Hund auf der Arbeit beschäftigen

Noch neu hier und bereits die erste Frage. In der Suchfunktion habe ich leider zu diesem expliziten Thema nichts gefunden.

Ich habe die Möglichkeit Nikolae mit in die Arbeit zu nehmen. Dort sind wir bis zu vier Tage die Woche für jeweils vier bis sechs Stunden. Die restliche Zeit verbringen "wir" im Homeoffice.
Ich habe bemerkt, dass er in der Arbeit zunehmend unruhiger wird, und mich regelrecht zum Heimgehen auffordert, weshalb ich vermute das er sich langweilt. Ihn zu beschäftigen ist ohnehin eine Herausforderung, aber in der Arbeit besonders, da man im Büro doch eher eine ruhige Atmosphäre erwartet. Zu Hause lassen kann ich ihn im Moment auch eher selten, da er dann manchmal aufgrund der Fahrzeiten fast acht Stunden alleine wäre und die Arbeitsdauer nicht immer absehbar ist.

Die Situation in der Arbeit sieht folgendermaßen aus, meine Arbeitsräume sind eher klein und die Atmosphäre sehr ruhig. Er hat meistens die Möglichkeit auf eine große Terrasse zu gehen, die durch eine Balkontüre mit dem Büro verbunden ist und recht wettergeschützt ist. Vor der Arbeit ist er schon zweimal Gassi gewesen, insgesamt also mindestens 1,5-2 Stunden lang.

Nun aber zurück zur Beschäftigung. Um ihn zu beschäftigen habe ich oft Kauknochen, Rinderkopfhaut oder getrocknet Hasenöhrchen dabei (das interessiert ihn manchmal, aber eher selten. Er ist nicht Futtermotiviert). Spielzeug ist auch immer in der Tasche. Meistens ein Ball oder Futterball (Spielzeug interessiert ihn aber generell nicht). Streicheleinheiten holt er sich regelmäßig bei mir und den Kollegen ab und dafür ist auch immer Zeit. Zwischendurch, so etwa jede Stunde, üben wir ein bisschen die Grundkommandos und sowas wie Pfötchen geben.

Nun würde mich interessieren wie ihr euren Hund auf der Arbeit beschäftigt, oder ob ihr vielleicht noch Tipps für unsere Situation habt.
:danke:
 
Macht ihr vorher was für den Kopf?

Ich weiß nicht, wie die Umstände sind.

Evtl. Leckerli verstecken, Snackball ( gibt es verschiedene ), Spielzeug zum selbst beschäftigen,
Kong...
 
Für den Kopf machen wir direkt noch nichts. Muss dazu noch sagen das wir noch Frischlinge in der Hundehaltung sind und uns erst durch die verschiedenen Möglichkeiten der Hundebeschäftigung tasten, meist mit eher dürftigem Erfolg. :verlegen1:
Er hat leider Angst vor dem Kong und da ihn Leckerlis (genausowenig wie Futter oder Frischfleisch/ Wurst) kaum interessieren sucht er mir die auch nicht oder gibt sich kaum Mühe die irgendwo rauszufischen.
Und richtig spielen tut er eigentlich auch noch nicht.

Was könnten wir denn für den Kopf tun, bei dem wir ihn nicht mit Leckerli motivieren müssten? :nachdenklich1:

Vielleicht will ich auch einfach zuviel von ihm da wir ihn erst seit drei Monaten haben.
 
Was macht ihr denn VOR der Arbeit?

Ich würde dort eher gucken dass man anders plant.
Entweder Zeitintensiver, Körperlich Anstrengender oder für den Kopf mehr.

Denn auf arbeit würde ich - außer Kauknochen - nicht wirklich beschäftigen - da ist ja, wie du sagst, Ruhe.

Ein erwachsener Hund, der vorher genug "erleben" durfte kann normalerweise locker die 6h entspannen und Ruhen/Schlafen.

Zeitintensiver:
Wie lange geht ihr mit ihm frühs? Vielleicht reicht das nicht für deinen Hund.

Körperlicher:
Könnt ihr mit dem Hund vielleicht Rad fahren - oder er kann was ziehen (vorher genau erkundigen! nicht einfach drauf los), oder ihr geht schön gemeinsam Joggen - irgendwas, was ihn körperlich auch ein bisschen auspowert.

Koptechnisch:
Jedes kleine Training (Sitz, PLatz, Fuß, ...) ist Kopfarbeit.
Wie belohnst du ihn wenn nicht durch Leckerlie?
Auf die selbe art könnte man ihn auch für das Lernen neuer Tricks loben.

Hast du schon mal Käse versucht? oder Leberwurst aus der Tube? oder Wiener?
(mein Hund steht eher auf "menschliches Essen" als leckerlie anstatt auf speziell für Hunde hergestelltes Zeug)

Bei meinem Hund reichen auch 5 Minuten "alte Tricks festigen".
Oder 2 Minuten eine neuen Trick lernen - dann schafft er Kopfmäßig nicht mehr viel.
Manchmal ist auch weniger mehr - so lange es Spass macht, noch aufhören - sonst macht es nicht mehr so viel Spass das nächste mal. Bei Arek ist diese Grenze wie gesagt meist schon bei 2 Minuten erreicht - also wirklich nicht viel.
Geht wirklich nur ums reine Tricksen - bei Alltagsübungen geht natürlich mehr.

Vielleicht ist auch hier was für dich dabei?
http://www.dogityourself.com/

Wie sieht es aus mit seinem Platz in deinem Büro?
Bei arek weiß ich, dass er nicht entspannen kann wenn er einen Platz direkt in Türnähe hat.
Dann ist er immer wachsam - will beschützen - kommt nicht zur Ruhe.
Am besten kann MEIN Hund entspannen, wenn er irgendwie "hinter mir" ist - also ich bin zwischen Hund und Tür. ICH kümmere mich und er fühlt sich sicherer.
Wenn mein Hudn dann noch auf einem etwas erhöhtem Platz liegen darf (Sessel, Cocuh, ...) würde der die ganze Zeit pennen ;)

Vielleicht passt ja was davon auch auf deinen Hund.

Da hat ja jeder seine eigenen "Vorlieben".

LG
 
Könnte es sein, dass sein Verhalten als Langeweile fehlinterpretiert wird, er in Wirklichkeit aber gestresst ist oder sich unsicher/überfordert mit der Situation fühlt? Nur als Denkanstoß...

Grundsätzlich finde ich, dass man auf Arbeit kein großartiges "Beschäftigungsprogramm" planen sollte. Wenn der Hund vor und nach der Arbeit ordentlich ausgelastet wird, sollte er dazu in der Lage sein, sich die paar Stunden auf der Arbeit die meiste Zeit über ruhig zu verhalten.

Ein sicherer Platz, auf dem er sich wohlfühlt (unter Umständen auch eine Box, in die er sich zurückziehen kann - offen lassen!) wäre sicher in jedem FAll hilfreich. Viele Hunde können dann besser entspannen.
 
Einmal pro Stunde Übungen und dann noch Spielzeuge + Knabberkam, das wäre mir in dieser Situation schon zu viel. Ich würde stattdessen bewusst machen: Büro = Ruhe. Mal eine Streicheleinheit, OK, Knabbern und Kauen ist auch gut; aber keine Bespaßung oder so. Action gibt es vor- und hinterher, aber nicht im Büro. So wäre mein Ansatz.

Sonst denkt der Hund irgendwann, dass das Büro ein lustiger Spielplatz ist und kommt erst recht nicht zur Ruhe.
 
Ich würde stattdessen bewusst machen: Büro = Ruhe. Mal eine Streicheleinheit, OK, Knabbern und Kauen ist auch gut; aber keine Bespaßung oder so. Action gibt es vor- und hinterher, aber nicht im Büro. So wäre mein Ansatz.

Ist auch mein Ansatz.

Wir haben 3 Hunde bei uns,

- Kalli, Beagle, 8 Jahre und quasi seit seinem 5ten Lebensmonat mit im Büro. Die ersten 5 oder 6 Monate ging er gegen 10.00 und 15.00 nochmal raus, dann nicht mehr. Ansonsten wird er vor der Arbeit, in der Mittagspause und nach Feierabend genügend beschäftigt und bewegt.

- Bosse, Berger Pyrenees, gut 4 Monate. Geht auch gegen 10.00 und 15.00 Uhr raus, ansonsten herrscht Ruhe. Kalli und Bosse haben die Büros nebenan und laufen da mal hin und her, mehr nicht. Der junge Hund macht mal ein bischen mit Spielzeug rum, aber ansonsten herrscht Ruhe. Kommt er hervorragend mit klar.

- Willi, Dackel, 9 1/2 Jahre. Kommt gegen 09.00, ist dann hinreichend bewegt worden und pennt den Vormittag über. Gerne auch neben der Handtasche der Vorzimmerdame, die ist irgendwie sein "Heiligtum". In der Mittagspause gründlich raus, dann wieder pennen, dösen, sich von Besuch bekrabbeln lassen oder ein bischen im Vorzimmer rumliegen.

Manchmal besuchen kommen die Hunde mit, wenn die Besitzer in andere Büros gehen, aber ansonsten passiert da nichts.
 
Ich würde bei der Arbeit den Hund gar nicht bespaßen. Mal kraulen/streicheln oder er kaut etwas, ist in Ordnung, aber keine Übungen, Spieleinheiten o.Ä.

Wenn er nicht so an Leckerlis interessiert ist und auch nicht so gerne mit Spielzeug spielt, dann könntest du ihm ja sein Futter erarbeiten lassen, in dem du es z.B. in einen Snackdummy machst und ihn den suchen lässt.
Wenn er es dann gefunden hat, muss er es dir bringen und dann bekommt er ein paar Happen daraus :zwinkern2:
 
Vielen Dank für eure Antworten. :danke:
Ich denke ihr habt recht und ich sollte ihn nicht die ganze Zeit bespaßen. Nachher meint er noch das Büro ist sein Spielplatz wie Schnaufnase es so schön beschrieben hat.
Am Dienstag geht für uns die Arbeit wieder los und ich werde ab morgen mal ein paar Sachen ausprobieren wie mit ihm am Vormittag eine Joggingrunde zu drehen um ihn körperlich mehr auszulasten.
Auch die Arbeit mit dem Snackdummy wird jetzt endlich mal in Angriff genommen.
Und seinen Platz werde ich auch noch mal überdenken. :nachdenklich1: Er selbst hat sich den Platz unter dem Tisch rausgesucht, wo er alle, bzw. zumindest deren Füße, im Blick hat, und sich schnell eine Streicheleinheit abholen kann ohne den "weiten" Weg außen rum gehen zu müssen.

@Manfred: Vielen Dank für den Link. Hab schon ein paar Sachen gefunden die ich ihm basteln werde und von denen ich glaube das ich damit sogar meinen kleinen Faulpelz etwas Interesse abringen kann, wie z.B. den Schnüffelteppich. Werde das allerdings eher gebrauchen um ihn zu Hause zu beschäftigen.
Morgens/ Mittags ist er mindestens 1,5 Stunden unterwegs und danach eigentlich fix und foxy. Wir lassen ihn da auch viel Zeitung lesen. Aber bei seinem nächsten Tierarzttermin, bei dem seine Hüfte mal angesehen wird, werden wir abklären ob er auch mal etwas ziehen oder tragen darf und ob er bei Wanderungen am Wochenende mit darf.
Das mit den uninteressanten Leckerlis als Belohnung ist auch für uns ein kleines Problem. Käse, Wiener und Leberwurst mag er schon, genauso wie die Frolic Leckerlis, aber richtig arbeiten würde er für Futter nicht. Lob und viele Streicheleinheiten sind eher sein Ding, davon gab es in seinem vorherigen Leben nicht allzu viel. Aber wir geben nicht auf und versuchen es trotzdem mit den Tricks.

@lina: Als Hundeanfänger bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich denke nicht das er gestresst ist, weil er zwischen den vollen Stunden ganz entspannt auf seinem Platz liegt und pennt. Nur zur vollen Stunde (da funktioniert der Hund fast wie ein Schweizer Uhrwerk) kommt er an, stupst erst mich an, dann seine Leine und dann geht er zur Türe. Und wenn ich nicht mitkomme wird er unruhig. Deshalb dachte ich eher, dass es Langeweile ist, da es draußen interessanter für ihn ist. Deshalb hatte ich auch angefangen mit ihm jede Stunde Grundkommandos oder Pfötchen zu üben. Oder auch mal etwas anderes hervorzukramen oder die Kollegin besuchen zu gehen.
Reagiere ich nicht auf sein Theater gibt er nach zehn bis fünfzehn Minuten auf, grummelt und geht wieder schlafen. Dann hat er aber, wie gesagt, schon fünfzehn Minuten lang gestört. Wird er zur vollen Stunde etwas bespaßt legt er sich schon nach maximal fünf Minuten wieder hin und wartet bis zur nächsten vollen Stunde.
Muss dazu sagen, dass wir direkt nach der Arbeit nicht Gassi gehen sondern eigentlich direkt ins Auto. Und im Homeoffice macht er den Quatsch auch nicht. Werde aber wie gesagt aufhören ihm ein Unterhaltungsprogramm zuliefern, in der Hoffnung, dass er aufhört unseren Feierabend bestimmen zu wollen.
 
Ich würde dem Hund auch eher beibringen, dass es vor und nach der Arbeit Action gibt, aber im Büro Ruhe angesagt ist. Das müssen viele Hunde erst lernen, nicht alle sind geduldig genug und langweilen sich rasch. Umso wichtiger ist, dass es vorher und nachher körperliche als auch geistige Auslastung gibt. Wie wäre es mit Hürdenarbeit bzw. Agility? Verschiedene Kommandos und Stationen strengen Kopf und Körper an. Auch ein paar andere Übungen, die man während der Gassirunde einbringen kann, schaden bestimmt nicht. Du musst nicht mit Leckerlis loben, Stimme und Streicheln genügen unter Umständen. Dafür freut er sich bestimmt umso mehr über etwas zum Knabbern, wenn er im Büro ist. Viel mehr als etwas zum Knabbern und ab und zu Streicheleinheiten würde ich ihm dort nicht geben.
 



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