Über Leute, die den Hund einfach "ersetzen..."

Eins vorneweg. Eine neuen holen und den alten dann abzugeben das ist für mich unterstes Niveau. Menschlicher Abschaum der so etwas tut und wäre für mich einen Grund den Kontakt zu diesem Subjekt vollständig einzustellen.

ABER. Einen jungen Hund zu holen bevor der ältere verstirbt halte ich nicht für generell verwerflich. Solange man das handhabt. Wir haben zwar keinen eigenen "älteren" Hund aber unser älterer Hund war Jack.

Jack kann ja andere Hunde schon aus Prinzip nicht leiden. Nicht anders war das bei Luke. Nicht umsonst hatte ich beim ersten Kontakt beinahe panische Angst davor, dass Jack Klein-Luke im wahrsten Sinne des Wortes auffrisst (man kann sich heute den Größenunterschied gar nicht mehr vorstellen).

Nun alles ging gut und obwohl Jack oberkantenmäßig angepisst war von Luke wurde er spürbar "jünger". Und das hab ich schon von sehr vielen Hundehaltern gehört. Dann hat Jack ja abgebaut und ab da war klar. 1x liefen wir zusammen, 1x getrennt sprich an einem Tag 2x raus bzw. wurde das dann später der Luke-Ruhetag.
Nachdem dann der hohle Zahn gefunden war und es Jack besser ging haben wir das wieder eingestellt und dann wurd ja auch Luke krank. Wir laufen seit Jahren jetzt 2x die Woche mit beiden aber orientieren uns mehr an Jack. Luke muss da schon zurück stecken und er weiß das auch. Nun gut wir haben das nur 2x die Woche. Aber ich wüsste schon theoretisch wie ich es auch im Alltag handhaben würde.

Generell wie auch in anderen Situationen bietet sich natürlich an eine tolle Anlaufstelle zu haben wo man den älteren Hund abgeben könnte für die Zeit wo man beispielweise mal einen Tagesausflug machen will wo er nicht mehr packt. Sowas wie bei uns. Wenn Jack nicht mit kann kommt er zu uns und wird dauerbekuschelt (so viel er halt mag er hat ja da schon seine Grenzen) und wenn wir mal weg sind kommt Luke ja auch zum Jack. Früher ging ja Jack auch zu den Großeltern wenn seine Familie eine Motorradtour gemacht hat. Man sah ihm an wie sehr er sich darauf freute sobald nur die Worte "Oma und Opa" gefallen sind. :jawoll:
Von wegen Trennung vom Rudel. :happy33:
 
Ist bei mir genauso. Lupo schätzt keine Konkurrenz zu Hause. Er ist friedlich, teilt alles, wirkt aber alles andere
als happy damit. Er wird tranig und zieht sich etwas zurück. Sehr deutlich wurde das, als Joy mal 6,5 Wochen
am Stück hier war. Die beiden mögen und verstehen sich prima, kein Stress nix. Er freut sich nicht über sie, er
will auch nicht mit ihr spielen wenn sie da ist (sonst gerne!) Er findet es toll wenn sie wieder geht-dann wird er richtig
läpsch und welpig, klebt an mir und klettert mir auf den Schoß als würde er sagen wollen : "Herrlich, endlich sind wir wieder alleine,
so gefällt mir das!"

Er bleibt definitiv alleine-auch wenn es mir irgendwann so dermaßen das Herz brechen wird, ohne ihn zu sein.:traurig7:
Bin ja dazu noch Single, also da ist dann nichts mehr an Leben außer mir daheim..
Ich könnt das gar nicht, ihn zu Hause lassen und mit dem Jüngling auf Tour gehen-auch wenn er vorher seine
"Quality-Time" altersentsprechend und allein gehabt hätte...
Lupo hatte 5 Schei**-Jahre bevor er zu mir kam, jetzt 5,5 (hoffentlich auch in seinen Augen!)tolle Jahre..
Jetzt kommen evtl schöne wie auch schwere Zeiten auf uns zu, da will ich ganz für ihn da sein, ihn betüddeln
und ihm jeden Tag ungeteilte Aufmerksamkeit geben.

Ich finds nicht schlimm einen Nachfolger dazu zu holen wenn es zum Althund passt und für ihn vielleicht
sogar ne Bereicherung darstellt (Jungbrunnen). Würde es dann auch wie Dieter
schrieb halten, Wägelchen dazu nehmen damit Oldie dabei sein kann. Ganz wichtig wäre mir aber, dass der Oldie
auch seine Zeit alleine bekommt und nicht irgendwo im Eck liegt und von Gassi träumen muss..
 
bei uns war das vor 5 Jahren eine fifty-fifty Entscheidung Jordan zu holen.

Zum Teil für uns um über den plötzlichen und viel zu frühen Tod von Shiva zu kommen und für Angar, weil sie ja sehr lange Zeit mit Shiva zusammen war und wir der Meinung waren sie würde die kleine Maus vermissen.

Leider lagen wir total daneben.

Angar hat den Kleinen sofort verbissen und war auch nicht im Ansatz bereit ihn zu akzeptieren. Und wir haben uns eine Lebensaufgabe ins Haus geholt von der wir damals noch nicht wußten und auf die wir hätten verzichten können.

Angar ist leider ein halbes Jahr später an einem Tumor gestorben und ich muss gestehen, ich mache mir auch heute immer noch Vorwürfe, das wir Jordan dazu geholt haben.

Wir hätten die letzten Monate mit ihr alleine verbringen sollen....

Aber: hätte, hätte, Fahrradkette

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Mit Jordan wird uns das nicht passieren. Er bleibt Einzelhund bis zu seinem Ende.
 
Würde es dann auch wie Dieter schrieb halten, Wägelchen dazu nehmen damit Oldie dabei sein kann.

In der Schilderung von Lupo erkenne ich meinen Dackel wieder und auch Kalli, seinen Beagle-Kumpel.
Die kommen bestens miteinander klar, solange keiner des Anderen Ressource benutzt. Kalli findet es mistig, wenn Willi in "seinem" Audi sitzt und Willi findet es äusserst befremdlich, wenn Kalli mal bei uns zu Hause ist. Die "machen" beide nichts, aber man merkt es ganz genau.

Auch mein Dackel hatte 5 sehr schlechte Jahre, jetzt hat sich das ins Gegenteil geändert und das bleibt auch so. Willi "braucht" keine anderen Hunde, sind sie da, belästigen und nerven ihn nicht, ist es gut, sind sie nicht da, ist es auch gut, wenn nicht besser.

Daher kommt bei uns zu Lebzeiten von Willi auch kein anderer Hund ins Haus. Damit würde ich ihm keinen Gefallen tun.

Die Überlegung mit dem Gehwagen ist der Tatsache geschuldet, dass viele Hundehalter dann einen jungen Hund anschaffen, wenn der Alte nicht mehr "kann", also jagen, Agility, IPO-Sport oder sonstwas.
Sowas mache ich alles nicht, bin aber auch nicht bereit - auch aus gesundheitlichen Gründen - auf meine langen Spaziergänge zu verzichten. Und da der Dackel da immer dabei ist, wird er das auch künftig sein, notfalls im Gehwagen mit Liegefläche und ggf. batteriebetriebener Heizdecke, die letzte Lebensphase natürlich ausgeschlossen.
 
ich habe ja hunde jeder alterstufe hier.
und für mich war auch immer klar wenn hunde alt wurden das ich mir welpen aus meinen würfen behalte.
gutes gab auch schon althunde die das mal nicht so gut fanden, aber mit ein wenig guter einteilung kommt man damit auch zurecht.

alte hunde stecken dann eben mal zurück, die gehen dann nicht mehr so oft mit oder so lange.

da ich ja wie die meisten hier nicht groß in eine trauer um ein tier verfalle, denn da bin ich ein wenig anders gestrickt würde ich auch wenn ich mir nicht zu alt hunden bei meinen über die regenbogen gegangenen hund sofort einen neuen holen.

und deshalb finde ich es auch nicht so wenn jemand dann sich einen welpen oder zwiethund zu seinem alten hund hohlt, schlimm und als erseten oder abschieben an.

sieht man sich zweithundehalter an, da ist meist ein hund älter als der andere, und auch jederhund hat da seine vorlieben, so das man sich mit beiden nicht immer zusammen befassen kann.
ich finde ja so wie so man sollte mit jedem hund was extra mal machen, und das ist im grunde dann auch nicht anders als wenn der alte hund nicht mehr überall mit hingenommen wird.
 
Mir ist jetzt bereits klar, dass sofort, nachdem meine Hunde tot sind, neue kommen. Ich denke durchaus darüber nach, wie es wäre, mal ein paar Jahre ohne Hunde zu leben, es zu genießen, diesbezüglich keinerlei Verantwortung zu haben. Aber mal ehrlich, das ist doch ein Witz. Ich kann das einfach nicht. Oder besser gesagt: Ich will nicht, ich habe richtig Angst davor, dass ich morgens oder abends oder zu sonst einer Tageszeit, an der ich normalerweise mit meinen Hunden raus gehe, zur Tür gehe und mir erst dann wieder einfällt, dass ich das nicht muss. Ich stelle mir vor, wie ich automatisch zum Kleiderständer greife, an dem die Leinen und Geschirre hängen und mir bewusst wird, dass die Dinger leer dort hängen bleiben. Oder ich ins Leere greife, weil sie weg sind. Wenn ich mir vorstelle, dass ich abends, wenn ich Fleisch zum Auftauen aus der Kühltruhe holen möchte, plötzlich kein Fleisch mehr da ist.

Gewohnte Abläufe, die ich seit Jahren verinnerlicht habe, werden überflüssig. Ich wüsste nicht, wohin mit mir, wenn mir klar werden würde, dass Dinge, die ich jeden Tag gemacht habe, nun nutzlos sind.

Ich überlege sogar, ob, natürlich nur wenn meine Hunde und die Umstände es zulassen, ich mir den ersten "Ersatzhund" hole, noch bevor der zweite Hund gestorben ist. Denn ich bin mir absolut sicher: Hole ich mir einen neuen Hund, wenn keiner von meinen mehr lebt, dann bin ich so gefangen in meiner Trauer, dass ich wie besessen nach Hunden suchen werde, die genauso sind, wie meine es waren. Und das ist unmöglich, kein Hund ist derart ersetzbar.
 
Oh jee, was hab ich meinem Benny nur angetan?
Ihn mit noch nicht mal vier Jahren auf´s Altenteil geschoben?

Nein, ich habe ihm einen Kumpel zur Seite gegeben. Und er hat und hatte niemals ein Problem mit dem Welpen Eddy, mit dem Junghund Eddy und mit dem adulten Eddy.
Umgekehrt gab es auch niemals ein Problem.

Und dann hab ich beide Jungs ungerecht behandelt, weil ich wieder einen Welpen dazugeholt habe?
Never!!!

Hier ist ein harmonisches Miteinander, meine Hunde genießen es.

Und klar mache ich mit Ylvi etwas mehr als mit den Jungs. Weil ihre Begabung einfach höher ist, weil ich sie mehr fördern kann, als es mir bei den Jungs möglich war.
Eddy mag keine Dummyarbeit. Er mag einfach nur seine Menschen um sich haben, überall dabeisein, gekrault werden.
Benny ist nicht mehr der Jüngste, hält aber immer noch super mit. Also gehe ich mit beiden gemeinsam ihre Runden.

Und mit der Hündin trainiere ich dreimal die Woche, gehe genauso große Runden.

Jeder bekommt seine Zuwendung, jeder bekommt seine Beschäftigung.


Ich seh da nichts Verwerfliches dran...
 
Oh jee, was hab ich meinem Benny nur angetan?
Ihn mit noch nicht mal vier Jahren auf´s Altenteil geschoben?

Nein, ich habe ihm einen Kumpel zur Seite gegeben. Und er hat und hatte niemals ein Problem mit dem Welpen Eddy, mit dem Junghund Eddy und mit dem adulten Eddy.
Umgekehrt gab es auch niemals ein Problem.

Und dann hab ich beide Jungs ungerecht behandelt, weil ich wieder einen Welpen dazugeholt habe?
Never!!!

Das sagt doch auch niemand, oder?
Vier Jahre sind doch kein Alter.
Wenn es für deinen Hund damals okay war, ist es doch super.


Ich seh da nichts Verwerfliches dran...

Ist es auch nicht, wenn's passt.

LG Leo
 
@Sunshine: Das ist auch alles ganz toll und supi wenn's
bei euch so toll klappt. Aber Hunde sind individuell wie wir
gestrickt-und für manche wäre das eben nicht so pralle.
So what?! Ich kann nirgends lesen, dass irgendwer sich so
so geäußert hat, wie Du es in deinem Beitrag schreibst..
Also, warum so angefressen? :denken24:
 
Ich hatte, bis auf meinen Labrador, immer Hunde aus dem Tierschutz. Da gibt es viele, die auf ein neues Zuhause warten. Deshalb habe ich immer relativ schnell nach dem Tod eines meiner Hunde den Platz wieder gefüllt. Natürlich habe ich mich bemüht, den Charakter und das Alter an die anderen Hunde anzupassen. Ich habe dann auch schon einen 10jährigen Hund aufgenommen.
Ich kann aber verstehen, dass andere Menschen das nicht so schnell können.
Deshalb wird der gestorbene Hund aber nicht ersetzt. Das kann man nicht, da jeder ein Individuum war. Meine Sichtweise kommt da eher aus einer anderen Richtung.
 



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