohldosierte, neue Reizsituationen ( Stadttraining usw... ). Das meistert er wirklich alles prima!

Bis auf dieses Thema, ist er wirklich ein Traumhund, vielleicht übertreiben wir ja auch bezüglich der Sorge.

Wir sind auch gerne bereit, uns einen privaten Trainer zu organisieren. Alles kein Ding. :)

Habe nur mitbekommen, dass hier noch einige Besitzer von Hunden mit diesen Ambitionen sind. Vielleicht mögen diese was dazu berichten.

Danke und liebe Grüße
Merida
 
Soweit ich mich erinnere, habt Ihr einen Groenendal.
Zwar kein Mali, aber ein Belgier.

Diese Hunde neigen zum generalisieren und wenn erstmal was "sitzt" sitzt es und insoweit unerwünschtes Verhalten ist nur schwer wieder abtrainierbar. Diese Hunde ticken anders als andere Rassen. Sie sind blitzschnell und ebenso blitzgescheit.

Ein 08/15-Hundetrainer, der sich mit den Eigenarten dieser Rasse nicht auskennt, ist schnell überfordert.

Es gibt mehrere Möglichkeiten:

- in der Nähe ist ein Sportverein mit Mitgliedern, die einen Belgier führen,

- es gibt Belgier-Foren,

- im schlimmsten Falle gibt es bei der nächsten oder übernächsten Polizeidienststelle einen Diensthundeführer. Meist sind die supernett und helfen gerne weiter. Einem Bekannten von mir hat der Leiter des Diensthundewesens bei der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung mit der Vermittlung von Kontakten bestens helfen können. Einen Versuch ist es wert.
 
Hey Dieter,

genau - wir haben einen kleinen Groeni. Und ja, er ist furchtbar schlau. Aber das war/ist ja genau das, was wir wollten.

Diesen einen Tipp mit dem Wasser z.B, habe ich von einer VDH geprüften Trainerin, die selber einen Malinois hält. Allerdings muss ich ehrlicherweise gestehen, dass diese Dame sehr hart im Umgang mit ihrem Sportmali ist. Sehr sehr dominant. Daher kann ich sie nicht ganz eindordnen bzw. würde ich bei ihr die Rute einklemmen und das Weite suchen... Ich würde dazu "Alpharüdin" sagen... ;)

Gut - wenn man da alleine mit positiver Verstärkung/Umlenken nicht mehr ran kommt, muss eben was anderes her.

Ich werde unsere TA nochmal fragen. In ihrem Hundesportverein werden noch mehr Malis geführt, als in unserem ( einer - von der Trainerin eben selbst ), im Verein meiner TA sind es 3 Malis und 2 Tervueren.

Kann auch nochmal Kontakt zu den Wesensrichtern aufnehmen, die selber seit 40 Jahren Belgier halten. Nur bin ich denen schon öfter auf den Keks gegangen, da ich zu Anfang soooo furchtbar viele Fragen hatte.

Das mit dem Diensthundeführer ist auch eine klasse Idee.

Nach dem Belgier-Forum googel ich direkt mal. Ansonsten überlege ich eh gerade, welchem der 3 Vereine ich beitreten soll ( rassespezifisch gesehen ).

Ich kann an Infos nie genug bekommen.

Danke und viele Grüße
Merida
 
Diesen einen Tipp mit dem Wasser z.B, habe ich von einer VDH geprüften Trainerin, die selber einen Malinois hält. Allerdings muss ich ehrlicherweise gestehen, dass diese Dame sehr hart im Umgang mit ihrem Sportmali ist. Sehr sehr dominant. Daher kann ich sie nicht ganz eindordnen bzw. würde ich bei ihr die Rute einklemmen und das Weite suchen... Ich würde dazu "Alpharüdin" sagen... ;)

Ich kenne solche Leute und meide sie wie die Pest.

Gut - wenn man da alleine mit positiver Verstärkung/Umlenken nicht mehr ran kommt, muss eben was anderes her.

Sicher, positive Verstärkung ist Klasse - aber eben nicht bei allen Hunden. Aber Wasser ist Mist. Umlenken klappt meistens, wenn man es richtig macht.
Sich schnell vor den Hund stellen (am besten schon vor der jeweiligen Aktivität des Hundes), den etwas zurückdrücken und ggf. deutlich "stop" oder "nein" - jedenfalls was kurzes, deutliches - sagen und belohnen, sobald der Hund nur mit dem Ohr in Richtung Hundeführer wackelt. Vorher rausfinden, auf welche Belohnung der Hund richtig abfährt. Belohnen ist mehr als ein Leckerli reinstopfen.
Die meisten erwarten von den ersten Versuchen zu viel, haben eine schlaffe, indifferente Körperhaltung, ein schwaches Stimmchen und ein miserables Timing. Damit meine ich kein Schreien oder reine Lautstärke, allerdings schon den verbindlichen Tonfall.
Das ist alles nicht einfach, das weiss ich sehr genau. Es muss vermittelt, in der Situation gezeigt und geübt werden. Mit dem richtigen - für die Rasse kompetenten Trainer
.

Kann auch nochmal Kontakt zu den Wesensrichtern aufnehmen, die selber seit 40 Jahren Belgier halten. Nur bin ich denen schon öfter auf den Keks gegangen, da ich zu Anfang soooo furchtbar viele Fragen hatte.

Glaube ich nicht.
Wenn das ernste, konkrete Fragen sind, haben die meist eine Engelsgeduld und freuen sich über jedes echte Interesse.


Nach dem Belgier-Forum googel ich direkt mal. Ansonsten überlege ich eh gerade, welchem der 3 Vereine ich beitreten soll ( rassespezifisch gesehen ).

Ein rassespezifischer Verein kann nie schaden, vor allem nicht bei einer triebigen Arbeitsrasse.
Der Knabe kommt ja noch in die Pubertät und - meist viel schlimmer aber selten erwähnt - wird sich später mit 1 1/2 Jahren als wahrer King of the Road und größter Groenendal des Universums fühlen.
Jedenfalls dann, wenn er was taugt.

Belgier stecken viel weg und auch mal ungerechte und falsche Behandlung. Was sie nicht wegstecken ist ein Führer, vor dem sie keinen Respekt haben. Damit meine ich überhaupt nicht, dass der Hund quasi ständig innerlich strammsteht, aber "die Lampen" sollten bei dem schon angehen, wenn die Stimme des Hundeführers etwas verbindlicher wird.
Wie soll ein Hund gehorsam sein, wenn er den, der den Gehorsam fordert, nicht ernst nimmt?

Viel Erfolg.
 
.Sich schnell vor den Hund stellen (am besten schon vor der jeweiligen Aktivität des Hundes), den etwas zurückdrücken und ggf. deutlich "stop" oder "nein" - jedenfalls was kurzes, deutliches - sagen und belohnen, sobald der Hund nur mit dem Ohr in Richtung Hundeführer wackelt. Vorher rausfinden, auf welche Belohnung der Hund richtig abfährt. Belohnen ist mehr als ein Leckerli reinstopfen.
Die meisten erwarten von den ersten Versuchen zu viel, haben eine schlaffe, indifferente Körperhaltung, ein schwaches Stimmchen und ein miserables Timing. Damit meine ich kein Schreien oder reine Lautstärke, allerdings schon den verbindlichen Tonfall.

Ich denke auch das ein sauberer, deutlicher Abbruch hier sinnvoller ist als umzulenken!
Wenn du den Hund sitzen lässt arbeitest du mit erlernten aber er erfährt ja nicht wirklich das sein Verhalten unerwünscht ist, vor allem je nach Straßensituation steht ihr endlos lange da und der Hund wird eventuell immer aufgeregter statt das Verhalten zu unterlassen!
 
Reagiert er immer auf schnelle Autos? Also auch auf Distanz? Ansonsten wäre das vielleicht ja auch ein Ansatz der euch weiter bringt.
 
Hallo ihr!

Ich war eben mit ihm unterwegs und habe eure Beiträge eben erst gelesen.

Was ich nun versucht habe: Ich habe ein schärferes "Nein" mit kurz stehen bleiben eingeführt. Dann gewartet, bis er sich wieder auf mich konzentriert hat ( direkt erster Blickkontakt ) und dann habe ich ihn abgelobt wie Blöde.

Das Ganze zwei, drei mal - es wurde da schon deutlich besser, dennoch werde ich mir da Hilfe holen müssen.

Auf dem Platz ( da haben wir eben noch "kehrt" geübt ) fuhr eine Fahranfängerin mit ihrem Fahrlehrer und ein Jogger machte dort Intervalltraining. Dennoch hat er sich aus der Ferne ( Schlepp ) abgelegt. Das sind echt so Sachen, wo ich ihn abknutschen könnte. Das läuft echt grandios.

Ich kann noch nicht richtig "stramm" "Nein" fordern, so wie es am besten wäre, so von der Tonart her. Da ist mein Mann schon viel deutlicher. Das sind halt so gewisse kleine Unsicherheiten, die ich noch habe und das merkt der Kleine natürlich. Ich spreche mit ihm so fisselig, während mein Partner da eben ne ganz andere Tonlage am Start hat.

Dann werde ich den Belgier-Ladies noch mal ordentlich auf den Keks gehen. Ich kann mir ja was Nettes einfallen lassen. :)

Ich muss noch vieeel lernen. 18 Jahre mit Hund sind eben doch "nur" 18 Jahre mit Hund - ein Belgier ist wirklich anders, aber machbar, wenn man sich reinhängt, hoffe ich zumindest.

Bis dahin bleibe ich mal bei diesem "Abbruch" und berate mich am Wochenende mit entsprechenden Personen.


Und glaub´ mir, Dieter: Bei solchen Leuten habe ich auch den Eindruck, sie würden ihren Hund brechen, anstatt ein Team zu werden. :(


Danke euch! :)

Edit: Crime:

Nein. Auf Distanz reagiert er nicht so sehr. Es kann also sein, dass es auf jeden Fall eine Korrelation zu seinem persönlichen Interaktionsradius gibt und er sich da quasi dann verantwortlich fühlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bringst gerade gezielt Trieb auf die Autos. Abbruch, Wasserspritze, Leinenruck, scharfes Nein, das alles kannst du machen wenn du WILLST das er Autos jagt. Du baust Frust auf, das resultiert in Trieb.

Such dir einen schönen Feldweg, der auf eine Autobahn, Landstraße o.ä.
In Sichtweite zuführt. In einer Entfernung wo der Hund noch gut ansprechbar ist bringst du in Gehorsam. Je nach Ausbiödungsstand. Dann Beutebestätigung. Langsam annähern, volle Konzentration auf dich. Bestätigung gibt es nur bei voller Aufmerksamkeit. Solange wie es nicht klappt, die Situation außerhalb des Trainings komplett meiden.
Andere Variante hinsetzen und Verkehr beobachten. Lang und langweilig. Zur Not ein paar Tage.

Was besser klappt ist vom Hund abhängig. Bei einem nervösen/übereifrigen Grundcharakter würde ich die zweite nehmen.
 
Es gibt verschiedene Wege.

Ich würde schon bei den langsame ( fang ich schon immer als Welpe an ) anfangen.
Sprich, bei jedem Auto Leckerli rein (am Anfang ). Am besten mit ansprechen und Blickkontakt.
Dann mit Fuss, mal sitz, mal selbst entscheiden...
Sowas mach ich immer nach Bauchgefühl.

Wenn der Hund drauf reagiert, würde ich nicht schauen lassen.
Kein Richtung wechsle. Eher mal davon weg drängen.
Aber wie gesagt, mache sowas nach Gefühl.

Dann kann man auf Distanz (so, dass der Hund noch nicht wirklich reagiert, aber wahr nimmt )
mit dem Rücken absitzen zur Straße. Du vor den Hund und schön füttern.

Ein klares "nein", ist auch nicht vom Nachteil
 
unsere Aussihündin hat als Junghund angefangen Jogger u. Radfahrer furchtbar interessant zu finden u. wollte hinterher. Ich hatte damals einen Trainer der mit Futterbeutel gearbeitet hat. Da sie für ihr Leben gerne apportiert, habe ich dann - sobald ein Radfahrer aufgetaucht ist - sie mit dem Futterbeutel u. Apportieren abgelenkt (Hund an der Schlepp, Beutel ein paar Meter in die andere Richtung geworfen u. Apportierkommando gegeben). Das hat bei ihr hervorragend funktioniert u. das Thema war in kurzer Zeit gegessen. Wobei ich aber dazu sagen muss, die ist ein echter Apportierjunkie u. die macht alles dafür. ;) Von daher kann ich nicht sagen ob es bei deinem Hund hilft u. ein Aussi ist auch eine ganz andere Hausnummer als ein Belgier, aber vielleicht wäre es ja ein Versuch wert.
 



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