Wie lange ist ein Hund eifersüchtig?

Hallo,

ich bin mit Hunden aufgewachsen. Aus beruflichen Gründen, kann ich leider keinen Hund halten. Daher habe ich mich vor einiger Zeit dazu entschlossen, mit Hunden aus einem nahegelegenen Tierheim Gassi zu gehen, 1 x die Woche. Ganz weg war ich nie von Hunden, habe des öfteren Hundesitting für Freunde übernommen, meine Mutter hat ebenfalls einen Hund. Aber das Wissen um Hunde ist doch ein wenig eingerostet. Deshalb bin ich im nachfolgend geschilderten Fall auch unsicher:

Hündin (8), eher dominant, seit 3 Jahren im Tierheim. Ihr Hundepartner im Tierheim ist vor kurzem verstorben, hat jetzt einen neuen Partner im Freilauf. Die Vorgeschichte war mir nicht bekannt. Sie war immer im Freilauf neben dem Gassigehtor. Seit August bekommt sie und der Partnerhund von mir dort immer ein paar Leckerli, nicht viel, so 3 - 4 Stück (hochwertig, getrocknetes Fleisch, bzw. Hundewurst aus 100% Fleisch), natürlich nachdem ich den Pfleger der die Hunde an die Gassigeher herausgibt, gefragt hatte.

Am Gitter ist sie freundlich, zugewandt. Ich halte (bei jedem Hund) meine Hand an das Gitter und entscheide anhand der Reaktion des Hundes, ob ich ihn streichle oder es lieber lasse. Die Hündin ist freundlich, mit nach vorne gerichteten Ohren, wedelt mit dem Schwanz, leckt mir die Hand, läßt sich auch gerne streicheln.

Diese Hündin hat eine Stammgassigeherin, weil sie angeblich nur mit ihr Gassi geht. Nun war es vor ein paar Wochen so, dass diese Gassigeherin an meinem Gassigehtag nicht konnte und mich eine Woche davor darum bat, ich solle mal versuchen mit der Hündin Gassi zu gehen. Ich bin dann mit ihr eine kurze Runde gegangen. Der Hund soll angeblich aggressiv auf andere Hunde zugehen, hatte Halsband, Leine, Sicherheitsgeschirr und noch eine Leine. Sie ging problemlos mit. Ich bin dann die Woche drauf mit einer Leine und Sicherheitsgeschirr mit ihr gegangen. Ich hatte überhaupt keine Probleme. Mit Leckerli in der Hand ging sie auch problemlos an anderen Hunden vorbei ohne Gezeter, sie war total auf mich, bzw. das Leckerli in meiner Hand fixiert.

Soweit so gut. Nun geht die Stammgeherin wieder mit ihr, wobei die Hündin nicht mehr so recht mit ihr mitgehen möchte, zumindest nicht, so lange sie mich sieht. Letzte Woche habe ich ihr und ihrem Partnerhund im Freilauf jedem so 3 - 4 Leckerli gegeben, keine Probleme. Danach war zuerst sie, dann der Partnerhund spazieren. Ich kam nach knapp 3 Stunden zurück, da wurde gerade auch der Partnerhund abgegeben. Das heißt seit Leckerligabe waren mindestens 3 Stunden vergangen.

Diese Woche kam ich und wurde von der Stammgeherin sofort harsch angemault, ich solle der Hündin keine Leckerli mehr geben, sie hätte deswegen den anderen Hund gebissen.

So lange ich da war, also 3 Stunden mit Sicherheit nicht. Beide haben ihre Leckerli genommen, sie als dominante hat ihres immer zu erst bekommen, es wurde nicht einmal geknurrt, geschweige denn der Rüde weggebissen. Es muß also weit danach passiert sein. Ich konnte den Pfleger gestern nicht sprechen, weiß also nicht, wann genau die Beißattacke passiert ist. Es kam aber offensichtlich zu keiner Verletzung. Der Partnerhund ist auch immer noch bei ihr.

Kann es wirklich sein, daß so lange Zeit nach der Gabe eines Leckerli, es zu einem Beißvorfall kommt?

Mir tut die Hündin extrem leid. Zum einen weil sie so lange im Tierheim sitzt, zum anderen weil ich ihr die Leckerli, die sie sehr liebt nicht geben kann, zumindest nicht, solange ich nicht mit dem Pfleger gesprochen habe. Ihr Blick gestern war so traurig, das hat mir richtig weh getan.

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das die Beißattacke etwas mit dem Leckerli zu tun hat und vermute etwas anderes dahinter. Allerdings ist mein Wissen jetzt auch nicht auf dem neuesten Stand und es kann daher auch sein, daß ich mich auch irre.

Vielleicht kann mir jemand helfen?

Gruß
Tina
 
Moin,

also so ganz durchblicken tue ich bei deiner geschichte ehrlich gesagt nicht.
Warum es zum beißvorfall kam, könnte nur jemand sagen der dabei gewesen ist.

Weder du noch jemand hier waren dabei also wird es nur Spekulationen geben, die nicht sonderlich hilfreich sind.

Hat die Hündin von dir Leckerlie bekommen, beißt sie dafür später keinen anderen hund - da ist absolut kein zusammenhang.
Das beißen muss mit etwas anderem zu tun haben.

Was ich mir vorstellen könnte wäre,
dass die Hündin sehr Resourcenorientiert ist vielleicht.

Sie hat ja auch Leckerlies von ihrer Gassigeherin bekommen (schon imemr oder erst seit du da bist?)
Dann könnte sie einen Hund beißen (oder abschnappen) wenn dieser in die Nähe der leckerlie gebenden gassigeherin kommt.

Aber mit deiner Leckerliegabe hat das überhaupt nix zu tun.
Es sei denn du würdest im Vorbeigeigehen den Hunden im zwinger/Frailauf Leckerlies reinscmeißen - dann köntne die Hündin auch resourcenverteidigend beißen. Aber ich lese nicht heraus dass du das getan hättest.

Ansonsten finde ich sowas wie "Eifersucht" schon ein sehr vermenschlichtes Gefühl - ich bezweifle dass Hunde wirklich eifersüchtig sein können, so wir wir Menschen (aber so sehr viel eigene Hundeerfahrung habe ich als Ersthundehalter ja auch nicht).

Dann empfehle ich dir, dich noch mal mit dem Thema "Dominanz" zu beschäftigen - dazu gibt es, im Vergleich zu früher, wirklich einige neue sinnvolle Infos und Ansichten, die sich ziemlich geändert haben.
Als Anfang ist dieser Artikel vielleicht interessant für dich:
https://www.trainieren-statt-dominieren.de/blog/27-dominanz-rudel/21-dominanter-hund
 
Danke Dir. Nein, die Leckerli meinerseits wurden nicht geworfen, sondern dem Hund durch das Gitter gegeben und wie gesagt, es kam dort nicht zu irgendeiner Reaktion gegenüber dem anderen Hund. Meine Vermutung ist eher eine Eifersucht der Stammgassigeherin, weil "ihr" Hund total auf mich fixiert ist, wenn sie mich sieht. Wann genau dieser Vorfall war, kann ich nicht sagen, nicht einmal, ob er am selben Tag war. Nachdem ich die Leckerli gegeben habe, wurde sie aus dem Freilauf geholt und ging Gassi. Als ich nach knapp 3 Stunden zurück kam, kam auch ihr Freilaufpartner vom Gassigehen. Ich gehe davon aus, das sie sich in der Zwischenzeit nicht im Freilauf begegnet sind. Aber selbst wenn, auch nach einer Stunde würde ich jetzt auch keinen Zusammenhang mehr sehen.

Beispiel: ich kannte die Vorgeschichte des Hundes nicht. Ich streichle auch nicht jeden Hund durch das Gitter, es kommt immer auf die Reaktion des Hundes an und ich beobachte die Reaktion während der Zeit des Streichelns. Beim letzten Mal wurde ich von ihr bzw. ihrer Freundin aufgefordert das zu unterlassen den die Hündin hätte schon jemanden gebissen. Die Hündin ist zu mir freundlich, offener Blick Ohren nach vorne, wedelnder Schwanz. Sie leckt mir die Hand und ich streichle dann vorsichtig. Bei Anzeichen von Unmut, knurren, angelegte Ohren, aufgestellter Rute, würde ich die Hand wegnehmen, aber da ist nichts. Es gibt im TH Hunde, da käme ich im Leben nicht drauf, die Hand durch das Gitter zu stecken, die stehen bellend und knurrend am Gitter. Ich mach das rein von der Situation abhängig. Und ich solle keine Leckerli mehr geben, sie hätte schließlich selbst welche. Ich glaube, das sie wenig Erfahrung mit Hunden an sich hat. Kommt ihr ein anderer Hund entgegen wenn sie führt, wird sie nervös, sagt von aller Weite, dass sie diesen Hund an der Leine hat der aggressiv gegenüber anderen Hunden ist und zerrt an der Leine. Dieser Hund ist sehr leckerlifixiert. Ein Leckerli in der Hand neben ihr und einfach normal weitergehen und sie beachtet selbst kläffende Hunde nicht. Man könnte also sowohl sich, als auch den Hunden jeglichen Stress nehmen, in dem man sich normal verhält und den Hund einfach ablenkt.

Gestern war noch eine andere Familie am Gassigehtor und als besagter Hund übergeben wurde, ist selbst denen, die uns noch nie gesehen haben aufgefallen, dass die Hündin auf mich fixiert ist und eigentlich zu mir wollte. Ich habe mich absichtlich schon etwas weiter entfernt aufgehalten. Ich denke, daß genau das das Problem ist. Ginge es wirklich um das Leckerli, müsste die Reaktion ja sofort von ihr kommen. Selbst wenn ein Futterneid da wäre, würde er sich ja auch sofort äußern und nicht, wenn die Situation schon vorbei ist. Vielleicht ist die Rangfolge noch nicht richtig geklärt.

Eigentlich ist der Hund relativ einfach zu führen, wenn man ihre Grenzen beachtet und sie in bestimmten Situationen einfach ablenkt. Das sie gebissen hat führe ich darauf zurück, das Zeichen nicht beachtet wurden. Sie ist nicht per se aggressiv.

Ich werde den Pfleger ansprechen, was wann genau war. Und ich werde meine Gassigehzeit etwas nach hinten verlegen, dann gehe ich ihr aus dem Weg und kann dem Hund die Leckerli geben, wenn ich wieder zurück bin. Sie liebt diese Leckerli sehr und einem Hund, der eh in keiner guten Situation steckt, möchte ich das nicht nehmen.

Sie hat sich gestern streicheln lassen, zwar nach dem anderen Hund mal geschaut, aber selbst als auch er her kam weder geknurrt noch ihn weggebissen.

Danke für den Link, lese ich mir gleich durch.
 
Es gab keine Verletzungen, so wie ich das lese. Also ist im Grunde nichts passiert, außer ein Anschiß unter Hunden. Wahrscheinlich mit Getöse, aber sonst nix.

Wieso und warum kann aus der Ferne keiner nachvollziehen. Ressourcenorientierte Hunde brauchen manchmal nicht viel Anlaß, um dem Hundekumpel mal eins auf die Mütze zu hauen. Da braucht nur irgendwo noch ein Krümel gelegen zu haben. Oder der Hund glaubt, da läge noch was. Kann schon reichen für Gebrüll.

Es muß auch garnichts mit Futter zu tun gehabt haben. Es gibt Hunde, die "bestrafen" beim heimkommen ihren Hundekumpel, wenn der allein Gassi war. Ich hatte selber so einen Hündin. Wenn ich nur mit dem Rüden unterwegs war, wollte sie dem beim heimkommen immer eins auf den Kopf geben, wegen unerlaubteb entfernens. Die hat den auch immer gemaßregelt, wenn ich mit beiden draußen war und der kam auch rufen nicht gleich, oder zu langsam.

Ich denke eher, die Stammgassigeherin ist etwas eifersüchtig und spielt die Dinge hoch. Vllt. ist sie auch unerfahren und kann Hundeverhalten nicht richtig einschätzen.
 
Ich schließe mich RosAli an und kenne es auch, dass Hunde die von einer Runde nach Hause kommen von einem Hund der zuhause geblieben ist "bestraft" werden. Je nach Hundecharakter wird es dann auch mal laut und die Hunde zeigen Zähne.

Mit einem Leckerchen, das vor längerer Zeit gegeben wurde hat das aber nichts zu tun. Es gibt auch keine feste Rangfolge unter Hunden. In unterschiedlichen Situationen (Fressen, Zuwendung) setzt sich immer mal ein anderer Hund durch und einer zieht zurück weil ihm die Ressource nicht wichtig ist.
 
Danke Dir. Nein, die Leckerli meinerseits wurden nicht geworfen, sondern dem Hund durch das Gitter gegeben und wie gesagt, es kam dort nicht zu irgendeiner Reaktion gegenüber dem anderen Hund. Meine Vermutung ist eher eine Eifersucht der Stammgassigeherin, weil "ihr" Hund total auf mich fixiert ist, wenn sie mich sieht. Wann genau dieser Vorfall war, kann ich nicht sagen, nicht einmal, ob er am selben Tag war. Nachdem ich die Leckerli gegeben habe, wurde sie aus dem Freilauf geholt und ging Gassi. Als ich nach knapp 3 Stunden zurück kam, kam auch ihr Freilaufpartner vom Gassigehen. Ich gehe davon aus, das sie sich in der Zwischenzeit nicht im Freilauf begegnet sind. Aber selbst wenn, auch nach einer Stunde würde ich jetzt auch keinen Zusammenhang mehr sehen.

Ich denke eher, die Stammgassigeherin ist etwas eifersüchtig und spielt die Dinge hoch. Vllt. ist sie auch unerfahren und kann Hundeverhalten nicht richtig einschätzen.
Ich sehe das wie RosAli,ich glaube auch,dass das Problem eigentlich die"Stamm-Gassie-Gängerin "ist.Bestimmt ist sie stolz darauf,oder bildet sich etwas darauf ein,dass sie als Einzige mit der Hündin kann,und gerade wenn es ein eigentlich schwieriger Hund ist(sein soll),hat man dadurch einen bestimmten Status bei den anderen Menschen im Tierheim...und dann kommt da einfach jemand,der das locker angeht,und es sofort "passt"-und ihr damit quasie das Zepter aus der Hand nimmt.
Von meinem empfinden her,will sie einfach nicht,dass "ihre" Hündin sich Dir noch mehr anschliesst,und will Dich deshalb von ihr fernhalten.
Denn dass die Hündin drei Stunden später(nachdem beide Hunde draussen waren und Programm hatten,sprich die Leckerlies schon lange wieder vergesen waren) beissen soll,weil Du drei Stunden vorher Leckerlie gegeben hast,kann echt nicht sein.
Dass evt.etwas zwischen den hunden passiert ist,will ich nicht ausschliessen,kann immer mal sein-aber mit den Leckerlies hatte es garantiert nichts mehr zu tun.
Ich werde den Pfleger ansprechen, was wann genau war. Und ich werde meine Gassigehzeit etwas nach hinten verlegen, dann gehe ich ihr aus dem Weg und kann dem Hund die Leckerli geben, wenn ich wieder zurück bin. Sie liebt diese Leckerli sehr und einem Hund, der eh in keiner guten Situation steckt, möchte ich das nicht nehmen.
Das würde ich auch so machen...es wäre echt schade,wenn die Hündin nun zurückstecken müsste,weil sich die andere Gassie -Gängerin verhält wie im Kindergarten...:rolleyes:
 
Vielen Dank Euch allen. Im Grunde bestätigt Ihr mein Gefühl, aber diese Frau hat mich wirklich verunsichert. Ich habe schon lange keinen eigenen Hund mehr und da rostet man etwas ein. Ist etwas anderes als immer mal wieder den Hund von Freunden oder meiner Mutter zu haben.

Das würde ich auch so machen...es wäre echt schade,wenn die Hündin nun zurückstecken müsste,weil sich die andere Gassie -Gängerin verhält wie im Kindergarten...:rolleyes:[/QUOTE]

Sehe ich auch so. Zumal es mich freut, dass der zweite Hund auch Leckerli nimmt. Das ist ein ganz ängstlicher Knopf, ein Rumänienhund, mit dem aber sehr gut gearbeitet wird. Zeigt, dass die hoffentlich "Baldbesitzerin" von ihm, gut mit ihm arbeitet.
 



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