Zerebrale Allergie

Erster Hund
Mojo/AmStaff (12.01.2014)
Hallo,

hat zufällig jemand von euch Erfahrungen mit zerebralen Allergien? Im Internet findet man nur sehr wenig Informationen dazu.

Ich glaube, dass Mojo unter einer zerebralen Allergie leiden könnte. Mojo ist ein American-Staffordshire-Terrier, ca. 50 cm Schulterhöhe und wiegt ca. 19kg. Er ist muskulös aber ziemlich dürr, man sieht sowohl Wirbelsäule als auch Rippen. Er frisst täglich die selbe Menge, egal wie viel ich ihm anbiete und auch egal was er für Futter bekommt. Seitdem er angefangen hat so dünn zu werden füttere ich bosch high energy.
Mojo war schon als Welpe sehr aktiv. Dies nimmt jedoch quasi täglich zu. Ich mache eine Ausbildung zur Krankenschwester, dementsprechend arbeite ich auch im Schichtdienst.
Je nachdem, wie ich arbeite gehe ich zu unterschiedlichen Zeiten mit ihm aber immer eine kurze Runde (20-30 Minuten) mit ihm, einen ausgiebigen Spaziergang mit Spielen (Frisbee oder Ball - mit Wurfschleuder) und "Kopfaufgaben" - Suchen von Leckerlies (Vergraben, unter Blättern, etc). Hier gehen wir meisten 1,5 bis 2,5 Stunden. Und dann nochmal eine kurze Runde (20-30 Minuten)
Mojo schafft es nicht sich zu konzentrieren. Er kann nicht länger als 2 Sekunden sitzen oder liegen bleiben (auf Kommando), danach wird er unfassbar hektisch. Andere "Tricks" beibringen ist völlig unmöglich, weil er hektisch umherrennt und sich in keiner Art und Weise konzentrieren kann.
Er lässt sich von allem möglichen ablenken. Wenn wir raus gehen, dann verrichtet er sein Geschäft nicht (nicht mal pinkeln), wenn irgendwas in der Nähe ist (Auto, Menschen, Plastiktüten, Blätter) völlig egal was. Er muss aber in diesen Situationen dringend, wenn wir nach der Runde in den Garten gehen merkt man ihm an, wie erleichtert er ist, dass er sich endlich erleichtern kann.
Mojo hat eine sehr geringe Frustrationstoleranz. Wenn er zu einem Hund will, aber nicht hin kann beginnt er zu quietschen und steigert sich in ein Bellen hinein. Manchmal bellt er an der Leine andere Hunde bereits aus einiger Entfernung an.
Die meisten Hunde kommen nicht mit Mojos hektischer, hyperaktiver Art zurecht. Das versteht er jedoch nicht.
Er rennt viel und bewegt sich immer sehr hektisch.
Zuhause habe ich ihn mittlerweile so weit, dass er weiß, dass wenn ich mich ruhig setze/ lege nichts aufregendes passiert. Stehe ich jedoch auf ist er direkt wach. Er folgt mir nicht, weil ich ihm das nicht erlaube, aber er setzt sich auf und beginnt nach einiger Zeit zu fiepen.
Kommt Besuch rennt er wie von der Tarantel gestochen durch die Wohnung, springt hin und her, dreht sich und jagt seinen Schwanz, rennt in andere Räume, versucht den Besuch wie wild abzuschlabbern und rennt weiter, solange bis der Besuch weg ist.
Ich versuche schon sehr lange an diesen Problemen zu arbeiten. Dies ist jedoch sehr problematisch, weil Mojo es nicht schafft sich zu konzentrieren und in solchen Situationen auf nichts reagiert.
Ich suche auch immer wieder im Internet nach Möglichkeiten, wie ich besser mit ihm trainieren kann. Von vielen habe ich gehört, dass ich ihn kastrieren lassen soll und er dadurch ruhiger werden würde. Das kann ich mir jedoch kaum vorstellen. Mojo war zwar sehr frühreif (Beinchen heben mit 3 Monaten, erste Reaktion auf läufige Hündin mit 3,5 Monaten) aber da er erst ein Jahr alt ist (und noch weitaus kleiner, als die anderen aus seinem Wurf) möchte ich ihn noch nicht kastrieren lassen. Außerdem halte ich es nicht für die Lösung.
Jetzt habe ich im Internet von zerebralen Allergien gelesen und die Symptome die dort aufgezählt werden stimmen zu einem großen Teil.
Meine Frage, kann man irgendwie nachweisen, ob Mojo daran leidet? Würden sich die Symptome bei einer anderen Fütterung bessern?
 
Seitdem er angefangen hat so dünn zu werden füttere ich bosch high energy.

Würden sich die Symptome bei einer anderen Fütterung bessern?

Siehe zunächst folgender Link, insbesondere S. 68.

http://www.wildundhund.de/r30/vc_content/bilder/firma438/Dossiers/064_068_allergien.pdf

Ob das Bosch-Futter für den Hund richtig ist, wage ich zu bezweifeln.


Ob sich die Symptome bei einer anderen Fütterung bessern würden, kann Dir niemand sagen, das musst Du ausprobieren.

Im Hinblick auf den o.a. Link wäre Barfen m.E. die richtige Fütterung.
 
Barf ist sicher nicht verkehrt, oder zumindest ein hochwertigeres Futter als Bosch ohne Getreide.

Daneben denke ich aber, dass man erstmal andere Dinge ausschließen sollte. Für einen "ADHS" -Hund kann es verschiedene Ursachen geben.
So stellt sch mir die Frage, ob er mal durchgecheckt wurde beim Tierarzt (z.B. Schilddrüse).
Siehe auch folgenden Artikel:
http://www.tier.tv/hund/aufzucht-und-erziehung/hyperaktiver-hund-was-tun
 
Danke für eure Antworten.
Die Schilddrüsenwerte sind untersucht worden, er hat wohl eine leichte Abweichung, aber laut meiner Tierärztin ist es im "normalen" Rahmen und erklärt sein Verhalten nicht und bedarf auch keiner Medikation. Ich soll die Werte jedoch regelmäßig untersuchen lassen, um zu gucken wie sie sich entwickeln.
Ich weiß, dass mir niemand sagen kann, ob eine Umstellung bei meinem Hund hilft, die Frage sollte eher in die Richtung gehen, ob jemand Erfahrung mit einer Besserung nach Ernährungsumstellung hat.
Auch wenn der Artikel nur sehr kurz ist, war es doch ziemlich interessant. Das mit den Proteinen wusste ich noch gar nicht.
 
Danke für eure Antworten.
Die Schilddrüsenwerte sind untersucht worden, er hat wohl eine leichte Abweichung, aber laut meiner Tierärztin ist es im "normalen" Rahmen und erklärt sein Verhalten nicht und bedarf auch keiner Medikation. Ich soll die Werte jedoch regelmäßig untersuchen lassen, um zu gucken wie sie sich entwickeln.

Eine sogenannte subklinische Schilddrüsenunterfunktion reicht aus für erhebliche Verhaltensabweichungen. Leider wissen viele Tierärzte das immer noch nicht.
Und das, obwohl eine Probebehandlung mit Schilddrüsenhormon für den Hund vollkommen ungefährlich ist und nichtmal besonders teuer. Die Tabletten kosten für einen Hund in Schäferhundgröße vielleicht 10 Euro im Monat.
Lies Dir mal den folgenden Artikel durch:
http://pflegestellennetz.de/include/101-Schilddruese.php
 
Eine sogenannte subklinische Schilddrüsenunterfunktion reicht aus für erhebliche Verhaltensabweichungen. Leider wissen viele Tierärzte das immer noch nicht.
Und das, obwohl eine Probebehandlung mit Schilddrüsenhormon für den Hund vollkommen ungefährlich ist und nichtmal besonders teuer. Die Tabletten kosten für einen Hund in Schäferhundgröße vielleicht 10 Euro im Monat.
Lies Dir mal den folgenden Artikel durch:
http://pflegestellennetz.de/include/101-Schilddruese.php

Dann werde ich wohl noch mal zum Tierarzt gehen und die Werte überprüfen lassen, sollten sie weiterhin so sein, werde ich dort nachfragen, ob eine medikamentöse Einstellung möglich ist.
 
Dann werde ich wohl noch mal zum Tierarzt gehen und die Werte überprüfen lassen, sollten sie weiterhin so sein, werde ich dort nachfragen, ob eine medikamentöse Einstellung möglich ist.

Frag ruhig kritisch nach, ob Deine TÄ auf der Höhe des derzeitigen Wissenschaftsstandes ist. viele Tierärzte verfügen was das betrifft nicht immer über aktuelles Wissen. Lass Dir im Zweifelsfall die Laborergebnisse in Ykopie mitgeben und lege sie einen zweiten Tierarzt vor.
 
Dann werde ich wohl noch mal zum Tierarzt gehen und die Werte überprüfen lassen, sollten sie weiterhin so sein, werde ich dort nachfragen, ob eine medikamentöse Einstellung möglich ist.


Ich würde erstmal das Futter umstellen, bevor ich zu Medikamenten greifen würde. Auch Stress kann die Schilddrüsenwerte verändern. Wird der Stress abgestellt, normalisieren sich die Werte wieder.

Das Bosch ist ziemlich minderwertig. Dein Hund ist zu dünn, wenn man die Wirbelsäule sehen oder fühlen kann.

Frage ist auch, wie lange ist Dein Hund alleine, wenn Du im Schichtdienst arbeitest?

Hunde in dem Alter haben eine Menge Energie, die Rasse im Besonderen auch.
 
Klar, werde mir die Werte mitgeben lassen und mir im Zweifelsfall noch eine Zweitmeinung einholen.

Ich weiß, dass er zu dünn ist. Da er aber einfach nur eine gewisse Menge frisst (egal was er bekommt und wie viel) kann ich nichts machen, außer zu versuchen ihm mehr Kalorien in der Menge zuzuführen, die er frisst.
Ja, jeder Hund in dem Alter hat wohl eine Menge Energie :D Nur bei ihm ist das leider nicht mehr normal. Er wird auch nicht ruhiger, wenn wir mehr unternehmen. An meinen freien Tagen, oder wenn ich Frühdienst habe fahren wir oft mit dem Rad 10-15 km und gehen dann mal an "besonderen" Orten spazieren und spielen dort Ball. Davon ist er nicht mehr oder weniger müde, als an Tagen, an denen wir unser "normales" Spaziergangspensum machen. Ich glaube schon, dass er genug ausgelastet ist. Wir gehen ziemlich lange spazieren und spielen unterwegs Ball (mit Wurfschleuder) oder Frisbee, wobei er sich ordentlich austoben kann. Oder wir fahren Fahrrad. Ich lasse ihn auch springen, was ihn körperlich auch fordert. Und Versteckspiele zur geistigen Auslastung. Das ich bei dieser Rasse einen Hund haben werde, der sehr viel körperliche Auslastung braucht war mir von Anfang an klar. Jedoch wird seine Hektik, Hyperaktivität und Unruhe stetig schlimmer.
Er ist so lange alleine, wie ich arbeiten bin, also ca. 8 Stunden. Er hat aber von klein auf schrittweise gelernt alleine zu bleiben, deshalb stellt das kein Problem dar. Während dieser Zeit schläft er. Ich habe das an unterschiedlichen Tagen per Kamera festgehalten, um zu wissen ob es ihm was ausmacht, wäre dies der Fall hätte ich jemanden zum Gassigehen engagiert.
Aber ich glaube er genießt diese Ruhe (weil er ja wie bereits beschrieben wenn ich zuhause bin auf jeden noch so kleinen Reiz reagiert), deshalb kann er zu dieser Zeit wahrscheinlich am entspanntesten Schlafen.
 



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