Stellt ihr eure Hunde gleich mit menschlichen Angehörigen?

Das ist eine sehr schwierige Frage.Und jeder empfindet anders bzw. definiert Gefühle anders.
Ich will es mal so ausdrücken:Ja ich liebe Tyson sehr,fast so sehr wie meine Kinder.
Mein Sohn sagte gestern noch "Mama,Tyson ist für mich wie ein Bruder.Es wird soo schrecklich wenn er mal stirbt."
Trotzdem ist uns klar dass es sich um einen Hund handelt und so wird er auch behandelt.
Der Tod des eigenen Kindes ist ganz klar das allerschlimmste was Eltern passieren kann.
Ein großer Unterschied ist aber denke ich auch die Erwartungshaltung.Wir erwarten dass unsere Kinder uns überleben,das ist der Normalfall.
Bei einem Hund wissen wir dass wir ihn nach ca. einem Jahrzent verlieren...
Als Tyson ein halbes Jahr alt war lief er im Dunkeln auf die Strasse...dieses Gefühl war FAST so schlimm als wäre es mein Kind gewesen...
 
Also ich finde das Thema nicht provokant.
Auch dazu hat halt jeder seine eigene Meinung, die man nicht verurteilen darf / sollte.

Bei mir ist das so: Meine Familie ist komplett zerstritten durch Neid und Intrigen. Es ist so viel Leid in der Verwandtschaft vorgefallen, dass ich von diesen Leuten absolut nichts mehr halte. Sie sind mir so egal wie Fremde. Diese Leute haben Dinge getan, die unverzeihlich sind und sich niemals bemüht, wieder mit mir ins Reine zu kommen. Daher steht mein Hund ganz klar über diesen Menschen.

Was meine Freunde betrifft: Ich habe nur 2 wirkliche Freunde, für die ich meine Hand ins Feuer legen würde - die sind mir genauso wichtig wie mein Hund. Alle anderen sind mir nicht so wichtig, auch da geht mein Hund drüber.

Eigene Kinder habe ich nicht. Ich will auch keine. Hätte ich aber welche, würde ich diese wahrscheinlich mehr lieben als meinen Hund. Wenn da ein Wesen 9 Monate in einem heranwächst... ich weiß nicht... vor ein paar Jahren sagte ich immer, dass mir mein Hund trotzdem wichtiger sei, aber heute denke ich da anders drüber.

Mein Timmy war - aus unzähligen Gründen - das wichtigste Wesen in meinem Leben. Ich habe (bis auf meinen Bruder) niemanden so geliebt wie ihn.

Meinen Dijego liebe ich nicht so sehr wie Timmy. Ich liebe ihn, ja, aber er hat mir nicht durch so viele Zeiten verholfen wie mein kleines Terriertier. Es ist eine andere Liebe.

Was ich damit zum Ausdruck bringen will: Es kommt doch immer drauf an, was man erlebt hat und um welche Person genau es geht, um diese Frage beantworten zu können. Manche haben einen Hund, weil er ihr Hobby ist; andere, weil sie drauf angewiesen sind und wieder andere, weil er ihnen Stabilität im Leben gibt.
 
Mein Hund ist für mich Lebenspartner und bedeutet mir sehr, sehr viel...
Kinder hab ich keine und will auch bewusst keine-ist einfach nicht meins.
Zudem bin ich- gewollt- Langzeitsingle- also bekommt mein Hund meine ganze Aufmerksamkeit, Liebe
und Fürsorge fast ganz allein. Ich hab natürlich noch Familie aber Lupo gehört dazu und
wird zb von meiner Mama als Enkelkind angenommen :D
Letztes Jahr starb mein Patenonkel, wir hatten ein paar Jahre sehr spärlichen Kontakt vorher..
Natürlich war ich traurig aber nach der Beerdigung war es dann auch "gut" und die
Tränen versiegten.. Das wird bei Lupo irgendwann ganz anders sein- es wird ein Drama
werden..Ich hab schon immer ein sehr enges,inniges Verhältnis zu all meinen Tieren gehabt und
trauere wochenlang... Er teilt immerhin jeden Tag mit mir, wir machen alles zusammen was
geht, er bringt mir täglich Freude und Zuneigung, wir teilen Bett und Couch...
er ist Teil meines Lebens bzw bestimmt es zu einem Großteil, einfach weil mir alles mehr
Spaß macht wenn er dabei ist und es ihm gut geht...
Der Verlust eines engen Familienmitgliedes wird vergleichbar sein von meinen Empfindungen
her-ich sehe da nichts schlimmes dran, um einen Hund genauso zu trauern..
 
Ich denke in erster Linie nicht an extreme Situationen "Kind stirbt" vs. "Hund stirbt"...

Was mir unter Hundehaltern und besonders in Foren (nein, nicht hier) aufgefallen ist, dass durchaus Hunde bei einigen wichtiger sind, als Kinder.
Dabei sind es nicht nur Hundehalter, die keine Kinder haben, sondern auch Eltern, die teilweise Dinge, Ratschläge und Meinungen aussprechen, die gegen Kinder richten und den Hund als wichtiger hinstellen.

Als Beispiel fällt mir ein:
Ein Kleinstkind (12 Monate) wurde gebissen, weil...
Antworten: "Dann erzieh mal dein Kind besser..."

Oder:
Ein Tierheimhund zieht ein, hat enormen Stress mit dem Kind.
Der Hund fühlt sich durch das Kleinkind permanent bedroht (Hund kennt keine Kinder, er lebt seit 4 Tagen in dieser Familie) und knurrt ständig das Kind an.
Tenor:
"Bloß nicht den armen Hund weggeben, erzieht euer Kind anständig."
Dass die Eltern Angst um ihr Kind haben, kann niemand verstehen, denn der Hund hat doch schon vier Tage in diesem Haushalt gelebt und muss unter allen Umständen dort bleiben...

Kinder werden teilweise als "Blagen", "freche Gören" bezeichnet.
Wenn man das Wort "Köter" schreibt, drehen einige am Rad.

Wird ein Kind gebissen, hat es selbst Schuld.
"Dem unerzogenen Gör' hätte ich was erzählt, das geht ja mal gar nicht, was da abgelaufen ist."
"Der arme Hund tut mir leid". (nicht das Kind)
Dass der Hundehalter nicht aufgepasst hat, ist kein Thema, das Kind hat Mist gebaut und hat die Quittung vom Hund bekommen.

Das sind Reaktionen, die mir aufgefallen sind.

Unsere Hunde sind Teil der Familie, sie haben es gut, sie werden geliebt.
Geht einer über die Regenbogenbrücke, ist hier Trauer, es laufen Tränen, ein geliebtes Tier ist gegangen, es schmerzt und der Tod wird durch Trauer verarbeitet.
Würde ein Familienmitglied für immer gehen, wäre es eine Katastrophe.

LG Leo
 
Also, ich denke auch, dass man das nicht so pauschalisieren sollte. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass Menschen darüber erschrecken wie sehr man sich an ein Tier hängt. ich seh das ja bei mir. habe auch einen Sohn und war verheiratet und nach meiner Scheidung wollte ich aus verschiedenen Gründen keine neue Beziehung. Dann kam Jane und füllte mein Leben wieder aus und ich hatte wieder jemanden um mich rum. natürlich kümmere ich mich auch um meinen Sohn, da er aber bei meiner Ex-frau wohnt, sehe ich ihn nur an den Wochenenden, bzw Ferien. dann bin ich schon ganz froh, dass ich Jane habe, die abends auf mich wartet und froh ist, wenn ich komme. Natürlich bin ich sehr traurig wenn sie mich mal verlassen wird, aber das ist nun mal der Lauf der Lebens.

Sie ist mir einen gute Weggefährtin und sie hat ihren festen Platz in meinem Leben und in meinem Herz und ich tue alles für meine Jane aber sie kann und sollte mir nie meinen Sohn ersetzen.
 
Äußerungen wie:
"Wenn ihr Hund sterben würde, wäre es für sie genau so schlimm,
als würde ihr KIND sterben"....
sind schnell daher gesagt, ob die Leute das dann auch wirklich so meinen, halte ich für fraglich.
Nichts desto trotz gibt es genug Beispiele für eine sehr enge Bindung zwischen HH und Hund.
Noch gar nicht so lange her, habe ich in den Nachrichten gehört, dass ein HH bei einer Flutkatastrophe ertunken ist, weil er seinen Hund retten wollte...
... oder dass eine ältere Dame eine Woche nach dem Tod ihres Hundes verschieden ist...
Gewisse Paralellen zwischen Hund und Kind gibt es ja, die Freude bei jedem Fortschritt, die Sorge wenn sie krank sind, Kinder und Hunde haben keine Vorurteile, sind von uns abhängig, schauen uns an und unser Herz schmilzt, man kann ihnen nie richtig böse sein....:denken24:
Letztens hat ein Bekannter zu mir gesagt:" Jetzt sind die Kinder groß und nun tut ihr euch einen Hund an, wie bescheuert."
Ja, Kinder und Hunde haben viel gemeinsam, gleichgestellt sind sie bei mir nicht.
Trotzdem liebe ich sie, und ich hasse sie wenn sie Sch... frisst.............:denken24:
Ist eben meine Kleine.:zwinkern2:
 
Vielen Dank für eure ehrlichen Antworten.

BlackWolf:
Deine Antwort hat mich besonderst berührt.
Dijego ist der richtige Hund für dich und ich hoffe,
das er dir viel Kraft geben kann :knutschi1:.

SchweizerSocke:
Das ist mir auch aufgefallen, das der Hund "nie schuld" ist, sondern immer die Mama, die nicht auf das Kind aufgepaßt hat.
Natürlich sollte man Kleinkind und Hund nicht alleine lassen. Aber wie in einem anderen Thema darüber schon ausführlich diskutiert wurde,
ist es im Alltag nicht möglich IMMER dabei zu sein. Und wenn ich ANGST haben muß, das wenn ich mal eben meine Soße in der Küche umrühre,
sich mein Hund auf´s Kind stürzt.......das geht gar nicht! Aber dann kommen die Empfehlungen: "DU DARFST NIEMALS DEIN KIND ALLEIN MIT DEM HUND LASSEN!" Dann mußt du dein Kind halt IMMER bei dir haben! Aber einfach klar zu sehen, das der Hund vielleicht ein Problem hat und in einer anderen Umgebung besser aufgehoben wäre.....
Neeeee, Mama ist schuld, weil das Kind nicht das Recht hat, den Hund einfach anzufassen......
Nicht falsch verstehen! Es geht nicht um solche Horrorszenarien, wo der Hund das Spielzeug der Kinder ist!!
Sondern um ganz normale Alltagssituationen in denen es zwangsläufig zu Konfrontationen zwischen Kind und Hund kommt.
Aber wenn man auch hier in diesem Forum schreibt,
das der Hund vielleicht mal eine klare Ansage braucht,
bekomt man dann Antworten, die meilenweilt an der Realität vorbei sind (Kind und Hund NIEMALS allein lassen).
Wenn ich so einen Hund hätte, der soooo agressiv auf MEIN Kind ist, das ich ANGST haben muß,
der Hund BEIßT mein KIND, kommt der Hund weg.


Natürlich hat jeder seine eigene Meinung zu diesem Thema. Deswegen habe ich es eröffnet, weil es mich interessiert hat, wie weit eure "Hundeliebe" geht.
Aber manchmal ist es schon "verwirrend" für mich,
wenn ich so manche Antwort dazu lese.
Teilweise auch traurig, wenn man mal ein wenig hinter das geschriebene Wort schaut......:traurig2:



Liebe Grüße von Sandra.
 
Ich denke es kommt auch darauf an, wie eng das Verhältnis zu den Familíenangehörigen ist. Meine engsten Angehörigen leben nicht mehr. Und damals war der Verlust garantiert schlimmer wie jetzt der eines Hundes. Aber heute sieht es anders aus.
 
Wenn ich so einen Hund hätte, der soooo agressiv auf MEIN Kind ist, das ich ANGST haben muß,
der Hund BEIßT mein KIND, kommt der Hund weg.

Ich habe ja einen Hund dabei, dem ich absolut nicht mit kleineren Kindern vertrauen würde und als ich mit ihm und Krabbelkind zusammenlebte war der Hund zu 100% getrennt.
Sicher auch nicht die Ideallösung und viele würden es dem armen Hund nicht antun (wie kann man ihn nur z.B stundenweise in die Box geben :zwinkern2:), aber für mich war die Lösung in Ordnung und eine Vermittlung hat sich insofern als schwierig erwiesen, da besagter Hund zu dem Zeitpunkt schon über ein Jahr auf Platzsuche war.

Der Tod eines Familienangehörigen wäre für mich nicht vergleichbar mit dem Tod meines Hundes, obwohl ich sie sehr gerne mag und sicher auch trauern werde.
Wobei trauern ohnehin ganz individuell ist finde ich. Ich bin z.B nicht der Typ Mensch der poetische Texte schreibt und in der Öffentlichkeit weint und mit Mitleidsbekundungen gut umgehen kann. :denken24:
 
Ich bin nicht so der Menschentyp. Ich mag die meisten Leute nicht, habe auch nur wenige Freunde und davon noch weniger sehr gute. Daher kommt mein Hund für mich sehr weit oben, vor vielen Menschen, weil ich zu ihm eine sehr viel engere Bindung habe als zu den meisten anderen. Es gibt noch wenige Leute, die wichtiger oder gleich wichtig sind, aber prinzipiell hat Hunter für mich einen sehr hohen Stellenwert.

Wen man in einer Notsituation retten würde kann denke ich niemand zuverlässig sagen. Aber müsste ich mich entscheiden zwischen meinem Hund und einem Menschen .. ich weiß es nicht, aber ich denke eher meinen Hund. Wenn mir jemand hinten ins Auto fährt und dadurch meinen Hund verletzt, dann helfe ich demjenigen sicher nicht mehr, den schlage ich höchstens noch und versuche dann das Leben meines Hundes zu retten. Aber wie man da wirklich reagiert .. das weiß keiner.

Hunter hat's auch echt nicht mit Kindern. Sollte ich mal welche bekommen denke ich zwar, dass er sich dran gewöhnt und alles gut ist, trotzdem würde ich ihn NIE, NIEMALS NIE alleine lassen mit dem Kind. Und wenn ich nur die Soße umrühre, dann kommt das Kind eben ins Bett oder der Hund mit. Irgendwie geht das immer. Wäre Hunter wirklich total aggressiv auf meine Kinder .. keine Ahnung, ich kann mir nicht vorstellen ihn deswegen wegzugeben. Ich hab' aber auch noch keine Kinder und kann mir nicht vorstellen wie es ist welche zu haben (und ich will auch keine), also kann ich da wohl nicht gut mitreden.

Diese Situation, dass das Kind schuld ist und nicht der Hund: Das kenne ich eher umgekehrt. Ich kenne so viele Hunde, die einfach die Klappe halten und sich alles gefallen lassen müssen, während die Kinder mit ihnen machen was sie wollen (zum Teil sogar schlagen) und wenn der Hund dann einmal knurrt, dann ist er gleich ein bösartiges Vieh.
Natürlich darf ein Hund ein Kind nicht ohne Grund angreifen, aber es stimmt schon, dass manche Leute besser ihre Kinder als ihre Hunde erziehen sollten, zB wenn der Hund an seinem Ruheplatz bedrängt wird oder immer am Fell gerissen wird, etc. Ich denke, dass viele Probleme bei Kind-Hund daher kommen, dass das Kind (oft aber auch der Hund) keine klaren Regeln kennt und der jeweils andere bedrängt wird.
 



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