Extreme bei Hunden

Sehe ich das richtig, dass ich mit optimaler Förderung und wenn im ganzen Hundeleben nichts passiert was nicht passieren dürfte sozusagen aus einem vorsichtigen, ängstlichen Hund das bestmögliche herausholen kann? Aber das das Ganze dann ins negative kippt wenn`s dann doch schiefläuft?

Ja. Du kannst gegen die Genetik, die den Grundcharakter bestimmt nichts machen. Die ist fix. Aber du kannst den Hund innerhalb seiner Möglickeiten fördern und festigen. Ist der Hund entsprechend gut geprägt, gut sozialisiert und gut erzogen (Erziehung gibt beiden Sicherheit, Mensch und Hund) wird der Hund kleine "Störungen" lockerer sehen, als wenn du den Aufwand nicht betrieben hättest.
Eine individuelle Grenze hat jeder Hund. Du kannst den wesensfestesten, best sozialisierten Hund haben, ist das Erlebte problematisch genug, kippt jeder Hund. In welche Richtung, da kommts jetzt wieder auf den Grundcharakter an. Einige geben sich völlig auf (der Hund ist "gebrochen"), andere werden aggressiv und andere halt völlig panisch.
 
Ich hab auch schon mal gehört und gesehen, dass es manche Hunde gibt, die ihr Herrchen oder Frauchen eigentlich "retten", also aus dem Wasser ziehen wollten -
war das wirklich eine Agression bei dem Hund ?
 
Dieter, das ist faszinierend. Auch wenn das Erlebnis sicherlich sehr unangenehm war, das Verhalten ist spannend. Auch wenn ich auch keine Erklärung habe.
 
Seit dem ich diese Geschichte kenne, frage ich mich, ob bei Tieren, genau wie bei Menschen, ein sehr hoher Prozentsatz an Verhaltensweisen weiter vererbt wird und inwieweit diese sich beeinflussen lassen.

Dein Beispiel mit dem Wurf aus der Kampfhundverpaarung ist ein gutes Beispiel dafür. Deswegen werden bei einem guten und seriösen Züchter auch nur wesenstarke Hunde zur Verpaarung eingesetzt.

Das darfst du übrigens bei der "ich hab einen Kampfschmuser, keinen Kampfhund"-Fraktion auf gaaaar keinen Fall ansprechen, sonst wirst du verteufelt ^^ das ist nämlich alles Quatsch mit der Genetik :blabla:

Das hat schon seine Gründe, warum Pitbull und Amstaff längst nicht so verträglich sind wie Pudel, Labrador und Co ...
 
Ich hab auch schon mal gehört und gesehen, dass es manche Hunde gibt, die ihr Herrchen oder Frauchen eigentlich "retten", also aus dem Wasser ziehen wollten -
war das wirklich eine Agression bei dem Hund ?

Ja, das war es. Und was für eine. Wir haben mit Beisskorb getestet, der ist wie ein Irrer über den/das her, der/das aus dem Wasser kam. Ist man im Wasser in Brusthöhe vor dem hin- und hergelaufen, war er interessiert, mehr nicht. Ab Oberschenkelhöhe beim Menschen kam er angeflogen.
Wir haben eine Plastiktonne an einem Seil rausgezogen, er ist über die Tonne her. War die an Land war sie binnen 1/2 Sekunde völlig uninteressant.
Wir haben einen kleinen Baumstamm rausgezogen, siehe oben.

Dieter, das ist faszinierend. Auch wenn das Erlebnis sicherlich sehr unangenehm war, das Verhalten ist spannend. Auch wenn ich auch keine Erklärung habe.

Letztlich wurde der Hund getötet.
 
Weil ich das Risiko nicht eingehen wollte und letztlich niemand sagen konnte, was er noch für "Macken" hatte. Wir haben zwar alles mögliche ausprobiert, aber irgendeine Situation hätte es geben können, die nicht vorhersehbar war. Und es hätte eine sein können, in der man nicht abwehren kann oder z.B. ein Kind betroffen gewesen wäre.
Ein Hund, der diese sehr ungewöhnliche Wassermacke hat, hat vielleicht auch eine, wenn Dir ein Pferd entgegenkommt und Du Dich gerade bückst oder oder oder.
Alles kann man nicht voraussehen und testen.

Der ist wirklich abgedreht, das war kein Bellen oder Schnappen mehr, das war nur noch Röcheln, Geifern und Keifen und töten wollen.

Den Ausschlag hat ein Gespräch mit einem Psychiater gegeben, der mir was über forensische Patienten erzählt hat.
Heute würden vielleicht andere Möglichkeiten der Untersuchung oder auch der Psychologie bestehen, aber vor gut 40 Jahren?
 
Nachvollziehbar. Gut, ich hätte den behalten und halt mit Mauli weiter geführt, hab ja auch keine Kinder. Aber das kann natürlich nicht jeder und vor 40 Jahren waren die Zeiten auch noch andere, keine Frage.
 
Wenn's nach mir geht, dürfte mein Hund ruhig so aussehen:

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Der wär mir jetzt doch etwas zu "wenig". :zwinkern2: Ein wenig kompakter darf ein Hund bei mir schon sein.

An Extremen so im privaten Umfeld, etliche wirklich fette Hunde.

Unsere frühere nachbarin hatte den Staffrüden ihres Sohnes übernommen und innerhalb kürzester Zeit gemästet. Ich hab immer gesagt, der sieht aus wie ein Schrank oder Kasten, wenn man von oben drauf guckt.
Auch einen unglaublich fetten Dackel gabs in der Nachbarschaft.

Extrem unterernährte Hunde hab ich eigentlich nur bei meiner Arbeit im TH erlebt. Eine Dalmatinerhündin z.B. bei der man sämtliche Knochen sah.

Extreme Aggression, eher selten erlebt.

Bekannte hatten Anfang der 90er eine Hündin aus der Kampfhundeszene übernommen. Da wurde etliche Hunde beschlagnahmt aus leerstehenden Schweineställen.
Die Hündin war kraß. Menschen gegenüber völlig unauffällig, fast überfreundlich.
Bei allen anderen Lebewesen im Tötungsmodus, von jetzt auf gleich. Sie wurde Zeit ihres Lebens außerhalb der Wohnung mit MK geführt. Aber immerhin durfte sie leben.

Und im TH haten wir mal einen SH, der völlig unmotiviert Menschen anfiel. Der war tage- oder wochenlang ein völlig lieber Hund. Gelassen, ruhig, freundlich. Und ging ohne ersichtlichen Anlaß sofort ins Beschädigungsbeißen.
 
Dieter, sei froh, dass du so beliebt bist.
Andernfalls würde man dich jetzt teeren und federn, und dir immer wieder diese Geschichte vorhalten, die vor 40 Jahren -als man noch unerfahren war- passiert ist.
 



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