Soziales Miteinander

Ich finde es schon ein wenig erstaunlich, dass ganz normale kurze Gespräche mit Fremden/losen Bekanntschaftschaften als Gradmesser für Introvertiertheit oder Extrovertiertheit herhalten müssen. Das kommt mir ziemlich übertrieben vor.

Das war ja auch nicht die Aussage des von dir zitierten Textes :denken24:

Nachdem ich aber keine Lust mehr habe, mich zum gefühlt zigsten Mal zu wiederholen, darf jeder gerne selbst nachlesen, was es mit dem Unterschied: introvertiert - extrovertiert so auf sich hat. Dr. Google hilft sicher - ich habe spontan diesen Artikel gefunden und finde ihn recht passen :zwinkern2:

http://www.ganzheitscoaching.at/Introvertierte.htm

Das ist natürlich keine Verpflichtung, wer sich dafür weniger interessiert, darf es gerne auch bleiben lassen...
 
Und das sagt null komma gar nix darüber aus, ob ich nun introvertiert oder extrovertiert bin.

Blumenfee und ich nannten Beispiele, die eben auf UNS passen und wir sind beide nun mal eher introvertiert. Daher passt es sehr wohl. Das muss aber jeder im einzelnen für sich ausmachen, was von beidem er wie viel ist oder ob er eher in die goldene Mitte gehört.
 
Intro- beziehungsweise Extrovertiertheit ist soweit ich weiß angeboren und eine über die Lebensspanne recht stabile Eigenschaft, die unter anderem mit einer unterschiedlichen Reizverarbeitung im Gehirn einhergeht. Das Maß an Stimulation, das Extrovertierte als anregend empfinden, kann für Introvertierte dementsprechend überwältigend oder störend sein.

Sie leben ihr Leben einfach eben anders. Aber das wird leider nicht immer anerkannt.

Jemand der sich offen gibt und aktiv mit anderen Menschen umgeht ist da vermeintlich besser einschätzbar und nicht "seltsam", "gefühllos", "egoistisch" oder sogar "arrogant". Zusätzlich könnte man auch noch die Natur des Menschen mit aufführen. Rudeltiere, wie wir es nunmal sind, können durch die aktive Gemeinschaft besser überleben. Da sind einsame Tiger schwer zu integrieren. Da alles aber eben Teil der Natur ist sind diese Einzelgänger vielleicht auch wichtig um Veränderungen zu bringen, die in der Gruppe auf Grund von emotionalen Abhängigkeiten kaum möglich sind.

Warum sind Personen denn extrovertiert?? Weil sie etwas von ihren Mitmenschen wollen! Und sei es nur Aufmerksamkeit. Wer weiß, wie man etwas bekommt wird es immer leichter haben.

Für mich ist ganz normales Benehmen, jemanden der bereits ausstrahlt (ja, denn wer wirklich Empathie besitzt bemerkt so eine Ausstrahlung!), das er eigentlich seine Ruhe haben möchte, nicht anzuquatschen.
 
Für mich ist ganz normales Benehmen, jemanden der bereits ausstrahlt (ja, denn wer wirklich Empathie besitzt bemerkt so eine Ausstrahlung!), das er eigentlich seine Ruhe haben möchte, nicht anzuquatschen.

Danke! Tut gut zu lesen.
 
Für mich ist ganz normales Benehmen, jemanden der bereits ausstrahlt (ja, denn wer wirklich Empathie besitzt bemerkt so eine Ausstrahlung!), das er eigentlich seine Ruhe haben möchte, nicht anzuquatschen.

Für mich auch.
Aber es gibt eben Extrovertierte, die neben dir bei leichtem Regen auf der Dorfstraße mit dem Auto anhalten, die Scheibe runterlassen und dich in ein Gespräch verwickeln wollen.
Und sich nach 15 Sekunden wundern, warum sie derb ange****t werden, was sie sich eigentlich einbilden, wer sie sind, dass ich mich bei Regen unter Beobachtung des freilaufenden Hundes mit ihnen unterhalten möchte. Weder würde ich für sie meinen Hund anleinen noch kostbare Lebenszeit verschwenden.
 
Ich bin auch introvertiert und brauche auch einfach mal Zeit für mich. Für mich wäre das absolut nichts, meinen Tag so auszufüllen mit Treffen und Verabredungen, dass ich gar keine Zeit mehr habe, mit mir allein zu sein und mich mit mir allein zu beschäftigen.

Was Small-Talk auf Spaziergängen betrifft: Hängt bei mir sehr von der Tagesverfassung ab, wie ich das finde. Wenn es mir mies geht, ich Sorgen habe und mich einfach nicht gut fühle, finde ich es schon anstrengend, eine der älteren Damen mit hündischem Anhang hier aus der Nachbarschaft zu treffen - auch wenn diese eigentlich alle sehr nett finde - und ein Lächeln aufsetzen zu müssen und einen kurzen Plausch zu halten. Natürlich könnte ich auch brutal ehrlich sagen, dass ich gerade absolut nicht in der Stimmung für Small-Talk bin, aber das gehört sich meiner Ansicht nach einfach nicht und wird wohl auch kaum ein Mensch so praktizieren. Ich bin dann höflich, fange aber von mir aus kein Gespräch an und schaue dann auch darauf, dass das Gespräch möglichst schnell zu einem Ende kommt.

Gibt aber auch Tage, da bin ich einfach gut drauf und gesprächig, und dann führe ich so ein Geplauder auch schon anders, stelle mehr Rückfragen etc.

Aufs Gegenüber kommt es natürlich auch sehr stark an. Es gibt hier ehrlich gesagt schon ein, zwei Hundehalter, deren Art ich einfach nicht mag und denen ich darum, so gut es geht, aus dem Weg gehe. Da grüße ich dann zwar, halte aber vorsorglich Abstand oder wechsle auch mal möglichst unauffällig die Straßenseite. Das sind dann aber auch Leute, die ich wirklich nicht sympathisch finde. Oder die eben meinen, die Weisheit über Hundehaltung mit dem Löffel gefressen zu haben. Ob das nun der Cesar-Millan-Verschnitt ist, der mir einen Vortrag darüber hält, dass Hunde Zuneigung, Bewegung und Disziplin brauchen und mir dann noch von seiner Ex-Freundin erzählt und wie diese seiner Meinung nach mit Leckerlis den Hund versaut hat, oder der selbstbewusste Unternehmer mit Hund, der diesen BARFt und mich volllabert, wie schlecht und schlimm doch Fertigfutter sei. So was geht mir einfach auf die Nerven und solche Hundehalter gibt es aber doch gar nicht mal so wenige.
Andererseits habe ich durch anfänglichen Small-Talk auch sehr nette Leute kennengelernt. Irgendwie muss man sich ja kennenlernen und ab und an führt Small-Talk sogar zu richtig netten Bekanntschaften oder letztlich sogar engen Freundschaften.

Ich muss aber ehrlich zugeben, gar nicht mal so gut in Small-Talk zu sein :D Mir fällt sehr schnell nix mehr ein, es sei denn, das Gegenüber und ich haben zufällig was gemeinsam und ich kann viel zu dem Thema beisteuern. Aber so grundsätzlich bin ich dann der Typ, der nach einer Weile dasteht und sich fragt, was zum Teufel man denn jetzt noch sagen könnte^^

Hier in der Großstadt wird man halt sehr häufig angesprochen, trifft auch sehr viele Hundebesitzer - da "gewöhnt" man sich irgendwie daran. Bevor Rex kam, hab ich mich nie mit Wildfremden auf der Straße unterhalten, jetzt kommt das praktisch ständig vor. Meist finde ich es auch ganz okay, aber ab und zu habe ich Tage, da will ich wirklich nur meine Ruhe haben. Wenn es zeitlich machbar ist, wähle ich dann Waldstrecken aus, auf denen weniger los ist, sodass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit kaum Leute treffe.

Kann ja letztlich jeder so halten, wie es für ihn passt :) Ich finde es weder komisch, wenn Leute beim Spazierengehen einfach nur ihre Ruhe haben wollen (und wenn eine Person das "ausstrahlt", spreche ich sie auch nicht an) noch, wenn Leute beim Spazierengehen mit jedem Zweiten ein Gespräch anfangen. Menschen sind eben verschieden.
 
Ich finde es schon ein wenig erstaunlich, dass ganz normale kurze Gespräche mit Fremden/losen Bekanntschaftschaften als Gradmesser für Introvertiertheit oder Extrovertiertheit herhalten müssen. Das kommt mir ziemlich übertrieben vor.
Ich finde das ziemlich passend. Denn das ist ein ziemlich zentraler Aspekt von extro-/introvertiert: die einen ziehen Energie aus eigentlich allen sozialen Situationen, die anderen verbrauchen in vielen sozialen Situationen Energie.

Das hat nichts mit Benehmen zu tun, gut oder schlecht benehmen können sich alle mal, unabhängig davon ob sie Gespräche suchen oder akzeptieren oder vermeiden. Es hat ausschließlich damit zu tun, wie ein Mensch so eine Situation erlebt.

Meine Güte, es ist "energieraubend", wenn man dem einsamen Mann mal ein paar Minuten zuhört, sich ein bisschen erkundigt und ihn nett anlächelt?
Kann ich nicht nachvollziehen, ...
Egal ob du es nachvollziehen kannst oder nicht: es bleibt energieraubend für Menschen, die ihre Energie eben nicht aus Interaktion mit anderen Menschen ziehen sondern im Gegenteil dort Kraft "verbrauchen".

... hat für mich eher, wie früher schon geschrieben, etwas mit Empathie zu tun und damit, dass man, wenn sich die Gelegenheit ergibt und es einem gerade nicht wirklich schlecht geht, auch mal die eigene Umlaufbahn verlassen kann und einfach mal jemandem einen Gefallen tut.
Völlig richtig.
Genauso richtig ist aber, dass es Menschen gibt, für die sowas anstrengender ist als für andere. Das zu akzeptieren, hat auch mit Empathie zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht so ganz, ob es passt...aber da ich gerade von Energie lese, kam mir eben ein Gedanke....

Ich bin auch introvertiert. Ziemlich Einzelgängerisch sogar. Selbst meine besten Freundinnen muss ich nicht jeden Monat sehen... Es liegen sogar schon fast 6 Monate zwischen dem letzten treffen.... wenn ich mich auf Arbeit gut mit jemanden verstehe, heißt es nicht dass ich privat etwas mit dem zu tun haben möchte. Aus dem Augen, aus dem Sinn. Bin jetzt auch zwei Wochen allein in der Bude, mein Freund ist arbeitstechnisch in einer anderen Stadt. Is ok. Eine Umstellung ist es wieder, wenn er wieder zu Hause ist, hihi.

Mit anderen Menschen zu sein ist für mich unglaublich anstrengend...
Im Vergleich kann ich mich den ganzen Tag mit Sport auf Trab halten, aber allein. Ist weniger anstrengend.
Ich mag auch nicht unbedingt mit Fremden aggieren... ausser ich entscheide mich aktiv dazu.
Die Anwesenheit Fremder kann mich richtig stören, gerade wenn es nicht geplant ist, dass jemand dazu kommt.

Aber ich bin keineswegs unhöflich oder so... ich wirke sogar ziemlich nett, höflich, niedlich und witzig auf andere. Aber da muss ich meine introvertierte Art ablegen. Ist echt energieraubend.... trifft es echt super.

Aber ich habe mich schon ziemlich gebessert im Vergleich zu früher, als ich noch nicht meinen Freund hatte *stolz bin*


So... ich hoffe es ist nicht am Thema vorbei, da ich auch nicht wirklich alles gelesen habe *boing* aber was ich zuletzt las.... da dachte ich ich schreib mal was...
 
Ich weiß nicht so ganz, ob es passt...aber da ich gerade von Energie lese, kam mir eben ein Gedanke....

Ich bin auch introvertiert. Ziemlich Einzelgängerisch sogar. Selbst meine besten Freundinnen muss ich nicht jeden Monat sehen... Es liegen sogar schon fast 6 Monate zwischen dem letzten treffen.... wenn ich mich auf Arbeit gut mit jemanden verstehe, heißt es nicht dass ich privat etwas mit dem zu tun haben möchte. Aus dem Augen, aus dem Sinn. Bin jetzt auch zwei Wochen allein in der Bude, mein Freund ist arbeitstechnisch in einer anderen Stadt. Is ok. Eine Umstellung ist es wieder, wenn er wieder zu Hause ist, hihi.

Mit anderen Menschen zu sein ist für mich unglaublich anstrengend...
Im Vergleich kann ich mich den ganzen Tag mit Sport auf Trab halten, aber allein. Ist weniger anstrengend.
Ich mag auch nicht unbedingt mit Fremden aggieren... ausser ich entscheide mich aktiv dazu.
Die Anwesenheit Fremder kann mich richtig stören, gerade wenn es nicht geplant ist, dass jemand dazu kommt.

Aber ich bin keineswegs unhöflich oder so... ich wirke sogar ziemlich nett, höflich, niedlich und witzig auf andere. Aber da muss ich meine introvertierte Art ablegen. Ist echt energieraubend.... trifft es echt super.

Aber ich habe mich schon ziemlich gebessert im Vergleich zu früher, als ich noch nicht meinen Freund hatte *stolz bin*


So... ich hoffe es ist nicht am Thema vorbei, da ich auch nicht wirklich alles gelesen habe *boing* aber was ich zuletzt las.... da dachte ich ich schreib mal was...

Mir geht es genau wie dir.
Das klingt jetzt vielleicht albern, aber ich habe viel aus der Serie "Dexter" gelernt. Es muss nicht jeder immer und überall merken, dass ich anders bin. Ich kriege es zwar nicht hin wirklich extravertiert zu wirken, aber sehr wohl extravertierter als ich es bin. Ich trage einen Personenanzug. Darin bin ich eine etwas ruhige, aber freundliche und soziale Person, mit der man sich gut unterhalten kann.
 



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