Hund zwischen absolutem Gehorsam und Hund Hund sein lassen

:D ich glaube dir ist nicht ganz klar, dass wir diesbezüglich völlig unterschiedliche Voraussetzungen und auch Anforderungen haben. Die Frage wie akribisch ich daran arbeite, ob zwei Hunde sich mögen hängt bei mir in erster Linie davon ab wie notwendig es ist, dass die zwei Hunde miteinander zurecht kommen. In zweiter Linie - wenn die Notwendigkeit bestehen könnte und nicht beide Hunde bei mir leben - vom Halter des anderen Hundes. Ein paar Beispiele dazu...

a) [...] dass wir am anderen Hund in einem vernünftigen Abstand ohne Dramen vorbei gehen können. Das war's...

c) Es herrscht die schlichte Notwendigkeit, dass die Hunde miteinander auskommen, weil sie einfach dauerhaft zusammenleben sollten.

Genau meine Meinung.

Ich gehe bei dir von aus das du dann, im Gegensatz zu mir, akribisch daran arbeitest das sich das Verhältnis ändert. Das wäre der einzige Unterschied weil ich dann nicht gezielt daran arbeite sondern im besten Fall dafür sorge das ich und der andere Halter künftig ab und zu gemeinsam laufen so das die Hunde sich einfach nach und nach aneinander gewöhnen können.

Ich sehe gar keine Notwenigkeit darin, dass mein Hund mit jedem anderen Hund laufen können muss und er muss sich schon gar nicht an jeden Hund da draußen gewöhnen. Warum auch? Sie haben "Hundekumpels", mit denen man sich regelmäßig trifft, sie toben und spielen können. Das heißt noch lange nicht, dass sie unverträglich sind. Manches mal möchte ich mit den Haltern einfach nichts zu tun haben :D Aber auch das heißt nicht, dass ich meinen Hunden etwas vorenthalte. Sie haben wie gesagt, viel Kontakt zu von mir ausgewählten Hunden, kommen aber auch mit spontanen Kontakten mit fremden Hunden aus.

Manches mal beschleicht mich das Gefühl, DU kannst nicht alleine spazieren gehen und suchst daher immer Anschluss bei anderen Haltern! :p :D
 
da lief ein älteres Ehepaar mit ihrem Hund(würde von weitem sagen Schäfi-Mix)den Weinberg hoch,einer knapp voran,einer knapp hinterher,und der Hund (offline)musste genau zwischendrin laufen,dass er nicht verloren geht.
Die liefen den ganzen Weg in dieser Konstellation,blieb der Hund stehen,blieben die Leute,einer hinten,einer vorne,stehen...sowas nenne ich mal Kontrollwahn...

Mein spontaner Gedanke dazu: Klingt für mich weniger nach Kontrollwahn, sondern nach einem der Auswüchse des abenteuerlichen Rudelstellungskonstrukts, bzw. "Rudelstellung light" nach MM Nowak. Und da ist wirklich jedes Wort zu viel.
 
Ich sehe gar keine Notwenigkeit darin, dass mein Hund mit jedem anderen Hund laufen können muss und er muss sich schon gar nicht an jeden Hund da draußen gewöhnen. Warum auch?

Hier spielt vielleicht auch wieder die Umgebung mit rein. Dort, wo man eh so gut wie nie jemandem begegnet, erübrigt sich dieses Thema. Dort, wo man immer mal wieder jemandem begegnet, und zwar oft noch immer den gleichen, macht so eine Gewöhnung absolut Sinn. Und dort, wo die Hundedichte sehr hoch ist, würde das so manchen Hund vor lauter Überforderung komplett durchknallen lassen. (Und wäre auch rein zeitlich gar nicht machbar! ;))

Sie haben "Hundekumpels", mit denen man sich regelmäßig trifft, sie toben und spielen können.

Und das finde ich das wichtige. Nicht, dass ein Hund mit jedem Artgenossen der einem draußen begegnet sofort toben und spielen soll. Sondern dass er stabile Sozialkontakte hat, von denen alle Beteiligten profitieren.
 
Bei der Hundewiese geb ich zu ärger ich mich schon eher ein wenig (wobei auch da ärgern ein viel zu starkes Wort für ist). Luke war auch schon verletzt, krank, und läufig dann geh ich schlicht nicht hier auf die Hundewiese (wobei inzwischen ist da so wenig los ) wir wohnen ja nicht grad in einem Gebiet mit wenig Möglichkeiten.

Auf eine Hundewiese würde ich nicht gehen wenn ich keinen Kontakt möchte denn die ist meiner Meinung nach dazu da dass Hunde Kontakt haben dürfen.
Ich würde dort aber auch keine Hunde erwarten die alle anderen Hunde erst mal blöd finden und das auch deutlich mitteilen.

) der andere Hund ist ein Hund, der auch in der Gegend lebt und den wir ab und an, meinetwegen regelmäßig (um den Leidensdruck ein wenig zu erhöhen) beim Spaziergang treffen. In diesem Fall wäre es mir schnurzpiepegal, ob die Hunde sich mögen oder nicht. Ich hätte den (Trainings-)Anspruch an meinen Hund, dass wir am anderen Hund in einem vernünftigen Abstand ohne Dramen vorbei gehen können. Das war's...

Ich sehe das wie Blumenfee: Bei Hunden die mir alle zwei Wochen mal im Dorf begegnen ist es mir wichtig, dass meine Hunde sich zusammen nehmen aneinander vorbeilaufen können ohne dass einer ausrastet. Wenn der andere Hundehalter das auch so sieht und für den nötigen Abstand sorgt klappt das auch gut.
Bei Hunden in Kursen müssen meine Hunde einen engeren Kontakt ertragen können und das kann selbst Balou sehr gut. Fremdhunde die ich vermutlich einmal und nie wieder sehe sind mir völlig egal und die möchte ich nicht am Fell meiner Hunde haben. Da sehe ich auch nicht was meine Hunde davon haben wenn sie jeden Hund den wir treffen begrüßen. Ich umarme ja auch nicht jeden Menschen in der Fußgängerzone oder quatsche ihn voll.
 
Ich halte mich nicht für überängstlich, bin aber sicher jemand, der gerne immer überall die Kontrolle hat. Manchmal auch zuviel ;)
Nachdem mir das bewusst ist, versuche ich aber das in einem vernünftigen Rahmen zu halten.

Na sowas. Ne Kontroletti :eek:;)


Du würdest das von mir zwar nicht in dem Wortlaut hören, aber durchaus erleben, dass ich bei Hunden, die ich tendentiell noch nicht so lange habe und/oder denen ich noch nicht so sehr vertraue, regelmäßig zurück hole und einen engeren Radius habe. Mex wäre so ein Fall, der sich einfach noch nicht so weit entfernen darf, wobei es schön langsam wird. Generell dürfen meine Hunde nicht vom Weg und müssen auch bei Spaziergängen einen für dich sicher sehr engen Radius halten und zeigen, dass sie kopfmäßig immer noch ein wenig bei mir sind. Ist das nicht der Fall, hole ich auch die Alteingesessenen das ein oder andere Mal öfter zurück. Es passiert bei uns schlicht und einfach nicht, dass ein Hund mal da ins Feld abbiegt, außer Sicht ist oder 100+m entfernt. Unser entspannter Standardradius ist 20-30m, der strengere Radius für Hunde, die ich nicht so gut kenne ist 10-15m ;)

Es geht ja aber um Dauerzustände und nicht um unbekannte oder neue Hunde. Es geht um das gemeinsame jahrelange Zusammenleben.
Außer Sicht darf Luke übrigens auch nicht. Üblicherweise warte ich kurz (länger wenn ich außer Sicht gelaufen bin, kürzer wenn er außer Sicht gelaufen ist). Da fängt dann wohl bei mir der Kontrollverlust an (genau wie an Straßen. Egal wie perfekt der Gehorsam wäre, niemals leinenlos an einer befahrenen Straße. Selbst im Park, der auch nicht sehr groß und somit in meinen Augen straßennah ist, lein ich nur extremst selten und äußerst ungern ab).


Das ist ein etwas schwierigeres Thema, weil man zuerst mal die Frage stellen muss, was denn nett ist... Ich finde die besten Hunde sind die mit sauberem Konflitkverhalten, die also ihre Grenzen gut kommunizieren können dabei aber im Rahmen der Verhältnismäßigkeit agieren. Ich finde die Idee ohne Konflikte durch die Welt zu kommen einfach unrealistisch. Deshalb finde ich die Idee den Hund nur zu Hunden zu lassen, die ihn ja nie nicht anknurren einfach absurd und - wenn man das wirklich schaffen sollte - kontraproduktiv. Aber ich muss ihn auch nicht ständig mit prollenden A********Hunden konfrontieren und dabei am Besten noch alleine lassen. Das gesunde Maß macht da einfach am meisten Sinn. Und davon mit gar keinem Hund Kontakt zu haben, lernt er das was er lernen soll ja nun auch nicht.

Das sehen wir ganz eindeutig gleich. Für manche Leute ist ein Hund der leise knurrt eine Art Killerbestie. Das wird heute gar nicht mehr als normale Hundesprache erkannt.


Ich denke wir haben generell sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was wirklich eng gesteckte Grenzen sind ;)

Würde ich genauer wissen wollen wie unterschiedlich. Ein dauerhaft angeleinter Hund finde ich enggesteckt (worum es mir ja eigentlich geht). Viel enger geht gar nicht.
Alle paar Meter den Hund ranrufen (nicht zu Trainingszwecken) find ich eng gesteckt.
20-30m Radius finde ich nicht, oder nur unter Umständen, eng gesteckt.


Ich sehe gar keine Notwenigkeit darin, dass mein Hund mit jedem anderen Hund laufen können muss und er muss sich schon gar nicht an jeden Hund da draußen gewöhnen.

Das ist bei mir in der Tat anders. Nach Jack wollte ich genau das. Das Luke sich mit JEDEM anderen Hund verträgt. Es muss keine Freundschaft sein. Kein Spielkamerad. Sie müssen sich nicht mal mögen aber vertragen.


Warum auch? Sie haben "Hundekumpels", mit denen man sich regelmäßig trifft, sie toben und spielen können. Das heißt noch lange nicht, dass sie unverträglich sind. Manches mal möchte ich mit den Haltern einfach nichts zu tun haben :D Aber auch das heißt nicht, dass ich meinen Hunden etwas vorenthalte. Sie haben wie gesagt, viel Kontakt zu von mir ausgewählten Hunden, kommen aber auch mit spontanen Kontakten mit fremden Hunden aus.

Genau wie Luke mit einem Hund den er nicht leiden kann klar kommen muss wenn ich das Herrchen/Frauchen nett finde. Laufe ich auch mal mit Leuten die mir nicht symphatisch sind wenn Luke den dazugehören Hund sehr gut leiden kann. Tut mir ja nicht weh.


Manches mal beschleicht mich das Gefühl, DU kannst nicht alleine spazieren gehen und suchst daher immer Anschluss bei anderen Haltern! :p :D

Sehr nett formuliert ;) aber zum einen lauf ich dafür ziemlich gern und ziemlich viel alleine. Tatsächlich wäre es mir aber tatsächlich noch lieber ich würde die Leute treffen und die geben mir ihre Hunde dann einfach mit und ich lauf alleine mit denen. Das wär mir am allerliebsten. :rolleyes:
Gut ab und zu, oder Teilstrecken, dürfen se mitlaufen da ich ab und zu auch gerne quatsche (wie im anderen Thread gesagt besonders über die Hunde).
Außerdem wäre es ja total einfach wenn dem so wäre. Ich müsste nur in einen Hundesportverein oder zu einem Hundetrainer. Aber selbst zu Zeiten als ich das noch in Erwägung gezogen hatte vor der Epi, hat mich daran am meisten gestört das ich dann ständig (man muss ja dann zu den Trainings kommen) Leute um mich herum gehabt hätte. Also so richtig mit Ansage.o_O Zufällig treffen ist da eine ganz andere Sache.


Hier spielt vielleicht auch wieder die Umgebung mit rein. Dort, wo man eh so gut wie nie jemandem begegnet, erübrigt sich dieses Thema. Dort, wo man immer mal wieder jemandem begegnet, und zwar oft noch immer den gleichen, macht so eine Gewöhnung absolut Sinn. Und dort, wo die Hundedichte sehr hoch ist, würde das so manchen Hund vor lauter Überforderung komplett durchknallen lassen. (Und wäre auch rein zeitlich gar nicht machbar! ;))

Nun wenn man regelmäßig die selben Strecken läuft und immer zur selben Zeit (zumindest unter der Woche direkt nach Feierabend) trifft man natürlich ganz Naturgemäß auch häufig die selben Hunde. Man begegnet sich nur für ein kurzes Hallo oder man läuft in die selbe Richtung (und ja ich finde das dann blöd mit 50m Abstand 5km lang hintereinander herzulaufen).


Wobei wir uns hier meines erachtens davon entfernen was ich eigentlich gesagt habe oder aussagen wollte.

Es geht mir ja mehr um Hundehalter die ihren Hund überhaupt nicht mehr ableinen aus Unsicherheit oder nur noch in eingezäunten Gebieten. Nicht weil der Hund ihnen ab geht sondern weil er könnte ja vielleicht.

Um Hundehalter die ihren Hund niemals zu unbekannten Hunden lassen weil potenziell könnte dieser den eigenen ja zerfleischen.
Klar möglich auch wir haben diesbezüglich grade dieses Jahr Erfahrungen gemacht (und tatsächlich hab ich mich vor wenigen Wochen erstmalig in 9 Jahren ertappt wie ich grundlos einen Kontakt verhindert hab. Wer ist schon perfekt :)).

Und das dies vor 10 Jahren noch anders war als vor 5 und da nochmal anders als die letzten 2-3 (immer bezug nehmen auf Neuhundehalter).
 
Ich umarme ja auch nicht jeden Menschen in der Fußgängerzone oder quatsche ihn voll.

Nein aber zumindest in Nicht-Größstädten ist es ja nicht unüblich das die Leute sich Hallo sagen. Auch wenn man sich höchstens mal vom sehen kennt.
 
Hunde können sich übrigens auch vertragen, in dem jeder seinen Weg gehen darf ;)
 
Und das ist die Variante die wir, oder viel mehr Luke, die letzten 2-3 Jahre auch am häufigsten anwendet. In 90% nach einem kurzen Hallo sagen, in 10% einfach entspannt vorbei.
 
Luke entspricht ziemlich genau Andys Feindbild. Ich denke, er würde keinen Wert darauf legen, dass Luke "hallo" sagt. Würden wir uns zufällig treffen, würde ich entweder ausweichen oder versuchen, ohne Kontakt vorbei zu kommen.
Würden wir uns öfter treffen, könnte man mit angeleint ein Stück zusammen gehen. Und unter der Voraussetzung, dass Luke ihn nicht bespielen will, könnten sie dann zusammen laufen. Dass das möglich ist, hat uns einiges an Arbeit gekostet. Vor einem halben Jahr hätte Andy prophylaktisch bei jedem großen Hund zum Angriff geblasen. Wenn ich dich und deinen Hund nicht kenne, geh ich bestimmt nicht das Risiko ein, mir das wieder zu versauen. Und ich bin immer etwas skeptisch, wenn mir Fremde versichern, "Der tut nix". ;)
Mir wäre allerdings auch völlig egal, was du über mich denken würdest. :)
 
Mein spontaner Gedanke dazu: Klingt für mich weniger nach Kontrollwahn, sondern nach einem der Auswüchse des abenteuerlichen Rudelstellungskonstrukts, bzw. "Rudelstellung light" nach MM Nowak. Und da ist wirklich jedes Wort zu viel.
Ich muss erst nachgoogeln,was genau Du meinst(da fehlt mir jetzt leider die Zeit...)aber wenn es von Maike Maja Nowak kommt,kann es nichts gescheites sein...:confused:
 



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