Ressourcenprobleme zwischen jungem und älterem Hund

Ich habe meinen Hund Charlie seit 9 Jahren. Er ist ein sehr lieber kleiner Kerl (11kg, 39cm).

Mein Freund hat nun seit etwas über 2 Wochen auch eine Hündin namens Stella, sie ist 16 Monate alt und 57/58cm hoch und doppelt so schwer wie Charlie.

Die ersten zwei Wochen ging alles gut, Hunde haben sich verstanden, Körbchen wurden fleissig getauscht, man kann aus einem Napf saufen, beim Fressen nachher gegenseitig die Näpfe kontrollieren, beim Spaziergang guckte Stella immer wo wir alle drei sind, lief auch immer wieder zu Charlie, sie spielten sogar zweimal (und der Kleine spielt inzwischen echt selten) aber nun fängt Stella an zu eifersüchteln, wenn man Charlie streichelt drängelt sie sich vor, oder steht daneben und brummelt. Wirft sie beim Spiel den Lieblingsball (leider für beide) zu ihm brummelt sie weil sie nicht mehr an den Ball kann. Einmal hatten beide einen Kauknochen , beide habe nicht aufgefressen und ein Teil liegengelassen, sie ging sich seinen holen, er ging zu ihrem - da hat sie das erste Mal die Nase kraus gezogen und gebellt. Gestern dann abends ... Charlie lag in seinem Körbchen, Stella spielte noch mit dem Bällchen das beide so sehr lieben, auf einmal gekloppe im Körbchen! Ich habe leider nicht genau gesehen wie es angefangen hat, aber ich bin erschreckt und möchte das gar nicht ausarten lassen. Untereinander ausmachen lassen halte ich für riskant da er viel kleiner und älter ist, aber ich möchte auch nicht dass er nie wieder ein SEIN Körbchen darf, gestern abend ging er danach zumindest nicht mal mehr in die Nähe des Körbchens.

Ansonsten alles wie vorher man kann nebeneinander hergehen, gemeinsam gucken was in der Küche passiert und nebeneinander sitzend auf Leckerlie warten.

Wir versuchen wirklich die Hunde gleich zu behandeln und keinen zu bevorzugen, das Einzige ist: er darf aufs Sofa und sie nicht, das gefällt ihr auch nicht so richtig, da bellt sie einmal kurz, kommt aber dann einfach nur schnuffeln und kuschelt sich halt so an, während sie unten steht.

Ich möchte auch nicht ewig wenn ich einkaufen gehe oder so die Hunde in getrennte Zimmer sperren müssen, weil ich Angst haben muss das mein Kleiner verletzt wird. Was würdet ihr tun?
 
Hallo,

herzlich willkommen hier, auch wenn der Anlass weniger schön ist, aber man kann das in den Griff bekommen.

Die ersten zwei Wochen ging alles gut, Hunde haben sich verstanden, Körbchen wurden fleissig getauscht

Da wurde ich schon anfangen, die erste Regel einzuführen.
Die Hundekörbe dem jeweiligen Hund zuordnen, die Tauscherei nicht zulassen und den "fremden" Hundekorb für den anderen Hund als Tabuzone erklären.


aber nun fängt Stella an zu eifersüchteln, wenn man Charlie streichelt drängelt sie sich vor, oder steht daneben und brummelt.

Dann schicke Stella weg, wenn sie sich vordrängelt und knurrt.
Du bestimmst, ob du Charlie oder Stella streichelst.
Wenn Stella an der Reihe ist, schickst du Charlie weg - bis sie lernt, es auszuhalten, dass sie nicht dran ist.
Wer sich nicht benimmt, muss gehen.


Wirft sie beim Spiel den Lieblingsball (leider für beide) zu ihm brummelt sie weil sie nicht mehr an den Ball kann.

Sie = Stella? Wirft sie den Ball zu Charlie oder wer ist "sie"?
Ihr müsst verhindern, dass der Ball zu Charlie geworfen wird.
Wenn es der Lieblingsball beider Hunde ist, geht es, wie auch oben, um Ressourcenstreitigkeiten, die man durch Management in den Griff bekommt bzw. in richtige Bahnen lenken muss, indem man "Spielregeln" aufstellt.



Einmal hatten beide einen Kauknochen , beide habe nicht aufgefressen und ein Teil liegengelassen, sie ging sich seinen holen, er ging zu ihrem - da hat sie das erste Mal die Nase kraus gezogen und gebellt.

Kauknochen, Reste, Spielbälle wegräumen, nichts liegen lassen, wenn der Austausch von Knochenresten nicht konfliktfrei abläuft, das könnte man auch durch Management regeln, dann gehört das schnell weggeräumt.


Gestern dann abends ... Charlie lag in seinem Körbchen, Stella spielte noch mit dem Bällchen das beide so sehr lieben, auf einmal gekloppe im Körbchen!

Auch hier war der Ball wieder Auslöser - entweder ein Hund spielt damit unter eurer Aufsicht und ihr passt auf, dass der andere Hund nicht anfängt zu streiten.
Kein Ball sollte herumliegen und zur ständigen Verfügung stehen.
Für unterwegs würde ich zwei Bälle einpacken, aber auch dann kann es zu Ressourcenstreitigkeiten kommen, daher die Hunde immer beobachten.

Untereinander ausmachen lassen halte ich für riskant

Nein, würde ich auch nicht zulassen, das kann böse enden und ist es nicht wert.

da er viel kleiner und älter ist, aber ich möchte auch nicht dass er nie wieder ein SEIN Körbchen darf, gestern abend ging er danach zumindest nicht mal mehr in die Nähe des Körbchens.

Das darf nicht sein - jetzt gilt es, der "jungen Dame", die Hausordnung beizubringen.
Charlie hat seinen Korb, der gehört ihm und sie hat darin nichts (mehr) verloren.

Beide Hunde gleich zu behandeln, ist vollkommen richtig, aber jeden zu seiner Zeit, das heißt, dort präventiv und regulierend eingreifen, wo es zu Reibereien kommen könnte.

Ich möchte auch nicht ewig wenn ich einkaufen gehe oder so die Hunde in getrennte Zimmer sperren müssen, weil ich Angst haben muss das mein Kleiner verletzt wird. Was würdet ihr tun?

Erfahrunsgemäß kloppen sich Hunde oft "nur", wenn Menschen im Haus sind, was keine Garantie darstellen soll.
Vorerst würde ich sie bei Abwesenheit trennen, noch ist das Zusammenleben recht kurz, um einschätzen zu können, wie es bei eurer Abwesenheit funktionieren wird.
Lasst sie erst "zusammenwachsen".
Auf jeden Fall sollte in so einem Fall jegliches Spielzeug und Fressbares weggeräumt werden, nichts hinterlassen, was verteidigt werden könnte.

Viele Grüße
Leo
 
Zum einen: Solche Reibereien um Ressourcen sind eher normal als die Ausnahme. Aus meiner Erfahrung als Langjährige Mehrhundehalterin passiert bei Abwesenheit der Menschen nichts, wenn alle Ressourcen weggeräumt sind. Es ist auch normal, dass das erst nach einer Aufwärmphase beginnt.
Dass sie sich als Hündin dabei mehr Rechte rauszunehmen versucht gegenüber dem Rüden ist nichts ungewöhnliches.
Die Tips von Leo sind dabei gut. Wobei ich zusätzlich drauf achten würde, dass die Schlafplätze der beiden im Abstand zueinander stehen.
Schwierig finde ich die Geschichte mit dem Sofa. Ein erhöhter Liegeplatz direkt bei Herrchen ist eine enorme Ressource. Ich würde vermutlich beide aufs Sofa lassen oder keinen. Im Falle von beide: Jeder nur auf einer eigenen Decke. Schont das Sofa und sorgt für mehr Deutlichkeit.
 
Wobei ich zusätzlich drauf achten würde, dass die Schlafplätze der beiden im Abstand zueinander stehen.

Ja, stimmt - das habe ich vergessen, gut, dass du es ergänzt.

Schwierig finde ich die Geschichte mit dem Sofa. Ein erhöhter Liegeplatz direkt bei Herrchen ist eine enorme Ressource. Ich würde vermutlich beide aufs Sofa lassen oder keinen. Im Falle von beide: Jeder nur auf einer eigenen Decke. Schont das Sofa und sorgt für mehr Deutlichkeit.

:jawoll:
 
Danke für die guten Antworten. :jawoll:
Charlie und ich haben schon mal mit einem anderen Hund zusammengelebt und auch mit allen Besuchshunden (während Besitzer im Urlaub) ging es immer bestens ganz ohne Regeln, da alle Hunde friedlich nebeneinander sein konnten.. sogar mit immer gefüllt dastehendem Futternapf.


Zum Sofa: beide gleichzeitig geht nicht da es sehr sehr klein ist.
Wir haben es schon versucht, aber sie WILL NICHT aufs Sofa, sie kommt maximal mit dem Kopf kuscheln mehr ist nicht drin. Aber ich und sie zusammen auf dem Sofa wäre auch SEHR eng :nachdenklich1:

>Da wurde ich schon anfangen, die erste Regel einzuführen.
>Die Hundekörbe dem jeweiligen Hund zuordnen, die Tauscherei nicht zulassen und den "fremden" Hundekorb für den >anderen Hund als Tabuzone erklären.

:traurig7: Das finde ich aber sehr schade, naja wenn es nicht anders geht .. da muss ich meinen Traum von den beiden zusammen im Körbchen kuschelnd wie Charlie es früher mit seinen grossen Kumpels gemacht hat wohl vergessen :traurig7:


>Dann schicke Stella weg, wenn sie sich vordrängelt und knurrt.
>Du bestimmst, ob du Charlie oder Stella streichelst.
>Wenn Stella an der Reihe ist, schickst du Charlie weg - bis sie lernt, es auszuhalten, dass sie nicht dran ist.
>Wer sich nicht benimmt, muss gehen.

Ok. Mach ich.

>>Wirft sie beim Spiel den Lieblingsball (leider für beide) zu ihm brummelt sie weil sie nicht mehr an den Ball kann.
>Sie = Stella? Wirft sie den Ball zu Charlie oder wer ist "sie"?
>Ihr müsst verhindern, dass der Ball zu Charlie geworfen wird.
>Wenn es der Lieblingsball beider Hunde ist, geht es, wie auch oben, um Ressourcenstreitigkeiten, die man durch >Management in den Griff bekommt bzw. in richtige Bahnen lenken muss, indem man "Spielregeln" aufstellt.

Ja Stella wirft den Ball, ich denke sie möchte dass er mitspielt, wirft den Ball (mit der Schnauze) zu ihm und ärgert sich dann wenn der Ball bei ihm liegt und er nicht mitmacht.

Die Bälle räumen wir schon oft weg und geben sie dann nur wenn wir mitspielen, aber Stella bringt den Ball nicht sondern hüpf damit herum oder zu Charlie..

Aber ich werde ab jetzt drauf achten, dass sie sich nicht gegenseitig immer das Bällchen klauen :wuetend2: Wir haben ja mehrere davon aber wie es so ist , ist immer nur EINE Ball interessant. der Genau gleiche ist nix :frech1:


>Kauknochen, Reste, Spielbälle wegräumen, nichts liegen lassen, wenn der Austausch von Knochenresten nicht >konfliktfrei abläuft, das könnte man auch durch Management regeln, dann gehört das schnell weggeräumt.

Ich habe seitdem keinen Kauknochen mehr gegeben, nur so kleine Knabbereien die sofort aufgegessen werden.
Beim Füttern sind wir sowieso immer dabei und beide wissen genau welcher Napf für wen ist. (stehen getrennt) Sie sitzen nebeneinander und wenn wir es freigeben läuft jeder zu seinem Napf.

>>Gestern dann abends ... Charlie lag in seinem Körbchen, Stella spielte noch mit dem Bällchen das beide so sehr >>lieben, auf einmal gekloppe im Körbchen!
>Auch hier war der Ball wieder Auslöser - entweder ein Hund spielt damit unter eurer Aufsicht und ihr passt auf, dass >der andere Hund nicht anfängt zu streiten.
>Kein Ball sollte herumliegen und zur ständigen Verfügung stehen.

Tja wir sind nicht ganz sicher aber der Ball lag nur 1,5Meter vom Körbchen entfernt nachher also hat sie ihn schon dorthin mitgenommen. Sollte immer ALLES Spielzeug weg? Also dürfen sie gar nichts so zur Verfügung haben? Alle anderen Spielsachen, Kauwurzeln .. interessieren Charlie sowieso nicht, er mag nur diese Stoffbällchen.

>Für unterwegs würde ich zwei Bälle einpacken, aber auch dann kann es zu Ressourcenstreitigkeiten kommen, daher die >Hunde immer beobachten.

das Brauchen wir nicht, Charlie spielt draussen sowieso nicht, nur beim Training und da ist ja sowieso jeder einzeln dran.

>Untereinander ausmachen lassen halte ich für riskant
>Nein, würde ich auch nicht zulassen, das kann böse enden und ist es nicht wert. :jawoll:


>Das darf nicht sein - jetzt gilt es, der "jungen Dame", die Hausordnung beizubringen.
>Charlie hat seinen Korb, der gehört ihm und sie hat darin nichts (mehr) verloren.

ok.

>Beide Hunde gleich zu behandeln, ist vollkommen richtig, aber jeden zu seiner Zeit, das heißt, dort präventiv und >regulierend eingreifen, wo es zu Reibereien kommen könnte.

ok

>Erfahrunsgemäß kloppen sich Hunde oft "nur", wenn Menschen im Haus sind, was keine Garantie darstellen soll.
>Vorerst würde ich sie bei Abwesenheit trennen, noch ist das Zusammenleben recht kurz, um einschätzen zu können, >wie es bei eurer Abwesenheit funktionieren wird.
>Lasst sie erst "zusammenwachsen".

Beim Hundesitter sind sie wohl ein Herz und eine Seele, gucken total gegenseitig wo der andere ist, man braucht nur einen rufen und beide kommen, kuscheln zusammen .. das würde ich ja zu gerne sehen. Aber zumindest hoffe ich dass es sie eben zusammenschweisst :knutschi1:

>Auf jeden Fall sollte in so einem Fall jegliches Spielzeug und Fressbares weggeräumt werden, nichts hinterlassen, was >verteidigt werden könnte.

gut, das habe ich eh schon getan wenn ich mal weg musste, wir waren ja direkt dabei als es zum Streit kam.


Die Körbchen im Wohnzimmer stehen getrennt, eins beim Sofa in einer Ecke und eins unterm Schreibtisch, wir hatten das als Höhle für Stella gedacht weil sie etwas ängstlich ist wenn sie Geräusche im Hausflur hört (kennt sie nicht da sie vorher in einem Einfamilienhaus gewohnt hat).

Im Schlafzimmer stehen die Körbchen auf gegenüberliegenden Seiten vom Bett und sind klar den Hunden zugeordnet, das Grosse ist ihrs, das kleine seins.
 
Es darf konsequent nie was rumliegen.
 



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