Welpe unsicher bei Hundebegegnungen

Hallo! Wir haben seit ein paar Wochen einen knapp 5 Monate alten Mischlingsrüden von einer Tierschutzorganisation aus Griechenland bei uns aufgenommen.

Eigentlich läuft vieles schon super. Es klappt mit der Stubenreinheit, mit nachts durchschlafen, mit einfachen Kommandos wie Sitz oder Platz und sogar mit der Bindung draußen (durch von der Hundeschule empfohlene Bindungsspiele wie Futter gemeinsam suchen etc.)

Jedoch kommt uns der Hund in einigen Situationen sehr unsicher vor. Das ist logischerweise normal und braucht seine Zeit. Wichtig ist uns nur, dass wir auch optimal reagieren, gerade, weil es unser erster Hund ist und wir trotz langer Vorbereitungszeit in manchen Situationen auch "überfragt" sind.

Eine der unsicheren Situationen ist die Hundebegegnung. Unser Kleiner (wenn er an der Leine ist) fixiert entgegenkommende Hunde, beobachtet sie, setzt sich hin und fängt dann zu bellen an und lässt sich auch nicht wirklich weiterbewegen - gerade weil wir ihn auch nicht ohne Ende ziehen wollen. Dieses Verhalten wird sowohl bei entspannten, als auch bei bellenden entgegenkommenden Hunden gezeigt. Weder ein "Nein" noch beruhigende Worte (die von der Hundetrainerin empfohlen wurden) à la "alles gut, ist nur ein Hund, weiter geht's" helfen etwas. Ist Umkehren und weggehen die richtige Methode? Eigentlich wird ja gesagt, dass dem Hund in Angstsituationen klargemacht werden soll, dass es keinen Grund zur Angst gibt, weil es letztendlich eine normale Situation ist. Weggehen wäre dann ja irgendwie ein falsches Signal, oder?

Einmal haben wir auch schon ableinen versucht. Bei einem ruhigen Gegenüber klappt das dann ganz gut und es wird geschnuffelt. Bei einem ebenfalls aufgeregten Hund, wirkt unser Kleiner dann nur noch unsicherer und weicht winselt zurück und versteckt sich hinter uns.

Inwieweit müssen wir uns als Beschützer einmischen oder sollten Hunde das lieber unter sich klären?

Viel Text, wir hoffen, jemand hat Lust, sich diesen auch durchzulesen :schlafen2:
 
Also ich Versuche es dir mal zu Erklären, wieso er das macht.

Der Hund kommt aus dem Ausland, und aus dem Tierheim, also ein Strassenhund.

Keiner weiss jetzt, was Er schon alles Mitgemacht hat, aber das muss jetzt nichts heissen, denn vielleich war er ja gleich als Welpe schon im Tierheim das ist ja auch möglich, und da wurde er bestimmt nicht Misshandelt.

Aber was ist mit seinen Eltern, denn eins sollst Du wissen, Strassenhunde leben ständig auf der Flucht und in Angst.

Jetzt kommt es bei solchen Hunden zu einer Verpaarung, was glaubst Du was dabei Raus kommt, wieder nur Welpen mit Angst, das ist ganz Normal, und so einen Hund habt ihr jetzt, denn Er weiss ja nicht das ihr, ihn bei Gefahr beschützt.

Um dieses Vertrauen bei ihm zu Erreichen, da bedarf es viel Zeit und Gedult, bis das bei ihm Angekommen ist, und das kommt auf die Zeit an, die ihr für ihn habt.

Dazu mal ein Beispiel, ich habe mehr als nur einen Hund da ist keiner dabei der nur die geringste Angst hat, die Vertrauen mir alle denn ich bin für Sie der Leithund und Sie wissen, das ich sie in jeder Situation immer Beschütze, denn das wissen sie schon bzw. Erleben das als Welpen schon zB. wenn andere Rudelmitglieder es zu Toll mit den Welpen treiben sage ich schon was, die Betonung liegt auf Sagen, und nicht Schreien, denn wer mit seinem Hund schreit, der macht schon den ersten Fehler, denn der Hund bekommt eine gewisse Angst, denn für ihn ist das so was, wie eine Bestrafung, denn Er hört das mit 50,000 Herz, wir Menschen hören gerade mal mit 20,000 Herz, also schlägt das bei ihm ein, wie eine Bombe er fühlt Schmerzen, und vor Schmerzen haben wir ja auch Angst, man muss sich eben da nur in die Rolle des Hundes versetzen.

Aber zurück zum Vertrauen, vor 2 Wochen hatten wir Hochwasser meine Zwinger 180 Hoch, die Hundehütten 85 cm Hoch vom Boden davon stand alles 70 unter Wasser, bei mir im Haus waren es auch gute 40 cm also wir hatten schon Arbeit.

Alle Hunde waren in ihren Zwingern denn Rauslassen war nicht, die Strömung hätte sie Mitgerissen.

Jetzt ist es aber so, das die Hundehütten alle Flachdächer haben waren meine Hunde eben doch sicher, die meisten Schlafen normal immer oben also für Sie war das kein Problem meine alt Hunde für die war das nichts Neues, denn die haben das schon öfter Erlebt, nur die Jungen waren Nervös als das Wasser in ihre Zwinger kam, aber das hatte ich auch gleich im Griff, denn ich musste Verhindern das mir die Jungen, mit ihren Gebelle die anderen mit Ansteckten, denn da wäre eine Panik ausgebrochen, die ich so schnell nicht wieder in den Griff bekommen hätte.

Da es bei mir immer Warm ist, so ist auch das Regenwasser warm, um 15,30 Uhr hat es Angefangen zu Regnen, um 18 Uhr stand bei uns alles unter Wasser, also es war schon schlimm.

Aber wie gesagt, ich musste meine Junghunde beruhigen, was nicht so einfach war, denn mit dem Rollstuhl sich durch 70 cm hohes Fliesendes Wasser zu Kämpfen, aber was sein muss, das muss sein.

Und so bin ich eben dann zu meinen Junghunden in die Zwinger, und habe mit ihnen in Ruhe Gesprochen und mich mit auf ihre Hütten gesetzt, denn mehr konnte ich ja auch nicht machen.

Als ich beim letzten von den 3 Junghunden angekommen war, da war Ruhe, aber bei diesem Rundgang, war ich klar auch bei den Althunden, denn keiner darf zu kurz kommen.

Nach dem ich das dann auch geschafft hatte, da hat keiner mehr Gebellt, und das meine ich eben mit Vertrauen, meine Hunde haben gemerkt ich bin da, es passiert ihnen nichts, denn eins kannst Du mir glauben, ich Vertraue jeden meiner Hunde mein Leben an.

In deinem Fall da kann ich dir nur Raten, nimm dir viel Zeit für deinen Hund, lern ihn erst mal Richtig kennen, dann weißt Du auch wieso Er das, oder das, macht.

Aber wenn Du noch mehr wissen willst kannst Du mich auch weiter Frageb kein Problem.

Ach ja noch eins, nicht Vergessen, mit Hunden muss man nicht Schreien, denn es sind ja Schliesslich keine Menschen.
 
Ich würde bewusst den Kontakt mit ruhigen, souveränen Hunden suchen. Kontakt an der Leine solltest du vermeiden weil sich Hunde körpersprachlich nicht so verhalten können wie sie möchten, da sie durch die Leine eingeschränkt sind.

Gehst du mit deinem Hund in die Hundeschule? Kontakte zu gleichaltrigen Hunden finde ich wichtig.

Wenn du umdrehst oder Bögen um andere Hunde läufst lernt dein Hund, dass er sich auf dich verlassen kann und nicht zu Hundebegegnungen gezwungen wird die er nicht möchte.
 
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Wichtig ist auch, weil du es gefragt hast:
Hunde machen das nicht untereinander aus!
Du musst deinem Hund Schutz und Sicherheit vermitteln.
Versteckt er sich hinter dir, dann bestätige ihn ruhig darin.
Er findet es bei dir schonmal sicher genug um das zu tun.

Ansonsten wie Wautzi schon schrieb:
Bögen laufen, seinen momentanen Wohlfühlabstand einhalten, dann wird das mit der Zeit schon besser!
 
Möglich wäre auch, dass der Welpe viel zu früh von der Mutter getrennt wurde, er also nicht die Möglichkeit hatte von der Mutter das Wichtigste, dass er für das Überleben auf der Strasse benötigt hat lernen konnte. Dazu gehört auch das Verhalten gegenüber anderen Hunden. Dann kam er möglicher Weise gleich in ein Auffanglager und musste schon im Alter weniger Wochen um sein Überleben kämpfen, denn dort wurde er dann von den anderen auch nur untergebuttert. Menschlichen Kontakt gab es da sicher nicht viel. Den Menschen hat er dort sicher nur gesehen, wenn es was zu fressen gab. Gelernt hat er da nur, dass er den anderen Hunden aus dem Weg gehen muss, wenn er überleben will. Sieh Dir mal die Auffanglager an. Die sind alle hoffnungslos überfüllt. Da ist Gewalt unter den Hunden an der Tagesordnung. Die andere Möglichkeit wäre dann auch noch, dass er mit (sagen wir mal) 4 Monaten eingefangen wurde und das Verhalten eines verwilderten Strassenhundes von seiner Mutter erlernt hat. Das wichtigste Gesetz auf der Strasse ist nun mal, dass nur die Stärksten überleben. Da muss man den stärkeren aus dem Weg gehen, wenn man nicht zum Rudel gehört. Leider wird von den Orgas immer alles rosarot gemalt, so getan, als ob Strassenhunde Problemlos in unsere, doch so andere Welt, problemlos übernommen werden können. Leider ist dass aber nicht so. Manche Hunde passen da nie rein. Oft ist das erlernte Verhalten, dass sie auf der Strasse oder im Auffanglager /Tierheim gelernt haben nicht mehr oder nur schwer wieder rückgängig zu machen.
Es wird immer nur von den Hunden gesprochen, die es geschafft haben. Die, die ihr "wildes Verhalten" beibehalten, von denen wird nie berichtet. Es ist auch ein großer Unterschied, ob der Welpe von der Strasse ins Auffanglager oder gleich in Pflege einer Privatperson kommt. Doch leider ist das Auffanglager oder die Tötungsstation die Regel. Viele Hunde werden nie "normale (an unsere Umwelt angepasste) Hunde werden. Es wird immer ein Glücksspiel sein. Darüber sollte man sich im klaren sein, wenn man so einen Hund bei sich aufnimmt. Es ist ein riesen Unterschied, ob wild geboren oder ausgesetzt. Mancher Hundefreund wird immer einen "Problemhund" haben. Damit muss er dann leben.
 
Also: über Eltern ist tatsächlich nichts bekannt. Jedoch weiß ich, dass er mit ca. 6 Wochen auf der Straße mit Geschwistern aufgefunden wurde. Bei den Tierschützern hatte er es sehr gut. Eine Freundin arbeitet ehrenamtlich für den Verein und war sogar vor Ort. Alle sehr liebevoll. Klar ist aber auch, dass da natürlich nicht so viel Menschenkontakt stattfinden konnte, wie es bei vielleicht sein hätte müssen.

Gizmo ist aber nicht in allen Situationen so unsicher. Geht beispielsweise auf entgegenkommende Menschen offen und freundlich zu (abgesehen von Ausnahmefällen von "komischen" Menschen). Begrüßt mittlerweile auch Besucher bei uns Zuhause freundlich.

Ich bin in der Hundeschule und die Trainerin ist begeistert von ihm. Sie findet ihn selbstständig, klug und schnell lernfähig.
Er hat auch tatsächlich schon Bindung zu mir aufgebaut. Schaut sich beim Spazieren gehen um, kommt in 90 % der Fälle, wenn ich ihn rufe und und… Also mit ziemlicher Sicherheit ist er kein hoffnungsloser Fall von Problemhund.

Ich hab auch schon gehört, dass Begegnungen an der Leine nicht erlaubt werden sollten. Mir wäre es lediglich ein Anliegen, dass ein einfaches Vorbeigehen irgendwann für den Hund stressfrei möglich sein wird..

Vielen Dank für eure Tipps!
an Beni: Was meinst du mit "darin bestätigen"? Streicheln etc. soll man bei Angstreaktionen ja nicht oder?
an foxymaus: Wir haben uns die Entscheidung DIESEN Hund bei uns aufzunehmen nicht leicht gemacht. Klar ist dieses Vorgehen als Anfänger oder vielleicht auch grundsätzlich riskant und unsicher. Wir erwarten auch kein Roboter ähnliches, perfektes, angepasstes Verhalten von Tag 1. Es ging uns, wie erwähnt, nur darum, dass WIR richtig reagieren. Danke trotzdem für deine ehrlichen Worte.
 
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an Beni: Was meinst du mit "darin bestätigen"? Streicheln etc. soll man bei Angstreaktionen ja nicht oder?

Angst kann man nicht bestärken, also darf man einem Hund, wenn er Angst hat und bei dir Schutz sucht auch schützend zur Seite stehen und ihn loben.
Er hat ja richtig reagiert, weil er zu dir gekommen ist!
Einen Hund wenn er Angst hat alleine zu lassen ist fatal - leider hält sich das von dir genannte Gerücht sehr hartnäckig.

Stell dir vor dass du panische Angst vor Spinnen hast.
In einer Situation versteckst du dich hinter einem Kumpel/Freund o.ä. vor einer großen Spinne.
Der lobt dich, weil du hinter ihn gegangen bist und nicht weggerannt bist.
Was ist wahrscheinlicher:
a) dass du noch mehr Angst vor Spinnen hast?
oder
b) dass du dich das nächste Mal wieder hinter ihn stellst?
Worin bestätigt das Lob einen?
Ich denke auf die Lösung kommst du selber :jawoll:
 
Für die Bindung und das Vertrauen ist es sehr wichtig, den Hund möglichst nicht in eine Situation zu führen, die ihm Angst macht oder ihn verunsichert. Die Meinung, dass Hunde Dinge untereinander regeln oder "einfach auch mal da durch" müssen, ist leider immer noch sehr weit verbreitet, aber deswegen noch lange nicht richtig. In dem Moment wo der Hund Angst hat, passiert ihm in seiner Welt schon etwas. Und so festigt sich eher die Angst oder er wird am Ende immer weiter Meidestrategien entwickeln, wenn man ihn immer wieder durch solche Situationen zwingt.

Einen Bogen laufen ist schon mal sehr gut. Laufe den Bogen möglichst so groß, dass dein Hund sich sicher genug fühlt, nicht zu bellen. Wenn er das schafft, belohne ihn dafür, dass er die Situation gemeistert hat! So kann man mit viel Geduld den Bogen immer weiter verkleinern.
Sich vollständig und abrupt um 180 Grad umzudrehen und weg zu gehen ist die ungünstigere Variante, weil in der Hundesprache nicht besonders höflich. Dann lieber früh genug und vor allem ruihg und entspannt rechts oder links abbiegen - frei nach dem Motto "oh, da kommt der.... na dann gehen wir halt hier entlang".

Zeigt er sich anderen Hunden gegenüber generell unsicher , sind auch positive Erfahrungen mit anderen Hunden wichtig. Ruhige, souveräne Hunde und dann Kontakt ohne Leine eignen sich dafür hervorragend.

Man kann auch mit hochwertigen Leckerchen arbeiten.... Also etwas, was er richtig richtig toll findet in die Wiese werfen und suchen lassen (nicht in Blickrichtung zum anderen Hund), während der andere Vierbeiner vorbei geht. Auch hier empfehle ich einen Abstand, der für deinen Hund noch gut und ohne Stress zu ertragen ist.

Besser als eine Situation korrigieren zu müssen, ist immer, sie gleich zu vermeiden. Und da wirken Bogen laufen, Leckerchen streuen etc. schon oft kleine Wunder.

Das A und O ist allerdings, dass man selbst entspannt bleibt. Die eigene Stimmung überträgt sich auf den Hund. Wenn also ein anderer Vierbeiner in Sichtweite ist und man selbst schon nervös, ängstlich oder genervt ist, wird der Hund das merken und sich veranlasst fühlen, entsprechend zu reagieren.
Es macht also Sinn, auch die eigenen Gedanken und Gefühle in solchen Momentan mal zu hinterfragen und diese ggf. zu verändern. ;-)
 
Danke für die Tipps. Ok, dann hab ich schon mal einige Möglichkeiten diese Situationen zu handeln :)
allerdings gibt es wahrscheinlich auch Situationen, in denen diese nicht funktionieren. Beispielsweise an einem Waldweg, wo entweder nur vorbei oder rückwärts geht. Oder, was auch schon öfter passiert ist: ein freilaufender Hund kommt uns entgegen. Wenn Gizmo auch ohne Leine ist, klappt das meistens ganz gut. Aber was mach ich, wenn er angeleint ist? Hab mich in den letzten Situationen dann immer vor Gizmo gestellt und versucht den anderen Hund wieder wegzuschicken, aber je nach Hund klappt das dann auch nicht so optimal.

Na ja sowas wird man wohl nicht vermeiden können. Außer einsame Gassirunden, wo keine Hunde entgegen kommen, wobei das ja auch nicht Sinn der Sache ist. Woher kommt es denn, dass es an der Leine meist schwieriger für ihn ist, als freilaufend?

Kontakt mit freundlichen Hunden hat er übrigens genug. Die Hunde der Hundetrainerin und die Hunde meiner Schwiegereltern. Klappt alles gut, wenn er mal einen Hund kennt.
 
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Wenn es gar nicht anders geht bin ich mit meinen Hunden auch schonmal an einem Hund den sie nicht mögen vorbeigelaufen weil ich mir denke, dass es besser ist wenn die unangenehme Situation schnell vorbei ist.

Im Freilauf werden Hunde in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und können sich auch nicht entfernen wenn sie möchten oder sich z.B. einem anderen Hund in einem Bogen nähern. Wir Menschen gehen auf andere Hundehalter frontal zu und das ist aus Hundesichtung unhöflich oder wir erkennen nicht dass ein Hund sich anspannt und wir ihn aus der Situation nehmen müssten.

Hunde blocken ist nicht immer einfach: Ich mache mich groß, gehe einen Schritt auf den anderen Hund zu und sage "Hau ab". Das funktioniert ganz gut. Du musst das aber körpersprachlich überzeugend rüberbringen.
 



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