Hund verweigert Spaziergang

wenn ich mit Hunden im Urlaub im fremden Gebiet angekommen bin, suche ich uns erst mal die Runde.
Die Runde, die immer gleich gelaufen wird. (Klooorunde)
Da riecht es nach einer Runde nach ihnen
Diese Runde gibt Sicherheit.

Mit meinem Yerom, der echt vor der menschl. Hand weg lief, Angst hatte, lief ich auch die ersten Wochen immer die Runde.

Hunde zeigen mir an, wenn sie es satt haben und statt Links auch mal Rechts rum wollen.
 
Die Situation verstehe ich irgendwie absolut nicht.
Wenn mein Hund blockt, sag ich motivierend "weiter", wenn keine Reaktion kommt, ziehe ich einmal an der Leine, spreche nochmal freundlich "weiter", eventuell mit körpersprachlicher Geste untermauert und dann gehen wir weiter.
Ja, das hab ich auch mit dem 4 Monate alten Hund gemacht. Getragen hätte ich ihn vermutlich nicht mal, wenn er Angst hat. Er hat vier Beine, geschaffen um zu laufen.
 
Wenn jemand aber nicht weiß, was und wie er üben soll, oder das, was er übt, nicht weiterbringt, dann hilft es rein gar nichts, immer weiter zu üben und darauf zu hoffen, das es sich gibt oder auswächst oder was auch immer und alles besser wird, wenn der Hund erst drei wird. Viele Hunde im Tierheim können das wohl bestätigen.
Von daher ist der Ratschlag "einfach abwarten und immer weiter üben, dann gibt sich das" wenig hilfreich bis gefährlich.
Genauso wenig hilfreich sind Aussagen "ist halt ein Hütehund, die sind so" oder "ist halt Rasse/Mischung XY, die sind halt so". Das dient doch nur dazu, sich (problematische) Verhaltensweisen des Hunde schön zu reden und die Verantwortung von sich als Hundehalter auf die Rasse des Hundes zu schieben. In die gleich Kerbe schlägt übrigens der Ratschlag, aus stur einfach charakterstark zu machen, damit es positiver klingt. Das Problem hat man (und der Hund) dann aber trotzdem immer noch.
Ich denke, jeder Hund kann nur durch Übung sein Verhalten ändern, oder neue Dinge lernen, besonders wenn, wie hier der Hund noch jung ist
und gerade bei einem Border Collie-Appenzeller Mischlinge mit 4 Monate sollte dieses leicht möglich sein.
Nun gibt es auch Hunde, die sich nicht gleich jedem anschließen, wollen und nur bei der Kernfamilie bleiben mögen,
aber es müsste doch möglich sein, den Kreis der nahestehenden Personen zu vergrößern und auch noch andere Hausbewohner mit einzuschließen.

Bei meiner Mini Aussie Hündin ist das Verhalten ähnlich, schon wenn meine Frau zu ungewohnter Zeit mit ihr ausgehen will, gibt es Schwierigkeiten.
Andererseits hat die Hündin Sorge, dass alle Personen immer beisammenbleiben, wenn wir in einer größeren Gruppe unterwegs sind.
Dann ist es fast unmöglich, wenn sich unterwegs jemand verabschieden will und woanders lang gehen möchte.
Als Hütehund, möchte die Hündin, dass immer die ganze Gruppe beisammen bleibt und niemand verloren geht.

Ich denke, dieses Phänomen der Hütehunde kann auch dazu beitragen, dass euer Malo mit deinen Eltern solche Schwierigkeiten hat,
wenn er mit diesen alleine spazieren gehen soll.

Doch auch dieses kann überwunden werden, wenn es anfangs nicht anders geht, würde ich auch zu Zwangsmaßnahmen raten.

Vielleicht kann es helfen, wenn du eine Strecke weit von eurem Haus mit dem Auto wegfährst und dort Hund, wie deine Eltern alleine aussetzt, dann wird dir der Hund folgen wollen, aber auch den Rückweg nach Hause antreten, so kann er lernen, auch mit deinen Eltern ein Stück Weg alleine zu gehen.
 
Als Hütehund, möchte die Hündin, dass immer die ganze Gruppe beisammen bleibt und niemand verloren geht.
Woher kommt diese Ansicht? Warum denken so viele Leute, sie wären die Herde ihres Hundes? Und finden das auch noch völlig in Ordnung?
Grundsätzlich möchte jeder Hund, das seine Familie beisammenbleibt, in einem mehr oder weniger großen Radius. Das ist keine Eigenart von Hütehunden, sondern vom Soziallebewesen Hund. Und es stimmt grundsätzlich was im Gruppengefüge nicht, wenn Hunde solch massiven Probleme haben, wenn einer geht, wenn einer zur falschen Zeit geht, die Gruppe sich trennt oder was auch immer. Und da ist es auch ziemlich egal, oder der Hund nun ein Hütehund ist, oder nicht.
Und bitte degradiert euch nicht zur Herde eures Hundes. Die Herde ist für den Hütehund Beute, und, je nach Rasseschlag, auch Besitz. Wollt ihr und Eure Familie für euren Hund ernsthaft Beute und Besitztum sein? Wollt ihr wirklich von eurem Hund gehütet (ergo GEJAGT!) werden?
 
Unser Border Collie – Appenzeller Mischling Rüde namens Malo, 4 Monate jung, verweigert den Spaziergang mit anderen Bezugspersonen (meinen Eltern, die im gleichen Haus wohnen total).

Woher kommt diese Ansicht? Warum denken so viele Leute, sie wären die Herde ihres Hundes? Und finden das auch noch völlig in Ordnung?

Weil so viele Leute Ahnung von Treib- bzw. Hütehunden haben.

Wollt ihr wirklich von eurem Hund gehütet (ergo GEJAGT!) werden?

Jetzt hör doch mal auf, diesen QUATSCH immer wieder und in jedem Thema mantrahaft zu wiederholen.
Den Hütetrieb hat der Mensch über jahrhundertelange Zuchtauslese geschaffen. Es handelt sich um einen modifizierten Jagdtrieb, bei dem einige Sequenzen des Verhaltens verstärkt und andere unterdrückt worden sind. Wer einen hütenden Hund beobachtet, erkennt sofort das Einkreisen, das Verharren und Heranpirschen, das Fixieren über den Blick und das Zutreiben der „Beute“ auf den Jagdpartner. Hütehunde „jagen“ also eigentlich. Die Bewegungen der Schafe, aber auch andere sich bewegende Lebewesen oder Objekte setzen die genetisch verankerte Verhaltenskette in Gang.

Betonung auf "modifizierter Jagdtrieb". Das können nun nach Jahrhunderten der Auslese auch Hunde welche absolut keinen Jagdtrieb mehr haben.

Zitat aus dogondo.de:

Das Hüteverhalten entspricht im Grunde den unterschiedlichen Sequenzen, sprich den aufeinanderfolgenden Bewegungsmustern des Beutefangverhaltens, mit dem wesentlichen Unterschied, dass die abschließenden Teile/Elemente der Handlungskette, nämlich Packen, Töten, Reißen und Fressen, durch züchterische Maßnahmen und gezielte Zuchtauslese, aus dem Jagdverhalten herausgezüchtet und unterdrückt wurden. So weisen Jagdhunderassen genetisch bedingt die vollständige Handlungskette als natürliche Anlage in unterschiedlicher Stärke auf, hingegen fehlen einzelne Sequenzen bei anderen Rassen, wie z.B. den Hüte- und Treibhunden, sprich Herdengebrauchshunderassen.

Wie auch beim Jagdverhalten ist auch das Ausleben des Hüteverhalten ohne "Beutemachen" ein selbstbelohnendes Handeln und Ereignis, dass besonders im Fall von nicht als Arbeitshunde eingesetzte Hütehunderassen durch ausreichende Ersatzbeschäftigung und -aufgaben vermieden werden muss, damit der Hütetrieb nicht dazu führt, dass Hüteverhalten an falscher und unkontrollierter Stelle ausbricht und ausgelebt wird. Denn hat der Hund das unkontrollierte Hüteverhalten einmal aktiv ausleben und die für ihr positive Erfahrung im Hundealltag erleben dürfen, so sorgen die Glückshormone während des Hütevorgangs dafür, dass er dies immer wieder von Neuem erfahren möchte. Selbstbelohnung pur. Daher sind Unterforderung und Langeweile absolut Gift, die Hütehunderasse muss daher unbedingt adäquat, sprich art- und rassegerecht mit besonderen Aktivitäten, die seine Bedürfnisse, Triebe und Instinkte ansprechen, reizen und fordern, beschäftigt und ausgelastet werden, damit er sich einbringen, entfalten und ausleben kann. Nur so wird der Hund am Ende des Tages ausgeglichen und zufrieden sein und unerwünschtes Hüteverhalten vermieden.

Sorry für das offtopic, aber ich konnte den Quatsch nicht mehr ertragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ich zumindest nicht. Wird nie passieren. Damit beginnen doch die "Probleme" mit den Hunden erst richtig. Ich lasse mir doch nicht von meinem Hund (Welpen) vorschreiben, was ich zu tun oder lassen habe. Ist dass passiert, hat der Hund die Führung übernommen und die Probleme beginnen erst so richtig. Ich bin der HF. Also bestimme ich was getan wird und was nicht. Schon am ersten Tag im neuen Heim sollte das die Regel sein. Missachtet man das, ist der Weg ins TH nicht weit und der Hund wird bald zum "Unvermittelbaren". Oder, man muss sich einen guten Trainer suchen um alles wieder halbwegs gerade zu biegen.
Aber von dem mal abgesehen.
Der Hund ist 4 Monate alt. Meistens werden die Hunde mit 8 Wochen abgegeben. Es sei denn, in der Zuchtordnung des Verbandes steht was anderes (Abgabe meistens mit 8-12 Wochen). Mischlinge werden oft noch zeitiger abgegeben. Man hätte also so um die 2 Monate (8 Wochen ) Zeit gehabt, um den Welpen an seine Umgebung und ans Gassi gehen (auch mit Familienangehörigen) zu gewöhnen. Es geht mir jetzt nicht um Barbaras Hund speziell, sondern um Welpen im allgemeinen. Diese Probleme treten hier im Forum ja immer wieder auf. Man hätte also um die 8 Wochen Zeit gehabt, den Welpen ans Gassi, seiner Umwelt und anderen Personen zu gewöhnen. Da dann zu sagen, lass es mal laufen, bis der Hund 3 Jahre alt ist halte ich für sträflich, ja sogar bei manchen Rassen für gefährlich. Hütehundrassen gehören dazu. Schon in den ersten Wochen beim neuen Besitzer wird der Grundstein für das zukünftige Leben des Welpen und mit dem Welpen gelegt. Was ich jetzt versaue, kostet viel Mühe und Zeit, es wieder halbwegs auszubügeln. Mein Rat wäre dann immer "such dir einen guten Trainer bevor es zu spät ist". "Warte nicht erst, bis der Hund erwachsen ist". Ratschläge kann man sich in einem Forum holen, einen Trainer ersetzt es für Hundeneulinge aber nicht. Ich habe unzählige Hunde mit ihren Besitzern (oder besser Besitzer mit ihren Hunden ?) trainiert , vom Welpen bis zum Unvermittelbaren. Der Spruch hat sich aber immer bewahrheitet.
Jetzt hör doch mal auf, diesen QUATSCH immer wieder und in jedem Thema mantrahaft zu wiederholen.
Den Hütetrieb hat der Mensch über jahrhundertelange Zuchtauslese geschaffen. Es handelt sich um einen modifizierten Jagdtrieb, bei dem einige Sequenzen des Verhaltens verstärkt und andere unterdrückt worden sind. Wer einen hütenden Hund beobachtet, erkennt sofort das Einkreisen, das Verharren und Heranpirschen, das Fixieren über den Blick und das Zutreiben der „Beute“ auf den Jagdpartner. Hütehunde „jagen“ also eigentlich. Die Bewegungen der Schafe, aber auch andere sich bewegende Lebewesen oder Objekte setzen die genetisch verankerte Verhaltenskette in Gang.

Betonung auf "modifizierter Jagdtrieb". Das können nun nach Jahrhunderten der Auslese auch Hunde welche absolut keinen Jagdtrieb mehr haben.
Ja, eben. Und deshalb ist es wichtig, schon den Welpen in die richtige Bahn zu lenken. Kurz, ihn von Anfang an richtig zu erziehen und nicht erst im Alter von 3 Jahren.
 
Da dann zu sagen, lass es mal laufen, bis der Hund 3 Jahre alt ist halte ich für sträflich, ja sogar bei manchen Rassen für gefährlich....

... Kurz, ihn von Anfang an richtig zu erziehen und nicht erst im Alter von 3 Jahren.
Das hat hier immer noch keiner empfohlen.

Les doch mal den Thread, am besten von vorne...
 
Betonung auf "modifizierter Jagdtrieb". Das können nun nach Jahrhunderten der Auslese auch Hunde welche absolut keinen Jagdtrieb mehr haben.
Erkennst du nicht den Fehler in deiner Aussage? Hüteverhalten sind Sequenzen des jagdverhaltens, kein modifiziertes jagen oder ähnliches. Es sind Sequenzen des jagens, die zuchterisch verstärkt wurden. Übrigens bei Jagdhunderassen ja auch der Fall. Die zeigen nicht alle die komplette Kette sondern oft unterschiedliche teile unterschiedlich stark, andere dafür aber nur kaum oder gar nicht. Ein Hund ohne Jagdtrieb (ich bezweifel das es den gibt) kann gar kein Hüteverhalten zeigen.


So weisen Jagdhunderassen genetisch bedingt die vollständige Handlungskette als natürliche Anlage in unterschiedlicher Stärke auf, hingegen fehlen einzelne Sequenzen bei anderen Rassen, wie z.B. den Hüte- und Treibhunden, sprich Herdengebrauchshunderassen.
Und das stimmt so pauschal auch nicht. Du hast auch bei den Hütehunden immer Mal wieder Ausreißer, die auch das packen und töten zeigen würden oder es sogar trotz Gegenmaßnahmen tun.
 



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