Soziales Miteinander

Ist ja lustig, dass genau jenr User, die im wahren Leben anscheinend introvertiert sind, mit Menschen nichts zutun haben wollen, bloss mit niemandem reden wollen, keine Kontakte wollen, ..... im Forum aber täglich große "Reden" schwingen und alles so gut und noch viel besser wissen.

Wirklich interessant. Im Internet geht halt vieles leichter, als im realen Leben. *zerkugel*

Wie immer werde ich versuchen dich mal ein wenig ernst zu nehmen, nur drauf haun ist ja langweilig :zwinkern2:

Wenn du die Diskussion tatsächlich inhaltlich verfolgt hast, dürfte dir schon aufgefallen sein, dass viele introvertierten Menschen in erster Linie keine belanglosen Gespräche und vor allem keinen SmallTalk wollen. Richtig gute Diskussionen und Gespräche, wo man sich mit ein wenig mehr Tiefe austauscht und auch jeder ehrlich am Gegenüber interessiert ist, sind jedoch zumindest mir eine große Freude. Allerdings setzt das je nach Thema ein wenig Vertrautheit voraus, ebenso wie ein gewisses Maß an vernünftiger Diskussionskultur und Benehmen. Solche Diskussionen mag ich persönlich am Liebsten. Da hier im Forum in meinen Augen ein halbwegs vernünftiges Klima herrscht, finde ich es auch sehr spannend hier immer wieder mal zu diskutieren. Zusätzlich dazu mag ich viele der User und bin somit gerne hier. Das hat aber nicht zwangsläufig etwas mit dem Internet zu tun. Ich kann zB überhaupt nicht mit Diskussionen auf FB, weil sich dort (einige wenige kleine geschlossene Gruppen ausgenommen) soviel Gesindel von überall herum treibt und jeder nur möglichst laut die Klappe aufreißt. Niemand hat ein Interesse an der Diskussion per se, es ist mehr ein Ego-Aufpushen durch möglichst viel Gebrabbel. Wann immer ich den dummen Fehler mache auf FB etwas zu kommentieren, dann die Antworten lese, muss ich buchstäblich den Kopf gegen die Tischplatte knallen und lasse die Diskussion dann meist auch sein. Dafür ist mir meine Zeit zu schade und Energie geb ich schon gar nicht dafür her. Der andere darf sich dann gerne als großer Sieger fühlen und alle sind glücklich. Ähnlich handhabe ich das im realen Leben, wenn jemand nur haudrauf Argumente bringt und offensichtlich nur zeigen will, wie toll er ist - dann lächle ich (oder verdrehe die Augen, je nachdem) und sage nichts. Eine win-win Situation für beide... Ich suche mir also sowohl im realen Leben, wie auch im Internet aus, mit wem ich reden will und mit wem nicht.

Ich habe sehr wenig übrig für sinnfreies Gerede (was nicht heißt, dass ich nicht mal herumblödeln kann), bin aber gerne für meine Freunde da, höre zu, sage meine Meinung und liebe Diskussionen, in denen man sich mit Respekt begegnet - selbst dann wenn man unterschiedlicher Ansicht ist. Schnelle Schlagabtausch-Gespräche, wo es weniger um Inhalt als um das letzte Wort oder gut vertuschte Ahnungslosigkeit geht, mag ich im realen Leben auch nicht. Ich kenne einige Leute, die bei völliger Ahnungslosigkeit eine Stunde Müll reden können und wenn man sich nicht auskennt, hat man das Gefühl, derjenige weiß GENAU wovon er redet. Ich finde das bis zu einem gewissen Grad durchaus sehr beeindruckend, weiß aber dennoch, dass ich so nicht sein möchte. Ich gehöre zu den Menschen, die lieber dreimal denken, bevor sie etwas sagen - da hilft dann die Forenwelt durchaus. Hier habe ich nämlich alle Zeit der Welt mir zu überlegen, was ich eigentlich aussagen möchte. Schlagfertig bin ich im realen Leben eigentlich nur dann, wenn es um's Herumblödeln geht (was voraussetzt, dass mein Gegenüber in etwa auf demselben Humorlevel ist, wie ich :happy33: ). Das ist für mich in Ordnung - alles muss ich nun wirklich nicht können :denken24:

An sich ist es also recht logisch introviertiert zu sein und mich hier im Forum wohl zu fühlen. Ebenso finde ich keinen Grund warum mich das zu der Schlussfolgerung bringen sollte, dass man es im realen Leben schwer hat.

Den genauen Zusammenhang zwischen Introversion und "große Reden schwingen" und "alles besser wissen" finde ich eigentlich nicht. Seine Energie eher aus der Zeit alleine zu ziehen hat dann irgendwie doch wenig mit Hundewissen zu tun. Auch wenn dir dein fehlendes Wissen offebar immer noch ein wenig am Ego kratzt.

Den (unter Umständen mir angedachten) Vorwurf der Besserwisserei nehme ich gerne und mit einem Lächeln zur Kenntnis. Ich habe ihn glaube ich das erste Mal gehört, da war ich so 13 (so ganz ohne Internet). Damals hat mich das tatsächlich noch unangenehm berührt und nachdem ich das seitdem immer wieder höre, hatte ich eine Phase, in der ich mich bemühte nur niemanden zu belehren und generell kaum noch was zu sagen. War aber egal - ich habe diesen Vorwurf (freundlicher, unfreundlich, halb im Scherz, nett verpackt, mitten ins Gesicht, ...) immer wieder gehört, von völlig unterschiedlichen Menschen in völlig unterschiedlichen Situationen. Und ich habe aufgehört zu versuchen nicht besserwisserisch zu sein. Möglicherweise hat es sogar etwas mit Introversion zu tun, da ich tendentiell weniger einfach nur des redens Willen rede und was ich sage dafür öfter mal Inhalt hat. Keine Ahnung... ich habe mich auf jeden Fall schon vor etwas längerer Zeit damit arrangiert ein ganz schrecklicher Besserwisser zu sein und ich lebe ganz hervorragend damit. Ob dich das nun stört oder nicht ist mir tatsächlich sehr egal :zwinkern2:

Ach ja, eins noch... die Eigenheiten anderer als Schwächen darzustellen und auf diese Art und Weise zu versuchen jemanden zu verletzen entspricht in etwa dem Niveau eines 12jährigen. Aber zum Glück bist es ja du, die mit sich selbst leben muss.
 
Introvertierte und extrovertierte Menschen werden einander niemals vollstaendig verstehen koennen. Denke ich.

Naja, auch zwei introvertierte oder zwei extrovertierte Menschen sind nicht unbedingt auf einer Wellenlänge.

Eigentlich ist es halt nur doof, wenn man unbeabsichtigt unhöflich wirkt. Das ist dann schade, aber evtl. kann man dran arbeiten, wenn es einen selbst stört. Ansonsten ist ja alles in Butter, man muss die Anderen halt nehmen (oder in Ruhe lassen), wie sie sind. Ab und zu eine Begegnung der dritten Art zwischen ansonsten vielen, vielen freundlichen oder neutralen Kontakten, gehört einfach zum Leben.


LG,
Stadtmensch
 
Das Problem bei dieser Diskussion ist für mich, dass man hier über ganz extreme Ausnahmen spricht - in beiden Richtungen.
Extrovertierte Menschen sind oberflächlich, ohne Tiefgang und quatschen andere Leute ununterbrochen zu.
Introvertierte Menschen sind unsozial, abweisend und dauermufflig.

Aber so läuft das doch in aller Regel gar nicht ab.

Ich mag keine Familien- und sonstigen Feiern, und wenn es irgendwie geht, vermeide ich Besuche. Ja - stundenlanger Smalltalk ist für mich Zeitvergeudung.

Aber das bedeutet doch nicht, dass ich deshalb ein unlustiger Mensch bin, dem es unangenehm ist, wenn er im Supermarkt an der Kasse angesprochen wird. Und bei den Geschäften, wo ich Stammkundin bin, ergibt sich natürlich auch mal ein kurzes, nettes Gespräch.
Wenn die Nachbarin ab und an mit ihrem Labbi vorbei kommt, damit die Hunde miteinander spielen, dann macht es uns Spaß, zu plaudern. Da ist die Zeit auch nicht vergeudet - weil ich ja eh was mit den Hunden unternehmen müsste.

Ich würde aber eine Einladung zum Kaffeekränzchen ablehnen.

Ich würde gerne Hundesport machen - so richtig aktiv, mit Prüfungen, etc.
Aber 75 Prozent des Trainings bestehen aus Vereinsleben = Smalltalk. :happy33:
Deshalb ist auch aus Hans wieder nicht der Schutzhund geworden, den ich mir eigentlich gewünscht hätte. Könnte ich hingehen, UO und Schutzdienst durchziehen und wieder nach Hause fahren, wäre das toll. Aber wenn ich mich von 5 Stunden Hundeplatz 4 Stunden lang unterhalten muss, dann ist das nicht mein Ding.

Deshalb bin ich aber kein unsozialer Muffel, der beim Bäcker nicht mal ein paar nette Worte mit der Kundin hinter mir wechselt.
 
Mein Papa ist meiner Meinung nach sehr extrovertiert....kennt jeden, quatsch auch mal Leute an, und so weiter.... geht gerne auf Partys (natürlich kuba-like)....ich fühle mich da immer fehl am Platz :happy33:
Aber trotzdem sind wir beste Kumbels und ich springe auch gerne mal über meinen Schatten. Mir bleibt dann auch nichts anderes übrig, hihi. Wir akzeptieren uns einfach :zustimmung:
Und meine Freundin ist auch so ganz anders als ich.... ich komme mir manchmal vor wie eine Alte Frau....
Ich habe einfach keine Lust mich mit Fremden die mir am Tag übern Weg laufen zu beschäftigen....ich vermeide Blickkontakt um ja nicht angesprochen zu werden.... klingt komisch, is aber so.


Gestern waren die Mitarbeiter mit denen ich sonst immer am Tisch sitze in der Pause nicht da..... Überstundenabbau, oder frei oder Urlaub... ich freute mich schon allein zu sitzen aber neiiiin....da setzen sich einfach andere hin, weil dort wo sie sonst immer sitzen sich so blöde Hühner schon gesetzt haben.... (ich entschuldige mich hiermit an die Gattung Huhn) Ich war schon genervt.... aber Naja....

Morgen wird's wieder anstrengend.... andere Stadt, viele Menschen, neue Dinge zu sehen.... puh ich werd platt sein.... blöd dass ich nicht neben meiner Mutter sitze im Bus.....
 
Ab wie viel Gespräche ist man sozial?

Ich brauche fremde, kurz Gespräche über irgendwas nicht.
Genauso wenig das "zusammen hocken".
Heißt aber nicht, dass ich jeden Mensch meide



Ich würde gerne Hundesport machen - so richtig aktiv, mit Prüfungen, etc.
Aber 75 Prozent des Trainings bestehen aus Vereinsleben = Smalltalk. :happy33:
Deshalb ist auch aus Hans wieder nicht der Schutzhund geworden, den ich mir eigentlich gewünscht hätte. Könnte ich hingehen, UO und Schutzdienst durchziehen und wieder nach Hause fahren, wäre das toll. Aber wenn ich mich von 5 Stunden Hundeplatz 4 Stunden lang unterhalten muss, dann ist das nicht mein Ding.

Der Geheimtipp ist ein eigene Platz ( weiß, gerade bei Schutzdienst geht es nicht ) ;-)
 



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