Bernersennen Hund für uns jetzt schon geeignet?

Hallo,

meine Frau und ich waren die vergangenen Wochen unterwegs um diverse Züchter zu besuchen und uns die dortigen Gegebenheiten anzuschauen und mehr über die für uns interessanten Rassen zu erfahren.
Normal war es so geplant, dass wir uns erst einen Welpen zulegen, wenn meine Frau schwanger ist und somit die nächsten Jahre ganztägig zuhause ist.

Nun haben wir uns aber bei den Besichtigungen natürlich in einen kleinen Bernersennen Rüden verliebt, der Mitte Dezember 9 Wochen alt wird und zur Abgabe bereit wäre.
Die Chancen standen außerdem gut, dass meine Frau heute evtl. ein positives Ergebnis bzgl. Schwangerschaft bekommen wird. Leider ist dies nicht der Fall gewesen und ich habe den uns auserwählten Hund wieder Freigegeben.

Beim Telefonat erwähnte der Züchter wie auch schon im persönlichem Gespräch, dass es aber für den Berner kein Problem sei, nach 4 Wochen Eingewöhnung bereits 5 bis 6 Std. alleine zu bleiben...
Ist halt das komplette Gegenteil, was man sonst so liest und hört, aber es interessiert mich auch mal was man hier dazu sagt.

Ansonsten machte der Züchter einen sehr guten Eindruck, alle Fragen wurden fachlich sehr gut und logisch beantwortet. Auch das alleine bleiben wurde damit abgetan, dass der Hund an sich eh kein Zeitgefühl hätte und der Berner recht ruhig ist und eben sehr gut alleine bleiben kann bzw. damit umgehen kann.
Wobei ich der Sache mit der Treppe noch kritisch gegenüber stehe. Lt. Züchter wäre es für uns ideal den Berner nur im EG. zu halten, nur in der Eingewöhnungszeit sollte man unten bei ihm schlafen, um auf ihn reagieren zu können.
Für uns und den Hund wäre es doch aber sicher schöner, wenn er auch ins OG. darf um bei uns in der Nacht in der Nähe zu sein.
Ich würde dann ein Kindergitter unten und oben anbringen und ihn solange es geht runter tragen. Er wird sich nur halt in den ersten Jahren der Wachstumsphase nie frei zwischen EG. und OG. bewegen können, also vllt. doch lieber nur im EG. halten ?

Also der Vernunft halber werden wir definitiv ablehnen müssen, aber man erwischt sich dann doch dabei es irgendwie möglich zu machen.


Lg
Ben
 
Hi,

Beim Telefonat erwähnte der Züchter wie auch schon im persönlichem Gespräch, dass es aber für den Berner kein Problem sei, nach 4 Wochen Eingewöhnung bereits 5 bis 6 Std. alleine zu bleiben...
Ist halt das komplette Gegenteil, was man sonst so liest und hört, aber es interessiert mich auch mal was man hier dazu sagt.

Ansonsten machte der Züchter einen sehr guten Eindruck, alle Fragen wurden fachlich sehr gut und logisch beantwortet. Auch das alleine bleiben wurde damit abgetan, dass der Hund an sich eh kein Zeitgefühl hätte und der Berner recht ruhig ist und eben sehr gut alleine bleiben kann bzw. damit umgehen kann.

Ich finde, dass klingt nicht sehr seriös. Ein Welpe kann mit 13 Wochen 5 bis 6 Stunden nicht alleine bleiben. Eine Stunde, mit etwas Glück auch zwei Stunden sind vielleicht drin. Es ist ein BABY! Würdest du dein ungeborenes Kind im Alter von einen Jahr alleine lassen? Wahrscheinlich nichtmal eine Stunde. Ein Welpe kann nichtmal solange anhalten. Die Kontrolle über seine Blase erhalten Hunde erst im Alter von ca. 6 Monaten.
Selbst wenn der Hunde so lange alleine bleiben könnte, würde sich die Stubenreinheit sehr weit nach hinten verlegen. Es gibt auch Hunde, die durch das viele alleine sein gar nicht die Möglichkeit haben, Stubenrein zu werden.

Also für mich wäre der Züchter von meiner Liste der potentiellen Züchter meiner Rasse gestrichen.
Ich kenne auch keinen Züchter, der einen Hund in eine Familie vermittelt, die ihn so schnell so lange alleine lassen wollen.

An eurer Stelle würde ich warten. Sogar solange warten, bis euer Kind da ist. Eine Schwangerschaft ist sehr anstrengend. Da noch ein Welpe zu erziehen und später Baby und pubertierenden Berner Sennenhund stelle ich mir nicht gerade ideal vor.

Liebe Grüße
Isabell

Edit: Mein Beitrag liest sich so negativ. Das war nicht beabsichtigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn ich beim Thema allein bleiben sehr robust bin, kann ich euch nur raten, lasst es bleiben.

Ja, es kann funktionieren, es gibt genug Hunde die nicht "forenkonform" aufwachsen und nie Probleme haben. Aber was macht ihr, wenn doch Probleme auftauchen? Eine Garantie beim Alleinebleiben kann es nicht geben. Übrigens auch bei eurem ursprünglichen Plan überdenkenswert. Was macht ihr wenn es zu Problemen in der Schwangerschaft kommt? Deine Frau lange liegen, oder gar ins KH muss? Natürlich, das hofft man nie, aber es kann passieren.

Daher, habt ihr einen Plan B? Ein Familienmitglied mit viel Zeit(z.B. Rentner), genug Kleingeld für eine Hundepension? Wenn das vorhanden ist, könnt ihr euch auch jetzt schon einen Welpen holen.


Da ihr euch den Berner Senenhund ausgesucht habt, bitte achtet auf einen sehr guten Züchter, der euch entsprechende Untersuchungsergebnisse für die Hunde vorlegen kann (HD,ED). Achtet darauf das die Augen so sind wie sie sein sollen (Rollider sind häufig). Gab es Fälle von Magendrehungen (schwaches Bindegewebe ist vererbbar)? Wie sieht es mit Krebs und Nierenerkrankungen aus?
Fragt nach wie alt die Verwandschaft geworden ist, was die Todesursachen waren.

Und bitte, auch wenn Papiere keine Garantien sind, kauft nur bei einem Züchter der im Deutschen Club der Berner Sennenhunde organisiert ist, also VDH-Papiere austellen kann. Papiere anderer Vereine sind oft nicht das Papier wert auf dem sie gedruckt wurden. Davon sollte man als Anfänger dringend Abstand nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das meiste wurde schon geschrieben, eines wegen der Treppe wollte ich noch anfügen:

Unser großer Rüde schläft auch mit im Schlafzimmer im 1 . Stock. Das heißt 1x am Tag hoch 1x runter, das ist,denke ich, vertretbar. Ihr müsst nur darauf achten, dass er lernt langsam die Stufen zu gehen, vor allem Treppe runter. Am Anfang hatte ich eine Leine dran. Ging dann aber ohne Probleme, da wir einen generell vorsichtigen Hund haben.

Da ja nicht alles immer perfekt zu planen ist, würde ich mir an Eurer Stelle überlegen, wer könnte Euch helfen, dass Alleinsein zu überbrücken, Familie, Freundin oder Hundesitter. Das hilft, wenn mal was dazwischen kommt.

LG Luuszi
 
Das ging schnell! Ich habe aber auch keine Statements in eine andere Richtung erwartet :zustimmung2:

Von dem ursprünglichem Plan sind wir allerdings überzeugt. Meine Frau wird berufsbedingt sofort freigestellt und kann eben zuhause bleiben. Somit haben wir knapp 9 Monate um den kleinen Hund etwas zu erziehen, bis dann das ganz große Chaos ausbricht...
Bin da eher der Meinung man muss für seine Wünsche auch mal etwas riskieren im Leben. Geht man immer vom Schlimmsten aus, dürfte man relativ gesehen niemals einen Hund oder ähnliches besitzen.

Was den Züchter angeht ist er hier in meiner Gegend scheinbar die Adresse wenn es um Berner geht. Wüsste jetzt auch nicht wozu er uns den Hund einreden müsste da bereits nach einigen Wochen fast alle vergeben waren und jetzt nunmehr 2 zur Verfügung stehen. Selbst lebt er natürlich auch mit Bernersennen Hunden zusammen und kann sicher auch das ein oder andere dazu sagen.

Wir jedenfalls warten erst einmal wieder ab. Ist im Allgemeinen auch noch nicht sicher, ob es dann später auch ein Berner wird. Dieser eine hatte es uns nur angetan und sich auch quasi uns ausgesucht...


Lg
 
Wie alles läuft kann man ja nie im Voraus wissen oder planen. Falls aber mal ein Problem auftritt, finde ich es immer gut einen Hundesitter zu haben. Bei uns ist es die Familie die hilft im Notfall.

Ist halt die Frage, ob dass so zeitlich klappt - Schwangerschaft und Welpe beim Züchter der Wahl.

Übrigens haben wir auch ein Kindergitter an der Treppe, und getragen haben wir unseren Dicken ca. bis zur 24 Woche. Dann wurde er mir zu schwer.
 
Und mit 9 bzw 11 Monaten ist der Hund dann im 'allerbesten' Alter für das 'große' Chaos und die Wahrscheinlichkeit einer Abgabe am höchsten.
Die Welpenzeit ist im Vergleich zur Flegelphase oder auch Pubertät (wie auch immer man es nennen möchte) nämlich die angenehmere und wesentlich einfachere Zeit.

Ich persönlich würde in eine solche Planung auch keinen Hund vermitteln.
 
Mit 9 Monaten ist kein Hund fertig. In der Pubertät muss das eine oder andere Kommando wieder neu gelernt werden. Ich sag nicht, das es nicht geht, aber verabschiedet euch von den Gedanken, dass der Hund mit 9 Monaten aus dem gröbsten raus ist. Oft beginnt da der schwierige Teil der Erziehung.
Ich würde eher zu einem Gesellschaftshund raten, der passt sich eher an die Gegebenheiten an.
 
Hallo,

Ich habe vor ein paar Wochen einen 1jährigen Berner Sennen Rüden gesehen, der war ein riesiges Energiebündel.
Schwangerschaft heißt nicht unbedingt nur Freizeit. Ich hatte auch Bekannte, die wegen Blutungen liegen mussten, nichts heben durften, die eine oder andere hat sogar Wochen im Krankenhaus verbracht.
Klar, normalerweise ist alles easy.
Aber mit Kaiserschnitt und Neugeborenem hätte ich wenig Nerven für einen ungestümen halbstarken Riesenhund, der ausgelastet sein will.
Ok, ihr werdet vermutlich keinen Kaiserschnitt brauchen. Aber dennoch: Wie sieht euer Plan B aus?
Ich hab kürzlich eine Frau mit Baby im Tragetuch auf der Hundewiese getroffen, der Hund noch jung, zwei Kinder waren gerade im Kindergarten. Scheint bei manchen zu klappen, aber ich hatte schon den Eindruck, dass es da nen Notfallplan im Hintergrund gibt.
Ich treffe auch immer wieder mal "Hundeomas", also z.B. Eltern oder Nachbarn einer jungen Familie, die mit dem Pflegling täglich und gerne für eine Stunde Gassi gehen. Das ist schon eine schöne Sache.

6Stunden nicht raus, das hat mein Hund als Welpe vielleicht nachts durchgehalten. Tagsüber sind wir öfter raus.
LG,
Stadtmensch
 
Ich finde die Aussage des Züchters bezüglich des Alleinebleibens auch richtig unseriös. Ein seriöser Züchter gibt meiner Meinung nach seine Welpen nur an Leute ab, die sich entweder länger als 4 Wochen frei nehmen oder für die Eingewöhnungsphase eine zuverlässige Betreuung suchen können. Und egal, was der Züchter zu euch sagt: Ihr solltet euren Welpen auch auf keinen Fall so früh schon 5 bis 6 Stunden am Stück alleine lassen! Es gibt heutzutage doch schon Hundetagesstätten und Sitter, auch Pensionisten und verantwortungsbewusste junge Menschen (Studenten) stellen sich manchmal als Sitter zur Verfügung... es gibt also keinen Grund, ein Hundebaby so lange alleine zu lassen.

Meine Bedenken sind vor allem diese Punkte:
1) Wie soll euer Welpe stubenrein werden? Welpen sollten alle 2 Stunden und zusätzlich nach jedem Fressen, Schlafen und Spielen die Möglichkeit bekommen, sich zu lösen. Wenn ihr Pech habt, wird euer Hund dann sehr lange nicht stubenrein oder auch nie...

2) Mag sein, dass Berner ruhig sind, aber Welpe ist Welpe, und Welpe fühlen sich, wenn sie allein gelassen werden, schrecklich. Das Alleinebleiben muss man ihnen Schritt für Schritt beibringen und länger als 1 bis 2 Stunden würde ich es ihnen selbst dann nicht zumuten, wenn sie während dieser Zeit ruhig werden. Denn diese äußerliche Ruhe muss nichts heißen, innerlich kann der Hund trotzdem stark leiden, wenn ihr ihn einfach zurücklässt... Und was, wenn er doch nicht ruhig ist und jault, bellt, euch die Möbel zerlegt?

3) Die Bindung zum Hund wird dadurch gefährdet. Die erste Zeit mit dem Welpen ist sehr wichtig, um Vertrauen herzustellen. Aber wenn ihr den Welpen nach so kurzer Zeit schon über Stunden alleine lasst, wird er nicht lernen, euch zu vertrauen und ihr werdet unberechenbar für ihn sein.

Wenn ihr einen Hund wollt, warum holt ihr euch dann nicht einen erwachsenen Berner (google mal "Sennehunde in Not" und so)? Ich glaube, zu eurer derzeitigen Situation würde ein erwachsener Hund besser passen. Wenn er früher schon alleinegeblieben ist, ohne Stresssyptome zu zeigen, sollte es nach einer Eingewöhnungszeit von einem Monat schon möglich sein, ihn dann wieder 5 bis 6 Stunden alleine zu lassen - eine Garantie gibt es aber nicht. Dann müsstet ihr auch in diesem Fall bereit sein, zumindest ein paar Wochen oder Monate lang für eine Betreuung zu sorgen.
 



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