Unentspannte Hundebegegnungen

Erster Hund
Oscar/Labrador *05/2014
Hallo mal wieder an alle!
Die letzten zwei Tage mit meinem kleinen Rüpel-Labbi (10 Monate) waren keine große Freude... :traurig8: Wir sind zurzeit nur mit Schleppleine unterwegs, da Oscar sonst stiften geht, sobald er einen anderen Hund erblickt. Manchmal gelingt es mir nicht, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dann fixiert er und rast irgendwann los. Und er hat so viel Kraft, dass ich ihn nicht halten kann. Gestern habe ich ihn dann irgendwann an die kurze Leine genommen, damit ich etwas mehr Kraft ausüben kann (Leine am Ring vorne im Geschirr). Aber auch hier hat meine Kraft nicht ausgereicht. Ich habe nun eine Einzelstunde bei meiner HuSchu, aber erst am 20.3.! Gerade graut es mir davor mit ihm spazieren zu gehen. Ich bin gestern von ihm umgerissen worden und auf meine Hand gefallen, die nun etwas mitgenommen ist und ich somit noch weniger Kraft habe zu halten.
Habt ihr einen Tipp, wie ich bis zur Einzelstunde wieder entspannter spazieren gehen kann? Ich bin so verzweifelt, dass ich schon Zeiten abpasse, in denen nicht so viele unterwegs sind. Und Regentage finde ich gerade auch toll, da dann doch weniger Leute unterwegs sind :wuetend2: Und das kann es ja nicht sein...
Ich wünsche mir so sehr, einigermaßen entspannt spazieren zu gehen :-(
 
Ich bin zwar normalerweise kein großer Anhänger der folgenden Vorgehensweise, aber wenn er Dich schon derart heftig von den Beinen geholt hat, ist Sicherheit erstmal das wichtigste.

Eine Eigenschaft, die fast 100% der Labbis haben, ist Verfressenheit.
Ich würde ihm darum sein Futter nur noch unterwegs geben. Und zwar immer genau dann, wenn Ihr einen anderen Hund sichtet. Du musst früh genug damit beginnen, nämlich dann, wenn der Andere Hund noch soweit weg ist, dass Du die Aufmerksamkeit Deines Hundes noch bekommst. Sobald er zu Dir sieht, wirf ihm ein Stück Futter hin.
Gib ihm ausnahmsweise mal nicht abends das, was übrig geblieben ist. Er soll ja Hunger haben, um genügend motiviert zu sein.
Futter gibt es dann bis zum Trainingstermin nur noch, wenn er an der Leine nicht zieht und seine Aufmerksamkeit auf Dich richtet.

Und ich kann Dich trösten: Auch wenn immer wieder behauptet wird, dass Labbis enfach zu erziehen seien, die Mehrheit der Hunde, die ich bisher bei solch einem Verhalten beobachten konnte, waren Labbis.
 
Danke Dajan für deinen Tipp. Aber das mache ich bereits... Futter bekommt er nur unterwegs & dann wenn er sich mir zuwendet. Je nach Hundefrequenz funktioniert das aber nur 2-3 mal. Danach ist sein Frust so groß, wenn er nicht hin darf. Da hilft auch das interessanteste Futter nicht mehr :-( Ich wechsel Futter ab und an mit seinem Lieblingsspielzeug. Natürlich darf er auch mit anderen Hunden spielen. Aber er soll kontrolliert freigegeben werden können und nicht einfach zig Meter über Wald und Wiesen sprinten!
 
Wenn Du keine Angst davor hast, Dich zum Affen zu machen, nimm das Wort "Aussitzen" wörtlich.
Wenn Du nämlich auf dem Hosenboden sitzt, ist Dein Schwerpunkt niedriger und Dein Rüpel kann Dich nicht mehr von den Socken holen ;)
Das führt dazu, dass Du in solchen Situationen viel gelassener bleiben kannst, eben aussitzen. Außerdem durchbricht das Euer bisheriges, anscheinend schon ein wenig ritualisiertes Verhalten.
Das hat jedenfalls damals bei meinem 70kilo Leinenpöbler Wunder gewirkt.
Ach ja, mit so einem Rüpel hält einen eh jeder für plemplem, da kann man auch ganz gelassen sitzen ;)
 
Ich würde ihm Geschirr und Halsband anziehen, und die Leine an beidem festmachen und zwar die kurze Leine.
Ein Hund, der mich umreißt kommt bei mir weder an die Schlepp- noch an die Flexileine.
Ich würde das solange durchziehen, bis dein Hund ordentlich an der Leine läuft und nicht mehr überraschend lossprintet.
Wo es möglich ist, kannst du ihn ja ableinen, damit er seine Bewegung bekommt.
 
Hab ich das richtig verstanden, du benutzt ein Brustgeschirr? Würde auf ein Halsband umsteigen. Mit so einem Geschirr kann der Hund dich viel besser umreißen, da er sein ganzes Gewicht reinstürzen kann.
Oder wie schon vorgeschlagen: beides.

Kann mir gut vorstellen, dass dir in der Hundeschule ein Halti an's Herz gelegt wird (damit aber bitte nicht selbst herumdoktorn, der Einsatz muss gelernt sein!).

Dass das mit dem Futter nicht so gut klappt macht die Sache natürlich schwierig... Vielleicht hast du sein nonplusultra-Futter auch noch nicht gefunden?

Kannst du denn Unterschiede feststellen, wenn dein Hund körperlich als auch geistig mal ordentlich ausgelastet (natürlich nicht überfordert) wurde?

Kennst du jemanden mit souveränem Hund mit demndu gemeinsam Gassi gehen könntest? Vielleillcht schaut dein Labbi sich etwas ab.
 
Meine Hündin hat mich auch schon nur mit Halsband umgerissen. Wenn man seitlich oder rückwärts zum Hund steht, der auf einmal lossprintet, ist es relativ egal ob er Halsband oder Geschirr trägt. Dann machste einen Abflug.
Der Hund muß lernen, daß er nicht von null auf jetzt losspprinten darf.
 
Natürlich muss er das lernen... Ist mir klar.

Und ja ich wurde auch schon von einem Hund am Halsband ungerissen worden. Trotzdem ist es ein Fakt, dass ein Hund am Brustgeschirr viel mehr Kraft entwickeln kann, dafür wurden Brustgeschirre ursprünglich ja auch erfunden.

Bis der Hund es nicht besser gelernt hat, ist ein Halsband vorzuziehen, mehr wollte ich damit nicht sagen. ;)
 
Danke für eure Antworten. Wir haben sowohl Halsband als auch Geschirr im Gebrauch. Wenn er so wild ist, dann hängt er sich so sehr ins Halsband. Das tut schon beim Zusehen weh :traurig7:
Was das die Leckerlies angeht... Ich habe alles Mögliche schon getestet. Ich arbeite oft mit Tube. Da kann man ja sehr kreativ sein. Fischmatsche, frischer Pansen... Aber selbst das hilft dann nicht. Ohne Schleppleine möchte ich ihn nicht laufen lassen, denn irgendwen treffen bzw sehen wir in der Ferne immer & ich möchte nicht dass er ein Erfolgserlebnis hat, ohne dass ich ihn freigegeben habe & er einfach losrennt. Die Option, die Leine aufnehmen zu können, finde ich gut.
Ich denke auch, dass wir im Einzeltraining mit einem Halti arbeiten werden. Wenn man es richtig einsetzt, ist es dann eine gute Möglichkeit, um damit solche Situationen zu trainieren? Soll ja natürlich nur übergangsweise zum Einsatz kommen. Kann er aber nicht einfach unterscheiden, wenn er am Halti geführt wird und wenn nicht?! Aber ich vertraue da sehr auf meine huschu. Die werden mir schon zeigen, wie man den Gebrauch des Haltis wieder "ausschleicht" :jawoll:
 
Da hast du recht, Schleppleine würde ich auch dran lassen.

Hast dus mal mit Fleischwurst (nur Geflügel bitte) versucht? Wie oft mich wildfremde Hunde umrennen weil sie die Fleischwurst bei mir riechen. :happy33:
Aber Vorsicht: manche Hunde kriegen Durchfall davon.

Ich persönlich habe nie mit Halti gearbeitet, man kann es sich aber wie ein Hilfsmittel vorstellen, wie die Leine eben auch. Sitzen bestimmte Situationen mit Halti wird das Halti langsam wieder abgebaut. Der Hund wird es verinnerlichen und irgendwann klappt es auch ohne. Das wird dir dann auch noch anschaulicher erklärt in der HuSchu. Aber im Prinzip wirkt es solange unterstützend bis Hund es nicht mehr braucht und verstanden hat wie er handeln soll bzw darf.
 



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