Soziales Miteinander

Ich bin auch introvertiert und ich merke bei mir, dass es für mich zwar eine Weile okay ist mich in einer größeren Gruppe Menschen aufzuhalten aber dass es mir irgendwann zu viel wird und ich da raus möchte.
Ich nehme an Büroveranstaltungen wir z.B. der Weihnachtsfeier oder gemeinsamen Essengehen teil aber nach dem Essen möchte ich dann am liebsten auch nach Hause fahren und nicht noch drei Getränke trinken. Auch beim gemeinsamen Abteilungsfrühstück oder Inforunden fällt es mir schwer selber etwas beizutragen.
Auch wenn mein Mann und ich zusammen unterwegs sind und mein Mann ins quatschen kommt könnte ich nach ein paar Minuten weitergehen.

Ich bekomme schon mit, dass meine Kolleginnen mich für etwas „seltsam“ oder auch arrogant halten und dass ich auch nach mehreren Jahren nicht so richtig in der Bürogemeinschaft aufgenommen bin aber ich habe aufgegeben das ändern zu wollen. Ich muss nicht unbedingt jeden Mittag mit in die Kantine gehen und wenn der „Flurfunk“ an mir vorbeigeht stört mich das auch nicht mehr.

Ich habe eine gute Freundin aus der Schulzeit die aber immer nur jammert wenn sie anruft und als es mir nach dem Tod meiner Eltern schlechtging wurde das in ein/zwei Sätzen abgehandelt und dann ging es wieder um sie. Solche Freunde brauche ich nicht.

Ich glaube ich strahle aus, dass ich keinen Wert auf Gespräche lege und deshalb wurde mir noch nie ungefragt ein Rat zur Hundeerziehung erteilt.
 
Ich nehme an Büroveranstaltungen wir z.B. der Weihnachtsfeier oder gemeinsamen Essengehen teil

Solche Veranstaltungen habe ich auch immer gehasst.
Als Berufsanfänger habe ich natürlich dran teilgenommen. Klar - aus der Reihe zu tanzen wäre für mich niemals infrage gekommen.
Wir hatten eine Kollegin, die sich von sowas generell ausgenommen hat. Deshalb mochte sie keiner. Alle haben mich bedauert, weil sie ausgerechnet meine Chefin war. Aber ich mochte sie sehr gerne. Sie war immer nett, und so lange die Arbeit ordentlich lief, konnte ich machen, was ich wollte. Nur SIE war halt Einzelgängerin.

Nach 10 Jahren im Job hatte sich mein Selbstbewußsein so weit entwickelt, dass ich mir die Feierlichkeiten nicht mehr angetan habe.
Ich bin ferngeblieben und hab` einfach gesagt, dass ich keine Lust mehr drauf habe und in der Zeit lieber arbeiten würde.

Tja - und statt dass ich Außenseiter wurde, gab es plötzlich noch drei oder vier Kollegen, die es mir nachgemacht haben. :happy33:

Viele Leute trauen sich einfach nicht, zuzugeben, dass sie geselliges Zusammensein für Zeitverschwendung halten. :happy33:

Das bedeutet doch überhaupt nicht, dass man insgesamt unsozial ist.

Wenn ich mit meinem Hund die Altenheimbesuche mache, interessiere ich mich für alles, was die alten Menschen mir erzählen. Sie brauchen jemanden, der ihnen zuhört und auf sie eingeht. Das macht für mich Sinn. Es bringt etwas, den Leuten etwas Abwechslung zu verschaffen.

Small Talk auf Feiern macht für mich keinen Sinn. Es interessiert mich nicht, was Onkel Herbert zu Tante Frieda gesagt oder der Nachbar von XY angestellt hat. Da lese ich lieber ein gutes Buch.
 
Wenn ich mit meinem Hund die Altenheimbesuche mache, interessiere ich mich für alles, was die alten Menschen mir erzählen. Sie brauchen jemanden, der ihnen zuhört und auf sie eingeht. Das macht für mich Sinn. Es bringt etwas, den Leuten etwas Abwechslung zu verschaffen.

Aber das ist ja auch, was sich manchmal einfach in Gesprächen von HH zu HH oder auch einfach so mit anderen Leuten ergibt.
Die vllt. so auch keinen zum reden haben und mich ansprechen, eben weil ich Hunde habe und mit diesen unterwegs bin. Nur mal so als Beispiel.

Und da kann man auch mal spontan drauf eingehen. Nicht nur geplant bei Besuchen im Altenheim oder so.

Aber wer das hat als Belastung empfindet, dann ist das wohl so. Man sollte halt nur Menschen, die das nicht als belastend empfinden nicht nur als oberflächlich sehen. Als Leute, die mit sich selbst nicht allein sein können, immer Geschwätz um sich brauchen.
 
Ich bin auch introvertiert und brauche auch einfach mal Zeit für mich. Für mich wäre das absolut nichts, meinen Tag so auszufüllen mit Treffen und Verabredungen, dass ich gar keine Zeit mehr habe, mit mir allein zu sein und mich mit mir allein zu beschäftigen.

Ich muss aber ehrlich zugeben, gar nicht mal so gut in Small-Talk zu sein :D Mir fällt sehr schnell nix mehr ein, es sei denn, das Gegenüber und ich haben zufällig was gemeinsam und ich kann viel zu dem Thema beisteuern. Aber so grundsätzlich bin ich dann der Typ, der nach einer Weile dasteht und sich fragt, was zum Teufel man denn jetzt noch sagen könnte^^

Hier in der Großstadt wird man halt sehr häufig angesprochen, trifft auch sehr viele Hundebesitzer - da "gewöhnt" man sich irgendwie daran. Bevor Rex kam, hab ich mich nie mit Wildfremden auf der Straße unterhalten, jetzt kommt das praktisch ständig vor. Meist finde ich es auch ganz okay, aber ab und zu habe ich Tage, da will ich wirklich nur meine Ruhe haben. Wenn es zeitlich machbar ist, wähle ich dann Waldstrecken aus, auf denen weniger los ist, sodass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit kaum Leute treffe.


Da erkenne ich mich doch zu 100 Prozent wieder. ich bin tatsächlich ganz genauso und auch erst seitdem wir unseren Hund haben, komme ich viel mehr mit fremden Menschen ins Gespräch. Da stört mich das auch überhaupt nicht, denn diese Leute wollen meist etwas über meinen Hund wissen und über Felix könnte ich den ganzen Tag reden :happy33:
anders bei anderen Themen, vor allem Themen die mich nicht interessieren... da bin ich eher nicht so gesprächig. Small Talk ist übrigens überhaupt nicht meins. Wars auch noch nie... Ich rede grundsätzlich eher ungern über irgendwelche Belanglosigkeiten, dafür ist mir meine Zeit tatsächlich zu schade.

Ich denke ich strahle auch schon aus, wie ich gerade drauf bin. Ich bin zwar höflich, aber lasse durchaus durchblicken, wenn ich genervt bin. Im übrigen bin ich auch kein Mensch, der jemanden, den er nicht mag freundlich ins Gesicht lachen kann. Die Leute, die ich doof finde, merken das auch recht schnell und lassen mich in Ruhe ;) ob die das unhöflich finden, arrogant oder sonst was ist mir total egal.

Schlimmer als Hundebesitzer die quatschen wollen, finde ich übrigens die Leute, die einem im Supermarkt (wir sind auf dem Land) in ellenlange Gespräche verwickeln wollen, während man selber einfach nur zack zack zack den Einkaufszettel abarbeiten möchte :happy33:
Das geht bei mir gar nicht, dass Schlimmste ist ja, dass mein Freund durchaus gern plaudert, der ist da das komplette Gegenteil von mir... während ich meist direkt drei Gänge weiter gelaufen bin.

Ich hab allerdings nichts gegen Leute die gern plaudern, wie auch mein Freund. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Und da kann man auch mal spontan drauf eingehen. Nicht nur geplant bei Besuchen im Altenheim oder so.

Danke, das trifft es auf den Punkt.

Man sollte halt nur Menschen, die das nicht als belastend empfinden nicht nur als oberflächlich sehen. Als Leute, die mit sich selbst nicht allein sein können, immer Geschwätz um sich brauchen.

Eben.

Nur weil man mal zuhören kann und sich um jemand anderen kümmern kann, obwohl es einem selbst eigentlich nichts bringt, ist man nicht gleich extrovertiert oder zieht seine Energie aus sozialen Kontakten oder kann nicht mit sich selbst allein sein.
 
Das ist denke ich auch der entscheidenste Unterschied zwischen introvertierten & extrovertierten Menschen.

Extrovertierte Menschen gewinnen ihre Energie eher durch soziale Kontakte und je nach Grad der Extrovertiertheit findet man es schlimmer oder weniger schlimm alleine zu sein. Manche brauchen den Sozialkontakt sehr dringend, für andere ist er eher eine neutrale Angelegenheit.

Introvertierte Menschen mögen Sozialkontakt auch, brauchen aber dringend ihre Ruhephasen, um ihre Batterien wieder aufzuladen. Soziale Kontakte sind nett, kosten aber Energie. Dementsprechend muss diese Energie auch eingeteilt werden und wird tendentiell weniger für Nichtigkeiten (wie SmallTalk, etc.) hergegeben. Auch hier gibt es natürlich graduelle Unterschiede, manche beschränken sich in ihren Sozialkontakten wirklich nur auf wenige enge Freunde, andere finden das Ganze nicht soooo ermüdend und fächern ihre Sozialkontakte dementsprechend auch weiter.


Wichtig ist das es bei beiden Gruppierungen ja auch Abstufungen gibt. Ich frag mich sogar ob es nicht auch andere Gruppen gibt. Also neben Intro- bzw. Extrovertierten.

Ich denke ich selber steh irgendwo in der Mitte mit leichter Tendenz zu introvertiert. :verlegen1:

Vor Luke hätte ich das nicht sagen können. Wobei es durchaus Situationen gibt und gab wo mich Leute gar nicht stören. Ich denke je nach Situation zieh ich Kraft sowohl aus dem allein als auch aus dem in der Gruppe sein und jeweils kostet es mich aber auch Kraft. Quasi wie Yin und Yang.

Bei Luke ist es so das ich es extrem liebe wenn wir alleine unterwegs sind aber ich liebe es auch, sogar fast mehr, andere Leute mit Hund zu treffen und gemeinsam zu laufen.

Bei meinen Kollegen hingegen oder in anderen Gruppen, da sitz ich schon gerne mal bei (vor allem während der Arbeitszeit) aber ich beteilig mich nicht groß am Gespräch. Ganz genau wie es im Link von Blumenfee steht. Familie ist nochmal ganz anders. Da ist es mal so und mal so.

Smalltalk find ich furchtbar. Mal kurz übers Wetter dann hat es sich aber auch schnell erledigt. Andere Smalltalk-Themen kenn ich glaub gar nicht.:verlegen1:
Aber ich liebe Diskussionen, stelle nur immer fest das die meisten Menschen für ihren Standpunkt selten mehr als 1 maximal 2 Argumente haben. Haste die zerpflückt sind die meisten extremst beleidigt. Dabei hab ich meist selber Argumente für die Gegenseite die viel besser sind als die vorgebrachten.:happy33:
Ich finds auch ätzend wenn nach dem Wohlbefinden gefragt wird. Dieses typische "Hallo, wie gehts?" "Ja gut und dir" "Ja mir auch soweit...." dabei gehts beiden ******e und es interessiert sie beide nicht die Bohne wie es dem anderen geht. :wuetend2:

Das gute beim einkaufen usw. ist. Mich spricht nie wer an weil mich schlicht keiner kennt. :jawoll:

Mein Bruder hat hier im Kaufland die Ausbildung gemacht und auch danach eine zeitlang da gearbeitet. Wenn ich dann zufällig auf ihn traf und kurz geplaudert hab, oder mit ihm oder wem anderem aus der Familie da eingekauft hab, war es völlig normal das Arbeitskollegen von ihm fragten wer ich sei er hätte doch nur einen Bruder und 3 Schwestern. Meist wurde ich für für einen Freund von einer meiner Schwestern gehalten. :happy33:
Das selbe wenn ich mit meinem Dad in der Stadt bin. Auch das hat sich erst mit Luke etwas geändert. Mich kennen jetzt auch ein paar.

Ich muss aber auch sagen das es mir manchmal schwer fällt mich darauf zu konzentrieren was andere Menschen sagen. Das erschwert natürlich Dialoge ungemein.
So wie ich nun aber gelesen hab ist das wohl ein Symptom meiner vermuteten Erkrankung. Das muss ich mir aber erst noch erklären lassen. Schon witzig was es für Symptome gibt. :happy33:
 
Das gute beim einkaufen usw. ist. Mich spricht nie wer an weil mich schlicht keiner kennt. :jawoll:

Ich bin schon oft von völlig Fremden beim Einkaufen angesprochen worden, auf dem Parkplatz, im Schwimmbad, eigentlich überall.
Mir passiert das so oft, dass es irgendwie schon normal ist.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich manchmal versuche, Bekannten ungesehen aus dem Weg zu gehen, insbesondere beim Einkaufen, weil das ohnehin schon etwas ist, was ich sehr ungern tue, weshalb ich mich meist bemühe, das so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen.
 
Ich finds auch ätzend wenn nach dem Wohlbefinden gefragt wird. Dieses typische "Hallo, wie gehts?" "Ja gut und dir" "Ja mir auch soweit...." dabei gehts beiden ******e und es interessiert sie beide nicht die Bohne wie es dem anderen geht.

Das ist eigentlich immer meine Lieblingsfrage, die gestellt werden kann :happy33: Da ist meine Antwort nämlich dann ein "Interessiert dich das jetzt wirklich, oder ist es nur eine Floskel?". Dann stottern sie alle herum :tanzen2:

Übrigens finde ich durchaus, dass sich aus Smalltalk hervorragende Gespräche entwickeln können. Heißt nicht, dass man es dauernd braucht. Aber ich hatte z.B. mal ein Smalltalk-Gespräch, auf das ich wenig Lust hatte und nur aus Höflichkeit reagiert habe, welches dann letztlich sehr viel länger dauerte, als ich insgesamt weg sein wollte. Es ging dann um Hunde vom Züchter früher/heute und war sehr interessant.
 
Schlimmer als Hundebesitzer die quatschen wollen, finde ich übrigens die Leute, die einem im Supermarkt (wir sind auf dem Land) in ellenlange Gespräche verwickeln wollen, während man selber einfach nur zack zack zack den Einkaufszettel abarbeiten möchte :happy33:
Das geht bei mir gar nicht, dass Schlimmste ist ja, dass mein Freund durchaus gern plaudert, der ist da das komplette Gegenteil von mir... während ich meist direkt drei Gänge weiter gelaufen bin.

Ich hab allerdings nichts gegen Leute die gern plaudern, wie auch mein Freund. ;)
So einen Typ der gern plaudert hatte ich heute beim Edeka drei vor mir.
Der zwang der Kassiererin EIB Gespräch auf , ungeachtet der Tatsache , das da fünf Leute standen.
Und die Kassererin einsilbig antwortete.:frech1:
 



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