"Tutnix" trifft angeleinten Hund / Haftung...?

Ich kenne da nun beide Seiten.
Meine erste Hündin aus dem Tierheim fand es auch nicht lustig, wenn andere Hunde auf sie zugerast kamen, während sie angeleint war. Dabei hat sie leider auch einen Labrador erwischt, weil die Besitzerin den einfach losgelassen hat und der wie wild auf Lenja drauf ist. Ich konnte so schnell da gar nicht eingreifen und es war ein großer Rückschritt für uns...Seit dem Vorfall ist sie in solchen Situationen eher nach vorne gegangen und hat sich nicht mehr auf mich verlassen, damit ich das regele. So viel zu dem Thema, dass man anderen Leuten eben auch wieder viel kaputt machen kann...


Die andere Seite ist, dass ich derzeit einen Tutnix habe (fühle mich hier sehr diskriminiert gerade :traurig7:).
Da ich jedoch weiß, wie blöd es ist, wenn ein Tutnix angerannt kommt, versuche ich mein Bestes, unseren Hund dahingehend zu erziehen, dass er eben nicht zum Tutnix wird, der Probleme verursacht.
Wenn der Hund nicht 99%ig auf den Rückruf hört, gehört er an die Schlepp.
Ich finde es auch nicht toll, dass manche Leute ihre Hunde dann verpacken und sichern müssen, nur weil andere Hundehalter sich nicht so nen Kopf machen.
 
Eine Verfahrenseinstellung wurde vermutlich nur aus dem Grund der Geringfügigkeit erklärt. Wäre die Verletzung schlimmer gewesen oder vielmehr ein tödlicher Kampf entstanden, wärst du in der Haftpflicht gestanden.

Und bitte fühle dich ob meiner Worte nicht direkt angegriffen. Ich bin da voll bei euch. Dennoch finde ich, haben wir als Hundehalter von solchen Hunden auch eine Pflicht. Im besten Fall dann solche Massenaufläufe wenigstens zu meiden.

Wir wollen schlieslich auch keinen Ärger oder?

Ich meide Massenaufläufe auch, ja - freiwillig. Trotzdem wird mein Hund keinen Maulkorb tragen, weil ja irgendwann mal was passieren könnte, weil irgendwer zu deppert war, auf seinen Hund zu achten und ich ihn nicht mehr abblocken konnte.

Das sagt übrigens das "deutsche Gesetz":

Beißen sich Hunde gegenseitig, so kommt die gesetztliche Tierhaltung (§ 833BGB)
zur Anwendung. Dies bedeutet im Regelfall, daß der eine Hundehalter für die
Verletzung (Behandlungskosten) am anderen Hund aufkommen muß. War aber der
eine Hund angeleint und der andere Hund nicht, so gilt ein anderer
Haftungsverteilungsmaßstab. In diesem Fall trägt der Halter des nicht angeleinten
Hundes die Kosten für die tierärztliche Behandlung des anderen Tieres alleine.
Amtsgericht Frankfurt, Az.: 32 C 4500/94-39
http://www.hf-stahringen.de/pdf/gerichtsurteile.pdf
 
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Ich bin auch der Meinung ,das der Hundehalter dessen Hund nicht angeleint ist ,für Schäden aufkommen muß.

mein sammy tut auch keinem was ,trotzdem leine ich Ihn an wenn mir Jemand mit Hund entgegen kommt ,egal ob der Andere ohne oder mit Leine ist.
Er läßt sich zwar super abrufen ,aber wenn ich den Hund nicht kenne oder weis das er nicht mit Jedem verträglich ist , der Andere angeleint ist wird Sammy auch angeleint.
Ableinen kann man nach Absprache immer noch.
Nino ist eh immer an der Schlepp.

sammybi
 
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Allerdings muss man sagen, wenn wir einen Hund haben, der wirklich gefährlich ist und (naja sagen wir mal) verhaltensgestört gegenüber anderen Hunden direkt mit dem Kampf um Leben und Tod antwortet. So darf er nur an der kurzen Leine und mit Maulkorb in der Öffentlichkeit sein. So ist das leider. Denn heute ist das ein Hund der angerannt kommt, Morgen dann das kleine Mädchen das mit dem Fahrrad kurz vorm Hund hinfällt.

Der Vergleich hinkt gewaltig.

Und sorry - mein Hund tötet im Ernstfall andere Hunde - trotzdem trägt sie keinen Maulkorb. Muss sie auch offiziell nicht - weil ich als Halter in der Lage bin die Situationen zu entschärfen. Und wenn doch etwas passiert - tja, dann habe ich in der Hinsicht nen Vorteil, da mein Hund angeleint ist :denken24:
 
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Also wir müssen hier mehrere Sachen Grundlegend unterscheiden. Zumal mischen sich hier Österreicher und Deutsche. In Österreich mag die Gesetzeslage anders sein als in Deutschland.

Und noch mal: Ich schreibe hier nicht meine Meinung nieder. Würde es nach mir gehen und ein unangeleinter Hund meinetwegen sogar tödlich verletzt werden, so sollte man dem Hundehalter (des unangeleinten Hundes) Mit einer Geldstrafe und dem Verbot weitere Hunde halten zu dürfen belegen.
Nicht selten lese ich aber Gerichtsurteile wo die Hundehalter der angeleinten Hunde dann auch noch zur Kasse gebeten werden. Unfair aber wahr.

Auch einige Aussagen hier lassen mich ein wenig mit dem Kopf schütteln. Wenn dies alles der Wahrheit entsprechen würde, so habe ich überhaupt keine Ahnung von einem Hund. Dies entspricht nicht meiner Realität wenn ich sicher stellen kann, das mein Hund niemals ein Kind beißen würde Ja dem Kind sogar noch aufhelfen würde. Im Gegensatz dazu jeden anderen angerannt kommenden Hund töten wollte. Völlig außer Acht gelassen wird dann auch noch, das besagte Beispiel sogar für den Hundehalter selbst schon mit einer Bisswunde ausgegangen ist (Was man ja auch lesen konnte hier)

Auf der einen Seite wird stark übertrieben und von Tutnix Hunden gesprochen. Auf der anderen, der eigene "viel zu aggressive Hund" dann als Unschuldslamm hingestellt.

Das beißt sich schon sehr finde ich.

Ich bin nicht Pro und Contra, sondern stehe da ein wenig dazwischen. Ich finde nun in der Regel auch nichts wirklich Schlimmes daran, wenn ein Hund frei läuft auf einer Wiese und zu mir und meinen Hunden angerannt kommt. Auch wenn ich das nicht toll finde. Darf man schon in der Regel davon ausgehen das Hunde nicht zum töten vorbei kommen! Das rechtfertigt meiner Meinung nach keine Argumentation die das Töten eines Tieres erlaubt. Deutsche Gerichte sehen das trotz der Gesetzeslagen häufig genauso..

Andererseits, und genau hier liegt das Problem. Wir als Hundehalter wissen nicht, wieso der nicht hörende Hund dort drüben auf unsere zugerannt kommt.
Ich sehe es meist an der Haltung des Hundes, nur die kann auch jederzeit umschlagen. Also bleibt uns allen nichts übrig als unsere Hunde anständig zu erziehen und gegebenenfalls mit einer Schleppleine zu versehen, so dass wir in der Lage sind sie zurück zu holen, bevor eine Situation eskaliert.

Bei dem oben beschriebenen sehe ich Fehler auf beiden Seiten der Hundehaltung. Es geht hier nicht darum, wer angefangen hat oder den ersten Fehler gemacht hat.
Hier geht es um das Leben unserer Tiere und nicht selten auch um das Leben von Menschen. Auch wenn das gerne weg diskutiert wird. Lesen wir es doch wöchentlich in der Zeitung.
 
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Ja und du hast auch deutsche Beispiele erhalten, wo der angeleinte Hund Recht erhalten hat. :denken24:

Bundeslandentscheidungen und so.

Und nein, ich muss nicht damit rechnen, dass der andere seinen Hund nicht unter Kontrolle hat - denn diesmal kommt er zu meinem, das nächste mal hetzt er ein Reh oder sonstiges Wild zu Tode. Hunde, die nicht hören gehören an die Leine - Punkt.

Glaubst du ernsthaft, dass Hunde andere Hunde und Kinder nicht unterscheiden können? Ich mein, Kinder bewegen sich nicht wie Hunde, Kinder riechen nicht wie Hunde - nichtmal das nachgeäffte Bellen der Kinder klingt nach Hund... :nachdenklich1:

Im obigen Fall (also Kathys Fall) hätte Kathy vielleicht erzählen sollen, dass SIE IHREM Hund das Maul zuhalten wollte, damit er die Dogge nicht beißen kann - woraufhin der Hund sie "gebissen" hat - glaub mir, eine Bisswunde sieht ganz anders aus. Ich kann dir Narben an Händen und Unterarmen von wirklichen Bisswunden zeigen.

Kathys Hündin hat einfach nur reagiert, ihren Frust umgelenkt, oder was auch immer - aber sie hat auf keinen Fall ihre Hundehalterin aggressiv und ernstgemeint gebissen. :jawoll:

btw: Ich bin die einzige Österreicherin, die sich hier eingemischt hat, die anderen Österreicher halten sich in diesem Forum nicht lang - darüber sollte ich mir Gedanken machen...

ICH stelle meine Hunde nicht als Unschuldslämmer hin - ich weiß, im Gegensatz zu so manchem Tutnixhalter, der davon ausgeht, dass sein Hund nie nie nie beißen würde, sehr wohl, was ich an der Leine führe - oder halt auch ohne Leine führe.
Und ja, ich bin stolz darauf, dass es zum Teil Hunde sind, die anderswo eingeschläfert worden wären oder keinerlei Vermittlungschance mehr erhalten hätten, während sie bei mir das Leben eines normalen Hundes führen können. :denken24:
Jedem das seine - mir diese Hunde :jawoll:
 
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Bei dem oben beschriebenen sehe ich Fehler auf beiden Seiten der Hundehaltung. Es geht hier nicht darum, wer angefangen hat oder den ersten Fehler gemacht hat.
Hier geht es um das Leben unserer Tiere und nicht selten auch um das Leben von Menschen. Auch wenn das gerne weg diskutiert wird. Lesen wir es doch wöchentlich in der Zeitung.

Ich möchte mich hier gern anschließen. Ähnlich sehe ich das auch.
Und ich denke, dass man das ganze differenzierter betrachten muß. Einmal bin ich z.B. gestolpert und hab im Fallen die Leine fallen lassen. Ist das dann selbst Schuld, wenn der Hund dann zu dem angeleinten Hund gegenüber läuft?
Oder Menschen, die mit ihrem unverträglichen Hund zur Hundewiese laufen müssen, können die dann erwarten, dass alle das sofort sehen und den eigenen Hund an die Leine nehmen?

Meine Dogge ist zwar prinzipiell sehr sozial und hat noch nie gebissen (und sicher noch nie im Sinn gehabt, einen anderen Hund töten zu wollen), aber die Kieferkraft darf man nicht unterschätzen und früher wollte er noch gern mit anderen Rüden Kräfte messen. Ich hab ihn an einen Maulkorb gewöhnt und den bekam er erstmal dran, bis ich sah, dass es mit den unbekannten Hunden (z.B. bei Hundewanderungen in NL) klappt. Nicht weil ich dachte, dass er ein gefährlicher Hund sei, sondern weil eben doch mal was schief gehen kann und ein Biß von einer Dogge an sich schon gefährlich ist.
Ich für mich finde, dass ich da als Hundehalter eine Verantwortung trage, die erstmal unabhängig von Gesetzestexten ist.

lg, Katharina
 
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ICH stelle meine Hunde nicht als Unschuldslämmer hin - ich weiß, im Gegensatz zu so manchem Tutnixhalter, der davon ausgeht, dass sein Hund nie nie nie beißen würde, sehr wohl, was ich an der Leine führe - oder halt auch ohne Leine führe.



Gegenteilig kann ich dir dann aber auch unterstellen das du eine Hundehalterin bist die sagt. Mein Hund würde nie nie nie ein Kind beißen. Und das unterschreib ich zumindest nicht. Gerade dann nicht bei einem Hund, der jeden Kontakt mit Aggression und einem "Kampf bis zum Tod" kommentieren würde... Rein hypothetisch, also nicht angegriffen fühlen bitte..

Zum Thema Urteile, hier mal ein wunderschönes Beispiel was passieren kann und wie zum Teil Unfair das Ganze dann auch noch abläuft. Es gibt 100te Urteile wo man als Hundehalter mit seinem angeleinten Hund so richtig in Schwierigkeiten bekommt, obwohl man sich bemühte alles richtig zu machen.
Ich will damit einfach nur aufzeigen, dass dies in der Deutschen Rechtsprechung nicht damit gutgetan ist wenn der Hund an der Leine war.


Ungleicher Hundekampf


Zwei Frauen gingen im Stadtpark mit ihren Hunden spazieren. Die eine ließ ihren Dackel frei laufen, die andere hatte einen Rottweiler an der Leine. Der Dackel wagte es, seinen viel größeren Artgenossen anzubellen. Der Rottweiler ging daraufhin auf den Dackel los und stieß dabei dessen Frauchen um. Dies hatte Folgen: Die Halterin des Dackels zog sich durch den Sturz einen Lendenwirbelbruch mit Langzeitfolgen zu.

Das OLG Hamm sprach der verletzten Frau für Behandlungskosten und Schmerzensgeld über DM 30.000 zu. Wegen der Folgeschäden erhielt sie noch eine monatliche Rente von DM 206,40.

Die Richter sahen in der Tatsache, daß die Halterin des Rottweilers nicht in der Lage war, den an der Leine zerrenden Rottweiler zurückzuhalten, als einzige Ursache für den Unfall an. Daß der Dackel den Rottweiler so frech angebellt hatte, sahen sie nicht als Mitverschulden der verletzten Frau an.

OLG Hamm vom 21.02.1994; Az.: 6 U 225/92
 
Achtung phoenic, richtig lesen!

Ich sagte, mein Hund kann Kinder von Hunden unterscheiden - ich sagte nicht, dass mein Hund keine Kinder beißen würde. :denken24:

Ich sagte nichtmal, dass mein Hund keine Menschen beißen würde - also Erwachsene - dreh mir also bitte nicht die Worte im Mund um - danke!

Ich habe für den Sicherheitsdienst ausgebildete Hunde - Diensthunde - glaub mir, ich weiß, was ich an der Leine führe. Und ich weiß, dass man diese Hunde nicht mit Gänseblümchenhunden vergleichen kann... Und dennoch leben drei dieser Hunde bei mir, OHNE dass es zu einem Zwischenfall gekommen wäre - wie ist das möglich?
Von den ganzen anderen Hunden, die bei mir lebten, bis ich sie trainiert und weitervermittelt hatte, mal abgesehen.
Zauberei? Vorausschauendes Handeln? Einschätzenkönnen des Hundes?
Nenn es wie du willst, aber Leute, die behaupten, ihr Hund würde weder jemals einen Artgenossen beißen noch jemals seine Zähne gegen Menschen einsetzen haben ein verklärtes Weltbild, fernab jeglicher Realität - der Hund ist ein Tier - ein domestiziertes zwar, das Menschen viel Mist verzeiht, aber ein Tier...

Ach, und wenn ich dir jetzt sage, dass meine Hunde auch Maulkorbattacken gelernt haben - dann kann ich dir versichern, dass es egal ist, ob er einen Maulkorb trägt oder nicht... :denken24:

Und ich kann dir versichern, dass meine Hunde privat um einiges netter und harmloser sind als ich, die sie an der Leine, oder eben halt ohne, führt. :denken24:
 
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Du kannst ja viel sagen Xafira, aber ich stellte niemals die These auf, das ein Hund keine Kinder von Hunden unterscheiden könnte. Also wie kommst du darauf? Vielleicht solltest du noch mal auf die erste Seite schauen, um was es da geht...

Wer nicht sicher stellen kann, dass sein Hund ein vor den Hund fallendes Kind beißen würde, der muss Maßnahmen ergreifen das dies nicht passiert.
Ich behaupte und bin davon überzeugt. Dass ein sozialgestörter Hund, der jeglichen fremdkontakt zu anderen Hunden, mit Aggression und mit, von euch selbst beschriebenen, Kampf in den Tod antwortet. Nicht ohne Maulkorb laufen darf.
 
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