Suchspiele auf weite Distanz

Ok, wie fange ich an - also ...,

nachdem unsere Hünding Spiele mit Naseneinsatz zu lieben scheint (Futterdummy, Leckerlis in Filmdöschen oder Petlingen mit Loch Indoor wie auch Outdoor) würde ich sie gerne weiter in diese Richtung beschäftigen.

Mantrailing finde ich interessant, als Einzelperson bzw. nur zu zweit aber unspannend. Vereine abgesehen von der Rettungshundestaffel, die so etwas machen, sind mir nicht bekannt, Privatpersonen auch noch nicht, was sich aber vielleicht ja noch ergeben kann.

Bis es soweit ist, wollte ich gerne was möglichst verwandtes machen, was man eben auch mal aspontan alleine trainieren kann.

Da tut sich mir die Frage auf, ob man einem Hund nicht ganz allgemein beibringen kann, einer Spur, deren Geruch man wie beim Mantrailing vorgibt, zu folgen.
D.h. ist es für den Hund nicht letztlich egal, ob er Tropfen von mit Wasser verdünntem Thunfischsaft, einem im Gras verprühten Parfüm oder eben dem Geruch menschlicher abgestorbener Hautzellen folgt, solange am Ende eine Belohnung wartet?

Danke
Chris
 
hallo Chris,
es gibt Hundeschulen, die mantrailing anbieten. Wir machen es seit einem Jahr auch in unserer Hundeschule. Versuchs doch da mal. Ich könnte mir vorstellen, dass man, wenn man alleine da ran geht, es nicht richtig aufbaut.
 
Die Frage ist - was hast Du generell vor mit dem Hund.

Ich persönlich mag nichts machen, wo ich fest an irgendwelche Vereine/Menschen/Termine gebunden bin. Mir kommt es rein auf die Beschäftigung mit dem Hund an und darauf, dass dem Hund das, was wir machen, Spaß macht. Insofern lege ich auch keinen Wert auf korrekten Aufbau unserer "Arbeit" .

Mit diesem Hintergrund mach` ich mit meinen Hunden gerne Suchspiele, bei denen ich z.B. mal was im Garten verstecke, und dann suchen die das. Teils gehen sie meiner Spur nach - teils stöbern sie. Da unser Grundstück groß ist und die versteckten Gegenstände klein sind, sind sie manchmal eine ganze Weile beschäftigt, bis sie was finden.

Oder ich gehe auf einer Wiese ein Stück und verstecke dann am Ende was, das sie suchen müssen.
Letzteres mache ich aber erst, seit ich mich dafür entschieden habe, keine IPO-Fährte mit dem Hund zu machen, denn sonst wäre eine so lockere Suche kontraproduktiv. Da sollte man die Suche dann korrekt aufbauen, sonst bringt man die Fehler später schlecht wieder raus.

Also - wenn Du später mal sportlich unterwegs sein willst, dann korrekter Aufbau unter Anleitung.
Ansonsten ist es egal, wie Du mit dem Hund arbeitest - Hauptsache, er findet, was er finden soll, und bekommt am Ende die Belohnung.
 
Dem Hund ist es letztendlich egal welcher Spur er folgt. Parfüm würde ich nicht verwenden denn das riecht zu intensiv für die Hundenase.

Eine Möglichkeit ist mit Wurstwasser eine Fährte zu tropfen und den Hund suchen lassen. Am Ende gibt es dann ein Stück Würstchen von dir. Da kannst du einfach beginnen mit einer kurzen Strecke und einer frischen Spur und dich steigern in dem die Strecke länger wird und die Geruchsspur älter.

Beim Mantrailing geht es viel darum, dass der Hund z.B. an einer Kreuzung anzeigt in welche Richtung die Versteckperson gegangen ist. Du musst daher deinen Hund lesen können wie er das anzeigt. Das fand ich beim Mantrailing mit meinen Hunden immer am schwierigsten zu lernen. Ich habe mal mit meinem Mann allein Mantrailing gemacht und Mogli falsch bestätigt weil es sah so aus als wäre er auf der richtigen Spur. Wir sind mehrere hundert Meter falsch gelaufen. Hunde lernen schnell, der Mensch tut sich da manchmal schwer.

Hundeschulen bieten oft Mantrailing an. Vielleicht ja eine in deiner Nähe.

Mein Balou sucht mit viel Begeisterung Objekte (ich verwende einen Würfel) und zeigt das Objekt an in dem er sich davor legt. Das wäre dann Schatzsuche oder ZielObjektSuche. Zum Aufbau gibt es Bücher.

Interessant finde ich auch Sniffledog.
 
Klar kannst Du deinen Hund auch auf Wurstwasser etc trainieren.
Mein Senior geht sehr gerne solchen Fährten nach.
 
Ich "verliere" auf Spaziergängen immer wieder Gegenstände (kleine Spieltiere) bei Bailey (schon Profi) auch mal mein Handy oder die Schlüsseltasche. Nach ca 10 Minuten schicke ich den Hund zurück mit dem Kommando " Such-verloren"
Das macht meinem Labbi sehr viel Spaß. Belohnung gibt es nach der Abgabe des gefundenen Objekts.
 
Also,

sportliche Ziele oder gar das Vorhaben, es auf das Niveau Rettungshundestaffel zu treiben, haben wir nicht. Ausserhalb der Staffeln habe ich weder Verein noch Schule gefunden, die das anbieten. Ein privates Grüppchen ~30 km weiter wäre vielleicht eine Möglichkeit, aber aufgrund aktueller beruflicher Änderungen derzeit schlecht in den Zeitplan integrierbar.

ZOS ist meines Erachtens das Konditionieren auf einen Pool an Gegenständen, den der Hund dann wahrscheinlich im Nahbereich finden soll.

Wo ich aber hinwill ist das lockere Verfolgen (als streng genommen auch keine Fährtenarbeit) einer vorgegebenen durchaus irgendwann vielleicht auch mal kilometerlangen Geruchsspur an der Schleppleine, egal ob Futtergeruch, Teebeutel, Gewürze, Person oder Tier, zu einem Ziel, was dann vielleicht auch irgendwann angezeigt werden soll. Wobei es schon schön wäre, dass diese Arbeit nicht im Widerspruch zu eventuell später einmal in einer Gruppe praktiziertem, sauberem Mantrailing stehen soll.

Wie baut man sowa also am besten auf? Folgende Gedanken:

1) Gleich Ritual mit einführen. Gesondertes Geschirr an (welches Günstige zum Ausprobieren eigent sich da?), Schleppleine dran, in den "Sitz schicken", Tüte mit Geruch über die Nase, "Riech" und "Go" (oder sowas ...)

2) Beginnend mit getröpfelte Wurstwasser, zwischendurch Wurststücke am Boden, zu Beginn nactürlich kanz einfache Kurze Strecke mit Klarem Ziel. Stellt sich mir die Frage, wie das Ziel aussehen soll. Geruchsträger, d.h. selber Geruch wie die Spur, anschließend Belohnung mit etwas Anderem. Weil nur auf die weise kann ich mir vorstellen, dass der Hund überhaupt einen Anreiz sieht, eine Spur von Kamillentee zu verfolgen.

3) Dann steigern, d.h. weniger bis irgendwann keine Lecklis mehr auf der Spur, länger, mehr Winkel, stärker verwittert und vor Allem Variation der Gerüche.

Was ich mich Frage ist wie und wann vor Allem die Variation der Gerüche ins Spiel kommt. Erst nach dem vollständigen Abbau der Wurstleckelis auf der "Wurstwasserfährte" oder schon vorher? D.h. weiter kleine Hilfsleckerlis auf Pfefferminzteefährte.

Ich vermute es gibt ausser Variation mit anderen Personen oder doppeltem legen mit auseinandergehenden Geruchsfährten verschiedener Gerüche keinen adäquaten Weg, zu verhindern, dass der Hund sich trotz aller Mühe auf den Geruch des Trainingspartners anstatt dem eigentlich vorgegebenen Geruch einschießt, oder? Wäre das sehr hinderlich beim späteren Einstieg in richtiges Mantrailing?

Wie bringt man das Anzeigen eines Fundes mit rein. Separat trainieren? Nur wie genau, wenn die Fundgegenstände theoretisch völlig unterschiedlich sein könnten?

Fragen über Fragen ...

Danke
Chris
 



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