Torsten - bei meinem Wesenstest damals musste ich Linda an einem Pfahl anleinen und mich entfernen - mich so hinstellen, dass der Hund mich nicht mehr sieht. Die anderen Prüflinge standen abseits und beobachteten die Prüfsituation. Der Prüfer ging mit Drohgebärde auf meine Linda zu, hatte zwei Krücken dabei, die er über ihren Kopf zusammenschlug. Dann nahm er eine Krücke und schubste mit dieser Linda immer wieder grob zur Seite, piekste mit dem Endteil in ihre Rippen rein - darauf hinaus, dass Linda in die Krücke aggressiv reinbeißt! Unsere Vorstandsvorsitzende des Vereins war mit einem Vereinshund ebenfalls bei der Prüfung und schrie den Prüfer an, dass er das gefälligst lassen soll. Darauf hin bin ich aus meinem Versteck raus und hab gesagt es reicht!
Ich hab es nur der Amtsveterinärstierärztin zu verdanken, dass ich bei diesem Punkt nicht durchgefallen bin - denn Linda hat trotz dieser enormen Bedrängung und Provokation nicht gedroht - im Gegenteil, sie wich immer mehr aus, wollte der Situation aus dem Weg gehen (was ja dank der Tatsache, dass sie angebunden war, nicht ging!) - Linda kaute vor lauter Angst auf der Leine herum, weil sie nur noch weg wollte ...
Diese Prüfsituation war Horror für Linda - sie ist durch die jahrelange Kettenhaltung eh traumatisiert, wurde von ihrem ehemaligen Halter total verprügelt, konnte nicht weg, weil sie immer fest war - die Prüfer wussten von Lindas Vergangenheit und haben es schamlos ausgenutzt - frei nach dem Motto "mal sehen, ob wir den Hund aggressiv machen können". Dabei würde ich niemals als verantwortungsbewusster Besitzer meinen traumatisierten Hund in so eine Situation bringen. Ich bin immer darauf hinaus, dass Linda nie wieder in solche Situationen kommt und nie wieder an sowas erinnert werden muss - und der Prüfer hatte nichts Besseres zu tun als in Linda ein Deja Vu hervorzurufen, indem er sie bedrängt, bedroht und sie mit Krücken körperlich provoziert - könnte mich heute dafür noch in den Arsch beißen ...