Körperliche Auslastung, oder: Mein Männlein möchte sich austoben

Ganz gut.:)
Wir haben das Geschirr noch mal geändert und die Passform von einer Hundetrainerin überprüfen lassen, die selbst auch ZHS betreibt. Trainingstechnisch sind wir noch nicht so wahnsinnig weit, weil ich ja zwischenzeitlich krank war und nun (auch wegen der durch die Krankheit verlorenen Arbeitstage) vor lauter Arbeit teilweise nicht weiß, wo mir der Kopf steht.:confused: Daher haben wir bisher nur alle paar Tage ein paar Minuten Training im Garten geschafft. Aber Rico hat inzwischen das Prinzip verstanden und den Spaß an der Sache entdeckt. Wenn er sieht, dass ich das Zuggeschirr in die Hand nehme, kommt er sofort ganz freudig angerannt.:) Mittlerweile zieht er mich ca. 40 Meter weit (quer durch den Garten eben) zu seinem Belohnungsfutternapf. Das nächste Ziel ist jetzt, diesen abzubauen, sodass Rico keinen deutlich sichtbaren Zielpunkt mehr vor Augen hat. Wenn wir das geschafft haben, können wir, denke ich, recht zügig die Strecken ausweiten und das eigentliche körperliche Training beginnen.

Liebe Grüße
Amica
 
So, kleines Update, verbunden mit der Bitte um Tipps.;)

Insgesamt haben wir das "Rennflash-Problem" jetzt wirklich gut im Griff; Rico rennt nicht mehr ohne konkreten Auslöser weg. Es gibt Tage, an denen er stärker auf potenziell Jagdbares anspringt als an anderen. Aber ich denke, das ist normal für einen jagdtriebigen Hund und ich kann ihn diesbezüglich inzwischen ziemlich gut lesen. Wenn ich ein "schlechtes Bauchgefühl" habe, bleibt die Leine in der Hand. Habe ich ein gutes Gefühl beim Ableinen, klappt es auch meist gut.

Beim Canicross machen wir Fortschritte, aber man merkt, dass das für uns beide eine völlig neue Welt ist. Rico ist nicht gewohnt, dass Ziehen erlaubt ist, und vor allem ist er nicht gewohnt, sich nur mit den Ohren und nicht mit den Augen bei mir rückzuversichern. Sprich: Durch das Agility und Longieren ist er sehr stark darauf trainiert, auf meine Körpersprache zu achten, was natürlich zur Folge hat, dass er mich anschaut, wenn er von mir Informationen haben möchte. Einfach vorneweg zu laufen und sich nur auf meine Stimme zu verlassen, ist für ihn völlig neu und fällt ihm teilweise noch schwer. Umgekehrt bin auch ich es gewohnt, den Hund hauptsächlich über Körpersprache zu lenken und finde es ebenfalls ungewohnt, ausschließlich die Stimme einzusetzen. Aber das wird, denke ich.
Aufgebaut hatte ich das Ziehen ja mithilfe eines gefüllten Futternapfes, den Rico als Ziel anvisieren konnte und aus dem er als Belohnung fressen durfte. Diesen habe ich nun (endlich!) abbauen können - bis vor kurzem musste immer noch ein winziges Krümelchen Futter auf dem Boden liegen, damit Rico bis zu den letzten Metern ordentlich gezogen hat. Heute haben wir endlich den Knoten durchgehauen und er hat verstanden, dass er trotzdem am Ziel Futter bekommt, auch wenn ich das nicht im Voraus schon ausgelegt habe. Das ist ein großer Schritt, über den ich mich sehr freue.:)
Trotzdem bleibt ein Problem: Rico braucht nach wie vor ein Ziel. Er muss am Startpunkt wissen, wohin er laufen soll (also nicht nur, in welche Richtung, sondern zu welchem Zielpunkt.) Wenn ich einfach "Los geht's!" (unser Startsignal) rufe und er nicht weiß, wo unser Ziel ist, läuft er nur ganz zögerlich los und schaut sich ständig zu mir um, sodass überhaupt kein Zug entsteht. Während mir sehr klar war, wie ich vorgehen muss, um den gefüllten Futternapf abzubauen, fehlen mir gerade die Ideen, wie ich Rico jetzt dahin bringen kann, quasi "ziellos" loszulaufen... Hat jemand von euch Ideen dazu? Ich wäre für ein paar Denkanstöße echt dankbar.

Liebe Grüße
Amica
 
Zum Thema ohne Ziel laufen:
Ich würds mal mit nem Hasen probieren, also ne Person die vorraus fährt/läuft. Die ist dann immer früher außer Sicht, irgendwann riecht er nur noch, dass die da gelaufen/gefahren ist und zum Schluss ist sie irgendwann ganz weg.

Auf diesem Weg trainieren viele Zughundesport er ihre jungen Hunde an, wenn sie nicht die Möglichkeit einesGespanns haben.

Die Variante mit dem Futternapf hab ich allerdings ehrlich gesagt noch nie in "professionellen" Kreisen gehört.
 
Die Variante mit dem Futternapf hab ich allerdings ehrlich gesagt noch nie in "professionellen" Kreisen gehört.
Na ja, sie wird in dem Buch vorgeschlagen, das mir hier empfohlen wurde, und der Uwe Radant soll ja angeblich schon ein Profi sein...;)

Ich behalte die Variante mit dem "Hasen" mal im Hinterkopf, wobei das ja auch eine Hilfe ist, die man erst mal wieder abbauen muss.

Viele Grüße
Amica
 
Na ja, sie wird in dem Buch vorgeschlagen, das mir hier empfohlen wurde, und der Uwe Radant soll ja angeblich schon ein Profi sein...;)

Ich behalte die Variante mit dem "Hasen" mal im Hinterkopf, wobei das ja auch eine Hilfe ist, die man erst mal wieder abbauen muss.

Viele Grüße
Amica

Er empfiehlt sie, verwendet sie aber nicht selber ;) so wird es halt auch Leuten ermöglicht zu trainieren, die nicht die Möglichkeit eines "Hasen" haben :)

Das Buch habe ich auch zu Hause einfach weils mich interessiert hat. Ein paar nützliche Tipps stehen auch drin, z.B. zum Anspannen von mehreren Hunden, aber von der Methode mit dem Futter halte ich persönlich gar nix.

Ich habe auch schon viele kritische Stimmen im Bezug auf diese Trainingsmethode gelesen und wie gesagt, kein "Profi" wendet diese Methode selber an. Viele waren sehr erstaunt, darüber, dass Radant soetwas empfiehlt, weil bis da hin niemand so trainiert hat, auch nicht Radant selbst.

Ich halte davon ehrlich gesagt auch nix.

Natürlich muss man diese Hilfe auch erst wieder abbauen, aber dadurch lernt der Hund vielleicht, dass ein Ziel beweglich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Er empfiehlt sie, verwendet sie aber nicht selber ;)
Dann kannst du mir aber nicht zum Vorwurf machen, dass ich seiner Empfehlung gefolgt bin, denn wie sollte ich auf die Idee kommen, dass er etwas empfiehlt, dass er selbst nicht für "das Gelbe vom Ei" hält?;)

Dass du von der Futternapf-Methode nichts hältst, habe ich mir schon beim Lesen deines letzten Posts gedacht, aber jetzt nachträglich bringt mir dieser Hinweis nicht mehr sonderlich viel. Diese Einschränkung wäre an der Stelle, an der mir das Buch empfohlen wurde, sinnvoller gewesen.;)

Viele Grüße
Amica
 
Dann kannst du mir aber nicht zum Vorwurf machen, dass ich seiner Empfehlung gefolgt bin, denn wie sollte ich auf die Idee kommen, dass er etwas empfiehlt, dass er selbst nicht für "das Gelbe vom Ei" hält?;)

Dass du von der Futternapf-Methode nichts hältst, habe ich mir schon beim Lesen deines letzten Posts gedacht, aber jetzt nachträglich bringt mir dieser Hinweis nicht mehr sonderlich viel. Diese Einschränkung wäre an der Stelle, an der mir das Buch empfohlen wurde, sinnvoller gewesen.;)

Viele Grüße
Amica

Zu Beginn, als das Buch empfohlen wurde, hatte ich das Buch noch nicht, konnte also auch nicht wissen, welche Methoden er vorschlägt. Außerdem wird in dem Buch auch das mit dem Hasen erwähnt.

Ich mach dir ja auch keinen Vorwurf ;) ich hab dir ja nur nen Tipp gegeben, wie du das Problem "er braucht ein festes Ziel" vielleicht lösen könntest. DU machst damit theoretisch den Futternapf ja nur beweglich. Wenn du das nicht machen möchtest, weil das eine weiter Hilfe wäre, die du abbauen musst, ist das deine Sache.
 
Ich ziehe durchaus in Erwägung, deinen Tipp auszuprobieren, so ist das nicht.:)

Du hast Recht, dass der "Hase" in dem Buch auch erwähnt wird, aber die Futternapf-Methode ist definitiv die, die dort empfohlen und am ausführlichsten erklärt wird. Es wird im Hinblick auf den Hasen sogar beschrieben, dass manche Hunde mit dieser Methode eben nicht das "Einfach Daufloslaufen" lernen, sondern nur ziehen, wenn sie ihren "Hasen" im Blick haben. Und dass man deswegen den "Hasen" so schnell wie möglich wieder ausschleichen solle. Das alles klang für mich eher "Hasen-kritisch" und hat mich skeptisch gemacht. Daher hätte ich jetzt auch nicht gedacht, dass das die Methode sein soll, auf die der Profi schwört...

Deine Aussage, du hieltest von der Futternapf-Methode gar nicht, kam bei mir halt so an wie Ich hätte dir ja gleich sagen können, dass es so, wie es in dem Buch steht, nicht funktioniert. Und daraufhin dachte ich: Na toll, warum HAST du es dann nicht gleich gesagt? Wenn du das Buch erst später gelesen hast, sieht die Sache ja ganz anders aus.

Viele Grüße
Amica
 



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