Extreme bei Hunden

Danke für deine ausführliche Antwort :jawoll:

Mir fällt noch ein Beispiel ein, von dem ich immer ausging, die Besitzerin übertreibt oder so. Ich konnte mir folgendes einfach nicht vorstellen, weil man ja doch immer die süßen niedlichen Welpen im Kopf hat und sich keine Platte macht, dass es unter Umständen auch anders sein kann.

Meine Freundin hatte im Tierheim gearbeitet und kam so an einen Welpen, der aus einer "Kampfhund-Verpaarung" stammt. Also nicht Listi x Listi, sondern eben Hunde, die zu Kämpfen missbraucht wurden. Die Eltern und Welpen wurden aber beschlagnahmt und kamen ins Tierheim. Allerdings erwiesen sich selbst die Welpen im Alter von 6 Wochen schon als nicht "ganz sauber". Die haben sich in dem Alter schon blutig gebissen, wenn es um Ressourcen ging und haben sich auch einmal in einem Geschwisterchen richtig verbissen. Konnte ich mir im Leben nicht vorstellen! Nicht bei einem 6 Wochen alten Welpen. Der komplette Wurf war ihr Leben lang auffällig wegen Aggressionen. Sechs Welpen waren es meine ich und 4 davon erreichten nicht mal das 2. Lebensjahr und wurden eingeschläfert. Die Hündin meiner Freund hatte Glück bei ihr gelandet zu sein. Sie kennt sich sehr gut aus und hat ihr Leben lang aber immer mal wieder kämpfen müssen mit dem Hund. Sie hat mir mal erzählt, dass ihr Hund in irgendeiner Situation mal so überschnappte von jetzt auf gleich, dass sie sie mit einem Stuhl von sich fern halten musste. Wie genau sie die Situation löste, weiß ich nicht mehr, aber sie war der einzige Hund aus dem Wurf, der nicht wegen Aggression eingeschläfert wurde, sondern an Krankheit verstarb. Einer der Geschwister wurde ja älter als 2 Jahre, wurde aber dennoch später eingeschläfert wegen seiner Aggression halt.

Seit dem ich diese Geschichte kenne, frage ich mich, ob bei Tieren, genau wie bei Menschen, ein sehr hoher Prozentsatz an Verhaltensweisen weiter vererbt wird und inwieweit diese sich beeinflussen lassen. Deine Antwort hat mir dabei schon weiter geholfen :)
 
Mir sind bisher zwei Fälle von extremem Übergewicht begegnet.

Das erste war eine Familie mit zwei Rottweilern. Von der Masse her waren es 4 Rottweiler. Die Besitzerin wusste das und hat auch frei zugegeben, dass das ihre Schuld ist - die beiden bekommen zu viel nebenbei. Beide Hündinnen hatten Probleme mit den Knien und hätten eigentlich operiert werden müssen. Aber der TA hat sich geweigert, weil er sagte: so schwer wie die sind, kommen die nach der OP nicht wieder auf die Beine. Die müssen erst abnehmen. Dringend! Alles das hat die Besitzerin mir selbst erzählt.
Ein halbes Jahr später hatten die Hündinnen kein Gramm abgenommen aber eine konnte gar nicht mehr laufen und musste eingeschläfert werden. Schuld war natürlich der Tierarzt, der nicht operiert hatte.

Das andere war eine Zwergpinscher-Hündin bei einem kranken älteren Herrn. Der hat einfach nicht wahrgenommen, dass die Hündin kontinuierlich dicker wurde. Mann und Hund wohnten damals im selben Haus wie ich und als die Hündin mal in der falschen Etage aus dem Fahrstuhl stieg und dann natürlich etwas irritiert rumirrte, dachte ein Nachbar das sei meine Motte. Ich konnte das Missverständnis verstehen, denn die Zwergpinscherin war zwar nicht so hoch aber dafür etwas breiter als Motte.

Das andere Extrem ist mir begegnet, ohne dass ich irgendeinen Hintergrund kenne: eine Dogge, bei der an allen Ecken die Knochen herausstanden. Wirklich klapperdürr. Was mich dabei irritierte: ich bin der Hündin letzten Sommer 3 mal begegnet und jedesmal ist sie anscheinend längere Strecken am Rad gelaufen. Schwere Krankheit ist also unwahrscheinlich (es kann natürlich trotzdem irgendein Problem vorliegen).
 
Aber auch wenn man einen wesensfesten Hund hat, kann es Ereignisse geben die dem Hund passieren und schon hat man einen Panikhund.

Mir, bzw Pepples ist das passiert. Wobei sie aber vorher auch schon ein vorsichtiger, ängstlicher Hund war.
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Natürlich, keine Frage. Krümel wäre bei normaler Aufzucht auch deutlich normaler :jawoll: Wobei halt die Frage, ob Pepples auch so ein extremer Panikhund gewesen wäre, wäre sie vom Grundcharakter nicht vorsichtig und ängstlich. Aber das ist natürlich Kaffeesatzleserei.
 
Einen fett gefütterten Beagle gibt es bei mir im Dorf auch. Die Familie ist allgemein etwas hm... "gleichgültig" was die Hundehaltung angeht. Ab und zu läuft der Beagle mal im Dorf rum weil die Kinder das Gartentor nicht richtig zugemacht haben und ich sehe auch irgendwie nur die Kinder (so zwischen 10 und 12 Jahren alt würde ich sagen) mit der Hündin.

Ich sehe die nur alle paar Monate mal. Beim letzten Mal hat sie noch wie irre an der Leine gezogen, vor ein paar Tagen ist sie dann nur noch geschlichen und war noch deutlich dicker. Nicht schön sowas.

Sehe ich das richtig, dass ich mit optimaler Förderung und wenn im ganzen Hundeleben nichts passiert was nicht passieren dürfte sozusagen aus einem vorsichtigen, ängstlichen Hund das bestmögliche herausholen kann? Aber das das Ganze dann ins negative kippt wenn`s dann doch schiefläuft?
 
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100kg???

Wahnsinn. Wie groß ist der Hund?

Das weiß ich leider nicht. Irgendwas zwischen 70-80cm wird er haben.
Aber seine Hinterhand ist schwach und mit 15 Monaten sind seine Knochen noch nicht ausgereift. Der Hund hat definitiv zu viel Gewicht für das Alter (auch wenn man das jetzt so auf dem Bild nicht sieht):

25676760ch.jpg


Hier auch ein schönes Beispiel, wie unterschiedlich ein Mastiff aussehen kann:

Rechts sieht man unseren Hundekumpel Quai - 85cm und auf dem Bild 95kg - das Gewicht ist stimmig
In der Mitte ein Junghund, unter 2 Jahre, Gewicht unbekannt
Links der Mastiff, der mit Fett und Schweineschmalz fettgefuttert wurde: der Hund ist kleiner als Quai und wog zu dem Zeitpunkt 120kg!! (er ist mittlerweile auch verstorben)

25676786hg.jpg
 
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Wenn's nach mir geht, dürfte mein Hund ruhig so aussehen: ...
Ich mag Hunde ja am liebsten in schlank oder sehr schlank, aber ich glaube, das wäre mir zu knapp. Es ist natürlich nicht so gut zu sehen, aber wenn da oben wirklich die Wirbelkanten rausstehen, dann wäre das für meinen Geschmack zu dürr.
Die Muskeln sind aber genial!
 
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Ich mag Hunde ja auch in schlank oder sehr schlank, aber ich glaube, das wäre mir zu knapp. Es ist natürlich nicht so gut zu sehen, aber wenn da oben wirklich die Wirbelkanten rausstehen, dann wäre das auch für meinen Geschmack zu dürr.
Die Muskeln sind aber genial!

Ja, die Wirbel gucken raus. Ich sag ja, ich bin das andere Extreme :happy33: ich finde das schön. Und wenn Daisy nicht so krank wäre, würde ich auch Wall Climbing und Weight Pulling mit ihr machen, um so ein Aussehen zu erreichen.
Vermutlich finde ich deshalb auch Windhunde so wunderschön, weil sie so schön schlank und gut bemuskelt sind.

Die Hinterhand ist auch schwach gewinkelt oder?

Ja, beim Mastiff ein bekanntes Problem, was bei vielen Züchtern heutzutage leider der Fall ist, was die Zuchthunde angeht. Gerade dann sollte man das Gewicht nicht so hoch halten. Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch einen Mastiff, der ebenfalls über 100kg wiegt und der quasi GAR KEINE Hinterhand vorweisen kann :traurig2: sieht voll komisch aus, wie der geht.
 
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Sehe ich das richtig, dass ich mit optimaler Förderung und wenn im ganzen Hundeleben nichts passiert was nicht passieren dürfte sozusagen aus einem vorsichtigen, ängstlichen Hund das bestmögliche herausholen kann? Aber das das Ganze dann ins negative kippt wenn`s dann doch schiefläuft?


Das kann ich ganz klar mit JA beantworten.
 
Ich hatte vor vielen Jahren mal einen wunderschönen Langstockhaarschäferhund. Den habe ich mit gut 1 Jahr gekauft. An sich wollte ihn der sehr anerkannte und ordentliche Züchter selbst behalten und führen, aber dessen Frau wurde schwer krank und er musste sich gewaltig einschränken.
Der Hund war völlig problemlos, gut aufgezogen, sauber geprägt, umweltsicher und soweit ersichtlich ohne schlechte Erfahrungen.
Nur am Wasser hatte er "Schwierigkeiten".
Der fiel über alles her - drehte regelrecht ab und wurde zum "Mörder" -, was aus dem Wasser - etwa einem See kam. Wasserstand zwischen Knie und Knöchel. Ab Oberschenkel wurde er "nervös" und kam einem ins Wasser entgegen, ab "unter Knöchel" fuhr er augenblicklich runter.
Gemerkt habe ich das, als ich am Abend mal in einem See schwimmen war, der Hund am Ufer lag und schnüffelte, mir ab Oberschenkel entgegenkam und ins Gesicht beissen wollte. Ich konnte den abwehren und wegtauchen.
Es war nicht mehr möglich, aus dem Wasser zu kommen. Ich bin dann in Ufernähe weiter geschwommen, der Hund lief mit. Noch weiter entfernt lag dann ein dicker Ast an Land. Ich bin dann zurückgeschwommen, der Hund lief wieder mit und dann bin ich zu dem Ast getaucht. Das konnte er nicht checken und blieb an der Stelle, an der er mich zuletzt gesehen hatte. Ca. 100 Meter vom Hund entfernt bin ich aus dem Wasser, hab den Ast gegriffen und wollte mich ggf. verteidigen. *******-Gefühl, schon fast dunkel. Der Hund kam, war völlig friedlich, alles gut.

Wir haben das dann getestet und mit Beisskorb alles mögliche ausprobiert. Bei Männern, bei Frauen, angezogen, in Badekleidung, mit größeren Kindern und und und. Immer das Gleiche:

am Ufer, völlig problemlos
ins Wasser gehen, völlig problemlos
aus dem Wasser kommen, ab Oberschenkelhöhe/Wasserstand durchdrehen und killenwollen, ab Knöchel wieder friedlich.

Kein Mensch hatte auch nur den Hauch eines Erklärungsansatzes für dieses Verhalten.
 



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