Meinem Rüden habe ich das folgendermaßen beigebracht:
Ich nahm ein Futterdummy und füllte es mit seinen Lieblingsleckerli (in diesem Fall Trockenfisch). Zuerst hielt ich es ihm nur hin, er war sofort interessiert und hat es beschnüffelt. Ich öffnete es, ließ ihn ein bisschen daraus fressen. Das wiederholte ich so lange, bis er zu 100% wusste, dass da drin etwas Tolles ist und ICH es öffnen kann.
Dann warf ich das Dummy. Hier muss ich gleich mal anmerken: Mein Hund ist objektfixiert und hat ordentlich Jagdtrieb, er bringt von Natur aus also schon eine Begeisterung für sich bewegende Objekte mit und will diese fangen. Er lief dem Dummy hinterher. Zunächst beschnüffelte er es intensiv und hielt es mit den Pfoten fest, um irgendwie selbst an den Inhalt zu kommen. Eine ganze Weile musste ich zuerst zu ihm gehen und habe das Dummy wieder selbst geöffnet. Irgendwann hat er auch geschnallt, dass er es selbst nicht schafft. Im weiteren Verlauf habe ich ihn gelobt, wenn er das Dummy mit dem Maul aufhob und ihn dazu animiert, zu mir zu kommen. Anfangs musste ich ihm dabei immer wieder ein paar Schritte entgegenkommen, aber nach und nach kam er schnurstrack auf mich zugelaufen und wartete darauf, dass ich das Dummy aufmache und ihm etwas daraus zu fressen gab.
Sobald er es zuverlässig brachte, gestaltete ich die ganze Sache schwieriger. Zuvor neigte er dazu, sofort loszurennen, wenn ich das Dummy warf. Ich brachte ihm bei, so lange sitzen zu bleiben, bis ich ihn dazu aufforderte, das Dummy zu holen. Ich gebe zu, das hat etwas länger gedauert. Sobald er sah, dass ich das Dummy werfen wollte, geriet er völlig aus dem Häuschen. Irgendwann blieb er aber sitzen und wartete auf ein Kommando. Dazu habe ich das Dummy anfangs nur einen Meter geworfen und die Distanz immer weiter erhöht, sobald er zuverlässig sitzenblieb.
Die letzte Hürde bestand darin, dass er sich hinsetzte und auf diesem Platz sitzenblieb, während ich das Dummy versteckte. Ich habe ihn dabei ausgetrickst (er konnte mich ja sehen) und an mehreren Verstecken so getan, als würde ich das Dummy dort ablegen. Es waren immer mindestens sieben bis zehn Verstecke, in einem habe ich das Dummy dann auch versteckt. Dann forderte ich ihn auf zu suchen.
Ist 'ne Riesengaudi für ihn.
Mit meinem Rüden ging das ganze verhältnismäßig einfach, weil er eine natürliche Begeisterung für das Suchen und Jagen hat. Meiner Hündin habe ich jahrelang versucht, das Apportieren beizubringen. Ich bin auch ziemlich sicher, dass sie nicht dumm ist und das Prinzip eigentlich versteht, aber sie findet es stinklangweilig und zeigt keinerlei Interesse daran. Obwohl sie von einem Fressen zum nächsten lebt und Futter für sie Lebensinhalt #1 ist, sieht sie es nichtmal ein, ein gefülltes Futterdummy zu apportieren. Solche Hunde gibt halt auch. Ich habe mich damit abgefunden, dass meine Hündin nicht apportieren will. Dafür macht sie lustige Kunststücke.