Wie Welpen weiterfüttern?

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Eigentlich braucht man nur seinen gesunden Menschenverstand und muss sich mal überlegen, wovon sich Hunde und ihre Vorfahren in der Natur ernährt haben.
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Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass es in "der Natur" keine Hunde gibt und nie gegeben hat (von Ausnahmen mal abgesehen). Der Wolf wurde im Kontakt mit dem Menschen zum Hund. Vor so +/- 30.000 Jahren. So lange leben Hunde und Menschen mehr oder weniger zusammen und essen mehr oder weniger das gleiche (die Hunde haben bekommen, was die Menschen nicht wollten). Weshalb sich die Bedürfnisse auch erstaunlich ähneln, ich habe hier ja mal einen Vergleich eingestellt.
 
Kommen damit klar heißt: vertragen es sehr gut. Was bei den meisten NaFus nicht der Fall ist.
das vermeintlich beste Futter bringt nichts, wenn der Hund es nicht verträgt.

meine Hunde sind auch nicht mangelernährungsgefährdet, da mach dir mal keine Sorgen ;)


Du kannst gerne füttern, was du willst.
Ich wollte nur mal deutlich machen, dass das Rinti-Dosenfutter minderwertig ist.

Zu Dr. Gansloßer kann ich nur sagen, er sollte bei dem bleiben, was er kann.
Die Studie, die er erwähnt, wurde längst relativiert:

 
Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass es in "der Natur" keine Hunde gibt und nie gegeben hat (von Ausnahmen mal abgesehen). Der Wolf wurde im Kontakt mit dem Menschen zum Hund. Vor so +/- 30.000 Jahren. So lange leben Hunde und Menschen mehr oder weniger zusammen und essen mehr oder weniger das gleiche (die Hunde haben bekommen, was die Menschen nicht wollten). Weshalb sich die Bedürfnisse auch erstaunlich ähneln, ich habe hier ja mal einen Vergleich eingestellt.

Natürlich gab und gibt es wild lebende Hunde.
Wenn Hunde das fressen würden, was Menschen essen, würden sich Mängel einstellen.
Zum Beispiel der Kohlenhydratbedarf liegt bei Hunden bei Null. Sie brauchen keine Kohlenhydrate und können sie nur schlecht verdauen.
Hunde haben einen höheren Kalziumbedarf als der Mensch.
Sie können ihre Vitamine nicht aus Pflanzen ziehen. Das Beutetier liefert die Vitamine durch die Innereien Leber, Niere und Milz.

Der gesamte Verdauungstrakt von den Zähnen über den Speichel, die Magensäfte, die Enzyme bis zum Darm unterscheidet sich deutlich vom Menschen.

Das Gebiss ist auf Beutetiere ausgelegt. Der Speichel enthält keine Enzyme, wie beim Menschen.
Der Gehalt an Salzsäure im Magen ist beim Hund 10-mal so hoch wie beim Menschen.
Der Darm ist beim Hund verhältnismäßig kurz im Gegensatz zum Pflanzenfresser und auch zum Menschen.

Kann man auch hier lesen:

multi MED vision - Optimale Ernährungsberatung
Die Veränderungen, die der Urahne des Hundes, der Wolf, im Laufe der Entwicklung bis hin zu unseren heutigen Hunden erfahren hat, sind geringer als gemeinhin angenommen wird: Immer noch ist der Hund in erster Linie ein Raubtier - zumindest in Hinsicht auf seine Verdauung.

 
Darf ich dich mal fragen @Bubuka wie regeln das Wölfe/Wildhunde mit dem erhöhten Proteinbedarf von Welpen/Junghunden? Die Fressen doch eigentlich genau dasselbe wie die Erwachsenen Hunde sobald sie entwöhnt sind.
 
wie regeln das Wölfe/Wildhunde mit dem erhöhten Proteinbedarf von Welpen/Junghunden?

Welpen und Junghunde fressen im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr als erwachsene Hunde.
So decken sie ihren erhöhten Bedarf.
Ein Beutetier liefert ihnen viel Muskelfleisch mit hochverdaulichem Protein.
Darum brauchen sie keine Unmengen an Protein um den Bedarf zu decken.

Je schlechter die Verdaulichkeit des Proteins ist, umso mehr brauchen sie davon.
Trockenfutter für Welpen hat darum meistens höhere Proteinwerte als Barf.
Es enthält zu wenig Fleisch. Darum wird noch Pflanzenprotein (z. B. aus Kartoffeln) zugesetzt.

Hier ist ein interessanter Artikel:

Wie kommt es dazu, dass Fertigfutter manchmal sogar mehr Eiweiß liefert als BARF? Die Antwort ist ganz einfach. Der errechnete Proteinbedarf des Hundes bezieht sich auf den Bedarf an verdaulichem Rohprotein, also Protein, was zu 100 % verdaut werden kann. Wenn ein Futter nicht genug verdauliches Protein liefert, dann muss von dem enthaltenen minderwertigem Protein eben mehr zugeführt werden, um den Bedarf zu decken.

Einige Leute sind sich scheinbar auch gar nicht darüber im Klaren, dass Fleisch eigentlich nur zu 12–24 % aus Rohprotein besteht.

 
Also zum einen finde ich es sehr gut und sehr nützlich, die Informationen von @Bubuka mal wieder so verständlich und aufgeschlüsselt geschrieben zu lesen. Es ist ja auch das Konzept von BARF und eigentlich auch von Hundefutter, das Beutetier „nachzubauen“. Und bestimmt eine gesunde Ernährungsform, gegen die nichts spricht.

Es spricht aber auch nicht viel dagegen, es anders zu machen, es gibt sehr viele Hunde die mit einer - nach dieser Berechnung - sehr ungesunden und mangelhaften Ernährung sehr gesund sehr alt wurden. Denn zum einen ist der Hund kein Wolf mehr und es hat mit Sicherheit Anpassung an menschliche Essensreste stattgefunden und zum anderen haben auch Wölfe nicht täglich einen schönen Hirschen erbeutet und prozentual richtig untereinander aufgeteilt. Und zum anderen kann Mensch wie Hund auch mit einer nicht ganz perfekten sondern nur „good enough“ Ernährungsweise gesund und munter sein.

Am lustigsten finde ich ja Menschen, die am Hundesee mit ihren Kindern ein McD-Picknick machen und davon schwärmen, dass ihr Hund natürlich nur gebarft wird weil Zucker im Essen schädlich ist und gesunde Ernährung sehr wichtig ist.

Versteht mich nicht falsch, gesunde und artgerechte Ernährung ist für alle Lebewesen wichtig, aber zwischen „Ich wiege alles ab und mache auf 0,5% genau alles richtig“ und „mein Hund bekommt 14 Jahre lang nur Frolic“ gibt es doch noch sooo vieles, von dem das meiste akzeptabel und einiges sogar echt gut ist.
 
Bin zwar nicht Bubuka, aber mir fallen da die "Pizzahunde" ein, die Günther Bloch studiert hat, vielleicht ab und an noch da hin geht.... in Italien leben die. Völlig frei, vermehren sich auch teilweise (oft stirbt der Nachwuchs).
Hab das Buch gern gelesen.

Leben die Pizzahunde wirklich in der Wildnis, wo sie Beute schlagen oder Aas fressen müssen? Oder nicht vielleicht in Menschennähe, wo es Abfälle gibt? Der Name würde ja auf letzteres deuten, aber ich finde keine Möglichkeit, schnell ins Buch zu schauen, das ist deshalb eine ehrliche Frage.

Genau wie meine ursprüngliche @Bubuka. Keinen Besitzer zu haben ist nicht das Gleiche wie in der Wildnis zu leben. Und ich bleibe dabei, dass nur selten mal einzelne Hunde wie Wölfe gelebt haben können. Denn in dem Moment, wo verwilderte Haustiere auch nur annähernd dem Menschen Konkurrenz machten oder gefährlich wurden (oder Menschen sich das einbilden), wurden sie gnadenlos getötet. Frag mal die Mustangs, die "den Rindern das Gras wegfrassen". Eine Meute verwildeter Hunde, die Rehe und Kaninchen jagt, und vielleicht im Frühjahr noch Lämmer tötet, die hätte nicht lange existiert.

Herrenlose Hunde, die die Müllhaufen von stinkenden Abfällen befreien, die kann man dagegen dulden, solange sie einem (und den eigenen Hühnern etc. nichts tun.)

Das sagt mir mein gesunder Menschenverstand.
 



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