Wie Welpen weiterfüttern?

Wie sollte man vorgehen wenn man von einer Welpenfutter Marke auf ein anderes umstellen oder eine neue probieren möchte.
Immer dazumischen oder kann man gleich einen ganzen Napf mit der neuen Marke geben.
 
Das kommt ganz auf den Welpen an und was er gewöhnt ist.
Meine Welpen wurden jeweils schon vom Züchter an unterschiedliches Futter herangeführt. Auch unterschiedliche Marken.
Wir hatten nie Probleme von jetzt auf gleich umzustellen. Aber nicht jeder Welpe verträgt das.

Wie schon mehrere vorher gesagt haben, würde auch ich die ersten 1-2 Wochen das gewohnte Futter weiterfüttern, bis der Welpe den Umzug verdaut hat.
Dann würde ich das neue Futter Löffelchenweise einführen.

Nassfuttertechnisch kommen meine beiden Hunde mit Rinti hervorragend klar. Außerdem mit Fleischeslust.
Da musst du einfach rausfinden, welche Marke deinem Welpen gut bekommt.
Man sagt in der Regel, dass man bei großen Rassen bis zum 6. Monat Welpen/Juniorfutter füttert, bei kleinen Rassen bis zu einem Jahr.
 
@Hermelin bei großen Rasse bis 6.Monat, bei kleinen bis 1Jahr? Spontan hätte ich jetzt andersrum gedacht, grade weil die großen doch auch körperlich viel langsamer reifen als die kleinen Rassen.
Du hast nicht zufällig ne Idee wo du das so gesehen/gelesen/gehört hast? Das fände ich jetzt interessant nachzulesen.
 
Es geht darum, dass man Angst hatte, die großen Rassen würden über den erhöhten Proteinwert zu schnell wachsen und zu schwer werden.
Soweit ich weiß, hat sich das aber nicht bestätigt.
 
Es gibt ja innerhalb der Marken auch verschiedene Sorten z.B Huhn - Rind.....

Sollte man da bei einer Sorte bleiben, oder kann man da mal abwechseln.
Ich finde immer das gleiche Tag für Tag ist doch auch fad für den Hund/Welpen oder?

Mir stellt sich auch die Frage, Nass und Trockenfutter mischen, oder nur Nass oder nur Trockenfutter etc...

Ich persönlich blicke da kaum mehr durch.
Wenn der Hund zwischendurch was zu knabbern bekommt sehe ich keinen Nutzen in Trockenfutter.

Ich persönlich finde es sogar wichtig zu wechseln aber ich würde, vor allem in den ersten Jahren, bei diesen beiden Fleischsorten bleiben. Sollte es in Folge zu einer Allergie bzw. Kreuzallergie kommen und man benötigt eine bis dahin dem Körper unbekannte Fleischsorte, hat aber alles wo man halbwegs vernünftig dran kommt bereits "verbrannt" bleiben einem eventuell irgendwann nur noch extrem exotische und damit teure übrig.

Es kommt auch der "natürlichen" Ernährungsform nah, da Fleischfresser in aller Regel ein relativ abgestecktes Beutespektrum haben.
 
Ich habe über das frühe Umstellung auf Erwachsenenfutter das erste mal in diesem Video gehört.

Ich finde das schlimm.
Wenn Hundetrainer, Hundezüchter und Tierärzte keine Ahnung von Ernährung haben, dann sollten sie lieber ihre Klappe halten.

Man könnte meinen man braucht einen Bachelor um einen Welpen zu füttern

Eigentlich braucht man nur seinen gesunden Menschenverstand und muss sich mal überlegen, wovon sich Hunde und ihre Vorfahren in der Natur ernährt haben.

Sie ernähren sich hauptsächlich von Beutetieren. Beutetiere machen ca. 80 % ihrer Nahrung aus.
Zusätzlich fressen Hunde in der Natur noch Gräser, Kräuter, Nüsse, Eier und Obst sowie teilweise das vorverdaute Grünfutter im Magen und Darm ihrer Beutetiere . Das sind ca. 20 % ihrer Nahrung.
Getreide und Gemüse können sie roh nicht verwerten, das würden sie in der Regel nicht fressen.

Woraus besteht ein Beutetier?

Zu einem großen Anteil (ca. 50 %) besteht es aus hochwertigem Muskelfleisch, wenn man die tragenden Knochen nicht mitrechnet, weil die nicht gefressen werden.
Von den Knochen wird nur etwa die Hälfte gefressen, nämlich die weicheren Knochen.
Nur bei kleinen Beutetieren werden die Knochen insgesamt gefressen.

Außerdem besteht das Beutetier aus Fett, Haut und Fell, Magen, Gedärme, viel Bindegewebe und den Organen.
Mit den weichen Knochen sind das zusammen die anderen 50 %, die gefressen werden.

Im Rinti Dosenfutter sind überwiegend minderwertige Bindegebewebe enthalten (Lunge, Euter, Pansen...).
Die gehören zwar auch zur Nahrung eines Hundes, aber nicht in so hohen Anteilen.
Die Hälfte sollte aus hochwertigem Muskelfleisch bestehen. Das Muskelfleisch enthält hauptsächlich die hochwertigen Proteine (Eiweiße).
Darum sollte man sich die Inhaltsangaben beim Dosenfutter genau ansehen.

Trockenfutter ist für Hunde als regelmäßige Nahrung ungeeignet, weil es viel zu wenig Fleisch enthält.
Auch die teuren Trockenfuttersorten enthalten nur 20 - 40 % Fleisch. Der Rest besteht aus Pflanzen.
40 % Fleisch im Trockenfutter ist schon eine Ausnahme, die meisten Sorten enthalten nur 20 - 30 % Fleisch.
Hunde brauchen aber ca. 80 % tierischen Anteil im Futter.
 
Nassfuttertechnisch kommen meine beiden Hunde mit Rinti hervorragend klar.

Was bedeutet "sie kommen mit Rinti hervorragend klar"?
Ein Mangel in der Nahrung macht sich erst im Laufe der Jahre bemerkbar durch Krankheiten.

Hier sind mal 2 Sorten Rinti.
Die Reihenfolge in der Zusammensetzung sagt aus, wieviel jeweils mengenmäßig enthalten ist.
Das ist vom Gesetz so vorgegeben.
An erster Stelle muss laut Gesetz die größte Menge stehen und dann kommen in absteigender Reihenfolge die Menge der anderen Zutaten.

Zusammensetzung:
Rind (35%), Lunge, Muskelfleisch, Schwarten, Niere, Mineralstoffe, Flachsöl (0,2%), Rübenfaser (0,2%).

Die 35 % Rind sind nicht näher erläutert. Das ist die größte Menge. Diese 35 % sind kein Muskelfleisch, weil das erst an dritter Stelle kommt.
Der Anteil an Muskelfleisch ist also deutlich weniger als 35 %. (Ein Hund braucht aber 50 % Muskelfleisch)
Lunge macht den zweitgrößten Anteil aus. Lunge ist ein minderwertiges, schwer verdauliches Gewebe.

Tatsächlich könnte die Zusammensetzung so aussehen:

35 % Schlachtabfälle vom Rind wie Haut, Ohren, Gedärme
25 % minderwertige Lunge
15 % Muskelfleisch
15 % Schwarten
9 % Niere
1 % Rest (Mineralstoffe, Öl, Rübenfaser)

2. Beispiel
Zusammensetzung:
Lunge, Muskelfleisch, Lamm (10%), Leber, Schwarten, Euter, Niere, Mineralstoffe, Flachsöl (0,2%), Rübenfaser (0,2%).

Am meisten ist Lunge enthalten, weil sie an erster Stelle steht.
Tatsächlich könnte die Zusammensetzung so aussehen:

70 % minderwertige Lunge
11 % Muskelfleisch
10 % Lamm
9 % Leber, Schwarten, Euter Niere und der Rest.

Bei einer ehrlichen Deklaration sind alle Bestandteile der Zutaten in % angegeben.
Gemauschel deutet immer auf minderwertige Zutaten hin.
 
Außerdem habe ich auch schon öfter gehört/gelesen auch in diversen Beiträgen von Hundtrainern etc. das man das Welpenfutter nicht allzulange geben sollte wegen dem hohen Proteingehalt was zu Problemen bei den Knochen/Gelenken führen kann.

Es ist ein Ammenmärchen, dass Welpen durch einen hohen Proteingehalt im Futter zu schnell wachsen.
Selbst Züchter, Tierärzte und Hundetrainer verbreiten dieses schädliche Ammenmärchen noch heute weiter.

Es gibt zu diesem Thema nur eine einzige Studie, die an deutschen Doggen durchgeführt wurde.
Sie kommt zu dem Ergebnis:

Zitat:
1. Die Unterschiede bei der Proteinaufnahme per se (Bereich von 9-19,5 g/1000 kj UE, bzw. 13,1 %-28,4% auf Produktbasis) hatten keine nachweisbaren Folgen für den Calciumstoffwechsel und die Knochenentwicklung.



Dieses Ammenmärchen hat zur Folge, dass viele Welpen proteinreduziert gefüttert werden.
Das ist fatal für die Gesundheit.

Was sind Proteine?

Ein Welpe muss seinen Körper aufbauen, während er wächst.
Zum Beispiel ein Schäferhund wiegt bei der Geburt 450 - 700 Gramm und wird später mal 30 - 40 Kilogramm wiegen.
Dafür braucht er die Bausteine aus der Nahrung. Die Bausteine müssen ausreichend und hochwertig sein.

Proteine sind die Grundbausteine aller Zellen im Körper. Sie geben den Zellen die Struktur.
Proteine sind z. B. für die Basis gesunder Knochen wichtig.
Aus Proteinen wird das Kollagengerüst der Knochen gebildet.

Proteine sind für die Knorpel, Bänder, Sehnen, die Haut, die Blutgefäße, das Bindegewebe und die Organe wichtig.
Sie sind beim Aufbau des Körpers von Bedeutung und bei der Reparatur aller Zellen.

Proteine erfüllen im Körper wichtige Aufgaben verschiedenster Art, zum Beispiel bei der Immunabwehr, bei der Bildung der Hormone und im Stoffwechsel. Sie sind an der Blutgerinnung beteiligt, beim Transport vieler Stoffe, bei der Bewegung der Muskeln und vielem mehr.
Sie sind der Stoff, aus dem Körperzellen, Enzyme, Antikörper und Hormone gebildet werden.

Darum sind hochwertige Proteine in ausreichender Menge unerlässlich für eine gute Gesundheit.
Besonders während der Wachstumsphase ist ein Mangel an Proteinen schädlich für die spätere Gesundheit.
Auch die gesunde Entwicklung der Knochen hängt von ausreichend hochwertigen Proteinen ab.

Zitat:

Um den Bedarf für das Wachstum zu decken, sollte die Proteinaufnahme durch die Nahrung im zweiten Monat bei etwa 10 g pro kg Körpergewicht pro Tag liegen, nach fünf bis sechs Monaten bei 4-5 g und danach bei 2,5-4 g.


Die 2,5 g sind allerdings das Minimum für den Erhaltungsstoffwechsel eines erwachsenen Hundes.
Jede Art von Leistung erhöht den Bedarf.
Ein Hund ist erst körperlich ausgewachsen mit 1,5 Jahren. Ein junger Hund unter einem Jahr bewegt sich deutlich mehr als 2 - 3-jähriger Hund. Darum hat er einen höheren Bedarf.
Krankheit, Stress, körperliche Bewegung, Arbeit oder eine Läufigkeit erhöhen den Bedarf an Proteinen.


Zitat:
    1. In konkreten Zahlen beträgt der Eiweißbedarf für den Erhaltungsstoffwechsel dann rund 2 bis 2,5 g Eiweiß pro Kg Körpergewicht0,75). Dabei wird angenommen dass rund 70% der angebotenen Aminosäuren im Organismus verwertet werden und im Durchschnitt 240 -280 mg Stickstoff pro Kg Körpergewicht0,75 am Tag ausgeschieden werden.
  • Optimaler, empfohlener Bedarf:
    1. Eine Eiweißversorgung, die gerade eben den Bedarf deckt, muss nicht, so sind sich die Wissenschaftler einig, optimal sein: Dabei kann nämlich die Leistung gerade von Leistungshunden zurückgehen und die Bewältigung zusätzlicher Aufgaben z.B. der Krankheitsabwehr (Infektionen, Blutverlusten), Entgiftung körperfremder Stoffe oder Stress-Situationen eingeschränkt sein. Eine Eiweißzufuhr oberhalb des Mindestbedarfs dagegen führt zur Anlage der so genannten labilen, mobilisierbaren Proteinreserven vor allem in Leber und Muskulatur, aus denen der Hund bei zusätzlichen Leistungen alle notwendigen Aminosäuren entnehmen kann.
      Bei einer knappen Eiweißversorgung, so haben Wissenschaftler zeigen können, sind zudem höhere Eiweißmengen als bei optimierter Eiweißversorgung erforderlich, um die körpereigenen Eiweißreserven aufrechtzuerhalten.
    2. Für den Erhaltungsstoffwechsel wird deswegen die doppelte Menge empfohlen, also 5 g verdauliches Rohprotein/Kg Körpergewicht0,75.
 



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