Unser erster Hund und unsere Vorstellungen

Bei sehr kleinen Kindern würde ich auf jeden Fall zu einem Welpen raten.
Für Kinder in dem Alter, wie der TE sie hat, wäre ein etwas kleinerer Hund aus dem Tierheim doch optimal. :)
Nicht jeder Tierheimhund ist ein Monster, und die Verhältnisse, die der TE hier geschildert hat, finde ich geradezu optimal für einen Tierheimhund. :)
 
Hallo Moe,

ich habe jetzt vieles von dem, was hier bereits geschrieben wurde, gelesen, aber nicht alles. Also verzeih bitte, wenn sich etwas wiederholt.;) Ich wollte nur mal meine eigenen Erfahrungen schildern, da ich damals mit knapp 13 Jahren meinen ersten eigenen Hund bekommen habe.
Meine Ronja war eine Kleine Münsterländer-Hündin und wog ausgewachsen 20 Kilo. In den ersten Jahren bin ich immer(!) in Begleitung meiner Mutter oder meines Vaters mit ihr spazieren gegangen, nie allein. Ronja war zwar ziemlich zart und zierlich, und ich war ihr auch mit 13 schon körperlich gewachsen. Ich würde auch über mich selbst sagen, dass ich sehr verantwortungsbewusst bin und auch in diesem Alter bereits war. Meine Eltern hielten es trotzdem für unverantwortlich, eine 13-Jährige allein mit einem Hund (egal wie groß) loszuschicken. Und ganz ehrlich - ich bin ihnen dankbar dafür. Es gab durchaus die eine oder andere Situation, mit der ich allein überfordert gewesen wäre. Zum Beispiel ist es einige Male passiert, dass Ronja, wenn ich sie von der Leine ließ, umdrehte und mehrere hundert Meter den Weg zurückrannte, weil sie irgendwo etwas Leckeres gerochen hatte. Manchmal habe ich sie dann nicht sofort wiedergefunden und wäre allein wohl in Panik ausgebrochen. Außerdem gab es in unserer Siedlung eine Schäferhündin, die oft allein unterwegs war und meine Ronja hasste. Wenn sie Ronja sah, ging sie direkt auf sie los. Alles, was ich allein hätte tun können, wäre gewesen, Ronja abzuleinen und darauf zu vertrauen, dass sie ihr Heil in der Flucht findet....o_O Einmal humpelte Ronja beim Spazierengehen plötzlich - auch da hätte ich als 13-Jährige alleine nicht gewusst, was zu tun ist.
So mit 15, 16 Jahren habe ich angefangen, regelmäßig allein mit Ronja spazieren zu gehen. Sie war dann so ca. 3 Jahre alt, der Grundgehorsam saß weitgehend gut, ich konnte sie ganz gut einschätzen und wusste, auf welchen Strecken wir vor der bösen Schäferhündin sicher waren.... Ich denke, ab diesem Alter kann man einen Jugendlichen durchaus mit einem (erzogenen) Hund alleine losschicken.

Was die Größe des Hundes angeht: Ich würde auch eher zu einem etwas kleineren Hund raten. Mit meiner 20kg-Ronja kam ich gut klar. Jetzt haben wir eine 20kg-Lucy, die trotz gleichen Gewichts viiiel stärker ist, als Ronja es war. Lucy festzuhalten, ist für mich in manchen Situationen durchaus anstrengend. Deswegen wäre für mich, wollte ich einen Hund für Kinder/Jugendliche, 20 kg die absolute Obergrenze. Rico, mein jüngster Hund, hat 10 Kilo, und das finde ich wahnsinnig angenehm. Er ist so leicht zu halten, ich kann ihn bei Bedarf hochheben und ein paar Meter tragen.... Das ist so praktisch! Und nur weil er kleiner ist, ist er trotzdem kernig! Er hat locker dieselbe Ausdauer wie Ronja und Lucy.
Aus der Hundeschule kenne ich außerdem eine Familie mit einem Labrador. Die beiden Töchter dürften schätzungsweise etwa im Alter deiner Mädchen sein. Die Labbihündin ist jetzt ca. drei Jahre alt, sehr lieb, aber auch sehr temperamentvoll. Die beiden Töchter begleiten ihre Mutter zwar ab und zu zur Hundeschule, aber nur die Mutter arbeitet dort mit dem Hund. Neulich hatte allerdings unsere Trainerin ihre beiden Boston Terrier mit - das sind auch Hunde so um die 10 Kilo. Die beiden Mädchen waren so begeistert! Die Trainerin überließ dann jedem der Mädchen einen ihrer Hunde für die Stunde, und die Mädels durften mit den beiden Bostons das Training durchführen. Sie strahlten wie die Honigkuchenpferde.;) Da kam mir der Gedanke, ob für diese beiden Mädchen der Labbi die richtige Wahl war, oder ob sie mit einem kleineren Hund vielleicht mehr hätten anfangen können....

Ich möchte dich jetzt nicht in Richtung kleiner Hund drängen, ich wollte nur von meinen Beobachtungen und Erfahrungen zu diesem Thema erzählen. "Kleiner Hund" muss ja nicht unbedingt "Minihund" heißen. Hunde zwischen 10 und 15 Kilo sind oft ca. waden- bis knapp kniehoch - das sind keine "Fußhupen" mehr, und auch solche Hunde können 20km-Wanderungen schaffen (mit entsprechendem Training, aber das gilt für jeden Hund, egal wie groß).

Liebe Grüße
Amica
 
Wie schon geschrieben, Labrador war eine Idee, es kann aber natürlich auch eine andere Rasse sein. Wo ich nicht überzeugt bin, ist der Gedanke an einen kleinen Hund. Für die Kinder mit Sicherheit auch toll, bei mir ist es aber schon immer so, dass mir mittelgroße bis Große Hunde einfach zusagen. Ich kann das nicht begründen, auch kleine Hunde sind mit Sicherheit tolle Begleiter und passen von den Charaktereigenschaften zu unseren Vorstellungen, es ist einfach ein Bauchgefühl, welches ich bei größeren habe. Also denke sehr oft wenn wir an Hunden vorbeigehen, wow, der würde dir auch gefallen, dies sind aber immer mittlere bis große. Natürlich ist das optische nicht das erste Auswahlkriterium (sonst würde ich mir einen Husky holen :)), aber so ein gewisses Gefühl muss schon da sein. Ja, auch bei der Idee, als Anfänger erstmals einen kleinen Hund zu holen bin ich dann skeptisch. Ich möchte den Hund ja das ganze Hundeleben lang behalten und nicht nach 2 Jahren sagen, so jetzt hab ich Erfahrung für einen größeren gesammelt und hol mir einen anderen (also etwas übertrieben ausgedrückt. Natürlich ist dann zu dem Kleinen auch eine Bindung da). Man soll sich ja vorher bewusst sein, was man möchte und das wäre glaub auch nicht zielgerichtet.

Es muss ja nun auch kein Zwerg mit 5kg sein. Aber ein Labbi hat doch in den meisten Fällen 30kg auf oder ab, je nach Typ und Geschlecht. Ich denke ein mittelgroßer, kniehoher Hund in der Gewichtsklasse 10-20kg wäre für euch am Besten geeignet. Diese Hunde sind üblicherweise agil, nicht klein aber immer noch in einer Gewichtsklasse, die man problemlos halten kann.

Ich würde euch ebenso raten einfach mal die Augen offen zu halten, Privatabgaben genauso wie einen Hund aus dem Tierheim in Betracht zu ziehen und euch nicht zu vorschnell festzulegen. Ein netter Mix würde zu euch sicherlich ebenso gut passen. Lernt Hunde kennen, nehmt keinen sofort mit (auch wenn er noch so süß ist), sondern überlegt dann gründlich und ich bin sicher ihr werdet den richtigen Hund für euch finden.
 
Wenn/ wenn nicht ,?
3-4 Monate sind das Deine Erfahrungswerte ?

Meine Erfahrungswerte mit erwachsenen Hunden: die konnten im Prinzip vom ersten Tag an auch mal allein bleiben.

Hunde aus dem TH mit unbekannter Vorgeschichte, Hunde von privat. Keiner hat gejault, mir die Bude zerlegt oder reingemacht. Im Gegensatz zu Welpen.

Und auch ein Welpe aus guter Zucht kann sich als Ü-Ei entpuppen. Und den Besitzer in den ersten Monaten an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringen.

Im übrigen kann ich auch die Tendenz der TE zum größeren Hund verstehen. Ist halt einfach Geschmackssache.
Nur weil man Anfänger ist, einen kleineren Hund? Die sind zwar leichter, aber nicht immer wirklich einfacher.
 
Wie schon geschrieben, Labrador war eine Idee, es kann aber natürlich auch eine andere Rasse sein. Wo ich nicht überzeugt bin, ist der Gedanke an einen kleinen Hund. Für die Kinder mit Sicherheit auch toll, bei mir ist es aber schon immer so, dass mir mittelgroße bis Große Hunde einfach zusagen. Ich kann das nicht begründen, auch kleine Hunde sind mit Sicherheit tolle Begleiter und passen von den Charaktereigenschaften zu unseren Vorstellungen, es ist einfach ein Bauchgefühl, welches ich bei größeren habe. Also denke sehr oft wenn wir an Hunden vorbeigehen, wow, der würde dir auch gefallen, dies sind aber immer mittlere bis große.

Also ich bin ehrlich, ich kann das total verstehen. Ein kleiner Hund würde bei mir wahrscheinlich auch nicht (zumindest niemals planmäßig) einziehen. Mir ist meiner jetzt eigentlich schon zu klein, dabei ist er mit 60cm schon ein Hund der Kategorie "groß".
Aber ich persönlich finde auch, dass der Labbi ein ich sag mal extremes Beispiel ist. Das sind eben schon ziemliche Kraftpakete. Meiner mit seinen 20kg ist Firlefanz gegen einen Labbi der in die Leine donnert, obwohl er wahrscheinlich sogar kleiner ist. Es gibt auch größe Hunde die nicht solche Klopse sind :D

Ich werde da heute Abend mal reinschauen und plane jetzt einfach mal Besuche in Tierheimen ein und lass mich überraschen.

Hast du dich schon nach einer Hundeschule oder einem Trainer erkundigt? Viele bieten mittlerweile an, neue Hundebesitzer bei der Auswahl des Tieres zu begleiten. Die Leute haben Erfahrung und können auch fremde Hunde schneller und besser einschätzen als ein ungeübtes Auge und dir mit Rat zur Seite stehen!
 
Wir haben unseren Hund ja nicht aus dem Tierheim sondern privat übernommen. Also quasi eine Station früher, bevor die Besitzer vielleicht keine andere Wahl mehr gehabt hätten. Auch das wäre ja vielleicht eine Überlegung wert. Auch wenn bei Kleinanzeigen der üblichen Portale viele unseriöse Angebote dabei sind, kann man dort mit etwas Geduld durchaus den passenden Hund finden und ihm die Erfahrung Tierheim ersparen.
Wir sind größenmäßig eher an unserer Obergrenze gelandet. Ich finde 45cm und 15kg sehr praktisch. Das kann man ohne Probleme auch in unglücklichen Situationen halten, ist aber nicht so klein, dass er nicht für voll genommen wird. Unser 14jährige geht problemlos mit ihm allein und wenn ich dabei bin, kann ihn auch der 8jährige führen.
Man muß sich bei der Suche nach einem erwachsenen Hund nur klar machen, was man möchte. Nicht, dass man aus lauter Mitleid und Habenwollen einen Hund nach hause bringt, mit dem man sich überfordert. Dann wäre ja auch dem Hund nicht geholfen.
 
Und auch ein Welpe aus guter Zucht kann sich als Ü-Ei entpuppen. Und den Besitzer in den ersten Monaten an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringen.
Das kann ich definitiv bestätigen! Unsere Lucy ist so ein Fall: Kommt aus einer guten Kinderstube, kam zu nicht mehr gänzlich unerfahrenen Haltern (uns), und trotzdem hat sie uns unheimlich herausgefordert - tut es teilweise immer noch. Nur weil man einen Welpen "formen" kann, ist er kein Selbstläufer. Gerade in der Sozialisationsphase wirken sich Fehler ggf. sehr stark aus (und je unerfahrener man ist, desto mehr Fehler macht man) oder man kann einfach Pech haben und in eine Situation kommen, die für den Welpen in negativer Weise prägend ist.

Aber der TE hat ja bereits geschrieben, dass das Thema Welpe endgültig abgehakt sei, also müssen wir eigentlich gar nicht mehr darüber diskutieren.:)

Liebe Grüße
Amica
 
Hast du dich schon nach einer Hundeschule oder einem Trainer erkundigt? Viele bieten mittlerweile an, neue Hundebesitzer bei der Auswahl des Tieres zu begleiten. Die Leute haben Erfahrung und können auch fremde Hunde schneller und besser einschätzen als ein ungeübtes Auge und dir mit Rat zur Seite stehen!

Das finde ich so nebenbei eine großartige Idee! :)
 



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